Kategorie-Archiv: Unsere Erde – unsere Welt

Schutz und Verschmutzung unserer Umwelt

Diebisches Eichhörnchen

Neben vielen Vögeln haben wir auch oft ein Eichhörnchen bei uns im Garten zu Besuch. Längst hat es seine eigene Futterstelle. Aber es kostet auch gern unser Futterangebot für Vögel.

Eichhörnchen bedient sich beim Vogelfutter (1)
Eichhörnchen bedient sich beim Vogelfutter (1)

Bei der Muße, die uns das Coronavirus „verordnet“ hat, und dem zwar noch kühlen, aber oft sonnigen Wetter sind wir gern draußen, um die frische und (ebenfalls dank Coronavirus) reine Luft zu genießen. So beobachten wir natürlich gern die putzigen und enorm flinken Tiere.

Eichhörnchen bedient sich beim Vogelfutter (2)
Eichhörnchen bedient sich beim Vogelfutter (2)

Hörnchen gehören zu den bekanntesten und beliebtesten Tieren der Welt. Überall sind sie zu sehen, sie begleiten uns auf Spaziergängen im Park oder im Wald, fordern ihren Anteil an unserer Vesper und amüsieren uns mit ihren akrobatischen Kletterkünsten. Die Hörnchen haben mittlerweile fast alle Lebensräume unserer Erde besiedelt, wir begegnen ihnen in Städten, im Wald, in Wüsten, in den Bergen und im hohen Norden. Die Eichhörnchen und ihre Verwandten sind heute nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken, siehe: Erlebnis Erde: Die verrückte Welt der Hörnchen (ARD, 06.04.2020 – 20 Uhr 15)

Toilettenpapier und Gesichtsmasken

Hier ein kleiner Nachtrag zu meinem gestrigen Beitrag: Verdammt, wo bleibt das Scheißhauspapier?!

– Toilettenpapier

Es empfiehlt sich, schon in aller Herrgottsfrühe einkaufen zu gehen (wenn fahren, dann vielleicht doch lieber mit dem Fahrrad, oder?). Da ist die Chance, Toilettenpapier zu erheischen, deutlich größer als zu späterer Stunde. Sollte auch dann kein Toilettenpapier verfügbar sein, so ist es vielleicht ratsam, eine der Verkäuferinnen/einen der Verkäufer zu Rate zu ziehen. Spricht man dann noch eine Anerkennung für deren aufopfernde Arbeit aus, so erhöht sich die Möglichkeit, an das Objekt der Begierde heranzukommen, um ein Vielfaches. In früheren DDR-Zeiten wurden solche Verkaufsartikel übrigens Bückware genannt. So holt Honecker auch uns Wessies auf ungeahnte Weise plötzlich ein. Wie auch immer: Nachfragen kostet nichts!

Wo bleibt das Scheißhauspapier
Wo bleibt das Scheißhauspapier

– Gesichtsmasken

Ich fürchte, dass die Schutzmaskenpflicht auch zu uns bald kommen wird. Da ist es ratsam, darauf vorbereitet zu sein. Wie beim Scheißhauspapier so muss auch hier damit gerechnet werden, Atemschutzmasken käuflich nicht erwerben zu können, da diese dank Hamsterkäufe ausverkauft sind. Auch sollte bedacht sein, dass andere (Ärzte, das Pflegepersonal u.v.m.) solche Schutzmasken eher benötigen als das gewöhnliche Fußvolk (das ist zz. auch der Grund, weshalb NOCH auf eine Maskenpflicht verzichtet wird). So sind solche Masken auch selbst anzufertigen. Eine Suche bei Google hilft dabei auf die Sprünge. In unserem Freundeskreis haben wir eine Frau, die Näherin von Beruf ist und von uns einen mittelgroßen Auftrag zum Erstellen solcher Gesichtsmasken bekommen hat. Hier noch ein kleiner Tipp: Da durch die eigene Atemluft die Masken schnell feucht werden, können Slipeinlagen (brrr, genau die!) dazu dienen, diese Feuchtigkeit aufzunehmen (allerdings befürchte ich, dass nun auch solche Slipeinlagen bald durch die Hamsterei ausverkauft sein werden). Einen echten Schutz bieten solche selbstgenähte Masken allerdings nicht.

Willi mit Gesichtsmaske
Willi mit Gesichtsmaske

Bleibt alle gesund!

Verdammt, wo bleibt das Scheißhauspapier?!

Heute ist zwar der 1. April, aber das ist kein Grund für Witze. Oder doch? Gestern habe ich mit meiner Frau wieder Großeinkauf gemacht, nein, nicht gehamstert, sondern das gekauft, was wir zwei so für die Woche brauchen (ist ja schon viel genug). Und natürlich gab es wieder kein Toilettenpapier. Noch brauchen wir keines. Aber die Zeit wird kommen, da … Uns wurden bereits Rhabarberblätter empfohlen, aber noch wächst der Rhabarber nicht. Also doch das jetzt nur noch einmal in der Woche erscheinende Wochenblatt nehmen? Zuvor sollte das leicht angerubbelt werden, dann gleitet es besser 😉

Wo bleibt das Scheißhauspapier
Wo bleibt das Scheißhauspapier

Am Montag hatte ich einen bereits vor der Coronakrise vereinbarten Termin beim Radiologen im Krankenhaus Buchholz. Noch die Woche davor wurde ich telefonisch angefragt, ob ich den Termin auch wahrnehmen möchte. So wurde ich darauf hingewiesen, dass nur durch den Haupteingang Einlass gewährt wird. Und dort standen am Montag zwei Herren in weißen Kitteln und fragten nach mein Begehr. Zutritt bekommen zz. nur diejenigen, die einen Termin haben. Ich hatte. Und dank des Coronavirus wurde ich wie alle anderen mit einer Gesichtsmaske ausgestattet – wie ihr seht:

Willi mit Gesichtsmaske
Willi mit Gesichtsmaske

Nein, der Kelch des Coronavirus ist bisher noch an mir vorübergegangen. Ich habe nur etwas ‚Rücken‘. Oder wie man Vater zu sagen pflegte: „Lunge und Leber ein Matsch, sonst kerngesund!“ – Aber trotz des 1. April: keine üblen Scherze, bitte! – Haltet Euch gerade und bleibt weiterhin gesund!

Wintereinbruch Ende März in Norddeutschland

Kaum hatten wir den Frühlingsanfang, da wurde es kalt bei uns. Okay, die Sonne schien von blauem Himmel, so dass es erträglich war, die Einschränkungen, die uns das Coronavirus auferlegte, ohne Murren zu ertragen. Und dann das …

Wintereinbruch Ende März in Tostedt
Wintereinbruch Ende März in Tostedt

Zunächst fiel Schnee, der allerdings nicht wirklich liegen blieb. Am Nachmittag kam es gestern dann aber richtig dicke: Ein ziemlich lange anhaltender Graupelschauer sorgte dafür, dass die Landschaft sich winterlich weiß färbte.

Wintereinbruch Ende März in Tostedt: die Osterhasen frieren
Wintereinbruch Ende März in Tostedt: die Osterhasen frieren

Und das zwei Wochen vor Ostern. Da kamen die Osterhasen ins Frieren. So viel weiße Pracht hatten wir bei uns den ganzen Winter nicht. Vielleicht sollte das auch ein wettermäßiger Beitrag sein, für etwas Abwechslung in unseren etwas ‚beschränkten‘ Alltag zu sorgen.

Quarantäne und Kontaktverbot

Es ist weiterhin nicht abzusehen, wann wir vom Coronavirus ‚erlöst‘ sein werden. Wenn jetzt auch schon Frau Merkel, Prinz Charles und Boris Johnson positiv auf diesen Virus getestet wurden (zu viel des Händeschüttelns ist ungesund, das Händewaschen vergessen), dann spätestens wird einem klar, dass eine dermaßen einschneidende Maßnahme wie das Kontaktverbot nicht übertrieben ist.

Natürlich klagt ‚die Wirtschaft‘, fordert ‚Entschädigungen‘ vom Steuerzahler. Wenn es aber um dicke Gewinne geht, dann geschieht das oft ‚an der Steuer‘ vorbei. Den Kleinunternehmern und Arbeitnehmern, die um ihre Existenz kämpfen, sollte natürlich geholfen werden.

Inzwischen ist es entschieden: Sportliche Großveranstaltungen wie die Fußball-Europameisterschft und die Olympischen Spiele in Tokio werden erst einmal aufs nächste Jahr verschoben. Die laufende Saison in der Fußball-Bundesliga soll dagegen ab Mitte Mai unbedingt zu Ende gespielt werden, notfalls wieder vor leeren Zuschauerrängen – um so die TV-Gelder zu retten. Wir werden sehen …

Coronavirus
Coronavirus

In diesen Wochen hat sich einiges verändert. Wer kann, arbeitet von zu Hause aus per Homeoffice. Andere müssen zusehen, wie sie mit dem Kurzarbeitergeld klar kommen. Für viele ergeben sich durch die verminderten Sozialkontakte psychische Probleme. Besonders ältere Menschen, die von der Außenwelt geradezu abgeschnitten sind, leiden unter ihrer Einsamkeit. Da möchte das „Silbertelefon“ helfen, eine Hotline, die täglich von 8 bis 22 Uhr für einsame ältere Menschen geschaltet ist: 0800 4 70 80 90

In vielen Städten wie in meinem Wohnort Tostedt wird eine Nachbarschaftshilfe, ein Einkaufsservice für Risikogruppen angeboten. Wer Zeit hat und Nachbarn kennt, die zu diesen Risokogruppen (wie alte Menschen) gehören, kann Gutes tun.

Meine Familie ist gesund und munter. Wir nutzen die Zeit und genießen das schöne Wetter. Langeweile gibt es für uns nicht. Diejenigen, die zu Hause bleiben müssen, sollten die Zeit nutzen: Ein gutes Buch lesen, den Garten für den Sommer herrichten, endlich einem Hobby fröhnen; Dinge tun, die man längst schon tun wollte – es gibt genügend zu tun. Bleibt weiterhin gesund und lässt Euch nicht entmutigen!

„Bleibt alle gesund!“

Das Coronavirus hält uns in seinem Bann. Wie schnell sich unser aller Leben innerhalb weniger Tage ändern kann. Nur haben einige das wohl noch nicht so ganz begriffen. Nein, ich will hier nicht mit Statistiken oder gar Horrormeldungen kommen, das vermelden andere Medien zuhauf. Ich will lediglich über meine Erlebnisse und Eindrücke der letzten Tage berichten, denn das Coronavirus hat natürlich auch mein Leben verändert (und das meiner Lieben).

Coronavirus
Coronavirus

Zunächst bin ich natürlich froh, Rentner zu sein und nicht mehr zur Arbeit zu müssen. Ob meine frühere Arbeitsstelle es geschafft hat, auf Homeoffice umzustellen, weiß ich nicht. Gewünscht war das schon lange, aber von oberster Stelle zu meinen Zeiten noch rigoros abgelehnt. Dabei hätte das schon längst ermöglicht werden können. Dumm gelaufen, ihr Schlaumeier da oben!

Bahnen und Busse fahren zwar noch, aber die Anzahl der Fahrgäste hat sich doch drastisch verringert. Wer nicht muss, bleibt zu Hause. So hat die Ausbreitung der Pandemie auch unerwartet positive Folgen für die Umwelt: mit der zunehmenden Einschränkung der wirtschaftlichen Aktivitäten und der individuellen Mobilität gingen die Luftverschmutzung und der Kohlendioxid-Ausstoß teilweise massiv zurück. Dies gilt neben CO2 auch für Stickstoffdioxid (NO2)

Durch die Schließung der Schulen, der Kindertagesstätten und jetzt auch vieler Geschäfte sind viele Arbeitnehmer und Kleinunternehmer in ihrer Existenz bedroht. Meine Frau, die in der Kindertagespflege tätig ist, darf vorerst (bis zum 18.04.) keine Kinder mehr betreuen, bekommt aber noch das Geld vom Jugendamt. Gleiches gilt auch für den jüngeren meiner Söhne, der als Erzieher tätig ist. Er steht allerdings für die Notbetreuung zum Einsatz bereit. Der ältere meiner Söhne studiert in Mannheim Medizin und hat sich bereits bemeldet, um als MTA Labor, also Medizinisch-technischer Assistent auszuhelfen.

Auch bei uns im kleinen Örtchen Tostedt gibt es Hamsterkäufe. Toilettenpapier und Nudeln (meist der preiswerteren Sorten) sind im Grunde ständig ausverkauft. Gestern hatte wir Glück, weil gerade Klopapier angeliefert wurde, als wir uns in einem Laden aufhielten. Hefe, ob nun frisch oder als Trockenhefe, ist zz. auch nicht erhältlich. Das gilt wohl auch für jede Art von Dosenfraß.

Natürlich gibt es auch die positiven Seiten der Coronakrise. Meine Frau und ich gehören durch unser Alter wohl auch schon fast zur Gruppe der Risikopersonen, was uns aber nicht abhält, gelegentlich für noch ältere Nachbarn den Einkauf zu erledigen. Und wir sind wirklich nicht die Einzigen, die auf diese Weise den älteren Menschen helfen.

Auch wenn es noch nicht bei uns im Ort angekommen ist: In Spanien ist es das Klatschen, in Italien das Singen – als Dank für all die helfenden Hände. Inzwischen finden sich aber auch in Deutschland (um 21 Uhr) die Menschen auf den Balkonen (mit dem gehörigen Sicherheitsabstand) ein, um auf diese Weise ihre Solidarität mit den Medizinern, Pflegekräften und all den anderen Helfern zum Ausdruck zu bringen. Ich kann mich dem nur anschließen.

Leider haben es noch nicht alle begriffen, dass wir undank des Coronavirus unser soziales Verhalten ändern müssen. Der krasseste Fall ereignete sich in unserem Ort: Eine Arzthelferin kam mit ihrem Mann von einer Kreuzfahrt zurück. Auf dem Schiff wurden zwei Personen positiv auf den Coronavirus getestet. Daher musste das Paar zu Hause für 14 Tage in Quarantäne. Nun meinte der Arzt, bei dem sie angestellt ist, dass sie durchaus zur Arbeit kommen könne. Die Quarantäne wäre doch nur Quatsch. Was hat der Arzt (sic!) nicht verstanden?!

Für Ende April/Anfang Mai hatten meine Frau und ich eine Flugreise nach Sizilien, also in das Risokogebiet Italien geplant. Inzwischen haben wir das Hotel storniert (kostenlos!), für die Bahnreise zum Flughafen haben wir einen Gutschein beantragt, da es sich um ein Ticket mit Supersparpreis handelt (ansonsten ist sogar eine Erstattung möglich). Nur mit dem Flieger haben wir noch unsere Probleme. Ryanair (wir haben uns für diesen so genannten Billigflieger entschlossen, weil er als einziger unseren Zielort Comiso direkt anfliegt) schiebt es noch auf die lange Bank. Eine Stornierung von uns aus ohne großen Geldverlust ist schon einmal nicht möglich (zumal bei diesem Billigflieger aus bekannten Gründen alles automatisiert und zz. lediglich eine Umbuchung möglich ist). Wir müssen warten, dass Ryanair den Flug von sich aus cancelt. Das sollte angesichts der neuen Reisewarnung (gilt für Anslandsreisen vorerst bis Ende April) eigentlich möglichst bald sein.

Gespannt sind wir, ob es nun doch schon bald zu einem Ausgangsverbot kommen wird. Wie gesagt: Einige Pappnasen haben noch nicht begriffen, warum sie sich z.B. nicht zu Partys oder in großer Anzahl in der Öffentlichkeit treffen sollen. Dieser gefährliche Wohlstandstrotz schadet uns alle und könnte, wenn er nicht abgestellt wird, zu den von uns nicht gewünschten Ausgangsverboten führen. Danke, ihr Volltrottel!

Noch eines am Schluss: In Hamburg Norddeutschland sagt man bekanntlich Tschüss. In diesen Tagen schieben wir gern ein „… und bleiben Sie gesund!“ hinterher. Ich kann mir gut denken, dass dieses „Und bleibt gesund!“ die Coronakrise überleben wird. Ist doch ein schöner Abschiedsgruß, oder? In diesem Sinne. Bleibt alle gesund!

Albert Camus: Die Pest – Aufruf zur Solidarität

Mit Ausbruch der Corona-Krise sind in Frankreich und Italien die Verkäufe des Romans „Die Pest“ von Albert Camus gestiegen, der eine von Krankheit und Tod heimgesuchte Stadt beschreibt. Der Roman ist vor allem ein Aufruf zur Solidarität zwischen den Menschen, die heute durch das Coronavirus genauso wichtig ist wie zu der Zeit vor gut 70 Jahren, in der Camus‘ Roman spielt. Hier ein Beitrag, den ich bereits vor fast sieben Jahren geschrieben habe:

    Das Böse in der Welt rührt fast immer von der Unwissenheit her, und der gute Wille kann so viel Schaden anrichten wie die Bosheit, wenn er nicht aufgeklärt ist. (S. 86)

Und weiter heißt es bei Camus: Die Menschen sind eher gut als böse, und in Wahrheit dreht es sich gar nicht um diese Frage. Aber sie sind mehr oder weniger unwissend, und das nennt man dann Tugend oder Laster. Das trostloseste Laster ist die Unwissenheit, die alles zu wissen glaubt und sich deshalb das Recht anmaßt zu töten. (S. 86f.)

Es ist wohl das bekannteste Werk des Romanciers und Philosophen Albert Camus, dem ich mich in diesem Weblog schon öfter gewidmet habe. Gemeint ist der Roman Die Pest, das ich in folgender Ausgabe habe: Rowohlt Taschenbuch Verlag, Hamburg – rororo 15 – 829.-853. Tausend März 1979 (Original: La Peste, 1947 Librairie Gallimard, Paris)

Albert Camus: Die Pest

Camus war der Philosoph des Absurden, der meinte, dass man dem Leid und Elend in der Welt keinen Sinn abgewinnen kann. Der Mensch fühlt, wie „fremd“ alles ist, die Außenwelt und ihre Sinnlosigkeit bringen ihn wegen seines Strebens nach Sinn in existentielle Konflikte. In diesem Roman nun führte Camus das Element der ständigen Revolte gegen die Sinnlosigkeit der Welt ein, wie sie in seinem Essay „Der Mensch in der Revolte“ („l’homme révolté“, 1958) später voll entwickelt wird. Insbesondere kommen aber die Werte Solidarität, Freundschaft und Liebe als möglicher Ausweg hinzu, wenn auch die Absurdität nie ganz aufgehoben werden kann.

In der nordafrikanischen Stadt Oran bricht eine furchtbare Seuche aus, die längst aus zivilisierten Regionen verbannt schien. Die sich unerbittlich ausbreitende mörderische Epidemie bestimmt allmählich das gesamte Leben der von der Außenwelt abgeschnittenen Stadt und verändert es. Außerordentlich wirklichkeitsnah, ist das Werk zugleich ein großartiges Sinnbild des apokalyptischen Grauens, das den Einzelmenschen angesichts der maßlosen kollektiven Verhängnisse unserer Zeit befällt. Doch nimmt der Leser die Gewißheit mit, daß Mut, Willenskraft und Nächstenliebe auch ein scheinbar unabwendbares Schicksal meistern können.
(aus dem Klappentext)

In seinen Tagebücher (Albert Camus, Tagebücher 1935 – 1951) schrieb Camus dazu: „Ich will mit der Pest das Ersticken ausdrücken, an dem wir alle gelitten haben, und die Atmosphäre der Bedrohung und des Verbanntseins, in der wir gelebt haben. Ich will zugleich diese Deutung auf das Dasein überhaupt ausdehnen. Die Pest wird das Bild jener Menschen wiedergeben, denen in diesem Krieg das Nachdenken zufiel, das Schweigen – und auch das seelische Leiden.“

Personen:

Bernard Rieux, Arzt und Verfasser des Berichts
Frau Rieux (†)
Mutter Rieux

M. Michel, Hauswart († – 1. Opfer)
M. Othon, Untersuchungsrichter (†)

Raymond Rambert, Journalist
Jean Tarrou, junger Mann, Tagebuchschreiber († – das letzte Opfer)
Pater Paneloux († – zweifelhafter Fall)
Joseph Grand, Angestellter der Stadtverwaltung (erkrankt) -> Liebe zu Jeanne
M. Cottard (Selbstmordversuch) -> Verhaftung

Dr. Richard, Sekretär des Ärzteverbandes (†)
Dr. Castel (stellt Serum her)

Schmuggler und Menschenschieber
Garcia / Raoul / Gonzales / Marcel & Louis

Präfekt
Asthmaischer Spanier
männlicher Katzenbespucker

u.a.

Der Roman „Die Pest“ ist als Parabel der französischen Widerstandsbewegung Résistance ein Plädoyer für die Solidarität der Menschen im Kampf gegen Tod und Tyrannei und damit „gleichzeitig eine Chronik der Kriegszeit. Die von Albert Camus gewählte Stadt Oran steht stellvertretend für das von Nazideutschland besetzte Frankreich. Durch den Ausbruch der Pest wurde Oran zu einer hässlichen von der Außenwelt abgeschlossenen Stadt. Der Arzt Rieux, der der Erzähler der Geschehnisse ist, und Tarrou machen Aufzeichnungen von den Ereignissen, auf die die Bewohner nicht vorbereitet waren. Nicht nur Rieux, sondern ebenso die anderen Hauptpersonen machen es sich nach und nach zur Aufgabe, mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln gegen die Pest und ihre verheerenden Folgen für die Bevölkerung vorzugehen und sich den von Tarrou aufgestellten Sanitätstrupps [Widerstandsgruppen] anzuschließen. Auch der Jesuitenpater Paneloux meldet sich als freiwilliger Helfer und sieht es als seine Pflicht an, in der vordersten Reihe seinen Dienst zu tun. Der Roman ‚Die Pest’ besitzt wie der Roman ‚Der Fremde’ eine soziale und eine metaphysische Ebene. In mehreren Gesprächen zwischen Rieux und Pater Paneloux, sowie zwischen Rieux und Tarrou wird die Frage nach dem Leid in der Welt erörtert. In seiner ersten Predigt spricht der Pater von der Pest als einer Geißel Gottes, dieser Standpunkt wird von Rieux vehement abgelehnt. Jedoch sucht Pater Paneloux in seiner zweiten Predigt nicht mehr nach einer Erklärung für das Leid. Er hat seinen Zuhörern keine Belehrungen mehr zu geben und spricht sie daher mit ‚wir’ und nicht wie in seiner ersten Predigt mit ‚ihr’ an.“ (siehe weiter: Albert Camus: das Absurde – die Wahrheit – die Revolte – Die Pest).

Der Roman endet mit einer eindringlichen Mahnung:

Während Rieux den Freudenschreiben lauschte, die aus der Stadt empordrangen, erinnerte er sich nämlich daran, daß diese Fröhlichkeit ständig bedroht war. Denn er wußte, was dieser frohen Menge unbekannt war und was in den Büchern zu lesen steht: daß der Pestbazillus niemals ausstirbt oder verschwindet, sondern jahrzehntelang in den Möbeln und der Wäsche schlummern kann, daß er in den Zimmern, den Kellern, den Koffern, den Taschentüchern und den Bündeln alter Papiere geduldig wartet und daß vielleicht der Tag kommen wird, an dem die Pest zum Unglück und zur Belehrung der Menschen ihre Ratten wecken und erneut aussenden wird, damit sie in einer glücklichen Stadt sterben. (S. 202)

Coronavirus: Schließung der Schulen und Kindergärten (einschl. Kindertagespflege) in Niedersachsen bis zum 18.04.2020

Laut einer fachaufsichtlichen Weisung des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung sind mit dem 16.03.2020 die Schulen, Kindergärten und Kindertagespflegestellen in Niedersachsen bis einschließlich 18.04.2020 geschlossen.

Es wird eine Notbetreuung für Beschäftige aus den Bereichen Pflege, Gesundheit, Medizin und öffentliche Sicherheit wie Polizei, Justiz, Rettungsdienste, Feuerwehr und Katastrophenschutz, sowie zur Aufrechterhaltung der Daseinsvorsorge geben.

Coronavirus
Coronavirus

Betroffen sind natürlich die Eltern, die jetzt für die Betreuung ihrer Kinder sorgen müssen (gilt besonders für Kinder im Vorschulalter). Hierzu folgende wichtige Information:

· Nicht einfach zu Hause bleiben: Man sollte direkt den Arbeitgeber kontaktieren, um die Situation zu besprechen. Im Zweifel hat er bereits davon gehört und bietet seinerseits eine Lösung.
· Alternative finden: Die Betreuung zu Hause ist nur gestattet, wenn sich wirklich keine andere Möglichkeit bietet. Wenn der/die Partner*in oder andere Familienmitglieder die Kinder nicht hüten können oder selbst von der Ausgangssperre bedroht sind. Die Großeltern sollten wegen der erhöhten Gefahr geschont werden.
· Kurzfristige Situation: Die Lohnfortzahlung gilt nur für eine bestimmte Zeit. Dies muss der Arbeitgeber im Einzelfall entscheiden und es hängt auch vom jeweiligen Dienstverhältnis ab.
· Entgegen kommen: Der Arbeitgeber kann verlangen, dass man Urlaub nimmt, Homeoffice macht, wo es sich anbietet oder Überstunden abbaut. Eventuell darf man das Kind vielleicht mit zur Arbeit bringen, wenn es selbst gesund ist und nicht vom Virus-Verdacht betroffen ist.

Im Notfall auf Kinderkrankentage zurückgreifen
Vieles hängt von der Kulanz und dem Verhältnis zum Arbeitgeber ab. Es ist sogar möglich, dass der Paragraph, der die Gehaltszahlung bei Verhinderung regelt, im Vertrag ausgeschlossen wird. Dann kann man den Vorgesetzten zwar bitten, zu Hause bleiben zu dürfen – jedoch ohne Gehalt. Im Zweifel kann man sich krankschreiben lassen. Einem verheirateten Paar stehen 10 Kinderkrankentage pro Kind, pro Jahr und pro Person zur Verfügung, bei Alleinerziehenden sind es 20 Tage (SGB V § 45).

Sprecht mit dem Arbeitgeber
Wer eins oder mehrere Kitakinder hat, bekommt große Probleme, wenn er vor einer verschlossenen Kitatür steht. Ihr solltet daher unbedingt direkt euren Vorgesetzten anrufen und auf eine Lösung bedacht sein. Meiner Erfahrung nach, hilft es immer, sich um ein gutes Verhältnis zum Arbeitgeber zu bemühen und zu zeigen, dass es wirklich keinen anderen Ausweg gibt. Doch man kann nicht von vorn herein erwarten, dass der Arbeitgeber das Gehalt weiter zahlt. Da diese Situation bei uns auch noch sehr neu ist, werdet ihr auf alles gefasst sein müssen. Im Zweifel wendet ihr euch am besten an einen Anwalt für Arbeitsrecht, sollte euch für eine längere Zeit die Betreuung eurer Kinder durch die Kita verwehrt bleiben.

(Quelle: familie.de)

Das Coronavirus und der Stillstand des Öffentlichen Lebens

Etwa zwei Drittel der Bevölkerung könnte mit dem neuen Coronavirus infiziert werden, glaubt der Leiter der Virologie an der Berliner Charité, Christian Drosten. Er geht von einer etwa zwei Jahre andauernden Verbreitungswelle aus.

In Deutschland sind nach Ansicht des Berliner Virologen Christian Drosten hohe Infektionszahlen mit dem neuen Coronavirus zu erwarten. „Es werden sich wahrscheinlich 60 bis 70 Prozent infizieren, aber wir wissen nicht, in welcher Zeit“, sagte der Leiter der Virologie an der Charité am Freitag, „das kann durchaus zwei Jahre dauern oder sogar noch länger.“ Problematisch werde das Infektionsgeschehen nur, wenn es in komprimierter, kurzer Zeit auftrete. „Darum sind die Behörden dabei, alles zu tun, um beginnende Ausbrüche zu erkennen und zu verlangsamen.“
[…] Die Zeitkomponente sei sehr wichtig: „Im Moment haben wir eine sehr, sehr gute Chance, die einstweilige Verbreitung dieses Virus deutlich aufzuhalten.“ In den wärmeren Monaten werden laut Drosten noch helfende Effekte dazukommen: „Die Wärme im Sommer, UV-Strahlen und die Tatsache, dass Leute vermehrt draußen sind und sich weniger aneinander infizieren können.“
In der zweiten Jahreshälfte müsse man sich dann aber in Europa darauf einstellen, dass es wieder kälter werde und dieser Zusatzeffekt wegfalle, sagte Drosten.

(Quelle: rbb24.de)

Was einen Impfstoff betrifft, so rechnet Drosten damit erst für Mitte 2021.

Inzwischen hat der Virologe seine Äußerung zu den ‚helfenden Effekten‘ relativiert: Das Frühjahr und der Sommer mit wärmeren Temperaturen dürften die Ausbreitung des Coronavirus aus Expertensicht nicht sehr stark verlangsamen. Es sei wohl damit zu rechnen, „dass wir direkt in eine Epidemiewelle hineinlaufen“, sagte der Direktor des Instituts für Virologie an der Charite, Christian Drosten, in Berlin.

Drosten verwies auf neue, verfeinerte Modellrechnungen einer Studie aus den USA. Noch vor einer Woche war er von einer Verminderung der Infektionen im Sommer ausgegangen. (Quelle: zdf.de)

Coronavirus SARS-CoV-2
Coronavirus SARS-CoV-2

Natürlich klingt das besorgniserregend. Der ältere meiner beiden Söhne, angehender Mediziner, schrieb mir dazu: Mal abgesehen von der Gefahr für die Menschen 80+, gibt es wohl viele schwere Verläufe mit Lungenversagen (ist aber reversibel), das in Deutschland aber gut behandelbar ist durch unsere Infrastruktur mit Beatmungszentren. Damit dürfte die Letalität hier eher geringer sein als in China und Italien.

Damit sich das Virus nicht zu schnell ausbreitet, wurden gravierende Einschnitte in unser aller öffentliches Leben verordnet: Keine Großveranstaltungen mehr, Liga-Betriebe in verschiedenen Sportarten werden ausgesetzt oder ganz eingestellt, Schließung von Schulen und Kitas, Einreiseverbote usw. So wurden u.a. bei meinem Sohn, der in Baden-Württemberg studiert, alle Uni-Veranstaltungen bis auf Weiteres ausgesetzt.

Mit meiner Frau habe ich vor längerer Zeit einen Kurzzeiturlaub auf Sizilien geplant und auch schon gebucht. Das ist zwar noch etwas hin, wird aber aus heutiger Sicht (inzwischen wurde ganz Italien zu einer Sperrzone erklärt) wohl nicht durchzuführen sein. Wir werden sehen.

Panik ist ein schlechter Ratgeber. Für uns alle kann es jetzt nur heißen, die wichtigsten Hygienetipps einzuhalten: Keine Chance für Viren, also Hände waschen, richtig husten und niesen, beim Anfassen aufpassen, auf Abstand gehen, weniger Körperkontakt, Menschenmengen meiden, möglichst zu Hause bleiben. Zwar schützt der Grippe-Impfstoff nicht gegen den Coronavirus, er kann aber gefährliche Doppelinfektionen verhindern. – siehe auch: Nein, so doch nicht … (8): Hamsterkäufe

Nun, ich kann Euch nur alles Gute für die nächste Zukunft wünschen. In fast allen Fällen verläuft eine Erkrankung Covid-19 (Corona virus disease 2019) eher harmlos und ist meist nach zwei, spätestens drei Wochen überstanden.

Hier eine Übersicht zu den wichtigsten Unterschieden zwischen Covid-19, Grippe und Erkältung.

Nein, so doch nicht … (8): Hamsterkäufe

Es ist in diesen Tagen und Wochen ‚in aller Munde‘ (sic! – hoffentlich nicht!): das neue Coronavirus Sars-CoV-2, das derzeit weltweit auftaucht und in schweren Fällen die Lungenerkrankung Covid-19 (Corona virus disease 2019) auslösen kann. Schlimmer als die Verbreitung des Virus sind die Nachrichten darüber in allen verfügbaren Medien. So wird auch viel Unsinn unters Volk (z.B. über Facebook) gebracht, das in einen kollektiven Wahnsinn zu fallen droht.

Auf Zeit online finden sich zum Coronavirus in aller gebotenen Kürze die wichtigsten Infos zum Infektionsschutz samt der sicherlich notwendigen Hygienetipps: Keine Chance für Viren

Alle weiteren Infos bietet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung unter infektionsschutz.de.

Nein, so doch nicht ...
Nein, so doch nicht …

Apropos kollektiver Wahnsinn: Die Supermarktketten melden Hamstereinkäufe wegen des Coronavirus. Nudeln, Dosensuppe und jede Menge Desinfektionsmittel: Wegen des Coronavirus stopfen sich einige die Vorratskammern voll wie Hamster die Backen. Hamsterkäufe von Menschen, die gleich mehrere Einkaufswagen an die Kasse schieben, ausverkaufte Hygieneartikel wie Toilettenpapier und Desinfektionsmittel und leere Regale sorgen für Unsicherheit – muss das wirklich sein? (Quelle: zdf.de)

„Hamsterkäufe lösen kein Problem, sondern sie schaffen eins“, sagt Nils Hübner vom Institut für Hygiene der Uni Greifswald. Denn es sei ein sich selbst verstärkender Effekt: Wer vor leeren Regalen steht, neige selbst zum Großeinkauf – aus diesem Herdenphänomen können dann wirklich Engpässe entstehen, die allein durch das Virus nie entstanden wären.

Außerdem: Desinfektionsmittel sind nur bedingt viruzid, nützen also gegen das Coronavirus herzlich wenig. Und was soll ich mit Lebensmittel, die ist sonst nie kaufen würde: Gibt es die nächsten Wochen nur noch Doseneintopf und Knäckebrot? Na denn: Guten Appetit!