Kategorie-Archiv: Unsere Erde – unsere Welt

Schutz und Verschmutzung unserer Umwelt

Sonnenuntergänge auf Neuwerk (1)

Besonders bemerkenswert waren während unseres Aufenthalts auf der Insel Neuwerk [1] [2] [3] [4] [5] [6] in der Elbmündung die abendlichen Sonnenuntergänge. Unsere Ferienwohnung hatte zwei Fenster in Richtung Westen, die einen herrlichen Blick über den Deich auf das Wattenmeer ermöglichte. Die untergehende Sonne spiegelte sich dabei selbst bei Ebbe in den wasserführenden Prielen und bot einen einmaligen Anblick.

Sonnenuntergang auf der Insel Neuwerk (Juli 2009)

Sonnenuntergang auf der Insel Neuwerk (Juli 2009)

Sonnenuntergang auf der Insel Neuwerk (Juli 2009)

Sonnenuntergang auf der Insel Neuwerk (Juli 2009)

Sonnenuntergang auf der Insel Neuwerk (Juli 2009)

Inselaufenthalt Neuwerk: 6. Tag

Urlaub auf Neuwerk Die Tage auf Neuwerk gingen wie alle Urlaubstage viel zu schnell vorbei. Für die Rückfahrt nach Cuxhaven hatten wir zunächst die Fähre am Abend gebucht (Abfahrt sollte um 19 Uhr 30 sein). Ein Aufenthalt auf Neuwerk ohne eine Wattwagenfahrt ist aber wie eine Suppe ohne Salz.

So war unsere Wirtin der Ferienwohnung im Haus Seeblick so nett und buchte für uns um. Da die Fähre nur bei Flut, die Wattwagen aber nur bei Ebbe fahren, ging die Fahrt bereits kurz vor 11 Uhr los und nach Sahlenburg, von wo aber eine Busverbindung nach Cuxhaven und dort zum Bahnhof besteht. Gebucht wurde die Wattwagenfahrt bei Thomas Fischer (leider noch ohne Internetauftritt. Tel. 04721/28770 – e-Mail), der ansonsten auch für die Müllabfuhr auf der Insel zuständig ist (allerdings mit einem Lastwagen).

Wattwagenfahrt Neuwerk - Sahlenburg

Wattwagenfahrt Neuwerk - Sahlenburg

Wattwagenfahrt Neuwerk – Sahlenburg

Wattwagenfahrt Neuwerk - Sahlenburg

Wattwagenfahrt Neuwerk - Sahlenburg

Da die Wattwagen während des Niedrigwassers auch noch die Rückfahrt bewältigen, ging die Fahrt so früh los. Und im Watt war nicht nur in den Prielen noch reichlich Wasser vorhanden. Aber die Pferde, die die Wagen ziehen, sind daran gewöhnt, sogar bis zum Kopf im Wasser zu laufen, und werden schon früh ‚angelernt’. Allerdings mögen sie es nicht so gern, wenn ihnen das salzige Wasser in die Augen spritzt.

Der Weg von Neuwerk nach Cuxhaven-Duhlen bzw. Sahlenburg ist mit so genannten Pricken versehen. Das sind Orientierungshilfen meist aus jungen, etwa fünf bis sieben Meter hohen Birken oder Stangen mit Zweigbüscheln. Die Neuwerker würden ihren Weg wahrscheinlich auch ohne diese Pricken finden. Sie helfen aber besonders den Wanderern, die zu Fuß den Weg zur Insel wagen (für die rund 13 km benötigt man etwa 2 ½ bis 3 Stunden). Wer sich an die Regeln fürs Wattwandern hält, sollte eigentlich nicht in Seenot geraten. Für die Unverbesserlichen gilt es auf dem Wattwanderweg nach Neuwerk auf halben Weg immerhin drei Rettungsbaken, die aus einem stählernen Mast mit einem geschlossenen Korb aus Metallgitter an der Spitze bestehen, der über eine Bodenluke mit Leiter erreichbar ist. Dieser Gitterkorb bietet Platz für etwa sechs Personen und dient bei Gewitter als Faradayscher Käfig, der vor den Auswirkungen von Blitzschlag schützt.

Rettungsbake im Wattenmeer

Rettungsbake im Wattenmeer

Rettungsbake im Wattenmeer

Nach anderthalb Stunden Wattwagenfahrt kamen wir gegen 12 Uhr 15 in Sahlenburg an. Mit Bus und Bahn ging es dann wieder nach Hause.

Inselaufenthalt Neuwerk: 4. Tag

Urlaub auf Neuwerk Am 4. Tag unseres Aufenthalts auf der Insel Neuwerk durchwanderten wir das Ostvorland der Insel, das nur auf markierten Wegen begangen werden darf, da hier viele Vögel nisten bzw. ruhen und Futter suchen. Gekennzeichnet ist das Ostvorland Neuwerks durch Salzwiesen, die ebenfalls geschützt werden sollen.

Diese Salzwiesen waren 1925 zunächst durch die Errichtung des Sommerdeiches von einer regelmäßigen Salzwasserzufuhr abgeschnitten, sodass die Salzpflanzen durch die zunehmende Versüßung des Bodens zurück gedrängt wurden. Da die intensive Bewirtschaftung dieses Inselteils ab 2003 aufgegeben wurde und die Ostschleuse (nach Errichtung eines trennenden Damms zwischen Nord- und Ostvorland – das Nordvorland wird weiterhin landwirtschaftlich genutzt) jetzt dauerhaft geöffnet bleibt, kann das Salzwasser wieder in das natürliche Prielsystem einströmen. So wachsen hier Salzpflanzen, die an erhöhte Gehalte von leicht löslichen Salzen an ihrem Standort angepasst sind und sich unter diesen Bedingungen fortpflanzen können, wie z.B. Hauhecheln und Strandwermut.

Möve auf Pfahl

Salzpflanzen: Hauhecheln

Prielsystem zwischen den Salzwiesen

Salzwiesen im Ostvorland von Neuwerk – mit Möve, Haudecheln und Prielsystem zwischen den Wiesen

Am Nachmittag beobachteten wir an der Badestelle im Nordvorland das Kommen der nächsten Flut. Der Höchststand war für 17 Uhr 30 vorgesehen, aber schon gegen 16 Uhr war das Wattenmeer hier unter Wasser. So ist es allgemein bei längeren Wattwanderungen ratsam, spätestens mit Erreichen des Tiefststandes des Wassers den Rückweg anzutreten. Wer denkt, aus eigener Kraft, z.B. durch Schwimmen, aus dem Wasser kommen zu können, wird sich arg täuschen. Auch wenn das Wasser generell Richtung Land strömt, so ergeben sich immer wieder Gegenströmungen (z.B. durch querlaufende Priele), die ein Vorwärtskommen unmöglich machen. Rettungsmaßnahmen werden teuer.

Hier noch zwei Insel-Interna: Neuwerk hat eine eigene Schule, die Inselschule, eine so genannte Zwergschule für die Klassen der Grundschule (wohl auch der Hauptschule); zz. sollen sieben Schüler und Schülerinnen (und Vorschüler) die Schule besuchen. Da die weiterführenden Schulen nur noch am Festland besucht werden können, müssen die Kinder, die eine solche Schule besuchen, in ein Internat, da die wechselnden Gezeiten einen geregelten Hin- und Rückweg unmöglich machen.

Inselschule Neuwerk
Betreten des Grundstücks auf eigene Gefahr: Inselschule Neuwerk

Und Neuwerk hat seine eigene Feuerwehr, die im Norden der Deichanlage zu finden ist. Sieben Männer und zwei Frauen bilden die wohl kleinste selbständig arbeitende Freiwillige Feuerwehr in Deutschland. Neben einem Löschfahrzeug und einen Rettungswagen gehört noch ein sieben Meter langes Boot zum Fuhrpark.

Inselaufenthalt Neuwerk: 3. Tag

Urlaub auf Neuwerk Was macht man so auf einer kleinen Insel von gerade einmal 3 km² wie Neuwerk, auf der nicht viel los ist, auf der im ‚normalen’ Leben gerade einmal knapp 40 Einwohner leben? Man guckt etwas hinter die Kulissen!

Die Einwohner von Neuwerk leben in erster Linie vom Tourismus. Es gibt ca. 140 Betten für die Pensionsgäste. Außerdem werden Zeltplätze (auch schon mit Zelten), Wohnwagenstellplätze und Lager (von Betten mag man nicht sprechen) in so genannten Heuhotels angeboten.

Heuhotel auf Neuwerk

Die Stadt Salzgitter unterhält auf der Insel ein Ferienlager. Außerdem gibt es zwei Schullandheime („Meereswoge“ und das Schullandheim am Turm).

Tagsüber kommen von Cuxhaven her viele Tagesgäste, die entweder per Fähre, Wattwagen oder auch zu Fuß die rund 13 km Strecke zurücklegen. So gibt es eine Handvoll Cafes, Restaurants, Pensionshäuser, Hotels und Ferienwohnungen:

Haus Seeblick
Zum Anker mit Nige Hus
Hus achtern Diek
Das alte Fischerhaus
Antjes Leuchtturm
Otto’s Gartenlokal mit dem Inselkaufmannsladen (Inhaber Hartmut Lange)

Die ganze Meute will natürlich versorgt sein. Und so bestellen die Insulaner ihre Ware am Festland und holen diese bei Ebbe mit Traktoren, an denen bis zu drei Anhänger befestigt sind, über den Wattwanderweg in Sahlenburg ab. Der Inselkaufmann bekommt z.B. jeden Mittwoch und Freitag neue Ware.

Traktoren Richtung Neuwerk

Reiter Richtung Festland

Traktoren und Pferdekolonne im Wattenmeer bei der Insel Neuwerk

Am dritten Tag unseres Aufenthalts auf Neuwerk liefen wir zunächst über den Deich Richtung Norden, dort weiter im Osten bis zum Beginn des Wattweges im Südosten der Insel, der nach Sahlenburg bzw. Cuxhaven-Duhnen führt. Da gerade wieder Niedrigwasser war, sahen wir eine lange Kolonne an Traktoren mit Anhängern, Wattwagen von Pferden gezogen und auch einzelne Reiter auf dem Weg Richtung Festland bzw. von dort kommend. Das sah aus wie ein Flüchtlingstreck während des 2. Weltkrieges.

Wir gingen dann im Watt im Süden bis zum Fähranlieger im Westen, wo einige Priele auch bei Ebbe noch Wasser zum Baden führen. Mein Jüngster kam nicht umhin, die Wassertemperatur zu prüfen (natürlich erwärmt sich das Wasser hier bei Sonnenschein ziemlich schnell) und schwamm einige Runden.

Lukas badet im Priel

Priel mit Schiff

Baden im Priel mit Schiff

Versinken im Schlick

Baden im Wattenmeer

Baden im Wattenmeer

Baden im Wattenmeer

Am Nachmittag, die Sonne ließ sich längere Zeit zeigen, badeten wir dann an der Badestelle im Süden der Insel, gleich neben dem Jachthafen. Der höchste Stand des Hochwassers sollte heute kurz nach 17 Uhr sein. Aber bereits zwei Stunden vor dem Höchststand flutet das Wasser das Wattenmeer.

Nationalpark-Haus auf Neuwerk

Zuvor besuchten wir noch das Nationalpark-Haus am Mittelweg und informierten uns über den Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer. In dem Haus wohnt u.a. auch die Vogelwartin.

Inselaufenthalt Neuwerk: 2. Tag

Urlaub auf Neuwerk Nach einem ausgiebigen Frühstück (und noch schnell den Gang für kleine Jungs und große Mädels) machten wir am 2. Tag unsere erste größere Wattwanderung. Es war um 10 Uhr gerade Niedrigwasser und das höchste Nochwasser sollte gegen 16 Uhr 20 kommen.

So gingen wir beim Radarturm auf der Westseite der Insel Neuwerk ins Wattenmeer. Hier mussten wir zuerst die Fahrrinne bzw. das Fahrwasser für die Fähre nach Cuxhaven durchwaten. Das Watt wird durchpflückt von Prielen, die selbst bei Niedrigwasser Wasser führen, da sie tiefer als die Ablagerungen wie Sand und Schlick liegen. Immer wieder bilden sich hier Sandbänke, auf denen sich Muscheln sammeln.

So eine Wanderung ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Im Schlick versinkt man mit bloßen Füßen immer ein Stück, an manchen Stelle sogar bis zu den Waden. Wegen der Muscheln ist es angebracht, mit Strandschuhen zu gehen (andere Schuhe eignen sich weniger, da diese vom Salzwasser angegriffen werden). Aber wer sich nicht so empfindlich gibt, wird es mögen, zumal das Wandern im Schlick einer Kneipp-Kur gleichkommt.

Wir gingen im Watt in Richtung Norden bis zum Badehaus. Dort besteht die Möglichkeit bei Hochwasser im Meer zu baden. Es begann zu regnen. Aber bei einem Aufenthalt an der Nordsee gibt es kein schlechtes Wetter, sondern nur bekanntlich die falsche Kleidung. Außerdem wechselt hier das Wetter ziemlich schnell – und nach Regen kommt auch bald wieder die Sonne hervor.

AlbinZ im Wattenmeer bei der Insel Neuwerk

Wattenmeer bei der Insel Neuwerk: Priele

AlbinZ im Wattenmeer bei der Insel NeuwerK

Wattenmeer bei der Insel Neuwerk: Muschelbank

Wattenmeer bei der Insel Neuwerk: Schlick & Priel

Am Nachmittag gingen wir dann zum Leuchtturm von Neuwerk, dem Wahrzeichen der Insel – und da Neuwerk zu Hamburg gehört – dem ältesten Gebäude der Hansestadt. Dieser Leuchtturm wurde 1310 fertiggestellt und diente zunächst auch als Schutz vor Seeräubern. Das heute noch funktionsfähige Leuchtfeuer auf dem Turm wurde 1814 eingerichtet. Wegen seiner Lage am Zusammenfluss von Elbe- und Wesermündung war es ein wichtiges Seezeichen.

Im Leuchtturm gibt es sieben Fremdenzimmer, die angemietet werden können. Und man kann den Turm über 138 Stufen natürlich auch besteigen. Von oben hat man einen herrlichen Blick über die Insel – und natürlich auch einen Blick bis nach Cuxhaven. Übrigens gab dieser Leuchtturm der Insel seinen Namen: das neue Werk (Gebäude) wurde zu Neuwerk.

Leuchtturm der Insel Neuwerk

Blick Richtung Süden zum Jachthafen

Blick Richtung Westen Nordbake & Radarturm

Leuchtturm der Insel Neuwerk

40 Jahre Mondlandung (Start)

Vor 40 Jahren ging von der bemannten Raumfahrt eine Faszination aus, die heute kaum nachvollziehbar ist. Zum einen waren die Menschen im Jahre 1969 durch die Medien (an ein Internet war nicht zu denken) noch nicht so reizüberflutet, zum anderen stand da im Juli ein Ereignis bevor, dass bis heute einzigartig ist: die bemannte Landung auf dem Mond!

Heute vor 40 Jahren, am 16. Juli 1969, startete die US-Mondmission Apollo 11. Vier Tage später betraten Neil Armstrong und Edwin Aldrin Mondboden. Doch bereits der Start der Saturn V-Rakete wurde zu einem bewegenden Menschheitsereignis.

40 Jahre Mondlandung

Apollo 11 startete am 16. Juli 1969 um 13:32:00 UTC von Cape Canaveral, Florida und erreichte zwölf Minuten später planmäßig die Erdumlaufbahn. Nach anderthalb Erdumkreisungen wurde die dritte Raketenstufe erneut gezündet. Sie brannte etwa sechs Minuten lang und brachte das Apollo-Raumschiff auf Mondkurs.

Themenbereich bei zdf.de: 40 Jahre Mondlandung

Bilderserie 40 Jahre Schritte auf dem Mond
Video Doku: Aufbruch ins All

8 ° Ost: Klimahaus Bremerhaven

Klima geht uns alle etwas an. Um mitreden zu können, sollte man aber über die nötigen Informationen verfügen. Das gilt für alle, also auch schon für die Kleinen.

Wer in der Ferienzeit mit seinen Kindern nicht unbedingt wochenlang verreist, kann die Zeit durchaus sinnvoll nutzen. In vielen größeren Städten gibt es Museen und so genannte Science Center, also wissenschaftliche Ausstellungshäuser, die man besuchen kann, und in denen man neben Spannung auch viel Wissenswertes vermittelt bekommt – für Große wie Kleine.

Es ist erst wenige Tage her, da wurde in Bremerhaven das Klimahaus eröffnet. Die rund 18.800 m² große Wissens- und Erlebniswelt greift dabei in vier Ausstellungsbereichen den Themenkomplex Klima und Klimawandel auf.

Klimahaus Bremerhaven

Wer also in Norddeutschland wohnt oder gerade einmal in der Nähe von Bremerhaven ist und nichts Besseres vor hat – ein Blick ins Klimahaus Bremerhaven kann bestimmt nicht schaden. Eintrittspreis für Erwachsene 12,50 € – für Kinder ab 5 Jahre 8,50 € (es gibt auch Familienkarten u.ä.).

Ferienzeit: Museen zum Mitmachen

Die Ferien- und Urlaubszeit steht an. Auch wenn das Geld nicht reichen sollte, eine längere Reise zu unternehmen, so möchte man doch seinen lieben Kleinen einige unterhaltsame Stunden bieten. Wenn es zudem noch lehrreich ist, dann ist es um so besser. Jede größere Stadt hat ihre Museen. Und seit vor 40 Jahren das Exploratorium in San Fransisco seine Pforten öffnete, haben Science Center auch bei uns in Deutschland einen Siegeszug angetreten. So gibt es hierzulande inzwischen zahlreiche Mitmach-Museen.

siehe hierzu einen Streifzug bei ard.de: Science Center in Deutschland

Universum Bremen

Bei uns in der Nähe, d.h. in Bremen, gibt es seit der Weltausstellung 2000 in Hannover das Universum Bremen. Mit unseren beiden Jungen (und oft auch mit Freunden von ihnen) haben wir bereits öfter dieses Erlebnismuseum besucht (siehe meinen Beitrag: AlbinZ im Universum).

Also schnell einige Butterstullen geschmiert, Eier hartgekocht oder eine Schüssel Kartoffelsalat zubereitet – und mit dem Auto oder der Bahn (mit den Ländertickets der Bahn können bis zu fünf Personen fahren – sie gelten meist auch in Verkehrsverbünden) kann es dann losgehen. Viel Spaß!

siehe auch meinen Beitrag: München 2007: Besuch des Deutsches Museum

ElbeLeuchtturmTag 2009

Ich weiß nicht, wie es denen geht, die nicht nahe der Küste leben. Aber für mich, der nun einmal in der norddeutschen Tiefebene haust, haben Leuchttürme etwas Faszinierendes. So kommt ein Tag wie der am Sonntag, den 14. Juni, geradezu recht: Elbe-Leuchtturm-Tag von Hamburg bis zur Nordsee. An diesem Tag öffnen in der Zeit von 10 bis 17 Uhr immerhin zehn dieser Leuchttürme für das interessierte Publikum ihre Türen.

Elbe-Leuchtturm-Tag 2009

Was mich besonders erstaunt ist, dass insgesamt 56 Leuchttürme die Elbe allein zwischen Hamburg und Nordsee säumen. Diese finden sich zwischen Neuwerk in der Elbmündung und Bunthäuser Spitze an der Trennung zwischen Norder- und Süderelbe. Jedes hat seinen eigenen Takt, seine eigene unverwechselbare Farbkennung. 43 von ihnen sind noch aktiv und für den Schiffsverkehr unverzichtbar.

Die Leuchttürme entlang der Elbe sind eindrucksvolle Belege der über 100-jährigen Navigations- und Ingenieurskunst. Sie lassen sich vereinfacht in Leitfeuer und Richtfeuer unterscheiden. Die Leitfeuer lenken die Schiffe durch schwierige Gewässer, indem sie z.B. durch verschiedenfarbige Lichter sicheres und unsicheres Fahrwasser kennzeichnen. Ein Richtfeuer dagegen besteht aus zwei Leuchttürmen: dem höheren Ober- und dem kleineren Unterfeuer. Zusammen kennzeichnen sie die Mitte des tiefen Fahrwassers. Sieht der Schiffsführer die Lichter in einer senkrechten Linie mit seinem Schiff, so befindet er sich auf der Richtfeuerlinie; sieht er die Lichter verschoben, muss er den Kurs korrigieren.

Urlaubsvorbereitungen: Insel Neuwerk

Urlaub auf Neuwerk Allzu viel Geld haben wir nicht im Säckel. Aber für einige Tage wollen wir doch aus den eigenen vier Wänden hinaus: Es ist nicht mehr lang hin, dann beginnen die Sommerferien – und auch mein Urlaub lässt nicht lange mehr auf sich warten.

Zu Pfingsten war ich ja mit meiner Familie und dem Austauschschüler aus Polen für einen Tag in Cuxhaven und dort bei Ebbe im Wattenmeer wandern. Von Cuxhaven kann man zu Fuß oder mit der Pferdekutsche einen Ausflug zur Insel Neuwerk unternehmen. Und so kam uns die Idee, vielleicht einmal mehrere Tage auf der Insel zu verbringen. Wir haben nun einmal ein Faible für Inseln.

Muscheln im Wattenmeer - Insel Neuwerk

Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude. Und für eine Reise zu planen, wenn es denn auch nur eine kurze Reise wird, macht viel Spaß. Am Montag nun forschte ich im Internet nach Unterkünften auf Neuwerk und der Möglichkeit mit der Fähre dorthin zu kommen.

Von Cuxhaven fährt in der Sommerzeit täglich eine Fähre zu der kleinen Insel. Und eine Ferienwohnung für uns vier war auch schnell gefunden, gebucht und bestätigt.


Insel Neuwerk

Mit meiner erster Urlaubswoche geht es nun also nach Neuwerk. Die Insel ist wie Helgoland eine ‚verwaltungstechnische’ Besonderheit. Als Stadtteil „Insel Neuwerk“ gehört sie im Bezirk Hamburg-Mitte zur Freien und Hansestadt Hamburg und liegt im südöstlichen Teil der Nordsee bzw. im nordwestlichsten Teil der Elbmündung ca. 13 km von Cuxhaven entfernt. Neuwerk gehört zum Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer und ist geprägt von den Gezeiten. So sollte man beim Wattwandern schon wissen, wann das nächste Hochwasser kommt. Auf jeden Fall bietet die Insel viel entspannende Ruhe und selbst meine Söhne freuen sich schon sehr auf den Inselaufenthalt.

Darwinius Masillae – the Missing Link?

Es kommt nicht alle Tage vor, dass ein wissenschaftlicher Fund derart die Gemüter erregt. In der Ölschiefergrube Messel bei Darmstadt wurde ein einzigartiges Fossil gefunden, eine nahezu vollständig erhaltenen Versteinerung eines Lebewesens, das vor rund 47 Millionen Jahren lebte und ganz neue Einblicke in unsere Urverwandschaft erlaubt. In der Grube Messel wurden schon viele berühmte Versteinerungen, wie die vom Urpferdchen, gefunden.

Eines der Besonderheiten ist die exklusive Vermarktung dieses Fossil. Grund hierfür: Es könnte ein Missing Link sein, ein fehlendes Bindeglied zwischen zwei Arten, hier: das Bindeglied zweier unterschiedlicher Entwicklungslinien im Stammbaum der Primaten. Getauft wurde es auf den Namen „Ida“; der wissenschaftliche Name lautet „Darwinius Masillae“.

Die Verwendung des Begriffs Missing Link ist allerdings PR in Reinform. Obwohl es eine Menge Missing Links in der Evolution gibt, verstehen viele Menschen darunter eines: das von Wissenschaftlern seit langem gesuchte evolutionäre Verbindungsglied zwischen Affe und Mensch. Sozusagen der Heilige Gral der Paläontologie. Eins aber ist schon jetzt klar: Darwinius ist – wenn er überhaupt einer ist – sicherlich nicht dieser Missing Link. Affen und Menschen trennten sich vor etwa fünf bis zehn Millionen Jahren.

Das gefundene Fossil ist also ein ganz entfernter Verwandter von uns Menschen und könnte so etwas wie der Stammvater der Primaten sein. Nicht der letzte gemeinsame Vorfahr von Affe und Mensch, sondern der erste.

Welcher Medienrummel um diesen Fund gemacht wurde, beweist u.a. Google, das auf seiner Startseite am Tag der Veröffentlichung folgendes geänderte Logo auf seiner Website einstellte:

Google Logo Missing Link

Das Fossil wird zunächst im American Museum of Natural Science aufbewahrt, später soll es dann in London und womöglich noch in diesem Jahr auch in Deutschland zu sehen sein.

siehe auch zdf.de: Die geheime Entdeckung zur Sendung Terra X, 31.05. 19.30 Uhr:
Die Dokumentation zeigt, wie das Fossil aus dem Verborgenen in die Hände der Forscher gelangte und wie sie durch detektivische Arbeit zu ihrem spektakulären Forschungsergebnis gelangten.

Video Sensationeller Fossilienfund gibt Einblicke in die Evolution des Menschen

Bilderserie: Sensationeller Fossilfund aus Messel