Kategorie-Archiv: Bahn fahren

Bahn (DBAG usw.) fahren ist Sch…

Die Bahn – keinen Plan

Die Orkane Elon und Felix hatten am Wochenende besonders Norddeutschland fest im Griff. Ein solch doppeltes Sturmtief kommt selbst im hohen Norden nur selten vor.

Unwetterwarnung für den Landkreis Harburg/Niedersachsen – Orkantiefs Elon und Felix Januar 2015

So hieß es besonders am Freitag fast immer „Baum im Gleis“, wenn man mit dem Zug unterwegs war. Sicherlich war es mehr als Pech, was mich auf dem Weg von Hamburg (Arbeit) nach Hause ereilte. Mein Zug sollte um 13 Uhr 15 losfahren, kam aber schon mit größerer Verspätung aus Uelzen an. Dass ich mehrmals den Bahnsteig wechseln musste, ist nichts Neues. Dann ging es mit knapp 20 Minuten Verspätung also los von Hamburg Hbf. nach Hamburg-Harburg. Dort war dann erst einmal Feierabend. Die reguläre Strecke Harburg – Buchholz in Richtung Bremen war gesperrt (wohl: „Baum im Gleis“). Immerhin gibt es eine Ausweichstrecke über Maschen und weiter über die Gleise, die sonst vom Güterverkehr genutzt werden. Und tatsächlich wurde nach reiflicher Überlegung entschieden, dass nicht nur Züge des Fernverkehrs, sondern auch der Nahverkehrszug des Metronoms (also meiner) nach Bremen diese Route einschlagen soll. Kaum hatte dieser Zug nun Maschen passiert, da standen wir schon wieder, angeblich wegen eine Störung (nur wer oder was war gestört, wohl die ansagende Zugbegleiterin). Nach ungefähr 30 Minuten Stillstand, dann die Durchsage: jetzt wäre auch diese Strecke („Baum im Gleis“) auf unbestimmte Zeit gesperrt. SUPER!

Inzwischen ging es schon auf 15 Uhr zu, da hatte man sich entschieden, unseren Zug bis Stelle (das liegt auf der Strecke nach Uelzen) vorfahren zu lassen, um ihn dann zurück nach Harburg zu beordern. Dort kamen der Zug dann gegen 15 Uhr 15 an. Anderthalb Stunden Bahnfahrt, um wieder dort anzukommen, wo man los gefahren ist.

Nun, bis hierhin konnte man das alles unter „Höhere Gewalt“ abhaken, auch wenn ich nicht ganz verstehe, warum immer wieder Bäume ins Gleis fallen und meist dabei Oberleitungen kappen (so viele Bäume sollte es doch längst der Bahnstrecken nicht mehr geben). Was nun kam, möchte ich eine „bodenlose Frechheit“ nennen: Wie schon in früheren Notfällen so zeigte sich auch an diesem Freitag wieder einmal, dass weder die Deutsche Bahn AG noch die Metronom Eisenbahngesellschaft so etwas wie ‚einen Plan’, sprich Notfallplan hat.

Ab Harburg bis Buchholz sollte es einen ‚Schienenersatzverkehr’ geben (von dort fuhren wiederum Züge bis Bremen). Inzwischen hatten weitere Züge ihre Fahrgäste in Harburg entladen, aber von Bussen zeigte sich nirgends eine Spur. Der Bahnhofsvorplatz war mit Menschen übersät. Der Bahnhof selbst war bereits überfüllt. Obwohl Bahn wie Metronom seit 14 Uhr wussten, dass nichts mehr in Richtung Bremen geht, soll der erste Ersatzbus gegen 16 Uhr in Harburg eingetroffen sein: EIN Bus, der in null Komma Nichts brechendvoll war. Gegen 16 Uhr 45 war ich dann nochmals beim Harburger Bahnhofsvorplatz – und da spielte sich das gleiche Schauspiel ab: EIN bereits überfüllter Bus und eine Menschentraube davor.

Ich bin dann von meinem Sohn mit dem Auto abgeholt worden und war endlich gegen 18 Uhr 40 in Tostedt, da die Ausfallstraße zur Autobahn in Harburg durch die Feuerwehr blockiert und nur Stopp-and-Go-Verkehr möglich war. Ein Unglück kommt ja selten allein.

Bei der Metronom Eisenbahngesellschaft weiß man sehr genau, wodurch es zu Verspätungen im Bahnverkehr kommen kann: Was war da denn los? Wie man mit solchen Situationen umgeht, davon versteht man aber dort – so scheint’s – nicht allzu viel: Die Durchsagen im Zug und dann auf den Bahnsteigen waren etwas für die Katz. Nirgends zeigte sich ein Verantwortlicher des Metronoms. Informationen an die wartenden Fahrgäste gleich null! Zu viele Köche (Deutsche Bahn AG, Metronom sowie viele weitere inzwischen privatisierte Bahnunternehmen) rühren im Brei, sodass die nötige Kommunikation zwischen den einzelnen Stellen nicht klappt, zumindest nicht zu klappen scheint.

Man muss wissen, dass sich solche Ereignisse in letzter Zeit eher häufen: Im Juni 2013 gab es Abenteuerfahrten mit dem Metronom, im Oktober 2013 dann den Stillstand durch Orkantief ‚Christian’ und erst im Juni 2014 waren Fahrgäste und Zugpersonal wohlauf, nachdem morgens ein morscher Baum auf die Strecke Buchholz – Hamburg-Harburg gestürzt war und dabei die Oberleitung heruntergerissen hatte. Und dieser Ereignisse sind lediglich die Spitze des ‚Eisberges’.

Wie auch immer: Dieser Freitag geht in die Annalen der Metronom-Geschichte ein und übertrifft eindeutig mein bescheidenstes Erlebnis mit den Zügen dieser Eisenbahngesellschaft.

Das Stellwerk ODER Da wundere ich mich überhaupt nicht mehr …!!!

Nein, heute nichts zu den Streiks der GDL und ihrem Obersten, den Herrn Claus Weselsky (Die Fratze des Grauen). Auch ohne diese ist das Bahnfahren oft genug kein Vergnügen. Aber eines nach dem anderen:

Neulich (Ende Oktober) lief auf N3 (NDR Fernsehen) in der Sendereihe die nordstory die Folge Das Herz der Millionenstadt. Hier wurde der Hamburger Hauptbahnhof vorgestellt. „In Deutschland gibt es bis heute keine größere, freitragende Bahnhofshalle als in Hamburg. Diese Stahlkonstruktion ist eine der größten ‚Kathedralen’ im Industriebau des frühen 20. Jahrhunderts.“ Täglich kommen hier bis zu 450.000 Menschen an.

Der Hamburger Hauptbahnhof ist an Werktagen auch für mich zweimal täglich Dreh- und Angelpunkt meiner Fahrten zu und von der Arbeit. Hinzu kommen Fahrten an Wochenenden und im Urlaub. Alle Wege nach Hamburg führen über diesen Hauptbahnhof. So komme ich pro Jahr auf mindestens 400 ‚Begegnungen’.

Stellwerk am Hamburger Hauptbahnhof

Da war die Sendung für mich natürlich interessant, zumal diese auch einige Blicke ‚hinter die Kulissen’ erlaubte. Eine dieser Kulissen war das Stellwerk, über das der Zugverkehr, der den Hamburger Hauptbahnhof anläuft, gesteuert, geregelt bzw. gestellwerkt wird.

Was ich da sah, verdeutlichte mir sogleich, warum es mit der Pünktlichkeit im Bahnverkehr rundum Hamburg oft nicht zum besten bestellt ist: Da wunderte ich mich überhaupt nicht mehr … Ich kenne mich mit Stellwerken nun wirklich nicht aus. Aber man muss kein Fachmann sein, um festzustellen: Die Technik ist ziemlich überholt! Bei dem Stellwerk am Hamburger Hauptbahnhof handelt es sich allem Anschein nach um ein Relaisstellwerk mit schönen Stelltafel, auf denen eingestellte Zugstraßen angezeigt werden. Alles leuchtet in bunten Farben. Hier und da blinkt es. Den entsprechenden Filmausschnitt hierzu, also das Stellwerk betreffend, lässt sich unten betrachten.

Geradezu peinlich dann das, was dem diensthabenden Fahrdienstleiter geschah. Ein Signal sprang nicht von rot auf grün um. Auch das Drücken des entsprechenden Knöpfchen von Hand bewirkte nichts. So musste telefonisch und zudem schriftlich – der Sicherheit wegen – ein Fahrbefehl an den Lokführer des Zuges ergehen, der bisher vergeblich auf grünes Licht wartete. Das alles dauert natürlich.

Streiks, Stellwerkstörungen, unbefugte Personen im Gleis, Böschungsbrände, Störungen am Fahrzeug, Verzögerungen im Betriebsablauf, Zugüberholungen und Zugkreuzungen, Personenschäden – die Liste lässt sich geradezu beliebig erweitern. Von ‚herrenlosen Gepäckstücken’ und ‚Schienenersatzverkehr’ ganz zu schweigen. Da wundert es eigentlich eher, wenn es tatsächlich vorkommen soll, wenn Züge bei der Bahn pünktlich ihr Ziel erreichen.


Das Stellwerk ODER Da wundere ich mich überhaupt nicht mehr …!!!

Die Fratze des Grauens

    Dieser Dialekt. Das ist das Markanteste, das an Claus Weselsky, 55, auffällt, abgesehen von seinem akkurat gestutzten Schnäuzer. Er sächselt. Und redet von „glaren Bodschafden an den Arbeidgeber“, die „Eisenbohn“, über „Dariefverdräge“, unzureichende „Angebode“ und, aus seiner Sicht unvermeidbar, den „Arbeidsgampf“.
    Jeder Mensch spricht so, wie er spricht, aber bei Weselsky, geboren in Dresden, hat die Sprache eine eigene Bedeutung. Sächsisch ist laut einer Umfrage der unbeliebteste Dialekt im Land. 30 Prozent finden das Idiom „besonders unsympathisch“. Dass ihm das egal ist, dass er redet wie sonst keiner der wichtigen Arbeitnehmer-Vertreter, sagt einiges über sein Selbstverständnis.

Schaut man auf die Website der GDL, der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer, dann blickt man zz. mindestens viermal (dreimal ist Mindestmaß) in die Visage eines Herrn Claus Weselsky, Bundesvorsitzender der GDL – für mich ist es die Fratze des Grauens.

    Claus Weselsky, Bundesvorsitzender der GDL – die Fratze des Grauens

Dank des Herrn Weselsky wird wieder einmal ein Arbeitskampf auf dem Rücken der Fahrgäste von Deutscher Bahn samt S-Bahn ausgetragen. Nach einem ersten neunstündigen Streik in der letzten Woche wurde dann seit gestern 14 Uhr (bis heute Morgen 4 Uhr) erneut gestreikt. Noch streikt die GDL stundenweise. Denke ich an das Jahr 2011 zurück, da wurde TAGELANG z.B. die metronom Eisenbahngesellschaft bestreikt.

Alle Bahnräder stehen still, wenn Herr Weselsky es will (gottlob, nicht alle Räder …)

Es geht nicht in erster Linie um einen verbesserten Tarifvertrag, es geht vor allem um die Gewerkschaft selbst und damit um Macht und Einfluss. Herr Weselsky fürchte um seinen Kopf:

Die GDL fordert nämlich nicht nur fünf Prozent mehr Lohn und eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit. Sie will auch durchsetzen, dass sie künftig nicht nur die Lokführer vertritt, sondern auch andere Berufsgruppen wie Zugbegleiter. Für diese hat bisher die konkurrierende Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) die Tarifverträge ausgehandelt. Die Bahn fürchtet konkurrierende Tarifverträge. Derweil plant die Bundesregierung ein Gesetz zur Tarifeinheit. Und das könnte dann vielleicht das Ende von GDL und damit von Herrn Weselsky sein.

Wer ist dieser Claus Weselsky, der Millionen von Bahnkunden und Pendler ‚auf der Strecke’ liegen lässt? Weselsky führt seit 2007 die GDL. Er gilt als „kompromisslos, mit eiserner Härte. Alle Entscheidungen fällt am Ende er. Als ‚Choleriker’ beschreibt ihn einer.“ – „‚Der duldet keinen Widerspruch’, sagt einer, der lange mit ihm in der GDL-Zentrale in Frankfurt am Main zusammengearbeitet hat. Die Leiter der sieben Gewerkschafts-Bezirke hat Weselsky persönlich ausgesucht. Die Organisation ist so schlagkräftig wie kaum eine andere, mit nur minimalem Aufwand kann sie das Land lahmlegen.“ – „Selbst Ex-Chef Manfred Schell, einst ein Förderer, hat sich von ihm abgewandt und staunt über Weselskys Eifer: ‚Der tut so, als würde er in den Heiligen Krieg ziehen.’ […] und fordert Weselskys Rücktritt.“ (Quelle: tagesspiegel.de)

Auch der Fahrgastverband „Pro Bahn“ kritisierte die streikenden Lokführer. Es werde immer offensichtlicher, dass es der GDL „vorwiegend um die Ausweitung ihres Machtbereichs geht und nicht um tarifliche Forderungen“, sagte Pro Bahn Bundessprecher Gerd Aschoff. „Und das macht die GDL mit Mitteln, die nicht mehr nachvollziehbar sind.“

Die Lokführergewerkschaft agiere zunehmend „auf dem Rücken der Fahrgäste“, sagte Aschoff. Wegen der kurzen Vorwarnzeiten hätten viele Fahrgäste keine Chance, sich auf die Einschränkungen im Bahnverkehr einzustellen.

Fahrgäste und Zugpersonal wohlauf

Aufgrund eines umgestürzten Baumes steckte gestern Morgen ein Zug der privaten Eisenbahngesellschaft Metronom mit rund 400 Fahrgästen für rund vier Stunden auf der Strecke Hamburg-Bremen zwischen Hittfeld und Klecken fest.

Ein morscher Baum war auf die Strecke gestürzt und hatte dabei die Oberleitung heruntergerissen. Der Metronom-Zug 81961 aus Buchholz (Abfahrt 7 Uhr 24) fuhr auf den Baum auf und wurde dadurch beschädigt. Verletzt wurde nach Angaben der Metronom Eisenbahngesellschaft in Uelzen niemand. Die Passagiere durften die Waggons in dem unwegsamen Gelände unter anderem wegen steiler Böschungen an der Bahnstrecke nicht verlassen.

Metronom-Zug mit beschädigter Frontscheibe

An Bord gab es eine Notstromversorgung, die Toiletten funktionierten und das Personal öffnete die Türen zur Durchlüftung. Ein Dieselzug, ebenfalls von der Metronom Eisenbahngesellschaft, kam aus Cuxhaven, um den havarierten Zug abzuschleppen. Der Abschleppvorgang nach Hamburg-Harburg dauerte bis kurz vor 12 Uhr. „Der Zug ist sicher in Hamburg-Harburg eingetroffen“, sagte die Metronom-Sprecherin. „Alle Fahrgäste und das Zugpersonal sind wohlauf.“

Der Fernverkehr wurde teilweise umgeleitet. Zwischen Buchholz und Hamburg-Harburg fuhr ein Ersatzverkehr mit Bussen für die Halte in Hittfeld und Klecken. Die Reparaturarbeiten an der Strecke dauerten bis in den Abend an.

Quelle: kreiszeitung,de und abendblatt.de

Neben dem Ersatzverkehr durch Busse kam es bei fast allen Zügen des Metronom zu größeren Verspätungen, da die Züge über Jesteburg (Langsamfahrstrecke des Güterverkehrs nach Maschen) umgeleitet werden mussten. Da die Züge z.B. zwischen Bremen und Hamburg und dann weiter zwischen Hamburg und Uelzen (wie ein Metronom) pendeln, wurden die Verspätungen ‚weitergegeben’ oder dadurch kompensiert, dass sie in Hamburg-Harburg statt am Hamburg Hbf. endeten (bzw. in Rotenburg statt in Bremen). Metronom kam wieder einmal im wahrsten Sinne des Wortes ‚aus dem Takt’. Außerdem gab es Zugausfällen:

Ich selbst war zwar von dem ‚Vorfall’ nicht direkt betroffen. Wäre der morsche Baum aber zwei Stunden früher auf die Strecke gestürzt, dann hätte auch ich sicherlich die fast vier ½ Stunden im Zug verbringen dürfen. Ich mag mir das nicht vorstellen … Normalerweise benötigt der Zug für die Strecke Buchholz – Hamburg-Harburg 14 Minuten.

Das Problem des Metronom:

Sicherlich ist es richtig gewesen, dass man die Fahrgäste im Zug behielt. Und es ist erfreulich, dass niemanden etwas passiert ist. Ich frage mich aber, warum es vier Stunden dauerte, bis der Zug endlich bis nach Hamburg-Harburg abgeschleppt werden konnte? Hierfür musste ein Dieselzug aus Cuxhaven kommen.

Gibt es so etwas wie einen Notfallplan für solche Situationen bei der Metronom Eisenbahngesellschaft? Warum konnte keine Lok (wohlbemerkt Lok, nicht Zug!) anderer Eisenbahngesellschaften (z.B. eine der Deutsche Bahn AG) angefordert werden?

Das Problem der Metronom Eisenbahngesellschaft ist, dass im Grunde genommen alle Züge im Einsatz sind. Laut den Meldungen der ‚aktuellen Verkehrslage’ (s.u.) kam es auch zu Verspätungen auf der Strecke Hamburg-Stade-Cuxhaven, die wegen noch fehlender Oberleitungen durch Dieselzüge bedient wird. Hier wurde also einfach ein Dieselzug ‚abgezogen’, um den Buchholzer Zug abzuschleppen. Das darf doch nicht wahr sein, oder?

Hier (in chronologischer Reihenfolge) die Meldungen der ‚aktuellen’ Verkehrslage der Metronom Eisenbahngesellschaft von gestern.

24.06.2014 – 24.06.2014 Haltausfall Klecken – Hittfeld

+++++

Sehr geehrte Fahrgäste,

aufgrund eines Baumes in der Oberleitung können die Halte Klecken – Hittfeld momentan nicht angefahren werden. Der 81961 steht auf freier Strecke und muss abgeschleppt werden.

Für die Halte Hittfeld und Klecken wird je ein Gelenkbus in Harburg und Buchholz eingesetzt. Die Züge werden umgeleitet über Jesteburg.

+++ update 09:25 +++

Der zwischen Hittfeld und Klecken stehende metronom wird mit einem metronom-Dieselzug aus Harburg abgeschleppt, um die an Bord befindlichen Fahrgäste nach Harburg bringen zu können.

Aktuell ist ein metronom aus Harburg unterwegs zur Unfallstelle. Hier wird der stehende Zug angekoppelt und zurück nach Harburg geschleppt. Hier können alle Fahrgäste dann aussteigen.

Durch diese Maßnahme wird es bei anderen Zügen zu einzelnen Ausfällen zwischen Harburg und Hamburg Hbf kommen. Mit Verspätungen auf den Strecken Hamburg-Stade-Cuxhaven (Nordsee-Takt) und Hamburg-Buchholz-Bremen (Weser-Takt) und Hamburg-Lüneburg-Uelzen (Elbe-Takt) ist weiterhin zu rechnen.

+++ update 10:35 +++

Zwischenzeitlich ist der Dieselzug an dem defekten metronom angekoppelt und wird in ca. 5 min in Rtg. Harburg in Schritttempo unterwegs sein. Wir rechnen mit der Ankunft gegen 11.00 Uhr in Hamburg-Harburg.

Gegen ca. 7.30 Uhr ist ein Baum ohne äußere Einflüsse zwischen Klecken und Hittfeld auf die Gleise gestürzt und hat dabei die Oberleitung und einen Oberleitungsmasten beschädigt. Den Fahrgästen und dem Zugpersonal ist nichts passiert.

+++ update 11:40 +++

Der Abschleppvorgang nach Hamburg-Harburg ist noch nicht abgeschlossen. Nach einem kurzen Zwischenstopp in Hittfeld, um Fahrgäste aussteigen zu lassen, wird es in Richtung Hamburg-Harburg weitergehen. Wir rechnen jetzt mit der Ankunft in Hamburg-Harburg gegen 12.00 Uhr.

+++ update 11:50 +++

Soeben ist der Zug in Hamburg-Harburg eingetroffen. Alle Fahrgäste und das Zugpersonal sind wohlauf!

Hurricane-Wetter

Ich guck’ gerade aus dem Fenster: Die Sonne scheint … Das kann nicht sein! Ab heute läuft doch wieder das Hurricane Festival unmittelbar vor unserer Haustür am Eichenring in Scheeßel zwischen Bremen und Hamburg. Hurricane sagt doch alles: Sturm und Regen: ein Matschbad gehört mit zur Tradition. Aber was nicht ist, soll ja noch werden 😉

Vielleicht sollten die Veranstalter das Festival einfach mal umbenennen: Fair Weather Festival oder so.

    Hurricane Festival 2014

Wer unbedingt nach Scheeßel will und keine Karten hat, dem sei gesagt: Das Festival ist ausverkauft: Sold Out! {Vielleicht aber mal ins Netz gucken – da werden immer wieder Karten angeboten)

Hurricane @ twitter.com
Hurricane @ facebook.com

Wehe, wenn sie losgelassen …

Bereits gestern ging es ja los. Die ersten Fans reisten an. Und das heißt: Wohnwagenkolonnen auf der B75, voll besetzte Metronom-Züge zwischen Hamburg und Bremen.

Mit bengalischer Beleuchtung

Am Montag fuhr ich in einem Zug des metronom von Hamburg Richtung Bremen, der nach Aussage dieser Eisenbahngesellschaft zum ‚neuen Standard’ werden soll und bisher etwas mehr als ein Jahr auf der Strecke Uelzen-Hannover-Göttingen im normalen Linienverkehr unterwegs war: der „Zug der Ideen“. Schon aus der Ferne ist dieser Zug an seinen großflächigen Kennzeichnungen bestimmter Wagen von außen zu erkennen: „Ruhe-Wagen“ – „Fahrrad-Wagen“ und „Snack-Wagen“ (warum eigentlich mit Bindestrich?).

ME Metronom: Ruhe-Wagen mit bengalischer Innenbeleuchtung

„Der Ruhe-Wagen bietet den Reisenden eine entspannte Fahrt. Gewährleistet wird das unter anderem durch warmes Licht und eine reduzierte Lautsprecheranzahl.“

Vor mir hielt ein „Ruhe-Wagen“. Gleich neben dem Eingang, dort wo sich der Weg nach oben und unten verzweigt, klebte eine Tafel mit näheren Erläuterungen zur Bedeutung dieses „Ruhe-Wagens“: ein ellenlanger Text mit viel Bla-Bla, den zu lesen ein Fahrgast erst einmal keine Zeit haben dürfte. Ich sah nur einige Piktogramme, die sicherlich verdeutlichten, dass die Benutzung von Handys/Smartphones, MP3-Playern u.ä. in diesem Wagen untersagen sein soll.

Kaum war ich in den unteren Teil des Waggons eingetreten, fiel mir die seltsame Beleuchtung auf.: bengalische Beleuchtung – kam mir gleich in den Sinn, wie im Puff. Wer unter einem solchen Beleuchtungskörper saß, bekam orangenfarbenes Haar. Als ‚warm’ empfand ich dieses Licht nun nicht gerade.


metronom – „Zug der Ideen“

Eigentlich neu an diesem „Zug der Ideen“ ist ja nur der „Ruhe-Wagen“. Sicherlich ist diese „Idee“ gar nicht so schlecht. Nur bringt die Reduzierung der Lautsprecheranzahl um 50% nicht viel, wenn man unmittelbar unter einem solchen sitzt. Vielleicht sollte man sich bei den Durchsagen auf das Nötigste beschränken und Ansagen nicht wie am Montag geschehen mehrmals wiederholen. Allein die Lautstärke zu reduzieren wird man wohl nicht schaffen. Bimmelnde Handys mit absonderlichen Klingeltönen, dumpf und basstonig dahin wabernde Kopfhörer oder über Maß daherschwatzende Labertaschen – wen stört das nicht. Aber meine Damen und Herren vom metronom: Wir sind hier nicht in der Kirche, sondern in einem Zug des Öffentlichen Personennahverkehrs (auf längeren Strecken würden solche „Ruhe-Wagen“ durchaus Sinn machen), der werktags vor allem von Pendlern genutzt wird. Wollen Sie nun nach Rauch-, Alkoholkonsum- und –bereitstellungsverbot auch den Gebrauch von Handys u.ä. untersagen, wenn auch nur im „Ruhe-Wagen“?

Nett, wenn auch ziemlich weit hergeholt finde ich die weiteren „Ideen“, die sich ausgedacht wurden: z.B. der Verkauf von Kondomen am Automaten (daher auch die Puff-Beleuchtung im „Ruhe-Wagen“?). Der Schwangerschaftstest hat’s wohl nicht ins Sortiment geschafft. Schade finde ich dagegen, dass es zukünftig keinen Walgesänge auf der Toilette geben wird. Damit ließe sich so manches ungewöhnliche Geräusch übertönen. Und klar – aus Kostengründen natürlich – wurde gegen das viel geforderte WLAN entschieden.

Aber das ist wohl nur der Anfang: „Natürlich können wir nicht plötzlich schneller als 160 km/h fahren oder alle Wagen mit Massagesitzen ausstatten. Aber wir haben viele Ideen und Anregungen erhalten, welche wir 2015 in einer zweiten Phase des Zug der Ideen vorstellen und testen werden.“, so Jan Görnemann, technischer Geschäftsführer des metronom.

Übrigens: Ich wurde bisher nicht gefragt, ob ich diese ‚tollen’ Ideen gutheiße. OK, man kann nicht jeden fragen. Zwei Ideen habe ich allerdings nebenbei bemerkt auch in den großen Topf zu werfen. Zum einen ist es die Frage, ob man den Konsum von Pommes und Hamburger, die nach ranzigem Frittenfett stinken, u.ä. nicht mit einem Verzehrverbot belegen sollte (siehe hierzu etwas ausführlicher meinen Beitrag Verzehrsituationen). Oft genug stinkt es wirklich unerträglich im Zug. Nun gut, das ist eine negativ geprägte Idee. Ich habe aber noch etwas Positives (aus Sicht der Reisenden): Wie wäre es mit mehr Pünktlichkeit?!

10 Jahre Metronom – mein bescheidenstes Erlebnis

Am Sonntag beginnt wieder der Winterfahrplan bei Deutscher Bahn und den anderen Eisenbahngesellschaften, so auch beim Metronom hier im Norden. Dabei hat der Metronom einen Grund zu ‚feiern’, denn heute vor zehn Jahren, genau genommen am Sonntag, den 14.Dezember 2003, nahm diese Eisenbahngesellschaft mit den Strecken Hamburg-Bremen und Uelzen-Hamburg seinen Betrieb auf.

    Fahrgäste verlassen den Metronom-Zug

Aus diesem Anlass sollten die Fahrgäste unter dem Motto „Und es begab sich eines Tages…“ (so fangen manche Märchen an …) schöne, aufregende, spannende oder skurrile Geschichten im Zusammenhang mit dem Metronom erzählen. Spannendes und Skurriles gab es bestimmt einiges, aber wirklich Schönes? In 10 Jahren tut sich viel. Und da ich leider eher viel Bescheidenes mit dem Metronom erlebt habe (um es euphemisch auszudrücken), fällt es mir schwer, DAS bescheidenste Erlebnis ausfindig zu machen.

Beginne ich am Anfang, vor 10 Jahren: Natürlich war ich nicht gleich am ersten Tag, einem Sonntag, mit dem Metronom unterwegs. Und am Montag, den 15.12.2003, fuhr ich morgens – es war kalt geworden und hatte etwas geschneit – um 6 Uhr 17 ab Tostedt mit der Regionalbahn (RB) der Deutschen Bahn, die sich aus Rotenburg kommend um rd. 8 Min. wegen einer Weichenstörung verspätet hatte. Abends dann aber fuhr ich zum ersten Mal Metronom. Eigentlich wollte ich mit dem Metronom-Express (ME) um 17 Uhr 13 ab Hamburg Hbf. fahren. Ein Metronom-Zug kam mir aber schon über Dammtor entgegen: Fuhr der Zug nun doch ab Altona (es saßen Fahrgäste im Zug)? Am Hbf. entpuppte sich der Zug als der verspätete ME 16:47 eben ab Hamburg-Altona. Immerhin bekam ich am Hbf. einen Sitzplatz, der Zug stand dann noch eine längere Zeit, hatte angeblich eine ‚Betriebsstörung‘, hielt auch in Sprötze (tatsächlich lt. Fahrplan?!) und hatte in Tostedt fast 20 Min. Verspätung. Was mit dem ME um 17 Uhr 13 geschah, entging meiner Aufmerksamkeit. So oder so: Das fing für mich schon einmal ganz ‚toll’ an.

Sicherlich haben Verspätungen usw. nicht immer allein etwas mit dem Metronom zu tun (die Bahnstrecke wurde und wird weiterhin von der Deutschen Bahn betrieben). So gab es bereits ab 5. April 2004 im Bahnverkehr zwischen Buchholz und Hamburg-Harburg wegen Erneuerung des Gleisbettes eine Vollsperrung der Strecke, die dann bis zum 11. Dezember 2004 dauerte. Ein Baustellenfahrplan verkündigte veränderte Fahrzeiten mit längerer Fahrdauer.

Ab Dezember 2004 weitete sich dann der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) nach Niedersachsen auf die gesamten Landkreise Stade, Harburg und Lüneburg aus. Und ab Dezember 2007 übernahm der Metronom auch die Regionalstrecke bis Tostedt bzw. Rotenburg/Wümme von der Deutschen Bahn als Metronom-Express regional (ME-r).

Weiteres Stichwort: StammplatzCard (als Abo-Kunde hatte man einen Anspruch auf einen zuvor ausgewählten Stammplatz morgens wie abends), was absolut nervig war, wenn man einmal zu einer anderen Zeit unterwegs war und fast alle Sitzplätze stammplatzreserviert waren. Inzwischen gibt es diesen Unsinn nicht mehr. Dann wurde der Metronom ‚alkoholbefreit’. Sicherlich war das zu begrüßen (inzwischen fahren auch die S-Bahnen ‚alkoholfrei’), nur nervten die ständig wiederholten Ansagen (die geradezu penetranten Hinweise, dass ein absolutes Alkoholkonsumverbot besteht – sowohl das Trinken wie Bereitenstellen von alkoholischen Getränken sei verboten). Und 2011 wurde dann monatelang die Metronom Eisenbahngesellschaft durch ihre Lokführer bis zum Abwinken bestreikt, sodass man lange Wartezeiten oder weite Umwege in Kauf nehmen musste, wenn man überhaupt je ans Ziel kam.

Ein wirklicher Höhepunkt war für mich die Fahrt mit einem ME-r an einem frühen Morgen, der wieder einmal einen ‚Betriebsschaden’ hatte. Die Fahrt endete wenige Meter vor dem Hamburger Hauptbahnhof. Da standen wir nun und kamen nicht weiter. Hübsch anzusehen war, wie andere, später gestartete Metronomzüge, einer nach dem anderen, ungeschadet den Hamburger Hauptbahnhof erreichten, während ich mit meinen Leidensgenossen wie blöd im Zug verweilen durfte. Erst nach gut einer Stunde schaffte man es endlich, den Zug in den Bahnhof zu bekommen. Ähnliches passierte mir, als mein Zug kurz vor Harburg hinter einem stehen gebliebenen Güterzug eine gute ¾ Stunde ausharren durfte. Letzter Höhepunkt meiner zehnjährigen Leidensgeschichte mit dem Metronom war natürlich der stundenlange Stillstand aller Züge durch Orkantief ‚Christian’.

    Verspätung mit dem Metronom – Bescheinigung

Natürlich geht vieles nicht allein auf die Kappe der Metronom Eisenbahngesellschaft. Stillstand wegen Überholungen von Fernzügen, Streckensperrungen wegen Böschungsbränden, ‚fremden Personen im Gleis’ oder wie bis vor kurzem durch Bauarbeiten verantwortet in erster Linie die Deutsche Bahn mit ihren Tochterunternehmen. Aber viele Verspätungen, Zugausfälle und die genannten ‚Behinderungen’ werden nun einmal allein durch den Metronom verursacht. Da kommt eben das eine zum anderen. Und wenn man bedenkt, wie viel man für diesen ‚eingeschränkten“ Service jeden Monat aufs Neue zu bezahlen hat, dann kommt einem schon schnell die Suppe vom Vortag hoch. Und es grenzt an Hohn, wenn man aufgefordert wird, eine schöne, aufregende, spannende oder skurrile Geschichte im Zusammenhang mit dem Metronom zu erzählen.

Und jetzt der neue Fahrplan: Ich fahre nun einmal morgens fast immer zur gleichen Zeit (ich bin eben ein Gewohnheitstier). Und was sehe ich da: Mein Zug, der ME-r 81977, der um 5 Uhr 04 in Rotenburg startet und zudem ich um 5 Uhr 24 in Tostedt zusteige, wenn er denn pünktlich ist, endet am Hamburger Hbf. ab 16.12. vier Minuten später. Wer nun denkt, man trägt den bisherigen, andauernden Verspätungen damit Rechnung, muss sich geirrt sehen. Denn bis einschließlich Harburg hat dieser Zug die gleichen Abfahrtzeiten (und die jetzigen Verspätungen entstehen oft schon vor Harburg), nur für den Weg Harburg – Hbf. braucht er statt 10 jetzt satte 14 Minuten. Grund dürfte eine nicht behebbare Überschneidung mit anderen Zügen sein (und das schon am frühen Morgen), was wiederum heißt: zusätzliche Verspätungen sind weiterhin nicht ausgeschlossen. Gerade morgens haben auch andere Nahverkehrszüge des Metronoms längere Fahrzeiten. Ansonsten halten sich die Änderungen in Grenzen.

Ich will den Metronom nicht schlechter machen als er ist. Mit dem neuen Fahrplan gibt es ein erweitertes Angebot für Nachtschwärmer und Ausflügler. So fährt der Metronom z.B. in den Nächten von Freitag auf Samstag und Samstag auf Sonntag kurz nach 3:00 Uhr von Hamburg Hauptbahnhof nach Bremen. Der Metronom um 01:15 Uhr von Bremen nach Rotenburg (Wümme) wird in diesen Nächten bis Hamburg Hauptbahnhof durchfahren.

Metronom-Züge enden in Harburg

Metronom-Fahrgäste auf dem Weg nach Hamburg müssen sich auf Behinderungen einstellen: Ab dem 6. November werden südlich des Hauptbahnhofs insgesamt 22 Weichen erneuert. Schwerpunkt der Bauarbeiten ist der Zeitraum zwischen Freitag, 15. November, und Sonntag, 24. November. Dann beginnen bzw. enden viele Metronom-Züge bereits in Harburg. Die Fahrgäste können ohne Zuschlag in die Fernverkehrszüge (IC/ICE) der Deutschen Bahn umsteigen. Zudem wird das S-Bahn-Angebot ab Harburg in die Hamburger Innenstadt verstärkt. (Quelle: Nordheide Kreiszeitung Wochenblatt vom 06.11.2013)

    Baustellenreport Metronom

Pendler müssen sich auf verlängerte Fahrzeiten einstellen. Die ganze Aktion begann übrigens schon am 6.11.2013 und geht dann bis einschl. Sonntag, den 1.12. Genauere Informationen stellt der Metronom-Baustellenreport bereit. Da gibt es die Einzelfahrpläne sowie einen Infoflyer aller ausfallenden Teilstrecken zwischen Hamburg Hbf. und Hamburg-Harburg.

Außerdem kann es auch bei den Zügen, die Hamburg Hbf. ansteuern, zu Verspätungen kommen: „Alle anderen Züge laut Fahrplan fahren je nach BAUSTELLENSITUATION. Bitte achten Sie auf die Ansagen.“ Hierzu sollte man im Vorfeld die aktuellen Meldungen bzw. die Meldungen über den Metronom-Twitter-Account bzw. Facebook-Account anschauen. Leider werden auch hier nicht immer oder nicht immer rechtzeitig Zug(teil)ausfälle gemeldet. Hoffen wir, dass es in diesen Tagen besser funktioniert.

Stillstand durch Orkantief ‚Christian’

Seit über 18 Jahre fahre ich als Pendler werktags von Tostedt nach Hamburg und zurück. Aber so etwas wie gestern habe ich eigentlich noch nie erlebt: ein Orkan, der fast den ganzen öffentlichen Personennahverkehr in Norddeutschland lahmlegt. Eigentlich, denn ich habe nachgeschaut: Am 1. Weihnachtstag 2002 hatte ich mich mit Familie aufgemacht, um meine Eltern in Bremen zu besuchen. Damals behinderte Eisregen massiv den Zugverkehr. Der Zug aus Hamburg hatte zwar ‚nur’ 10 Minuten Verspätung, aber in Sagehorn war dann erst einmal Schluss. Durch den Eisregen hingen die Bäume in der Nähe der Gleise durch und streiften bei der Fahrt das obere Deck des Doppeldeckerzuges. Den Schaffner, der angeblich eine entsprechende Durchsage gemacht haben wollte, konnte ich beim Lokführer ausmachen, wohin er sich verdrückt hatte. Nach einer Wartezeit von rund 45 Minuten ging es dann im Schritttempo weiter. In Bremen hatten wir dann eine Verspätung von 80 Minuten. Abends bei der Heimreise war es nicht viel anders. Mit Maximaltempo 30 km/h ging es Richtung Heimat, die wir mit über einer Stunde Verspätung erreichten.

Durch den Orkan „Christian“, der teilweise mit über 190 Stundenkilometer über Norddeutschland fegte, fuhren für Stunden keine Züge des S-Bahn- und des Nah-, wie Fernverkehr in Hamburg. Bereits am Sonntag kündigten sich allem Anschein nach die Verkehrskatastrophe an, denn viele Züge hatten bereits Verspätungen. Gestern Morgen war nicht nur mein Nahverkehrszug vom Metronom verspätet, sondern auch die S-Bahn ab Hamburg Hauptbahnhof verkehrte unregelmäßig.

Gegen Mittag wagte ich gestern einen ersten Blick, um die Verkehrssituation zu sondieren. Da gibt es den Twitter-Account vom Metronom, über den meist (leider nicht immer) Verspätungen usw. gemeldet werden. Aktuelle Meldungen findet man natürlich auch über die Metronom-Website selbst. Ansonsten gibt es die Online-Reiseauskunft der Deutschen Bahn.

In den frühen Nachmittagsstunden gab es dann erste Streckensperrungen wegen ins Gleisbett gestürzter Bäume. Schon bald lief dann um Hamburg herum nichts mehr. Da mein Zug, mit dem ich von Hamburg Hbf. in Richtung Bremen fahre, aus Uelzen kommt, schaute ich nach, ob der unterwegs ist. Und nach Auskunft der Reiseauskunft der DB war er das. So wagte ich es, machte um 15 Uhr 45 Feierabend und ging zur S-Bahn-Station Sternschanze. Dort standen zwar Bahnen, aber der Verkehr war eingestellt. Also schnell zur U-Bahn Schlump und von dort zum Hbf. Aber den Zug aus Uelzen musste wohl der Abgrund geschluckt haben. Hier ging auch nach 16 Uhr nichts. Ich gönnte mir ein Fischbrötchen und fuhr zurück zur Arbeit. Was sollte ich sonst am Hauptbahnhof tun? Dort gönnte ich mir einen Tee, um gegen 17 Uhr 45 wieder loszudüsen und zwar gleich mit der U-Bahn. Die bereits genannten DB-Reiseauskunft verkündigte nämlich einen Zug um 18 Uhr 15 Richtung Bremen. Natürlich fuhr dieser Zug nicht. Dafür aber ein verspäteter Regionalzug (hält an jeder Milchkanne) nach Rotenburg (‚plan’-mäßige Abfahrtszeit war 17 Uhr 17). Und fuhr aus Sicherheitsgründen in ‚Langsamfahrt’ – wie es im Bahnjargon heißt. Als gewiefter Bahnfahrer konnte ich mir immerhin noch einen Sitzplatz erobern. Endlich mit 2 ½ Stunden Verspätung kam ich gegen 19 Uhr 15 zu Hause an. Das übertrifft dann doch deutlich den oben genannten weihnachtlichen Bremen-Ausflug von 2002.

    Orkantief ‚Christian’ legt Bahnverkehr im Norden lahm

In Hamburg bekam ich nicht viel vom Orkan mit. Selbst auf freier Kreuzung wehte es zwar kräftig, aber auch das ließ kaum vermuten, welche Schäden der Orkan anderweitig anrichtete. Daher war es sicherlich richtig, dass der Bahnverkehr eingestellt wurde. Was mich aber störte, war, dass trotz Internet keine klaren Auskünfte ausgegeben werden konnten. Wieder hatten Deutschen Bahn und die anderen Eisenbahngesellschaften keinen Plan, wie in einem solchen Notfall zu verfahren ist. Okay, der einzigste Plan hieß: Verkehr einstellen! Aber was dann kommt, wurde im Grunde dem werten Reisegast überlassen.

Die Bäume knickten gestern geradezu der Reihe nach wie Dominosteine um. Ich frage mich da, was Bäume in unmittelbarer Nähe von Gleisen zu suchen haben. Vielleicht sollten sich da die Planer und Erbauer von Bahngleisen (wenigstens zukünftig) an Deichbauern ein Vorbild nehmen. Ich habe nämlich noch nie Bäume in der Nähe von Deichen gesehen. Manchmal würde auch die Pflege allen Grünzeugs in der Nähe von Bahnanlagen sehr hilfreich sein (siehe Böschungsbrände in der Sommerzeit).

Nun, ein Orkan wie gestern weht nicht alle Tage über die Norddeutsche Tiefebene. In Tostedt wurde gegen 13 Uhr 30 ein Luftdruck von 981 hPa (Hektopascal) gemessen. Im August 2009 zog über Tostedt eine Gewitterfront, die uns den mir bisher tiefsten Luftdruck der letzten Jahre von 978 hPa in diesem beschaulichen Heideort bescherte.

Ich glaube es zwar nicht, aber vielleicht raffen sich DB und andere Bahngesellschaften endlich auf, um auch eine solche Ausnahmesituation in Zukunft halbwegs in den Griff zu bekommen. Der Hamburger Hauptbahnhof war überlaufen. Als ich zu meinem Zug wollte, musste ich mich an einer Traube Menschen vor dem Informationsstand der DB vorbeikämpfen. Inzwischen habe ich gehört, dass andere (z.B. nach Kiel) erst heute Morgen gegen 2 Uhr angekommen sind und für heute Urlaub eingereicht haben. Auf der Strecke Hamburg bzw. Stade – Cuxhaven geht noch immer nichts (Korrektur: ab 12 Uhr fahren wieder Züge zwischen Stade und Cuxhaven / Strecke Stade – Buxtehude ist aber weiterhin gesperrt). Und auch sonst ist immer noch mit Verspätungen zu rechnen. Es scheint ein ungeschriebenes Gesetz zu sein, dass sich Katastrophen vorankündigen (siehe Bahnverkehr vom Sonntag) und dann noch lange nachhallen.

Bremerhaven: Havenwelten (02.07.2013)

Die Arbeitswelt hat mich wieder, wenn auch mit Verspätung. Wie sollte es anders sein: Gleich am ersten Arbeitstag fiel mein Zug, der Metronom, aus (es muss wohl eine Seuche bei den Lokführern ausgebrochen sein) und ich durfte 24 Minuten auf den nächsten Zug warten. Danke!

Noch ‚schöner’ war es während meines Urlaubs, als ich mit meiner Frau einen Ausflug nach Bremerhaven unternahm. Der Zug der zwischen Bremen und Bremerhaven verkehrenden Nordwestbahn endete wegen eines Brandes auf der weiteren Strecke in Bremerhaven-Wulsdorf. Infos, wie man weiterkommt, gab es nicht. Da ich mich etwas in Bremerhaven auskenne, wusste ich, dass von Wulsdorf ein Bus Richtung Innenstadt verkehrt. So kamen wir mit 45 Minuten Verspätung an unser Ziel. ‚Bahnabenteuer’ hatten wir eigentlich nicht gebucht.

In Bremerhaven hatten wir vor, das Deutsche Auswandererhaus und das Klimahaus 8 ° Ost zu besuchen. Beide Häuser beherbergen Ausstellungen, die in ihrer Art einzigartig und daher sehenswert sind, und liegen unmittelbar neben Deutschem Schifffahrtsmuseum und dem Zoo am Meer (ja, der mit den schwulen Pinguinen) beieinander: den Havenwelten!

Bremerhaven: Havenwelten

Da wir zum einen schon etwas Verspätung hatten, sich zum anderen das Wetter an diesem Tag endlich einmal wirklich sommerlich zeigte, so entschlossen wir uns, die beiden Ausstellungen ein andermal zu besuchen und dafür den Weserdeich dem alten und neuen Hafen entlang zu schlendern. Dabei konnten wir u.a. die Funktionsweisen einer Schleuse und einer Hebebrücke genauer beobachten – wie im Video festgehalten.


Bremerhaven: Havenwelten (02.07.2013)

Auf der Rückfahrt gab es dann noch einmal mit dem Metronom-Zug Schwierigkeiten – aber das konnte uns nach diesem schönen Sonnentag nicht mehr erschüttern. Bremerhaven ist eine Reise wert. Wer Bremen besucht, sollte auch den Abstecher an die Wesermündung wagen.

Abenteuerfahrten mit dem Metronom

Die Deiche halten längst der Elbe in Norddeutschland. Die Pegelstände sinken, der Regen hat die Deiche aber weiter aufgeweicht. Der Kampf gegen das Hochwasser geht also weiter.

Ich habe mir einmal die Pegelstände der Elbe auf pegelonline.wsv.de für drei Standpunkte angeschaut: Boizenburg/ Mecklenburg-VorpommernGeesthacht/Schleswig-Holstein und Hamburg, St. Pauli. Für Nichtnorddeutsche ist dabei der Pegelstand in Hamburg sicherlich interessant. Das Auf und Ab wird nämlich hier bereits durch die Gezeiten, also durch Flut und Ebbe maßgeblich bestimmt. Das Hochwasser, das aus dem Süden die Elbe hinabströmt, spielt hier schon fast keine Rolle mehr. Sicherlich liegt das auch an der Vertiefung der Elbe (Fahrrinnenvertiefung durch Ausbaggern) zwischen Nordsee und Hamburg. Der Pegelstand variiert in Hamburg, St. Pauli lt. nachfolgender Grafik immerhin zwischen 4 und 7,70 m.


(A) Boizenburg – (B) Geesthacht – (C) Hamburg, St. Pauli

Pegelstand Elbe bei Boizenburg 30.05.-14.06.2013
Pegelstand Elbe bei Boizenburg 30.05.-14.06.2013

Pegelstand Elbe bei Geesthacht 30.05.-14.06.2013
Pegelstand Elbe bei Geesthacht 30.05.-14.06.2013

Pegelstand Elbe bei Hamburg, St. Pauli 30.05.-14.06.2013
Pegelstand Elbe bei Hamburg, St. Pauli 30.05.-14.06.2013

Im Großen und Ganzen dürften wir hier in Hamburg, was das Hochwasser betrifft, glimpflich davon kommen. Dafür sorgen die Bahn und bei uns die Metronom-Züge für Spannung. Gestern war so ein Tag, wie ihn die Verantwortlichen der Eisenbahnunternehmen wohl nicht gern sehen (von den Fahrgästen ganz zu schweigen). Was es da an Fahrzeugstörungen, Oberleitungs- und Stellwerkstörungen gab, geht schon auf keine Kuhhaut mehr. Die Folge: Verspätungen bis zu über eine Stunde – und das im Nahverkehr. Höhepunkt war dann die „Evakuierung“ von Fahrgästen, die eigentlich nur einmal so die Strecke Hamburg-Bremen nutzen wollten. Zwischen Buchholz/Nordheide und Sprötze ging wohl gar nichts mehr. Hier gab es eine Oberleistungsstörung, die wahrscheinlich im Zusammenhang mit Bauarbeiten auf diesem Teilabschnitt zusammenhängen könnten (die „ewige Baustelle“ zwischen Hamburg und Bremen).

Ja, wer Abenteuer erleben will, muss nicht in Abenteuerurlaub fahren. Eine Fahrt mit dem Metronomzug genügt (Verpflegung für mindestens einen Tag nicht vergessen).

    Metronom – Engagiert auch bei Stillstand

Apropos Metronom bzw. Bahnfahren in Niedersachsen: Seit dem 9. Juni gilt der so genannte Niedersachsentarif. Fahrkarten können nicht mehr im Zug gelöst werden (beim Metronom hatte ich den Eindruck, also würde man das als neue Errungenschaft zu feiern haben). Damit gehört auch das unsägliche Metronom-Ticket endlich der Vergangenheit an (davon kein Wort beim Metronom). Was nun einfacher mit dem Niedersachsentarif sein soll, ist mir noch nicht so ganz klar …