Kategorie-Archiv: Machtgier

Frustrierendes aus Politik und Wirtschaft

Max und Moritz

Eigentlich kommt mir die Politik in der Weihnachtszeit nicht so sehr zupass. Aber selbst ich bekomme Tränen in die Augen, wenn ich sehe, wie die FDP in Selbstauflösung begriffen ist. Letztes Beispiel dafür ist der Rücktritt ihres Generalsekretär Christian Lindner. Warum der eigentlich zurückgetreten ist, weiß wohl er selbst nicht. Aber FDP-Chef Philipp Rösler hat gleich Ersatz und präsentiert einen weiteren aus seiner Boygroup: Patrick Döring. Ich kann mir nicht helfen. Aber wenn ich beide so nebeneinander sehe, erinnern mich Döring und Rösler ganz schwer an Max und Moritz, nicht nur äußerlich:

Irgendwie erinnern mich #Rösler  und #Döring an Max & Mor... on Twitpic

Wie heißt es doch bei Wilhelm Busch: „Aber wehe, wehe, wehe! / Wenn ich auf das Ende sehe!“ oder zuletzt: „Gott sei Dank! Nun ist’s vorbei / Mit der Übeltäterei!“

Aber soweit sind wir ja noch nicht. Im Gegenteil. Ähnlich der Protestaktion Occupy Wall Street gibt es jetzt eine Initiative namens Occupy FDP, die dazu aufruft, Mitglied der FDP zu werden: „Wir zeigen der FDP, was freie Märkte bedeuten: Wir übernehmen die Mehrheit der FDP und stellen sie auf ein neues Fundament. Oder wir lösen sie auf. #OccupyFDP

Dazu müsste „Occupy FDP“ allerdings 65.000 Mitbürger zum Mitmachen bewegen (so viele Mitglieder hat die FDP im Augenblick), um eine ‚freundliche’ Übernahme zu erreichen. Die Idee finde ich stark und witzig. Aber ich fürchte, sie wird nicht funktionieren. Leider.

Dafür bekommt der FDP aus anderer Richtung Gegenwind zu spüren. Die FDP ist nicht mehr die einzigste Partei, die für Bürgerrechte einsteht (eingestanden hat, muss man korrekterweise sagen). Der Boden wird der FDP geradezu unter den Füßen weggezogen, die Piraten machen sich auf, eine FDP 2.0 zu werden.

Nur die, so fürchte ich, lavieren noch reichlich ziellos durch die Gegend. Sollte es gar sein, dass die Piraten von rechts unterwandert werden? Wie sonst ist es zu erklären, dass ehemalige NPD-Mitglieder in die Partei finden. Jugendsünden hin, Jugendsünden her. Bestes Beispiel ist der Kreistag des Landkreises Harburg, zu dem auch mein Wohnort gehört. In diesen Kreistag wurde ein Herr Romann von den Piraten gewählt, der sich jetzt als Politclown outet und mit sehr widersprüchlichen Aussagen seine Parteifreunde in Entrüstung versetzt. Seine angeblich „deutsch-nationale Einstellung“ mag vielleicht gestellt sein. Aber sein Auftreten (mit einer Bierflasche in der Hand) wird nicht gerade das Ansehen der Piraten stärken.

Aber genug politisiert für dieses Jahr. Sehen wir, wie der Politzirkus im nächsten Jahr weitergeht. Zu lachen (leider auch zu weinen) wird es reichlich geben.

Hitler und das Urheberrecht

Die ZDF-Dokumentation „Hitler und das Geld“ zeigt uns Adolf Hitler, der sich immer wieder gern als asketischen, opferbereiten, selbstlosen „Führer“ im Dienste seines Volkes darstellte, als Multimillionär und Steuerbetrüger. Anfangs verzichtete er zwar zu Gunsten verarmter Parteigenossen auf sein Gehalt als Reichskanzler, um später nach dem Tod Hindenburgs auch noch dessen Gehalt und Aufwandsentschädigungen zu kassieren. Und als er als Reichskanzler einen Steuerbescheid mit einer Steuerlast von etwa 405.000 Reichsmark erhielt, intervenierte er erfolgreich beim zuständigen bayerischen Finanzministerium. Seitdem hat Hitler nicht einen Pfennig Steuern gezahlt.

Schon sehr früh wurde er von der Industrie des In- und Auslandes mit Spenden unterstützt. Zwischen 1933 und 1945 wurden von der deutschen Industrie etwa 700 Millionen Reichsmark in einen Fond eingezahlt, der zur „persönlichen Verfügung des Führers“ stand. Und seit 1922 spendete auch der US-amerikanische Autohersteller und Antisemit Henry Ford. Später wurden auf sein Geheiß von den deutschen Ford-Werken jährlich 50.000 Mark als Geburtstagsgeschenk auf Hitlers Privatkonto überwiesen.

Und es flossen reichlich Tantiemen für sein Buch „Mein Kampf“, das bis 1945 eine Auflage von 10 Millionen Bänden erreichte: Acht Millionen Reichsmark brachte seine „Abrechnung“, eine geschönte Autobiografie und Hetzschrift, die u.a. vom Staat als Geschenk an alle Neuvermählten überreicht wurde.

Dem nicht genug: Hitler kassierte beim Verkauf von Briefmarken mit seinem Porträt und war wesentlich an den Einnahmen von Fotos beteiligt, die sein Haus- und Hoffotograf Heinrich Hoffmann von ihm schoss. Hoffmann selbst profitierte reichlich von diesem Vorrecht und kassierte für seine ‚Urheberrechte’. Darin waren die Nazis oberkorrekt. („Der Fotograf bildet ab, er hält fest, sonst nichts. Und er verschwindet auch symbolisch unter dem schwarzen Tuch, das ihn verhüllt.“ – sagte Adolf Hitlers Leib-Fotograf hinterher. Doch natürlich war nicht Dokumentation Heinrich Hoffmanns Intention, sondern das Gegenteil davon: Überhöhung und Verklärung Hitlers – Quelle: photoscala.de)

Adolf Hitler: Mein Kampf

Apropos Urheberrechte: Wie sieht es eigentlich mit den Urheberrechten für Hitlers „Mein Kampf“ aus?

Hitler war bis zu seinem Selbstmord in Berlin in München gemeldet. Sein Vermögen wurde zunächst von den Alliierten beschlagnahmt und dann nach Kriegsende vom Freistaat Bayern eingezogen. Seit 1945 nimmt das bayerische Staatsministerium der Finanzen das Urheber- oder genauer Nutzungsrecht des Buches in Anspruch, Druck und Vertrieb von Neuauflagen wurden in Deutschland verboten.

Und damit beginnt das Problem: Zwar war der Freistaat Bayern laut Urteil des Landgerichts München I vom 15. Oktober 1948 berechtigt, „Hitlers Vermögen zu beschlagnahmen; aber er war und ist nicht berechtigt, auch als Inhaber des Urheberrechts von Adolf Hitler aufzutreten, da das Urheberrecht ein Recht eigener Art mit ineinander übergreifenden verwertungs- und urheberpersönlichkeitsrechtlichen Befugnissen darstellt.“

Das bayerische Finanzministerium hat bisher einem Abdruck des Gesamtwerks nicht zugestimmt und vertritt die Auffassung, dass dieser auch nach Erlöschen des Urheberrechts als Verbreitung verfassungsfeindlicher Propaganda sowie als Volksverhetzung strafbar sei. Der Bundesgerichtshof hat dagegen 1979 entschieden, dass die Verbreitung des Buchs nicht strafbar ist. So ist der Besitz des Machwerkes legal und darf auch antiquarisch vertrieben werden. (Quelle: de.wikipedia.de)

In Zeiten des Internets ist das Buch inzwischen online in vielen Sprachen erhältlich, so natürlich auch auf Deutsch. Dabei ist allerdings zu bedenken, dass es für diese Ausgaben keine Autorisierung oder Prüfung gibt, es daher nicht gewährleistet ist, ob sie tatsächlich der offiziellen Ausgabe entsprechen.

Urheber- und Nutzungsrechte, wie auch immer, sie enden für Hitlers „Mein Kampf“ am 1. Januar 2016 (70 Jahre nach Hitlers Tod, gemäß Urheberrechtsgesetz), und damit endet auch der „Streit der Gelehrten“ hinsichtlich dieser Rechte. Zu den Urheber- und Nutzungsrechten habe ich mich hier schon öfter geäußert (u.a. in den Beiträgen Urheberrecht, Patente und Piraten und Das Eigentor des Herrn Kauder), und es verwundert mich immer wieder, wie oft selbst Juristen den Unterschied zwischen Urheber- und Nutzungsrecht nicht begreifen. Wie auch immer: Es ist nicht meine Absicht, an dieser Stelle das Urheberrecht generell am Beispiel von Hitlers Hetzschrift zu beleuchten, das wäre äußerst makaber. Aber dieser kleine Lichtstrahl sei trotzdem erlaubt, weil er zeigt, welch seltsame Blüten das Urheberrecht treiben lassen kann.

Was könnte also 2016 geschehen, wenn das Urheberrecht für Hitlers „Mein Kampf“ beendet ist? Da das Buch bereits heute in großer Auflage, wenn auch ‚illegal’, gedruckt wird, es im Internet für jeden im Grunde frei verfügbar ist – die große Buchschwemme dürfte so nicht zu befürchten sein. Interessant in diesem Zusammenhang ist u.a. ein auf „Zeit online“ (schon etwas länger zurückliegendes) veröffentlichtes Gespräch mit der Wiener Historikerin Brigitte Hamann (die auch in der ZDF-Dokumentation zu Worte kommt) über Adolf Hitlers bizarre Bekenntnisschrift und den Plan, sie neu zu edieren: Das verbotene Buch. Ob das Buch 2016 weiter verboten bleiben sollte, darüber mag man sich streiten. Ich halte es für sinnvoll, die „Aura des Verbotenen“ zu brechen. Schon in den fünfziger Jahren hatte Bundespräsident Heuss empfohlen, Hitlers „Mein Kampf“ kommentiert zu veröffentlichen, um ein für allemal vor nationalsozialistischen Tendenzen abzuschrecken. So liegt zz. ein Buch von Christian Zentner vor, indem dieser alle Passagen aus Hitlers ‚Mein Kampf’ ausgewählt und kommentiert, die den „Fahrplan für die Reise ins Chaos“ dokumentieren. Dabei hat er dort Richtigstellungen und Ergänzungen vorgenommen, wo Hitler seine Zitate – wie es sein Stil war – ohne Quellenangabe veröffentlichte: Adolf Hitlers Mein Kampf von Christian Zentner. Daneben gibt es jede andere Literatur zu Adolf Hitler: Mein Kampf.

Woche gegen Gewalt – Bandabend Tostedt 2011

Die evangelische Jugend im Kirchenkreis Hittfeld (das entspricht dem Landkreis Harburg) hat zum ersten Mal vom 3. bis 10. November eine „Woche gegen Gewalt“ organisiert. Damit soll gegen Gewalt, Fremdenfeindlichkeit und Hass gegen Andersdenkende aufgerufen werden (siehe meinen Beitrag: Tostedt – Jugendliche gegen rechte Szene); u.a. findet am Dienstag, den 8.11., in der St. Johannis-Kirchengemeinde in Buchholz, Wiesenstraße 25, von 18 bis 21 Uhr ein Deeskalationstraining statt; am Donnerstag, den 10.11., gibt es an gleicher Stelle um 18 Uhr das Theaterstück „Feindberührung 2.0“. Am Mittwoch, den 9.11., wird ab 18 Uhr in der Tostedter Johanneskirche der Film „American History X“ gezeigt (bitte Hinweis beachten!). Eintritt ist natürlich kostenlos.

Woche gegen Gewalt 2011
Kreiszeitung Nordheide Wochenblatt Nr. 44 vom 02.11.2011/40. Jg.

In diesen Tag ist dann auch die CD „Kugelkreuz“ erschienen: Es handelt sich dabei ebenfalls um ein Projekt der evangelischen Jugend. Kugelkreuz ist ein Jugend-Bandwettbewerb gegen rechte Gewalt und für ein gewaltfreies Miteinander aller Menschen. Inzwischen haben 13 Bands an diesem Bandwettbewerb aus dem Sprengel Lüneburg teilgenommen. Die CD wurde im Tonstudio GrohPA in Bendesdorf und Flatfork in Hamburg-Wandsbek aufgenommen. Das Booklet der CD enthält neben den Liedtexten kurze Gedanken der Bands zum Thema Gewalt. Auch meine beiden Söhne haben mit ihrer Band „herr nachbar“ an diesem Projekt teilgenommen. In den nächsten Tagen etwas mehr zu „Kugelkreuz“.

    Kugelkreuz – eine Veränderungs-CD

Am Freitag, den 11.11., ist es dann auch wieder soweit. Im Gemeindehaus der Johanneskirche in Tostedt startet um 19 Uhr wieder der Bandabend. Mit diesem Bandabend wird jungen Bands aus der Umgebung die Möglichkeit gegeben, aus ihren Proberäumen herauszukommen und vor Publikum spielen zu können. Und junge Menschen aus der Umgebung können so neue Bands kennen lernen und mal einen Abend kostengünstig aus ihren Partykellern herauskommen.

Umberto Eco: Der Friedhof in Prag

Der neue Eco ist auf dem Markt. Der neue Roman von Umberto Eco heißt Der Friedhof in Prag und handelt von der ‚Entstehungsgeschichte’ der „Protokolle der Weisen von Zion“ – das wahrscheinlich weitest verbreitete Buch der Welt nach der Bibel … -, die Grundlage einer angeblichen Weltverschwörung der Juden sind. Adolf Hitler bezog sich als Rechtfertigung für die so genannte Endlösung der Judenfrage auf diese Protokolle – und auch die Hamas beruft sich auf diese in Artikel 32 ihrer Charta, um ihren Kampf gegen Israel zu begründen.

Nun Verschwörungstheorien, welcher Art auch immer, sind bei Eco nicht neu. In „Der Name der Rose“ geht es um ein Exemplar des verlorengegangenen „Zweiten Buches der Poetik“ des Aristoteles, in dem die Komödie behandelt wird (nach der Tragödie im ersten), ein für das Christentum gefährliches Buch, denn „Lachen töte die Furcht, ohne die es keinen Glauben geben könne. Wer den Teufel nicht mehr fürchte, brauche keinen Gott mehr: dann könne man auch über Gott lachen.“

In „Das Foucaultsche Pendel“ werden gleich verschiedenen Verschwörungstheorien kombiniert. Es geht um Tempelritter, Kabbalisten, den Heiligen Gral und um ein Dokument, das „einen Geheimplan der Tempelritter enthalte, mit dem sie erstens die Weltherrschaft erringen und sich zweitens für all das Unrecht rächen wollten, das sie bei der Auflösung des Ordens zu Beginn des vierzehnten Jahrhunderts erlitten hätten.“

Und in „Baudolino“ spielt neben der Legende vom Reich des Priesters Johannes der Heilige Gral auch eine gewisse Rolle – und damit die Vorstellung von Unsterblichkeit und Macht. Legenden und Verschwörungen allenthalben.

Zurück zum neuen Werk von Umberto Eco: Im Roman ist von einer Versammlung auf dem Friedhof von Prag die Rede, auf der Vertreter der 12 Stämme Israels die Fortschritte bei dem Plan zur Eroberung der Welt besprechen: alles gesammelt in den angesprochenen Protokollen! Alles ist aber nur ausgedacht … Fiktion, wie allerdings auch die Hauptfigur des Romans, Simone Simonini. Dafür stimmen aber (fast) alle anderen Personen und Bezüge im Buch.


Umberto Eco: Der Friedhof in Prag
siehe auch: Die Macht der Dummen (Interview mit Umberto Eco)

„Streng gehütete Geheimnisse des französischen Militärs sind an das Deutsche Reich verraten worden, und die Geheimdienste glauben sofort zu wissen: Das kann nur der jüdische Hauptmann Alfred Dreyfus gewesen sein. Zur gleichen Zeit ziehen Die Protokolle der Weisen von Zion immer weitere Kreise, jenes gefälschte ‚Dokument’ für die ‚jüdische Weltverschwörung’, das fatale Folgen haben wird.

Simone Simonini, ein Italiener in Paris und leidenschaftlicher Antisemit, weiß mehr von dieser gefährlichen Geschichte als jeder andere. Simonini ist wahrlich eine anrüchige Figur, steht mal bei der einen, mal der anderen politischen Macht im Dienst, bewegt sich geschickt zwischen Jesuiten und Freimaurern, Republikanern und Antiklerikalen, Bonapartisten und russischen Spionen. Dann aber sieht er sich immer tiefer verstrickt in die geheimen Pläne einer Verschwörergruppe, die mit einem Attentat auf die gerade im Bau befindliche Pariser Métro die Bevölkerung aufrütteln will, mit einem Attentat auf das große Symbol der modernen Zeit und der modernen Technik. Und die Bombenbauer haben ausgerechnet Simone Simonini erwählt, die Tat auszuführen. Nach einigem Zögern sagt er zu.

Umberto Eco hat einen Roman geschrieben, wir nur er es kann: Eine Geschichte, die tief in die Vergangenheit eindringt, und doch immer auch von unserer Gegenwart erzählt.“

„Ein Abt, der zweimal stirbt, ein paar unbekannte Tote im Pariser Abwasserkanal, geheime Militärpapiere und angebliche Verräter: das Paris der Belle Époque ist eine brodelnde Stadt, in der Geheimbünde und Verschwörer, Freimaurer und Antisemiten, Spione und Geheimpolizisten ihr dunkles Spiel treiben. […]“

(aus dem Klappentext zu Umberto Eco: Der Friedhof in Prag – Roman – Deutsch von Burkhart Kroeber – Carl Hanser Verlag München – 1. Auflage 2011)

Impasse Maubert

Rue Maître-Albert

Impasse Maubert (von der Rue Frédéric Sauton aus)

Rue Maître-Albert (in der Nähe des Boulevard Saint German)

Simone Simonini, die Hauptfigur des Romans und der Verfasser der Tagebücher, die Grundlage des Romans sind, schreibt diese Tagebücher in einer Doppelwohnung in Paris, von wo aus er auch operiert (und in welchem Haus im Keller in einem Zugang zum Abwasserkanal sich die Leichen ansammeln). Die Adresse wird genannt:

„Am Ende machte der Korridor einen Knick nach rechts […], das das Licht aus einer Straße hereinfiel, die nicht die enge Impasse Maubert sein konnte. Und tatsächlich, als ich an eines der Fenster trat, sah ich, dass es die Rue Maître-Albert war.“ (S. 32)


Rue Maître-Albert auf der Höhe der Impasse Maubert

Umberto Ecos neuer Roman ist ziemlich überfrachtet. Fürs Hamburger Abendblatt enthält er „zu viel des Bösen“. Und die Süddeutsche Zeitung verlangt ein Extra-Studium, „denn der historische Hintergrund ist nur mit Begleitliteratur verständlich“. Außerdem wäre der ‚Friedhof in Prag’ „als Roman bestenfalls ein Fehlschlag von Rang“. „Und die eigentliche Geschichte ist langweilig.“ (Quelle: sueddeutsche.de)

Langweilig finde ich den Roman nun nicht gerade, allerdings schon für reichlich verwirrend. Eco versucht akribisch alle Fakten, die für die Geschichte notwendig erscheinen, vorzutragen und gerät dabei vom Hundertsten ins Tausendste. Und da alles aus der Sichtweise des Simone Simonini, einen von Neurosen zerfressenen, hasserfüllten Egoisten, einen gierigen, skrupellosen Gourmand (abendblatt.de), geschrieben ist, fragt man sich als Leser oft, ob man sich noch ‚im richtigen Buch’ befindet. Obwohl der Romanheld dermaßen negativ besetzt ist, versucht man sich als Leser in ihn hineinzuversetzen – und erzeugt so etwas wie Sympathie für ihn, für den eigentlich wirklich keine Sympathie zu bezeugen ist. Trotzdem bietet der Roman, auch ohne vertiefte Kenntnisse, einen gelungenen Einblick in die Wirren des 19. Jahrhunderts. Es sind eher die Wirren der Zeit als die des Romans.

Auf jeden Fall gibt der Roman viel Stoff zum Nachdenken. Hier einige Beispiele, z.B. wenn der Großvater von Simon Simonini, einen Antisemiten erster Klasse, sagt: „Der sich selbst überlassene Mensch ist zu schlecht, um frei zu sein. Das bisschen Freiheit, das er braucht, muss durch einen Souverän garantiert sein.“ (S. 61) Manchmal bin ich versucht, dem zuzustimmen.

Simon Simonini selbst erkennt: „Ich habe immer Leute gekannt, die fest daran glaubten, dass irgendwelche verborgenen Feinde eine große Verschwörung planen, […] wer weiß, wie viele andere Leute es noch auf dieser Welt gibt, die sich von einer Verschwörung bedroht fühlen. Hier haben wir eine Form, die jeder nach Belieben mit einem Inhalt füllen kann. Jedem sein Komplott. […] Wonach strebt jeder, und zwar umso mehr, je elender und vom Glück verlassener er sich fühlt? Nach Geld, und zwar leicht verdientem, nach Macht (was für eine Lust, einen deinesgleichen herumkommandieren und erniedrigen zu können!) und nach Rache für erlittenes Unrecht (und jeder hat mindest einmal im Leben ein Unrecht erlitten, so klein es auch sein mag). […] Warum, so fragt sich ein jeder, warum bin gerade ich vom Glück benachteiligt (oder zumindest nicht so begünstigt, wie ich es wollte), warum sind gerade mir Belohnungen vorenthalten worden, die weniger Verdienstvolle erhalten haben? Weil niemand auf den Gedanken kommt, dass seine Missgeschicke mit seiner eigenen Beschränktheit zu tun haben könnten, deshalb muss jeder einen Schuldigen finden.“ (S. 94f.)

Bis zum heutigen Tag hat diese Aussage Gültigkeit, wenn es heute vielleicht auch nicht mehr die Juden sind, denen man die schlimmste Weltverschwörung zutraut, sondern (aus Sicht nicht nur der Rechtsextremen) die Islamisten, Araber, Moslems – alle hinein in einen Sack und draufgeschlagen!

Oder Lagrange vom französischer Geheimdienst – er beschreibt gewissermaßen auch die Arbeit des Verfassungsschutzes unserer Tage: „… die einzigste Art, eine subversive Sekte zu kontrollieren, ist, ihre Führung zu übernehmen […] von zehn Mitgliedern einer Geheimorganisation seien drei unsere mouchards [Informanten] […], sechs seien vertrauensselige Dummköpfe und einer sei gefährlich.“ (S. 202)

Jedem sein Komplott, jedem sein Feind: „Damit der Feind erkennbar und furchterregend ist, muss er im Hause sein oder jedenfalls an der Schwelle des Hauses. […] Wir brauchen einen Feind, um dem Volk eine Hoffnung zu geben. Jemand hat gesagt, der Patriotismus sei die letzte Zuflucht der Kanaillen – wer keine moralischen Prinzipien hat, wickelt sich gewöhnlich in eine Fahne, und die Bastarde berufen sich stets auf die Einheit ihrer Rasse. Die nationale Identität ist die letzte Ressource der Entrechteten und Enterbten. Doch das Identitätsgefühl gründet sich auf den Hass, Hass auf den, der nicht mit einem identisch ist. Daher muss man den Hass als zivile Leidenschaft kultivieren.“ So spricht Ratschkowski im Roman, Mitglied der Ochrannoje Otdelenie, Sicherheitsabteilung, der Dienst für vertrauliche Nachrichten, des russischen Innenministeriums (S. 401)

Entgegen früherer Vorsätze, hegt Umberto Eco diesmal durchaus pädagogische Absichten. Nur ob die greifen, glaube ich nicht. Wer aus dem rechten Spektrum wird seinen Roman lesen? Und wenn, wer wird sich schon vom Besseren belehren lassen?! Mir hat der Roman auf jeden Fall sehr gut gefallen. Umberto Eco ist einfach eine ‚Marke für sich’ und er ist mehr noch als ein Dan Brown für Intellektuelle.

Viele weitere Informationen befinden sich auf umberto-eco.de (z.B. ein ausführliches Personenverzeichnis) – siehe auch den Blog auf eco-online.de

Klabund: Borgia

Heute Abend läuft der letzte Teil der insgesamt 6-teiligen Historienreihe Borgia (Gemeinschaftsproduktion Tschechien/Deutschland/USA 2011) im ZDF. In der ZDFmediathek sind alle (anderen) Teile zz. auch online zu sehen. Ich selbst habe mir die am Ende 600 Minuten dauernde TV-Reihe allein schon aus Zeitgründen nicht angeschaut. Dafür habe ich aber den gleichnamigen Roman von Klabund gelesen: Borgia

„‚Roman einer Familie’ nannte Klabund dieses fesselnde und brillant geschriebene Buch. Die ‚Familie’ ist das berühmt-berüchtigte Adelsgeschlecht der Borgia, das zeitweise ganz Italien und in der Person zweier Päpste das ganze Abendland unter seine Herrschaft zwang. Grausamkeit und Verschlagenheit, die absolute Unbedenklichkeit in der Wahl der Mittel halfen ihnen, ihre Macht zu festigen und auszuweiten.

Mord an den nächsten Verwandten, Liebe als Machtspiel, Blutschande zwischen Vater-Papst Alexander VI. und seinen Kindern bezeichnen die Maßlosigkeit im Leben der Borgia.

Giftkelch und Meucheldolch regieren unangefochten. Doch auf diesem Gipfel der Macht fallen die Borgia ihnen selber zum Opfer.“

„Klabund, eigentlich Alfred Henschke, wurde 1890 in Crossen a. d. Oder geboren. Nach dem Studium der Literatur und Philosophie in München und Lausanne lebte er als freier Schriftsteller in München, Berlin und in der Schweiz.

Er war ein ungestümer, aufsässiger Mensch, der sich in viele Skandale verwickelte, erotische Themen bevorzugte, wenig Freunde hatte – bis auf Gottfried Benn.
Der Roman Borgia erschien zum ersten Mal nach Klabunds Tod im Jahre 1928.“

Aus dem Klappentext zu Klabund – Borgia – Roman einer Familie – Fischer Taschenbuch Verlag – 16. – 20. Tausend: August 1980

Natürlich dürfte sich die TV-Serie kaum mit diesem kleinen Büchlein von gut 100 Seiten vergleichen lassen. Die Bezeichnung Roman ist sicherlich nicht ganz richtig, nicht ausreichend. Es ist eine Erzählung in Episoden verfasst, die gleichsam Dialoge wie in einem Theaterstück und Szenen wie in einem Film enthält. Schon allein daraus ergibt sich eine besondere Spannung. Im Mittelpunkt stehen natürlich die Borgias, vor allem Rodrigo Borgia, der als Papst Alexander VI. in die Geschichtsbücher einging, Cesare Borgia, der Niccolò Machiavelli als Vorbild für seinen Il Principe („Der Fürst“), den rücksichtslosen Machtpolitiker, diente, und Lucrezia Borgia, die oft als Instrument der Politik ihres Vaters herhalten musste. Daneben spielt Fra Girolamo Savonarola aus Ferrara in dem Roman eine größere Rolle, Savonarola, der von Florenz aus mit seiner Kritik am Lebenswandel des herrschenden Adels und Klerus, hier besonders an dem Papst, den er bezichtigte, der Antichrist zu sein, für Aufsehen sorgte – und nachdem er von Papst Alexander VI. als ‚Häretiker, Schismatiker und Verächter des Hl. Stuhles’ exkommuniziert wurde, vor einer riesigen Menschenmenge auf dem Scheitelhaufen landete. Aber auch der Florentiner Bildhauer und Maler Michel Angelo erscheint in einem Treffen mit Lucrezia Borgia und malt sie als „Leda vom Schwan geliebkost. [Als] Venus von Amor geliebkost.“ (S.74). Und der Christus in der römischen Pietà, „trägt er nicht die Züge jenes in Florenz verbrannten Fra Girolamo – jenes unseligen Ketzers –“? (S. 74). Natürlich treffen wir in dem Buch auch Cesare Borgia im Gespräch mit Niccolò Machiavelli.

Klabund („KLAbautermann und VagaBUND“) gelingt mit Borgia „ein grausiger Alptraum von Macht und Schicksal, Mord und Blutschande.“ „Marcel Reich-Ranicki nannte ihn – vielleicht mit Bedauern – vierzig Jahre nach Klabunds Tod »nur noch eine literarhistorische Erscheinung«. Inzwischen kann Klabund allerdings neu entdeckt werden, denn er wird in der ganzen Breite seines Schreibens wieder zugänglich gemacht: Im kleinen Heidelberger Eifenbein-Verlag liegt eine achtbändige Lese- und Studienedition der Werke Klabunds nach dem Text der Erstdrucke vor.“ (aus: KLABAUTERMANN UND VAGABUND: Eine Einführung von Christian von Zimmermann).

Tag der deutschen Dreieinigkeit 2011

Ich kann mich noch sehr gut an die Aushänge erinnern, die zu Zeiten früherer CDU-Regierungen an Litfaßsäulen klebten und Deutschland als ein durch den Krieg dreigeteiltes Land zeigten: links (da nach Norden ausgerichtet) die Bundesrepublik, in der Mitte die SBZ (sowjetisch-besetzte Zone) und rechts die besetzten Ostgebiete. Das Motto der Parteien: 3 geteilt? – niemals! Damals war die Wirklichkeit eine andere und erst unter Willy Brandt wurde die eigentliche Realität dann ‘im Westen’ akzeptiert, auch wenn die Bild-Zeitung weiterhin unbeirrt DDR in Anführungszeichen schrieb (immerhin schrieb man schon DDR und nicht mehr SBZ).

Unteilbares Deutschland

drei geteilt - niemals

Zu Zeiten dieser Dreigeteiltheit nannte man den mittleren Teil Deutschlands auch gern Mitteldeutschland. Erst viel später wurde das in Ostdeutschland ‘umgetauft’ und seit 1990 spricht man dann bekanntlich von den ‘neuen Bundesländern’. Wie sich geographische Begriffe ändern können. Nur durch einige Vertriebenenverbänden kann man irritiert werden, wenn diese von Ostdeutschland sprechen und damit u.a. Schlesien meinen (nur liegt Schwerin nicht in Schlesien – wenn beide auch in Ostdeutschland liegen?!).

Nun heute ist unser, Deutschlands Nationalfeiertag. Und wir feiern die deutsche Einheit oder Wiedervereinigung oder Dreieinigkeit oder wie oder was …? Feiern wir eben …!

Herr und Knecht

Eigentlich wollte ich hier meinen Beitrag Rechtes Schattenland fortsetzen und über meine Recherche in Netz der rechten Szene berichten (vielleicht später). Statt dessen möchte ich über das Thema ‚Herr und Knecht’ philosophieren, um es einmal so zu sagen. Ich sage es gleich: Ich komme nicht dort an, wo ich beginne … Und beginnen möchte ich mit Tolstoi.

„Als sich ein wohlhabender, profitgieriger Kaufmann und sein folgsamer und demütiger Knecht beim Durchqueren der Steppe im Schneegestöber verirren, sehen sie sich plötzlich mit der Unausweichlichkeit des nahenden Todes konfrontiert. In dem Bewusstsein beider Seiten, in dieser Ausnahmesituation gleichgestellt und aufeinander angewiesen zu sein, treten die Standesunterschiede zunehmend in den Hintergrund.

Tolstoi erzählt die Wandlung eines Menschen vom Besitzegoismus zu tätiger Nächstenliebe: Der Kaufmann Brechunow, dessen Leben bis dahin dem Zusammenraffen von Reichtümern gewidmet war, wächst angesichts des nahenden Endes in einem Schneesturm über sich hinaus und rettet unter Aufopferung seines Lebens seinen Knecht Nikita vor dem Tode. ‚Er begriff, daß sein Ende nahe war, aber das machte ihn nicht im geringsten traurig oder ärgerlich … Nikita lebt, sagte er sich … also lebe auch ich.’“
Klappentext zu Leo Tolstoi: Herr und Knecht

Hier geht es um das ‚traditionelle’ Herr-und-Knecht-Verhältnis, wie wir es heute so eigentlich nicht mehr kennen. Wir leben in einer aufgeklärten Welt, in der jeder sein eigener Herr (und Knecht) ist. Dabei denken wir, selbst Herr unseres Lebens zu sein – und sind doch eher Knecht unserer Neigungen, unerfüllbaren Wünsche und Gelüste, oft auch unserer Unzulänglichkeiten.

Aber ich will hier über etwas ganz anderes schreiben. Ein Knecht ist heute nichts anderes als ein Arbeiter in einem landwirtschaftlichen Betrieb. Und ein Herr kann jeder Mann sein. Erweitere ich die Begriffe um eine Silbe zu Herrschaft und Knechtschaft, so wird uns die frühere Bedeutung der Worte Herr und Knecht um vieles deutlicher. Das eine hat etwas mit Machtausübung zu tun, das andere ist der Zustand der Rechtlosigkeit und Ausbeutung.

Heute spricht man nicht mehr von Herr und Knecht. Herren sind heute Chefs, Manager, Vorgesetzte – wir kennen viele Namen. Und was früher einmal ein Knecht war, ist heute ein von anderen Abhängiger. Ich weiß nicht, ob früher einmal der Knecht sich seines Knechttums oder gar seiner Knechtschaft bewusst war. Heutige ‚Knechte’ werden sich in fast allen Fällen weigern, sich als Knecht zu sehen. Denn die Beziehungen sind heute auch kaum mit dem früheren Herr-und-Knecht-Verhältnis zu vergleichen. Denn ein ‚Knecht’ heute ist nicht unbedingt rechtlos.

Ich will auf ein Beispiel zu sprechen kommen: In meinem Beitrag Rechtes Schattenland berichtete ich von der rechten Szene bei uns hier in Tostedt. Totalitäre System existieren aufgrund eines Herr-und-Knecht-Verhältnisses. Im Beitrag Bestie Mensch beschrieb ich kurz die Rollen der ‚Manager des Todes’ (Herr) und ihrer Handlungsgehilfen bzw. Handlager (Knecht). Natürlich gibt es z.B. auch in einer Demokratie diejenigen, die führen, und solche, die folgen und ausführen. Ein totalitäres System lebt aber von der besonderen Ausprägung der Beziehung zwischen Herr und Knecht. Obwohl der Begriff ‚Herr’ in der rechten Szene verpönt ist, gibt es gerade dort ‚Herren’, die das Sagen haben, die die Führung übernehmen und die Richtung vorgeben – und ‚Knechte’, die bedingungslos (gewissermaßen rechtlos) zu folgen haben.

Ich will hier die Rollen nicht weiter untersuchen, das hat u.a. Hegel in seiner Phänomenologie des Geistes getan. Darin beschäftigte sich der Philosoph ausführlich um die Dialektik von Herr und Knecht. Einen Gedanken will ich hier aber doch ausführen: Der Knecht ist zwar Knecht kraft seiner erzwungenen Unterordnung, jedoch ist der Status des Herrn von der Anerkennung seiner Herrschaft durch den Knecht abhängig. Wird diese Anerkennung bestritten, dann kann das evtl. zum Zusammenbruch des ganzen Systems führen. Zurück zu meinem Beispiel: Gefolgsleute, d.h. Handlanger, rechter Führer, die aus der Szene aussteigen (und damit den Führungsanspruch der ‚Herren’ in Frage stellen), gefährden die ‚Herrschaft’ insgesamt. Daher werden die ‚Herren’ alles tun, um solche Ausstiege zu verhindern.

So braucht unbedingt jeder, der aus der rechten Szene aussteigen will, die nötige Unterstützung von außen. Bezogen auf unseren Wohnort Tostedt bedeutet das die Unterstützung durch Jugendpflege in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen wie z.B. dem Forum für Zivilcourage oder dem Projekt „Cool & Clever“.

Herr und Knecht: Von der Literatur und Philosophie des 19. Jahrhunderts (Tolstoi und Hegel) kommt man so zur traurigen heutigen Wirklichkeit. Nur verdingen sich Menschen zu Knechten nicht der eigenen Not wegen; sie machen sich zu Sklaven einer menschenverachtenden Weltanschauung.

Das Eigentor des Herrn Kauder

Siegfried Kauder, CDU-Politiker und Vorsitzende des Rechtsausschusses im Bundestag, fordert ein so genanntes Two-Strikes-Warnmodell und will, dass Urheberechtsverletzern für 3 Wochen der Internetanschluss gekappt wird. Wenn damit dem Abmahn-Wahn (hier ein Beispiel aus den USA und eines aus Deutschland), der durchaus auch Unschuldige treffen kann, endlich ein Ende gesetzt würde, wäre das schon fast ein Fortschritt.

Aber das kann es eigentlich nicht sein: Zum einen gibt es verfassungsrechtliche Bedenken gegenüber Kauders Idee, zum anderen stufen die Vereinten Nationen Internetsperren als Verstoß gegen die Meinungs- und Pressefreiheit ein und halten den Internetzugang für ein Menschenrecht; dann steht sie „auch im grellen Widerspruch zum Koalitionsvertrag: ‚Wir werden’, heißt es da unmissverständlich auf Seite 103 f., ‚keine Initiativen für gesetzliche Internetsperren bei Urheberrechtsverletzungen ergreifen.’“ (Quelle: blog.zdf.de/hyperland). Außerdem ist eine inhaltliche Kontrolle kaum möglich.

Nun hat ein findiger Internetnutzer herausbekommen, dass Herr Siegfried Kauder es selbst mit dem Urheberrecht nicht ganz so genau nimmt. „Nun habe ich auf Ihrer Website […] zwei urheberrechtlich geschützte Bilder entdeckt …“, so schreibt Alexander Double an Herrn Siegfried Kauder (siehe auch: Die fragwürdigen Fotos auf Kauders Homepage)

Dem nicht genug (es sind übrigens nicht nur zwei Bilder), so hat Herr Kauder wahrscheinlich auch ganze Textpassagen plagiiert.

Inzwischen wurde Herrn Kauder über Abgeordnetenwatch die Frage gestellt, ob es sich tatsächlich um Urheberrechtsverletzungen handle. Ein Antwort dort steht noch aus. Dafür hat er sich zu einer äußerst skurrilen Stellungnahme u.a. gegenüber Spiegel-Online hinreißen lassen, in der er die Urheberrechtsverletzung zugibt:

„Ich bin denen dankbar, die mir Gelegenheit gegeben haben zu zeigen, dass das Warnmodell funktionieren kann. Ich wurde auf die Verwendung von zwei Lichtbildern auf meiner Homepage aufmerksam gemacht, die urheberrechtlich geschützt sind.“ Tatsächlich betrachtet Kauder sich in seiner Idee eines dreistufigen Vorgehens mit Androhung von Internet-Entzug gegen Copyright-Sünder bestätigt: „Die Fotos sind entfernt. Also: Das Warnmodell funktioniert.“

Bei heise.de heißt es weiter dazu: „Auf den Hinweis, er begehe eine Urheberrechtsverletzung (also die erste Stufe des 3-Strikes-Modells) habe er angemessen reagiert und sich die Rechte an dem Bildern nun gesichert.

Kauder bittet in diesem Zusammenhang um Kenntnisnahme, ‚dass die Urheberrechte an den beiden Fotos inzwischen mir zustehen. Dies als Warnhinweis für eine eventuelle Absicht, die Fotos im Rahmen ihrer Berichterstattung anderweitig verwenden zu wollen.’ Wie sich der CDU-Politiker das grundsätzlich nicht veräußerbare Urheberrecht an den Bildern gesichert haben will und ob der ertappte Abgeordnete die Veröffentlichungen der Fotos anderswo nun verfolgen wird, geht aus der Stellungnahme nicht hervor.“

Ergänzend schreibt piratig.de hierzu: „Die Urheberrechte stehen nur dem Urheber der Fotos zu, oder seinen Erben, nicht Herrn Kauder, der nicht der Urheber ist. Er kann diese Rechte nicht erwerben, höchstens die Nutzungsrechte. Das müsste Herr Kauder eigentlich wissen, denn erstens ist er Jurist, zweitens als Mitglied des Bundestags und VORSITZENDER im Rechtsauschuss, und als solcher war er sicherlich an den Beratungen zur Urheberechtsverlängerung von Musikern von 50 auf 70 Jahre nach dem Tod des Künstlers beteiligt, und wir hoffen alle, dass er zumindest dort die Urheberrechte mit den Nutzungsrechten nicht durcheinander gebracht hat.“

Was Herr Kauder da von sich gibt, ist nicht nur skurril, es ist dreist, dumm-dreist. Wenn er sich schon so ausführlich um die Urheberrechte anderer sorgt, dann sollte er – zudem als Jurist und Vorsitzender des Bundestags-Rechtausschusses – den Unterschied zwischen eben dem Urheberrecht und einem Nutzungsrecht kennen. Sein „Warnhinweis für eine eventuelle Absicht, die Fotos im Rahmen ihrer Berichterstattung anderweitig verwenden zu wollen“ ist doch wohl nur ein übler Scherz? Die Idee Kauders mit dem Two- bzw. 3-Strikes-Warnmodell ist mit Sicherheit nicht allein auf seinem Mist gewachsen. Kauder versteht sich allem Anschein nach als Vertreter der Musikindustrie, denen das Urheberecht nur als Vorwand dient, eine Art Letztverwertung zu betreiben (Massenklagen sind für Rechtsanwälte und Musikbranche lukrativ). Als Politiker sollte der gute Mann aber nicht der Industrie dienlich sein, sondern dem Wähler: Das sind Sie aber nicht, Herr Kauder, wenn sie das halbe Volk kriminalisieren. Nehmen Sie Ihren Hut!

Ergänzend verweise ich auf eine Pressemitteilung des Digitale Gesellschaft e.V.:
Urheberrecht: „Two Strikes und Verwarnmodelle – Unionsparteien weiter auf dem netzpolitischen Holzweg“

sieh auch zdf.de: Bilderserie #modegeworden: Kreativer Protest im Netz

Rechtes Schattenland

Am Anfang der Woche erhielt ich folgende Mail aus Buchholz/Nordheide:

Hallo,

in der vorletzten Ausgabe des Nordheide Wochenblattes vom 07.09.2011 wird auf Seite 1 ein redaktioneller Beitrag über EUCH und Ulrich Graß gebracht. Die Aktion gegen rechte Bürger u. Unternehmer ist ziemlich krass und verschärft m.E. nur die politische Auseinandersetzung zwischen rechts und links. Die Auseinandersetzung muss demokratisch und politisch geführt werden ohne den politischen Gegner in das wirtschaftliche AUS zu treiben und ihn abhängig von staatlichen Transferleistungen zu machen. Die Rechten haben genauso wie die Linke das demokratische Recht, Ihre Meinungen zu sagen. Demokratie muss das aushalten. Demokratie lebt von Mehrheiten, die sich bilden und sicher wird sich keine rechte Mehrheit in Deutschland bilden. Oder ist Euer Vertrauen in unsere Demokratie so schlecht?

Gruss …

Es geht hierbei um diesen kleinen Artikel. Ausführlicher wurde übrigens im Hamburger Abendblatt am 20.09.2011 berichtet: Mietklausel soll rechte Läden in Tostedt verhindern – Das Forum für Zivilcourage appelliert an Vermieter. Ein Zusatzparagraf im Mietvertrag soll eine Kündigung in Zukunft erleichtern.

Kreiszeitung Nordheide Wochenblatt Nr. 36 vom 07.09.2011/40. Jg.
Kreiszeitung Nordheide Wochenblatt Nr. 36 vom 07.09.2011/40. Jg.

Ich habe auf die Mail wie folgt geantwortet:

Hallo Herr …,

den Artikel habe ich erst jetzt gelesen und halte die Aktion zwar für legitim, aber auch für ziemlich überzogen. Natürlich muss die Auseinandersetzung mit den Rechten mit rechtstaatliche Mitteln geführt werden. Auch Rechte haben ein Recht auf freie Meinungsäußerung. Nur sind diffamierende Nazi-Parolen keine Meinungsäußerung mehr. Und der Aufruf zur Gewalt noch weniger. Das gilt übrigens für links wie rechts. Bedenken Sie allerdings auch den Hintergrund: Es geht um Silar und seinen Laden. Hier wird nicht nur verkauft, sondern hier werden Jugendliche rekrutiert und zur Gewalt gegen Andersdenkende angestiftet. Leider hat es die halbherzige Politik nicht geschafft, für eine Schließung des Ladens zu sorgen. Jetzt schafft es die Justiz, wobei ich diesen Kuhhandel mit Herrn Silar alles andere als gut heiße [ein Urteil gegen den Neo-Nazi Silar wg. Landfriedensbruches wurde unter der Auflage, dass er seinen ‚Szeneladen’ schließt, in eine Bewährungsstrafe umgewandelt]. Ich denke, es geht nicht darum, „den politischen Gegner in das wirtschaftliche AUS zu treiben“. Es geht darum, der Gewalt vorzubeugen – notfalls auch mit etwas ‚ungewöhnlichen’ Mitteln.

Gruß
Willi

Warum schreibe ich das? Obwohl ich über die rechte Szene in Tostedt in diesem Block schon öfter berichtete, wunderte es mich schon, dass mir diese Mail zugesandt wurde. So ganz komme ich nicht hinter den Beweggrund des Schreibers. Will hier nur einer ‚auskundschaften’, wie ich zu dieser Aktion des Forums für Zivilcourage in Tostedt stehe (anfangs heißt es dort: „… wird … ein … Beitrag über EUCH … gebracht.“)? Dem widerspricht die Einsicht: „Demokratie lebt von Mehrheiten, die sich bilden und sicher wird sich keine rechte Mehrheit in Deutschland bilden.“

Rechtes Schattenland

Vom Letzteren gehe ich aus. Trotzdem beschäftigt mich die rechte Szene und die Frage, welchen Reiz deren Gedankengut eigentlich auf Menschen hat. In meinem Beitrag über den Massenmord in Norwegen zitierte ich den Terrorismus-Experten des ZDF, Elmar Theveßen, und wiederhole seine Aussage hier noch einmal, in der er von einer Szene spricht, „die in den Krisen und Kriegen dieser Welt den großen Endkampf der Religionen – die Schlacht von Armageddon – wiederzuerkennen glaubt; die den Islam als das Böse und jeden Muslim als Feind ansieht. Und die jeden Europäer, der für Toleranz und Offenheit zwischen den Religionen, den ethnischen Gruppen und gegenüber Zuwanderern eintritt, zum Verräter stempelt, der in der großen Schlacht sterben muss. Die Anhänger dieser Theorien lesen Bücher, in denen der Generalsekretär der Vereinten Nationen der Antichrist ist, spielen christliche Ballerspiele, trainieren ihre Kinder für den Kampf und vernetzen sich quer durch Europa und die USA.“

Ganz so weit ausholen muss man wohl nicht, wenn man die Nazi-Szene in Tostedt betrachtet. Diese geben sich weniger ‚religiös’, dafür nationalistisch-sozialistisch (Ziel ist eine Volksgemeinschaft der Deutschen). Im Wesentlichen begnügt man sich mit Gespött und Denunzierungen des ‚politischen Gegners’, wobei man auch demokratisch Gesinnte bei den Linksextremen einreiht. Und es geht natürlich um Einschüchterungsversuche. Die einschlägigen rechten Blogs (z.B. logr.org/tostedtgegenlinks) werden fernab in den USA gehostet, um dem Zugriff deutscher Behörden zu entgehen. Außer Herrn Silar bleiben die Herrschaften natürlich im Anonymen. Das Ganze wirkt eher spielerisch, wären da nicht die diversen kriminellen Handlungen (Landfriedensbruch, Körperverletzung, Sachbeschädigung). Ich denke, die Herren betrachten sich als eine Art elitärer Geheimbund. Nur will man nicht die ganze Welt, sondern nur ein „Deutschland der Deutschen“ retten. Solch spätpubertäres Verhalten findet sich übrigens viel in rechten Kreisen.

Nun ich habe weiter im Internet recherchiert, das die rechte Szene natürlich zur Genüge für sich ausnutzt. Da gibt es jede Menge selbst ernannte Kreuzzügler und Tempelritter, die uns vor dem Bösen, dem Islam und den ‚Liberalen’ retten wollen. Es ist ein rechtes Schattenland, in dem viele unselige Geister spuken. Man könnte das beängstigend nennen. Ich persönlich finde das nur ‚krank’. Für heute aber genug.

10 Jahre 9/11

Der 11. September 2001 war ein Dienstag, ein normaler Arbeitstag für mich. Um 9 Uhr gab eine Arbeitskollegin Frühstück zu ihrem Geburtstag aus. Da rief nachmittags, die genaue Uhrzeit weiß ich nicht mehr, die Frau eines Arbeitskollegen an „und berichtet von Nachrichten: in New York sind zwei Flugzeuge ins World Trade Center gerauscht, außerdem ein Brandanschlag aufs Pentagon – das Weiße Haus ist evakuiert – wir gucken im Internet, ARD/ZDF aber schon überlastet, dann Bild.de ‚entsprechende‘ Meldung finden …“.

Gegen 17 Uhr 45 war ich dann zu Hause – der ältere meiner Söhne war zu einer Geburtstagsfeier von einem Freund, meine Frau blieb den Abend zu Hause, da der jüngere unserer Söhne stark erkältet war (außerdem regnete es in einer Tour). Wir guckten am späten Nachmittag Fernsehen, „so auch wg. Terroranschlag in den USA gucken (Dauernachrichten auf fast allen Sendern): die zwei Türme des World Trade Centers und das Pentagon wurden durch entführte Passagiermaschinen regelrecht bombardiert – inzw. sind beide 110 Stocke hohen Türme in sich kollabiert – ganz Manhattan ist in eine riesigen Staubwolke gehüllt – außerdem ist in Pittsburgh eine Passagiermaschine in dem Flughafen gerast (war diese für das Weiße Haus bestimmt?!) – Ausmaß ist nicht absehbar – aber die Toten wird man wohl in Tausenden zählen müssen – außerdem Autobombe gegen das Außenministerium usw.: also eine großangelegte Terroraktion!“

Am nächsten Tag, so notierte ich mir: „Nachrichten gucken wg. Terroranschlag wieder den ganzen Tag … erste Hinweise liegen vor und deuten Richtung Bin Laden.“

9/11

Der 11. September vor zehn Jahren hat die Welt verändert. Natürlich nicht unser persönliches Leben, dafür sind Krieg und Terror zu weit von uns entfernt. Oder auch nicht. Von uns in Tostedt zur TU in Hamburg-Harburg sind es mit dem Auto gut eine halbe Stunde Fahrzeit für die 37 bis 38 km. Dort studierte unter dem Namen Mohamed el-Amir von 1992 bis 1999 ein gewisser Mohammed Atta, einer der führenden Flugzeugentführer vom 11. September.

Politisch hat sich die Welt aber stark verändert. Der Kampf gegen die Achse des Bösen, überhaupt gegen den Terror, brachte George W. Bush weitere fünf Jahre Amtszeit ein. Und manche behaupten, dass Barack Obama heute nicht US-Präsident wäre – ohne den 11. September. Alles wäre anders gekommen …

9/11, nine-eleven – wie man in den USA sagt: Der Tag wird geliebt von Verschwörungstheoretikern. Steckt wirklich Al-Kaida hinter den Anschlägen von 9/11? Oder wurde alles vom CIA inszeniert, der sich auch sonst nicht zimperlich zeigt, wenn es darum geht, die Weltgleichgewichte zugunsten der USA zu richten. Das Verschwörungsdenken hat beängstigende Ausnahme angenommen, dass 2008 sogar jeder Vierte in Deutschland glaubte, die USA oder Israel wären die Drahtzieher des 11. September.

Ich erinnere mich noch an den Tag vor zehn Jahren. Vor dem Entsetzen machten sich zunächst Erstaunen und Ungläubigkeit breit. Wie kann ein Flugzeug in einen Wolkenkratzer stützen? Und dann waren es plötzlich sogar zwei. Und natürlich der Gedanke: Wie gut, dass das nicht bei uns passiert ist. Irgendwie insgeheim dachte man damals auch: Endlich haben die Amerikaner ihren Krieg auch einmal in ihrem eigenen Land …

Bilderserie bei zdf.de: Neues Herz für Manhattan (Ground Zero heute)

Auf der Suche nach Gaddafi

Wie gut, dass es den meisten Diktatoren am Ende doch an den Kragen geht. So dürften in Bälde auch Herrn Gaddafi die Hammelbeine langgezogen werden. Aber noch ist er auf der Flucht – wie weiland Richard Kimble. Nur war dieser bekanntlich unschuldig, während Herr Gaddafi und sein Clan jede Menge Dreck am Stecken haben. Aber wem sag ich das.

Gestern noch suchten die libyschen Aufständischen im Zentrum von Tripolis in einer ausgedehnten Bunkeranlage nach dem Diktator Muammar al Gaddafi. Die Anlage liegt unter der riesigen Residenz Gaddafis und Militärbasis Bab al Asisija. Aber gefunden haben sie ihn nicht. Dabei will er doch wie ein Märtyrer sterben. Gewinnen kann er nicht mehr.


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Bab Al-Aziziyyah (Bab al-Asisija)

Was mich immer wieder erstaunt, ist, dass solche Männer über Jahrzehnte ohne großen Widerstand ein Land beherrschen und ausplündern können. Gaddafi ‚regierte’ Libyen immerhin über 40 Jahre. Gaddafi, so denke ich, ist hier ein besonderer Fall. Er gilt als hoch intelligent und ist nach einem unblutigen Putsch, bei dem sein „Bund freier Offiziere“ am 1. September 1969 den libyschen König Idris stürzte, mit gewiss hehren Zielen als Führer einer Militärjunta, die sich im Revolutionären Kommandorat (RCC) organisierte, an die Macht gekommen. Erst später machte er sich zum großen „Revolutionsführer“. Schon früh war er von den arabisch-sozialistischen und nationalistischen Ideologien des damaligen ägyptischen Präsidenten Gamal Abdel Nasser angetan und erweiterte diese zu einer eigenen politischen Ideologie. Nennt man es nun Selbstüberschätzung, Glaube an die eigene Unfehlbarkeit oder Größenwahn: Seit Ergreifung der Macht baute Gaddafi einen ausschweifenden Kult um seine Person auf, zu dem auch im gesamten öffentlichen Raum präsente überlebensgroße Bilder von ihm mit dunkler Sonnenbrille oder im bunten Gewand gehörten. 1992 wurde in Libyen eine Briefmarke zum Jahrestag der Revolution herausgebracht, auf der Gaddafi auf einem weißen Pferd abgebildet ist und auf diesem gen Himmel zu steigen scheint. Es ist ein schleichender Prozess, der solche Menschen in den Größenwahn ‚treibt’ und als solches ist Gaddafi dann doch kein Einzelfall. Wenn keiner dem großen ‚Führer’ zu widersprechen wagt, so wähnt sich dieser mit der Zeit als unfehlbar. Wahrscheinlich kann man diese dann auch nur noch mit Gewalt vertreiben – wie jetzt Gaddafi.

Aber das ist nur die eine Seite der berühmten Medaille. Libyen verfügt über Gas und Öl. Und wie sehr diese Energieträger als Spielball in der Weltpolitik missbraucht werden, kennen wir zur Genüge. Libyen war Anfang der 20. Jahrhunderts von Italien annektiert. Aus dieser Zeit rühren wohl die Beziehungen, die bis heute andauern. Wer kennt nicht die Bilder dieser ‚wunderbaren’ Männerfreundschaft zwischen Gaddafi und Berlusconi. Libyens Öl fließt zu einem Drittel nach Italien. Und aus solchen wirtschaftliche Interessen hofiert man auch als angeblicher Demokrat schon einmal einen ansonsten verhassten Tyrannen.

Gaddafis Tage sind gezählt. Die Frage ist jetzt, wie lange es der Herr Assad in Syrien noch macht. Wie schrieb ich hier anfangs: Wie gut, dass es den meisten Diktatoren am Ende doch an den Kragen geht. Auch Dir, Herr Assad, wird es an den Kragen gehen.

Satire-Nachruf auf Gaddafi – Fotos, Videos, Texte

Übrigens – wie sprach Goethe: Einen Tyrannen zu hassen vermögen auch knechtische Seelen, nur wer die Tyrannei hasset, ist edel und groß.