Kategorie-Archiv: Bahn fahren

Bahn (DBAG usw.) fahren ist Sch…

Pendler in den Klauen der GDL

Die Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) führte heute von sechs bis acht Uhr flächendeckend erste Warnstreiks durch. So wurden auch im gesamten metronom Streckengebiet seit 6.00 Uhr einzelne Züge bestreikt. Da durch im Gleis stehende Züge auch nicht bestreikte Züge in der Weiterfahrt behindert werden, fallen bis 8.00 Uhr fast alle metronom Züge aus. Es ist auch nach dem offiziellen Streikende mit Folgeverspätungen zu rechnen.

Hintergrund der Aktionen ist die Forderung der GDL, für alle 26.000 Lokführer in Deutschland ein einheitliches Lohnniveau und Beschäftigungsbedingungen zu erreichen, die dem Standard der Deutschen Bahn AG entsprechen.

Bereits für gestern waren Warnstreiks angekündigt. Lange Zeit hielt die GDL die Öffentlichkeit über ihre Pläne im Unklaren. Noch am Montagmittag hieß es von GDL-Sprecherin Gerda Seibert, dass bislang noch kein Beschluss getroffen worden sei. Das Versteckspiel der GDL schadet den Reisenden zusätzlich und sorgt für eine völlig unnötige Verunsicherung der Öffentlichkeit. Die GDL führt die Kunden an der Nase herum.

Ich bin für gerechte Löhne und Gehälter. Gleiches Geld für gleiche Arbeit. Aber was die DGL hier wieder einmal treibt, ist ein „unverantwortlichen Umgang mit dem Recht auf Arbeitskampf“, so der Chef der EVG, der Konkurrenzgewerkschaft innerhalb des DGBs, Alexander Kirchner. Der GDL-Spitze gehe es offensichtlich nur darum, in die Schlagzeilen zu kommen und Tausende von Pendlern zu verunsichern, statt eine Lösung am Verhandlungstisch zu erzielen, sagte Kirchner.

Wieder einmal wird ein Arbeitskampf der GDL auf dem Rücken der Pendler im Nahverkehr ausgetragen, indem sie zur Geisel einer Einzelgewerkschaft gemacht werden. Diese sind schon genug Leidtragende von Zugverspätungen und –ausfällen. Unverantwortlich sind diese Warnstreiks auch dadurch, dass Fahrgäste am frühen Morgen bei Temperaturen von minus 10 Grad in der Kälte stehen gelassen werden. Zwar wurde gesagt, wann gestreikt wird, aber nicht wo.

Man kann nur hoffen, dass die Streiks schnellmöglichst beendet werden und dass die Strategie der GDL, mit radikaleren Forderungen als die DGB-Gewerkschaft ver.di Mitglieder zu werben, fehlschlägt.

Zum Hintergrund der Warnstreiks

„Sowohl die Deutsche Bahn (DB) als auch die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG warfen der GDL vor, ihr Recht auf Arbeitskampf zu missbrauchen und Bahnkunden durch eine verwirrende Informationspolitik unnötig zu belasten.

Mit den Warnstreiks bestreike die GDL ausgerechnet den Konzern, der ihr Kernanliegen bisher unterstütze, erklärte Weber [DB-Personalchef] weiter. Die GDL verlangt für alle 26.000 Lokführer im Nah-, Fern- und Güterverkehr in Deutschland ein einheitliches Lohnniveau und Beschäftigungsbedingungen, die dem DB-Standard entsprechen. Das Ergebnis will sie in einem sogenannten Bundesrahmen-Lokomotivführertarifvertrag festschreiben. Einen Anschluss an den kürzlich zwischen DB, den sechs Privatbahnen Abellio, Arriva, Benex, Keolis, Veolia und Hessische Landesbahn und EVG unterzeichneten Branchentarifvertrag lehnt die GDL ab.

Weber nannte die geplanten Streikmaßnahmen vor diesem Hintergrund ‚absurd und willkürlich’. Die Gewerkschaft wolle die Standards der DB zum Standard für alle Lokführer in Deutschland machen. ‚Und um das zu erreichen, will die GDL die DB und ihre Kunden bestreiken? Das ist widersinnig’, sagte der Bahn-Personalchef.

Er verwies darauf, dass nahezu alle Forderungen der GDL zum Flächentarifvertrag in den Verhandlungen zwischen DB und GDL erfüllt worden seien und eine Einigung nahe sei. Es liege nun an der GDL, sich zu entscheiden: ‚Wollen sie den Streik um des Streiks willen oder gute Lösungen für alle Lokomotivführer?’, sagte Weber.“

Quelle: rp-online.de

(Fast) unterschlagene Beiträge – Teil 30

Verpasster Heimvorteil

Ein Fest war es trotzdem … Gestern endete die 41. Alpine Skiweltmeisterschaft in Garmisch-Partenkirchen. Der Heimvorteil für die deutschen Sportler konnte aber nicht genutzt werden. Er reichte gerade zu zwei Bronze-Medaillen für Maria Riesch in Abfahrt und Super-G. Vor zwei Jahren in Val-d’Isère waren es immerhin noch zwei Titelgewinne.

Alpspitzbahn

Zugspitzbahn

Alpspitzbahn

Zugspitzbahn

Schlag ins Kontor

Die Wahlen in Hamburg waren für die CDU ‚ein Schlag ins Kontor’. „Nach zehn Jahren hat die SPD laut vorläufigem amtlichen Teilergebnis eine absolute Mehrheit errungen. Die CDU erleidet das schlimmste Debakel ihrer Geschichte.“ Ihr Ergebnis hat sich gegenüber der Wahl von 2008 fast halbiert. „GAL, Linke, FDP sind wieder in der Bürgerschaft vertreten.“

Abstrus – Wider den tierischen Ernst

Da hat der Aachener Karnevalsverein ja den Richtigen ausgewählt. Und heute wird er mit dem Orden „Wider den tierischen Ernst“ geehrt: Karl-Theodor zu Guttenberg (ohne Dr.). Bei Bekanntwerden nannte er die Plagiatsvorwürfe noch ‚abstrus’. Inzwischen äußert es sich eher kleinlaut.

„Dem Minister wird zur Last gelegt, zahlreiche Passagen seiner Doktorarbeit aus Werken anderer Autoren kopiert zu haben. Im Internet werden inzwischen mehr als 120 Stellen aufgelistet. Beim Wissenschaftlichen Dienst des Bundestages soll er eine Studie zum Gottesbezug in der US-Verfassung in Auftrag gegeben und das Papier fast vollständig in seine Dissertation eingefügt haben.“ (Quelle: zdf.de) Abgeordnete dürfen den Wissenschaftlichen Dienst nur für mandatsbezogene Arbeit nutzen.

Bisher kein Lokführer-Warnstreik

Das ist genau das, was mir jetzt noch fehlt: Ein Lokführer-Streik im Nahverkehr. Heute Morgen bei Frost um die – 8 °C kam ich noch pünktlich zur Arbeit. Aber das soll sich bald ändern:

„Der Lokführer-Warnstreik blieb vorerst aus: Für Bahnpendler ist der Montagmorgen zunächst wie gewohnt verlaufen. Wann es jetzt losgeht, ist offen – Gewerkschafter reden vom Dienstag.“

Gaddafi-Sohn: Kampf bis zum Ende

Nachdem die Tunesier Ben Ali und die Ägypter Mubarek ‚in die Wüste geschickt’ haben, droht nun auch Muammar al Gaddafi mit seinem Clan das gleiche Schicksal. Aber sein Sohn Saif al Islam al Gaddafi versucht, den Menschen Angst einzuflößen. „Die Armee stehe hinter seinem Vater, der sich weiterhin in Libyen aufhalte, warnte Gaddafis Sohn.“

Schlimmer geht immer

Das Jahr geht dem Ende entgegen und ich kann nur sagen: Gottlob, denn es war in vielerlei Hinsicht ein mieses Jahr, ein echtes Scheißjahr. Natürlich hoffe ich, dass das nächste Jahr besser wird, aber – wie mein Bruder so gern sagt: Schlimmer geht immer! Kann’s aber wirklich noch schlimmer kommen?

Ich will mich erst gar nicht über all die privaten Sorgen und Nöte hier auslassen. Meiner Frau geht es nach ihrer Erkrankung wieder ganz gut – das ist das Wichtigste! Und so können wir Weihnachten in Ruhe und auch wieder in etwas mehr Zufriedenheit erleben.

Das Wetter ist zz. wirklich winterlich. Nach dem Schnee haben wir jetzt Frost. Aber schon ab Mittwochabend soll es regnen (gefrierend), um am Heiligabend wieder in Schnee überzugehen. Mit Einschränkungen könnte es eine weiße Weihnacht werden. Froh bin ich darüber, dass ich nur noch heute und morgen arbeiten muss (auch meine beiden Söhne haben ab Mittwoch frei), denn was uns die Bahn, und bei uns die Metronom Eisenbahngesellschaft mbH, zumutet, ‚das geht auf keine Kuhhaut’. Natürlich liegt es am Wetter und es liegt an den Schönwetterzügen, die für diese Witterungsbedingungen einfach nicht ausgelegt sind und am laufenden Band ‚streiken’. Erst heute Morgen blieb mein Zug liegen, erreichte ‚mit knapper Not’ noch den nächsten Bahnhof, von dem ich mit dem nächsten, bereits überfüllten Zug, der natürlich hat schon über 10 Minuten Verspätung hatte, weiterfahren konnte. Oder am Freitag, der sich am Hamburger Hauptbahnhof zur Mittagszeit auch an wärmeren Tagen als Chaostag entpuppt, ging teilweise gar nichts mehr. Bedenkt man, dass der Winter erst anfängt, dann kann man nur das Schlimmste befürchten, denn: Schlimmer geht wirklich immer. Natürlich ist das nichts dagegen, was Fahrgäste letzten Donnerstag auf der Fahrt von Hamburg nach Lübeck erlebten, als sie stundenlang im Zug ohne Strom ausharren mussten.

Dass die Fans des Fußballbundesligisten Werder Bremen in dieser Saison auf eine harte Probe gestellt werden, habe ich bereits an anderer Stelle erwähnt (Die fetten Jahre sind vorbei). Auch wenn der Abschluss in der Champions League Gruppenphase mit dem 3:0-Sieg gegen den Titelverteidiger Inter Mailand immerhin versöhnlich war , ausgeschieden ist man damit trotzdem aus allen laufenden Pokalwettbewerben. Und in der Bundesliga selbst, auf die sich die Mannschaft jetzt beschränken darf, läuft auch nicht viel. Zur Halbzeit ist es ein für Bremer Verhältnisse kläglicher 14. Tabellenplatz – knappe 4 Punkte von einem Aufstiegsplatz entfernt und satte 24 Punkte von der Tabellenspitze. Werder Bremen steht im Abstiegskampf, da gibt es nichts mehr zu leugnen. Geht’s hier im nächsten Jahr vielleicht noch schlimmer?

Ach ja, Weihnachten steht vor der Tür – und einige freie Tage. Da kann mich Werder und der Fußball ‚gern haben’ und ich werde einen großen Bogen um Bahn und Busse machen. Wenigstens für diese wenigen Tagen wird alles wieder gut.

(Fast) unterschlagene Beiträge – Teil 27

Facebook und Apple gefährden das Web

Das World Wide Web feiert 20. Geburtstag. Im Dezember 1990 ging der erste Server online. Einer der ersten, die zum Jubiläum gratulierten, war Tim Berners-Lee, „Vater“ des WWW. In Feierlaune ist er aber nicht: Das Web sei in Gefahr, warnt Berners-Lee.

Facebook habe sich und seine Datenschätze vom Rest des WWW völlig abgeschottet, sagt Berners-Lee. Zugriff habe nur, wer bei Facebook registriert sei. Kein Wunder: Facebook ist ein Wirtschaftsunternehmen, und die Nutzerdaten sind das einzige Kapital, das Facebook hat.

Genauso hart geht Berners-Lee mit Apple ins Gericht. Auch Apple schotte sich mit seinem Musikladen iTunes vom Rest des WWW aus wirtschaftlichen Gründen ab.

Selbstherrlicher Westerwelle

Die FDP im Verfall, wie es Kritiker sagen? An Guido Westerwelle perlt dies ab. Der Parteichef sagt im ZDF: Die FDP werde die „Früchte für ihre mutige Politik noch ernten“. Doch die Basis weiß nicht mehr recht, wo sie hingehört.

Es sieht so aus, als sei Westerwelle doch nicht so ideenlos, wie ihn US-Botschafter Murphy sieht: Das mit der überschäumenden Persönlichkeit mit großem Geltungsdrang scheint aber zu stimmen.

Regierung sieht Krebs-Rate offenbar als Zufall

Die Anzahl der Krebsfälle rund um das marode Atomlager Asse liegen über dem Durchschnitt – einen Zusammenhang hat die Bundesregierung nun einem Bericht zufolge ausgeschlossen. Sie erklärte demnach die Erkrankungsrate mit „statistischen Zufällen“.

Ist das die mutige Politik, wie sie Herr Westerwelle beschwört? Was der Bundesregierung nicht passt, das wird geleugnet, wenn es sich schon nicht unter den Teppich kehren lässt. Bravo!

Spekulanten zocken, Arme hungern

Grünes Gold: An den Warenterminbörsen erreichen die Preise von Agrarrohstoffen immer neue Höhen. Weizen, Raps und Mais sind für Entwicklungsländer kaum noch zu bezahlen. Aber was kümmern uns die Armen dieser Welt. Es gibt Wichtigeres: Globale Wachstumssorgen, Währungsstreitigkeiten und strengere Vorgaben für Banken zum Beispiel. Frohe Weihnachten!

Regionalverkehr-Tickets wieder teurer

Pünktlich zum Fahrplanwechsel der Deutschen Bahn wurden die Fahrscheine für Nah- und Regionalzüge um durchschnittlich 1,9 Prozent teurer. Allerdings verzichtet das Unternehmen auf eine Erhöhung der Preise im Fernverkehr – erstmals seit acht Jahren. Es genügt, die Pendler abzuzocken.

Die reinste Freiheitsberaubung

Eigentlich sollte dieser Beitrag wie folgt lauten: Du kriegst die Tür nicht zu. Dazu später mehr.

Am Mittwochabend fuhr ich mit dem Regionalzug Metronom von Hamburg nach Tostedt und stellte dabei gleich mehrere ‚persönliche’ Rekorde auf, was das Bahnfahren betrifft. Zunächst brauchte ich eine geschlagene Stunde (um genau zu sein: 55 Minuten) vom Hamburger Hauptbahnhof bis Harburg, wofür der Zug eigentlich 10 Minuten benötigt. Es gab wieder einmal eine ‚Signalstörung’ und zusätzlich war auf dem Gleis, auf dem auch mein Zug fuhr, ein Güterzug stecken geblieben, verreckt, man kann es nennen wie man will. Bis mein Zug wieder anfuhr, waren zusätzliche 40 Minuten verstrichen. Dann fuhren wir das restliche Stück im Schneckentempo bis Harburg, was weitere fünf Minuten kostete. Und dank der genialen Fahrkünste des Lokführer gab es noch einen Zuschlag von knapp 5 Minuten (der Bahnhof Harburg, der gottlob lang genug ist, wurde zu kurz angefahren; in Hittfeld das Gleiche in grün, nur dass der Zug hier nochmals anfahren musste, um dann zu stoppen). Am Ende hatte der Zug also eine Verspätung von genau 49 ½ Minuten. Auch das: neuer persönlicher Rekord.

Bescheinigung einer Zugverspätung des Metronom

Das Ganze grenzt für mich schon an Freiheitsberaubung. Wirklich ganz toll fand ich es, dass erst nach einer Verspätung von 15 Minuten die Fahrgäste über die Situation informiert wurden – von der Fahrgastbetreuerin, nicht wie üblich vom Lokführer (dem hatte es wohl die Sprache verschlagen). Ich habe mir diesmal eine Bescheinigung über die Verspätung ausstellen lassen, aber der Versuch, eine Entschädigung zu bekommen, dürfte vergeblich sein. Dazu hätte der Zug sich mindestens um 60 Minuten verspäten müssen (und ich würde lächerliche 1 € 50 bekommen, die zudem nicht einmal ausgezahlt würden, da der Betrag unter 4 € liegt – so etwas nennt man Fahrgastrechte!)

Apropos Verspätungen: Da musste eine Rentnerin einen erhöhter Fahrpreis von 40 € zahlen, wie sich diese Art von Abstrafung nennt, weil sie mit ihrem Seniorenticket einen verspäteten Zug benutzte: Sie war nach 9 Uhr (ab 9 Uhr gilt das Ticket) in einen Zug gestiegen, der regulär um 8 Uhr 57 losfahren sollte, aber durch die Verspätung erst nach 9 Uhr abfuhr. Dazu sagte die Metronom-Sprecherin, dass es immer wieder zu Verspätungen käme und man keine generelle Kulanz walten lasse könne. Immerhin schön, dass sie ‚zugibt’, dass es ‚immer wieder’ zu Verspätungen beim Metronom kommt.

Komme ich endlich zu dem, was ich hier eigentlich schreiben wollte: Du kriegst die Tür nicht zu!

Was eigentlich eine umgangssprachliche Redensart, ein Ausruf des Erstaunens oder gar der Verärgerung ist, ist beim Metronom eiskalte Wirklichkeit. Wer z.B. morgens mit dem in Tostedt um 5 Uhr 40 eingesetzten Metronom-Zug nach Hamburg will – und in einem dieser Wagen neuerer Bauart sitzt -, muss sich warm anziehen. Eine Eiseskälte durchzieht bei diesen winterlichen Temperaturen den Zug, weil die Türen während der langen Wartezeit so geschaltet sind, dass sie permanent offen bleiben: Du kriegst die Tür nicht zu, lieber Metronom!

Okay, da gibt es einen Druckknopf an der Tür mit der Aufschrift „zu“ (Mund zu? … Tür zu?). Drückt man diesen und hat Glück, dann schließt sich die Tür, … um vom nächsten, den Zug besteigenden Fahrgast wieder geöffnet zu werden. Dem nicht genug: Unter höllischem Lärm läuft wohl ein Gebläse mit Warmluft, um den Wagen nicht völlig auskühlen zu lassen, was aber bei Temperaturen weit unter null Grad nichts, aber auch gar nichts bringt (außer viel Lärm).

Tür zu!

So pflegt also der Metronom jeden Tag einen Tag der offenen Tür. Aber es soll ja bald wieder, wenn auch nur für kurze Zeit, wärmer werden …

Alles neu macht der Winterfahrplan

Es geht einmal wieder um den Fahrplanwechsel bei der Bahn zum 12. Dezember – und hier natürlich in erster Linie um die Züge des Metronoms, der sich jetzt wohl zwischen Bremen und Hamburg „Hanse-Netz“ nennen wird. Alte Besen mit neuen Namen kehren auch nicht besser.

Das Gute zuerst: Zwischen Bremen und Hamburg verkehren die Nachverkehrszüge jetzt meist im Halbstundenrhythmus. Die bisherigen Regionalzüge (MEr), die von Hamburg kommend in Tostedt endeten, fahren bis Bremen durch, halten allerdings auch an jeder Milchkanne – wie man so sagt. Nachteilig ist dabei allerdings, dass ‚meine’ in Tostedt eingesetzten Züge in Richtung Hamburg jetzt von Bremen kommen. Verspäten die sich, dann stehe ich im Regen (während ich mir jetzt in Ruhe ein angenehmes Plätzlein im in Tostedt startenden Zug suchen konnte).

Weniger gut, aber für mich uninteressant, da ich den Service nicht mehr wahrnehme: Die kostenlose Stammplatzreservierung wird zum Fahrplanwechsel 2010/2011 vorerst nicht angeboten. Vorteil: Man kann sich auf jeden freien Platz setzen, ohne erst nachzuschauen, ob eine Stammplatzreservierung vorliegt. Ab Mitte 2011 soll es diesen Service dann wieder geben.

Was gerade für Pendler wichtig ist: Fast alle Züge zwischen Bremen und Hamburg haben veränderte Fahrzeiten, die besonders gravierend sind, wenn man mit Anschlusszügen weiterfahren muss. Das angekündigte Mehr an Zügen zu den Hauptverkehrszeiten gilt übrigens nur für Buchholzer. Die Tostedter Pendler dürfen sich lediglich an den abweichenden Fahrzeiten ‚erfreuen’.

Ab Tostedt in Richtung Hamburg gibt es zwar jetzt einen neuen MEr morgens um 5.25 Uhr, der um 6.00 Uhr in Hamburg Hbf. ankommt. Der MEr um 5.40 Uhr, mit dem ich öfter fahre, startet jetzt erst um 5.48 Uhr ab Tostedt. Der ME um 5.57 Uhr und der MEr um 6.09 Uhr werden dafür zu einem ME mit Abfahrt ab Tostedt um 6.11 Uhr (auf dass der Zug richtig voll werde!). Dafür gibt es dann noch einen MEr um 6.32 Uhr ab Tostedt.

In der gestrigen Ausgabe der Kreiszeitung Nord Heide Wochenblatt zeigt der Fahrplanwechsel ein weiteres Problem auf: Der bisherige 7.30 Uhr-Zug ab Tostedt entfällt, wovon rund 160 Tostedter Fahrgäste betroffen sind. Für diesen Zug „hatte die Samtgemeinde die Öffnungszeiten der Kindergärten und Grundschulen extra auf die berufstätigen Eltern abgestimmt. Diese Bemühungen werden mit dem neuen Fahrplan ad absurdum geführt.“ Eine Lösung des Problems ist lt. Metronom-Pressesprecher Hannah Kohn „aus betrieblichen Gründen“ nicht machbar.

Der Metronom in Hamburg

Nachteilig ist ohne Zweifel, dass es keine Züge mehr von und bis Hamburg-Altona geben wird. Mein ME um 16.49 Uhr ab Hamburg Hbf. (der um 16.43 Uhr ab Altona kommend in Dammtor hielt) entfällt ganz.

Angesichts dieser größeren Fahrplanänderungen verwundert es mich doch sehr, dass es immer noch keine Fahrpläne gibt – weder in gedruckter Form noch im Internet. Meine oben genannten Fahrzeiten habe ich von der Website der bahn.de.

Nachtrag: Ich muss mich korrigieren: Wohl ab heute sind die neuen Fahrpläne für die Strecken Bremen – Hamburg – Uelzen erhältlich – im neuen Format (etwas unhandlich, was aber am ‚Mehr’ an Zügen liegt): „Mein neuer Wohlfühlfahrplan! Der neue metronom Komfort, die neuen Verbindungen“ heißt es dort. Wie hässlich muss es unter der Oberfläche sein, wenn man so dick aufträgt! Im Internet sind die neuen Pläne allerdings noch nicht erhältlich.

Mit dem neuen Fahrplan sollen auch mehr Sitzplätze angeboten werden, da z.B. die MEr statt mit bisher 4 dann mit 5 Wagen unterwegs sein werden. Testweise fahren solche Züge bereits jetzt – und verspäten sich in der Regel. Zum einen hat der neue Fahrplan zu Folge, dass neues Personal notwendig wurde, dass mir noch ziemlich ungeübt erscheint, zum anderen müssen die verlängerten Züge an den kurzen Unterwegsbahnhöfen wie Hittfeld und Sprötze ‚punktgenau’ halten, was manchem Lokführer Schwierigkeiten bereitet.

Also fast nur wieder etwas zu meckern bei mir?! Nun wer sich gern selbst immer wieder lobpreist wie die metronom Eisenbahngesellschaft GmbH und sich „Standard [setzt], von dem der metronom im Grundsatz keinesfalls abweichen möchte“ – der wird auch meine bescheidene Kritik verkraften. ‚Freuen’ wir Pendler uns auf das nächste Fahrplanwechsel-Chaos. Das dürfte dieses Jahr etwas krasser ausfallen, oder?!

P.S. Immerhin sind die Tage der maroden, zum Teil gefährlichen Fahrradständer in Tostedt gezählt. Im nächsten Jahr erfolgt ein Neubau. Die erforderliche Summe von 280.000 Euro ist bereits fest eingeplant.

(Fast) unterschlagene Beiträge – Teil 26

Erste Street View Bilder aus Deutschland sind live

Es ist soweit: Die ersten Bilder von Google Street View sind für Deutschland verfügbar. Neben einigen Sehenswürdigkeiten (u.a. Köhlbrandbrücke, Hamburg) ist Oberstaufen/Oberallgäu in Bayern als erster Ort in Deutschland komplett via Street View zu betrachten.


Oberstaufen/Oberallgäu/Bayern

Schriftsteller Harry Mulisch gestorben

Er galt als einer der „Großen Drei“ der niederländischen Literatur. Vor allem sein Roman „Die Entdeckung des Himmels“ machte Harry Mulisch weltbekannt. Jetzt ist der 83-Jährige in Amsterdam an Krebs gestorben.

siehe auch meinen Beitrag: Harry Mulisch: Die Entdeckung des Himmels

Bahn will Y-Trasse auf den Weg bringenNiedersachsen gibt zehn Millionen für Y-Trasse

‚Niedersachsen ist einer der führenden Logistikstandorte in Europa. Es ist daher zwingend, die zentralen Verkehrsprojekte zügig voranzutreiben‘, erklärte Ministerpräsident David McAllister (CDU) vor allem mit Blick auf die Hafenhinterland-Anbindungen. ‚Wir brauchen das Y‘, bekundete Bahnchef Rüdiger Grube klipp und klar. Bis 2014 sollen die Planungen abgeschlossen werden.

Die Planungen der seit Jahrzehnten diskutierten Y-Trasse sollen nach den Worten von Bahn-Chef Rüdiger Grube jetzt beginnen. Die Neubaustrecke zwischen Hannover und Hamburg, von der ein Ast nach Bremen führen soll, könne bis 2020 fertig sein, sagte Grube am Montag nach dem Bremer Bahngipfel.

Siehe hierzu ältere Web-Kommentare auf www.albinz.net:

Ein leidiges Thema ist besonders die Planung der DBAG rund um die sogenannte Y-Trasse! Die Deutsche Bahn AG plant(e) nämlich eine zusätzliche Hochgeschwindigkeitsstrecke, die von der Strecke Hamburg – Bremen in Variante 1 von Rotenburg und in Variante 2 gleich hinter Tostedt aus Richtung Hannover führen soll(te). Angepriesen wurde das mit den ‚Vorteilen‘, die die Umsetzung dieses Vorhabens für die Anwohner unserer Region haben solle! Im Resultat würde der Neubau dieser sogenannten Y-Trasse zu den bereits rund 260 Zügen, die an Tostedt vorbeidonnern (und selten halten), weitere 200 und mehr Züge täglich ‚bescheren‘. Hinzu käme in der Tostedter Variante ein mehrere Meter hoher Bahndamm, der durch das Naturschutzgebiet „Obere Wümmeniederung“ führen sollte. Lärmschutzmaßnahmen waren/sind dagegen nicht eingeplant, da die Bahn für ihr damals mit 2,2 Milliarden DM und mehr veranschlagtes Vorhaben keine Erheblichkeit durch zusätzliche Lärmbeeinträchtigungen sah. Und das Ganze, um den ICEs zwischen den Richtungen Hamburg und München einige Minuten Fahrzeit zu ersparen.

Durch gravierende Fehler im Entwurf und sicherlich auch durch den massiven Widerstand der betroffenen Anwohner ist das Vorhaben erst einmal auf Eis gelegt. Und durch die sich abzeichnenden Verluste der Deutschen Bahn AG kann man nur hoffen, dass die Planungspapiere in irgendeiner Schublade verstauben werden. Aber wie ist das mit den Pferden vor der Apotheke?

Januar 2001

Ich habe es vorerst nur aus zweiter Hand: Angeblich soll das Raumordnungsverfahren (Hochgeschwingigkeitstrasse der Deutschen Bahn AG, allgemein Y-Trasse genannt) abgeschlossen sein. Danach hat man sich für die ‚billigste‘ aller drei Varianten, Variante 1 über Rotenburg/Wümme, entschieden. Wir in Tostedt sind dann durch die zusätzlich auf der Strecke Hannover – Rotenburg – Hamburg eingesetzten Züge betroffen, wenn es denn einmal dazu kommen sollte.

5. Juni 2002

Gruseltour in Edinburgh: Wenn Geister wieder lebendig werden

Auf einem Felsen thront eine Drakulaburg, die Innenstadt erinnert an die Kulisse eines Gruselfilms. Gespenstertouren sind in Edinburgh Trend. Wer richtig mutig ist, lässt sich unter das Gewirr aus Gassen und Hinterhöfen führen – und lernt das Fürchten: Edinburgh, die Hauptstadt Schottlands.

Der bahnreisende Querulant meldet sich wieder zu Wort

Die schlimmsten Antiraucher sind oft ehemalige Starkraucher. Ich weiß nicht, wie das beim Alkoholkonsum ist, aber ich vermute, dass es sich hier ähnlich verhält.

Seit dem 15. November 2009 sind die Züge der metronom Eisenbahngesellschaft GmbH alkoholfrei, d.h. der Alkoholkonsum wie auch das Bereitstellen alkoholischer Getränke ist verboten und wird mit 40 € Strafe belegt (der Verstoß gegen das Rauchverbot wird mit 60 € geahndet).

Grundsätzlich bin ich für Rauch- und Alkoholverbot in Zügen. Aber wie das in den metronom-Zügen gehandhabt wird, nimmt Formen an, die ich unakzeptabel finde. Zum jetzt fast einjährigen Alkoholverbot ist ein Flyer mit einer aktuellen Umfrage erschienen. Darin wird zunächst suggeriert, dass seit Einführung des Alkoholkonsumverbots (AKV) die Straftaten entscheidend zurückgegangen sind. Leider enden diese Zahlen bereits im April (wir schreiben inzwischen September) und zeigen zudem auf, dass sich die Anzahl der Straftaten wieder nach oben bewegt. Ich will einen Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und verübten Straftaten gar nicht ausschließen. Aber bewiesen ist dieser durch diese Zahlen auch nicht unbedingt.

Entwicklung der Straftaten seit AKV-Ankündigung beim metronom

Aber komme ich zu der aktuellen Umfrage. Die lautet schlicht und einfach:

Wie erleben Sie die Auswirkungen von metronom alkoholfrei?

O Das Reisen ist angenehmer und sauberer geworden.
O Ich verspüre keinen Unterschied zu vorher.
O Ich bin gegen das Alkoholkonsumverbot. Ich will, dass jeder in metronom Zügen uneingeschränkt Alkohol trinken kann.

Die vorgegebenen Antworten (ein Zusatzfeld für eigene Angaben gibt es übrigens nicht) sollte man sehr genau lesen. Sie haben etwas von psychologischer Kriegsführung und besonders die letzte Antwort suggeriert geradezu, die metronom-Züge zu Stätten des uneingeschränkten Alkoholkonsums werden zu lassen, wenn man diese Antwort wählt. Aber auch Antwort zwei (Ich verspüre …) impliziert eine Unbestimmtheit, die denjenigen als Trottel darstellt, der so antwortet.

Eher amüsant, wenn auch in diesem Zusammenhang charakteristisch, ist der Hinweis am Schluss: Name und Unterschrift sind freiwillige Angaben, um Mehrfachabgaben auszuschließen. Ihre Stimme zählt gleichwohl selbstverständlich auch ohne diese Angaben.

Ich frage mich aber vor allem, was man mit dieser Umfrage bezweckt (immerhin werden hier Gelder verwendet, für die die Fahrgäste aufkommen).

Ich persönlich sehe keinen großen Unterschied zu vorher. Teilweise wird weiterhin ‚gesoffen’. Und wenn größere Gruppen von Alkohol konsumierender Reisenden einen Zug bevölkern, zeigen sich Zug- und Sicherheitspersonal hilflos und schaffen es nicht, das ‚Treiben’ zu beenden.

Wenn mich im Zug etwas stört, so ist es der Verzehr von Speisen (Fastfood u.ä.) bzw. deren Gestank. Immerhin hat man beim metronom aus dem Angebot des Getränkeautomaten die Brühe herausgenommen. Der Duft einer solchen Brühe am Morgen war schon ‚betörend’. Kommt also bald ein Verzehrverbot von Speisen? Und was kommt dann?

Ich denke, man kann es auf die Spitze treiben. Und genau das macht die metronom Eisenbahngesellschaft GmbH. Die ständigen Durchsagen mit den Hinweisen zum Alkoholverbot, sorry, zum Alkoholkonsumverbot sind zusammen mit den vielen anderen sinnlosen Durchsagen nervig und haben schon einige Fahrgäste vergrault.

Ich wiederhole folgenden Leserbrief aus meinem Beitrag Von „Kopfgeldjägern“ und ständiger Bevormundung einfach noch einmal:

Die Fahrgast-„Betreuer“ vom Metronom sind nicht nur „Kopfgeldjäger“, sondern auch hinter Alkoholikern, Rauchern und sonstigen Kleinkriminellen hinterher, was man sich nicht nur zwangsweise während einer Fahrt von Hamburg nach Bremen sieben Mal über unerträglich laute Lautsprecher anhören muss, sondern auch zu sehen bekommt, wenn der Sicherheitsdienst zudem pausenlos durch die Abteile streift und neugierig nach möglichen Straftätern Ausschau hält.

Diese Kunden verachtende Geschäftspolitik kann auch nicht dadurch gut gemacht werden, dass das „Lok- und Zugpersonal“ die „sehr verehrten“ Fahrgäste pausenlos willkommen heißt und ihnen beim Verlassen des Zuges einen schönen Feierabend wünscht. Ebenso fragwürdig ist der laufend geäußerte Wunsch, den verehrten Fahrgast bald wieder an Bord begrüßen zu dürfen. Während es für die allermeisten Fahrgäste keine Alternative gibt und diese sich weiterhin der Bevormundung („Drehen Sie sich noch mal um …“) und der Maßregelung („Verzichten Sie auf den Genuss …“) zwangsweise aussetzen müssen, freue ich mich, in Kürze wieder mit dem Auto zu fahren. Adieu, Metronom!

Unsinnig ist für mich die Verbotsdurchsage besonders in den Regionalzügen MEr (z.B. von Hamburg nach Tostedt), da mit diesen schätzungsweise 90 % Pendler u.ä. fahren, denen das Verbot lange bekannt sein dürfte. Wenn hier zwei- bis dreimal während der knapp 40-minütigen Fahrt die Durchsage erfolgt und immer noch erklärend ergänzt wird, dass sich das Alkoholkonsumverbot nicht nur auf den Konsum, sondern auch auf das Bereitstellen von alkoholischen Getränke bezieht (ein Hinweis auf das Verbot würde genügen), und diese Durchsage fast in allen Zügen wortwörtlich wiederholt wird, dann nervt mich das. All die anderen unsinnigen Durchsagen (z.B. wird den Weiterreisenden empfohlen, auf die Lautsprecherdurchsagen bzw. die Fahrplananzeige auf dem Bahnsteig zu achten) eingeschlossen, aber besonders die einem Mantra ähnliche:

„Wir würden uns freuen, Sie demnächst wieder als Fahrgast in einem unserer metronom-Züge begrüßen zu dürfen.“

In diesem Zusammenhang möchte ich auf einen Artikel hinweisen, der die Deutsche Bahn AG betrifft und auf der Website von tagesschau.de erschienen ist. Vielleicht lässt dieser die Oberen bei der metronom Eisenbahngesellschaft GmbH nachdenklich werden und zum Entschluss kommen, die Durchsagen auf das Wesentliche zu reduzieren:

Senk ju, Deutsche Bahn! Gut gemeint war es ja. Rechtzeitig zur WM 2006 führte die Deutsche Bahn flächendeckend in ihren Zügen englischsprachige Durchsagen ein. Und tatsächlich geschah das, was in Deutschland selten passiert: Die Bahn bekam positive Schlagzeilen. „Selbst wenn vereinzelt etwa eine sächsische Betonung auffällt, klingen die wohlgemeinten Vokabeln fast alle wie echtes Englisch“, lobte etwa „Die Welt“.

Danksagungen im 20-Minuten-Takt

Inzwischen sind die WM-Touristen längst wieder abgereist, das Bahn-Englisch aber blieb. Regional gefärbte Betonungen leider auch. Und so verwandelte sich die gut gemeinte Idee in eine überflüssige Dauerbeschallung, bei der man meistens nicht einmal mehr „Bahnhof“ verstehen kann. Dass der „lohkell trähn to Bremen waia Tostedt“ fährt, ist schon auf Deutsch eine Information, die die Tostedt-Reisenden vermutlich ohnehin bereits wussten. Und dass Fahrgästen auf der Strecke von Hamm nach Düsseldorf im Schnitt alle 20 Minuten zweisprachig für ihr „träwelling wiss Deutsche Bahn“ gedankt wird, trägt leider auch nicht dazu bei, die Durchsage besser zu verstehen.

Höchste Zeit also, die „imördschenzieh bräik“ zu ziehen. Und genau das tat Bahnchef Rüdiger Grube. Zukünftig sollen englischsprachige Durchsagen „auf Strecken und Bahnhöfe konzentriert werden, wo internationale Gäste unterwegs sind“, sagte er der „Wirtschaftswoche“. Damit wolle man den Bahn-Reisenden mehr Ruhe gönnen.

Schweigen ist Gold!

Eine gute Idee, der weitere folgen könnten: Zum Beispiel die „leckere Currywurst für nur 5,50 Euro“ nur noch dort anzupreisen, wo keine Vegetarier mitreisen. Auch die Info, dass der mobile Brezelverkäufer eingestiegen ist, erübrigt sich, da er vor lauter Koffern auf dem Gang meistens eh nicht bis in die Zweite Klasse vorrücken kann. Und die Formulierung „Wegen Störungen im Betriebsablauf“, vermutlich die häufigste und beliebteste Durchsage, sollte am besten ganz aus dem Schaffner-Vokabular gestrichen werden. Dann gäbe es für die Deutsche Bahn gewiss auch wieder mehr positive Schlagzeilen.

Quelle: http://www.tagesschau.de/schlusslicht/deutschebahn142.html

Ich bin noch nicht ganz durch mit meinem Thema. Es gibt noch etwas, was ich nicht ganz nachvollziehen kann. Das sind die ständigen Fahrkartenkontrollen im Metronom – bezogen auf den HVV-Bereich, in dem der metronom auch verkehrt. Sicherlich sind diese notwendig, aber besonders am frühen Morgen, jeden Morgen, wenn man noch einmal die Augen schließen möchte und plötzlich ein Fahrgastbetreuer vor einem mit lauten „Guten Morgen!“ auftaucht, lästig. Oder wenn man bereits an der Tür steht, um in wenigen Augenblicken auszusteigen, und man die schon verstaute Fahrkarte hervorkramen muss.

Auf der Rückseite meiner Abonnements-Kundenkarte für den HVV steht übrigens Folgendes:

Diese Abonnements-Kundenkarte ist auf Sie persönlich ausgestellt ….

Im Allgemeinen brauchen Sie Ihre Karte bei der Benutzung unserer Verkehrsmittel nicht vorzuzeigen. Führen Sie sie dennoch stets bei sich, und haben Sie bitte Verständnis dafür, wenn Sie gelegentlich aufgefordert werden, Ihre Karte vorzuweisen bzw. zur Überprüfung auszuhändigen.

Ich weiß, das klingt alles pedantisch und nörglerisch. Aber manchmal frage ich mich wirklich, ob die Fahrgastbetreuer für uns Fahrgäste da sind – oder umgekehrt wir für diese. Es hat schon absurde Züge (sic!), was man so manchmal in einem Zug erleben darf. Besonders die kleinen Geschichtchen würden Bücher füllen.

siehe auch meinen Beitrag: Metronom aufs Abstellgleis?

Metronom aufs Abstellgleis?

Auch wenn ich nicht immer mit dem Service der metronom Eisenbahngesellschaft GmbH zufrieden bin, die folgende Meldung, die in der Kreiszeitung Nordheide, Elbe & Geest Wochenblatt überrascht und entsetzt mich dann doch:

Die Deutsche Bahn hat nach Arriva-Kauf die Chance, einen lästigen Konkurrenten loszuwerden

(jd). Stehen die Signale für den Metronom bald auf Rot? Die milliardenschwere Übernahme des britischen Verkehrskonzerns Arriva durch die Deutsche Bahn (DB) hat offenbar gravierende Auswirkungen auf die Uelzener Metronom Eisenbahngesellschaft.

Metronom-Zug

An dem Regionalbahnbetreiber aus der Heide ist die Arriva-Gruppe über die Osthannoversche Eisenbahnen (OHE) mehrheitlich1 beteiligt (die Beteiligung der Arriva-Bachstein GmbH an der OHE beträgt 87,5 %). Mit dem Arriva-Ankauf erhält die DB die Chance, den lästigen Konkurrenten Metronom aufs Abstellgleis zu schieben. In Bahnkreisen wird schon über eine Zerschlagung des Uelzener Unternehmens gemunkelt. Die DB schielt seit längerem neidisch auf den Metronom. Während das Staatsunternehmen bei der Bewerbung um den Betrieb regionaler Bahnlinien immer wieder den Kürzeren zog, fuhr der Metronom seit der Firmengründung 2002 auf der Erfolgsschiene. Erst im März bekamen die Uelzener Privatbahner den Zuschlag bei der Neuvergabe des „Hanse-Netzes“ (siehe hierzu auch: Pressemitteilung der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG)), das die Bahnlinien von Hamburg nach Bremen bzw. nach Uelzen umfasst. Wir vor drei Jahren im Wettbewerb um die Verbindung Hamburg – Cuxhaven blieb die DB auf der Strecke.

Wurde das Unternehmen im Machtkampf der Eisenbahn-Manager um den lukrativen Markt des Schienennahverkehrs gezielt geschwächt? In der vergangenen Woche mussten auf Betreiben der OHE die Metronom-„Gründerväter“ Carsten Hein und Henning Weize ihre Chef-Büros Hals über Kopf räumen.

In der schockierten Belegschaft herrschen seitdem Unsicherheit und Zukunftsangst. „Die Namen Hein und Weize waren aufs Engste mit unserer Erfolgsgeschichte verbunden“, sagt ein Mitarbeiter. Er fürchtet, dass mit den beiden beliebten Chefs auch deren Firmenphilosophie verschwindet. Bislang habe der Name Metronom für ein gutes Betriebsklima, anspruchsvolle Ausbildung und Schulung sowie anständige Bezahlung gestanden.

aus: Kreiszeitung Nordheide, Elbe & Geest Wochenblatt Nr. 17a vom 01.05.2010 – 39. Jg. – Seite 7

1 Gesellschafter sind die in Celle ansässige NiedersachsenBahn GmbH (NB) zu 69,9 %, die in Hamburg ansässige BeNEX GmbH zu 25,1 % und die Bremer Straßenbahn AG (BSAG) zu 5 %. Die NB setzt sich zusammen aus den beiden Gesellschaftern „Osthannoversche Eisenbahnen AG“ (OHE), Celle, zu 60 % und „Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser GmbH“ (EVB), Zeven, zu 40 %.

Für mich deutet alles darauf hin, dass die Deutsche Bahn AG (DB) über die Arriva-Tochter OHE Einfluss auf die Geschäftspolitik des Metronom nehmen wird. Ab morgen werden zwar die heute gelb-blauen Züge des Metronom nicht rot überstrichen werden, aber bereits jetzt dürfte in der Chefetage ein anderer Wind wehen. Das muss nicht unbedingt zum Nachteil der Fahrgäste sein. Vorteile lassen sich aber auch nicht erkennen. Alles beim Alten? Als Fahrgast des Metronom werde ich weiterhin ein waches Auge auf die weitere Entwicklung haben.

Was mich wirklich erstaunt, ist die Feststellung, wie unüberschaubar die Unternehmen im Transportwesen auf der Schiene über viele Ecken miteinander verwoben sind. Durch die neue Konstellation (Arriva-Kauf durch die DB) ist die DB mit über 30 % plötzlich größter Anteilseigner beim Metronom.

Von „Kopfgeldjägern“ und ständiger Bevormundung

Die metronom Eisenbahngesellschaft GmbH, die mit ihren Regionalzügen halb Norddeutschland bedient, ist in der letzten Zeit öfter und ausführlich in die Kritik der regionalen Presse geraten.

Fahrgäste und der Metronom

Dabei drehte es sich um folgendes Problem: Die Züge des metronoms verkehren auch in Bereichen, in denen nicht mehr die Bestimmungen der Deutschen Bahn, sondern die der von Verkehrverbünden gelten (z.B. im Großbereich Hamburg die des Hamburger Verkehrsverbundes HVV). Hier gilt grundsätzlich, dass ein Nachlösen einer Fahrkarte im Zug nicht möglich ist. Wer also z.B. in Tostedt (gehört bereits zum HVV) ohne gültige Fahrkarte zusteigt, der fährt „schwarz“ und hat einen erhöhten Fahrpreis von 40 € zu zahlen. Nun kommt es leider oft genug dazu, dass sich besonders ältere Menschen im Tarifdschungel, der allgemein in Deutschland herrscht, nicht auskennen und die falsche Fahrkarte lösen. Ich will hier gar nicht auf die vielen ‚Einzelfälle’ eingehen. In mindestens einem Fall führte es dazu, dass ein älterer Herr, nachdem er sich auch noch geweigert hatte, sich gegenüber der Fahrgastbetreuerin auszuweisen, am Zielbahnhof von der Polizei im Empfang genommen wurde und jetzt auch noch eine Anzeige wegen Erschleichens von Leistungen am Hals hat.

Übrigens in meinem Fall der „arglistigen Erschleichung der Beförderung mit öffentlichen Verkehrsmittel“ hatte ich Widerspruch eingelegt und ein ‚nettes’ Schreiben erhalten, in dem immerhin die Fahrpreisnacherhebung von 40 € auf 15 € aus Kulanzgründen reduziert wurde. Auf die besonderen Umstände meines Falles wurde mit keinem Wort eingegangen, im Gegenteil wurde ich hinreichend über mein Fehlverhalten ‚belehrt’. Sehr nett fand ich dabei den Zusatz: „Durch die Trennung der Wagenklassen wird gewährleistet, dass Fahrgäste, die einen deutlich höheren Preis für ihre Fahrkarte der 1. Klasse bezahlt haben, in den Genuss einer ungestörten Reise kommen.“ Ich schließe daraus, dass ich es in Kauf zu nehmen habe, in der 2. Klasse nicht ungestört reisen zu dürfen, oder?

Das Schreiben endete übrigens mit einem Satz, der mir inzwischen aus den Ohren hängt: „Wir würden uns freuen, Sie demnächst wieder als Fahrgast in einem unserer Züge begrüßen zu dürfen.“ In diesem Zusammenhang möchte ich folgenden Leserbrief aufführen, der in der Kreiszeitung Nordheide Wochenblatt erschienen ist. Dieser zeigt mir, dass ich mit meinen ‚Empfindlichkeiten’ nicht alleine dastehe.

Die Fahrgast-„Betreuer“ vom Metronom sind nicht nur „Kopfgeldjäger“, sondern auch hinter Alkoholikern, Rauchern und sonstigen Kleinkriminellen hinterher, was man sich nicht nur zwangsweise während einer Fahrt von Hamburg nach Bremen sieben Mal über unerträglich laute Lautsprecher anhören muss, sondern auch zu sehen bekommt, wenn der Sicherheitsdienst zudem pausenlos durch die Abteile streift und neugierig nach möglichen Straftätern Ausschau hält.

Diese Kunden verachtende Geschäftspolitik kann auch nicht dadurch gut gemacht werden, dass das „Lok- und Zugpersonal“ die „sehr verehrten“ Fahrgäste pausenlos willkommen heißt und ihnen beim Verlassen des Zuges einen schönen Feierabend wünscht. Ebenso fragwürdig ist der laufend geäußerte Wunsch, den verehrten Fahrgast bald wieder an Bord begrüßen zu dürfen. Während es für die allermeisten Fahrgäste keine Alternative gibt und diese sich weiterhin der Bevormundung („Drehen Sie sich noch mal um …“) und der Maßregelung („Verzichten Sie auf den Genuss …“) zwangsweise aussetzen müssen, freue ich mich, in Kürze wieder mit dem Auto zu fahren. Adieu, Metronom!

Andreas P., Seevetal

Dank nach Seevetal!

Erhöhter Fahrpreis für Willi

Damit Ihr es wisst: Ich bin ein schlimmer Mensch, der sich arglistig die Beförderung mit öffentlichen Verkehrsmittel erschleicht. Da ist ein erhöhter Fahrpreis von 40,00 EUR nur gerechtfertigt.

Oder anders gesagt: An manchen Tagen sollte man im Bett liegen bleiben, wenn solche Tage schon SO beginnen, dann kann daraus nichts werden.

Irgendwie hatte ich mich bereits darauf eingestellt, dass ich heute nicht pünktlich zur Arbeit komme, nicht an einen Montag und nicht mit der Bahn bei diesem Wetter. So wunderte mich auch nichts, als die Bahnsteiganzeige vermeldete, dass mein Zug 15 Minuten Verspätung haben wird. Leichter Schneefall bei knapp unter null Grad – es hätte schlimmer kommen können für uns im Freien Stehende. Dann kam ein Zug – der eigentlich ‚meinem’ Zug folgende – pünktlich wie die Maurer, allerdings ein Regionalzug, der an jeder Milchkanne hält – immerhin. Sogar einen Sitzplatz bekam ich. In Buchholz/Nordheide dann die Durchsage im Zug: ‚Mein’ Zug würde diesen Regionalzug in Buchholz überholen: „Wir bitten um etwas Geduld!“.

Willi ist nun ein schlaues Kerlchen, greift sich die Jacke und den Rucksack, eilt zum Ausgang des Zuges, hinaus, sprintet der Brücke im hohen Schnee (was soll hier schon am frühen Montagmorgen Schnee gefegt werden) entgegen, schnell hoch, hinüber und auf dem anderen Gleis wieder herunter: ‚Mein’ Zug (der eben nicht an jeder Milchkanne hält) fährt gerade ein.

Aber oh Schreck: da stehe ich wie belämmert vor Wagen zwei, gespenstig dunkel, keine Tür lässt sich öffnen – totale Sperrung eines von vier Wagen (früher führte der Zug einmal sechs Wagen), na toll. Da bleibt mir nur eins: in Wagen eins mein Heil zu suchen (und nicht zu finden, wie wir gleich sehen werden). Dieser Wagen eins hat es in sich: Ein schönes Bistroabteil mit verlockenden Angeboten – aber mit nur wenigen Sitzmöglichkeiten (passend für einen Ausflug, weniger passend am Morgen, wenn der Zug brechend voll ist). Im Zwischenstock dann auch nur Klappsitze (das Thema hatte ich schon einmal). Also auf in den 2. Stock (der Zug ist mit Doppelstockwagen ausgestattet).

Aber im Wagen eins im oberen Teil gibt es nur die erste Klasse. Und da darf man sich eben mit einem Zweite-Klasse-Ticket nicht hinsetzen (wahrscheinlich nicht einmal stehen), auch wenn der Zug brechend voll ist und nirgends ein weiterer Platz frei ist (in Wagen zwei und darüber hinaus konnte ich ja nicht entweichen). Manchmal kommt es zwar vor (gerade in einer Situation wie der heutigen), dass die Erste-Klasse-Abteile auch für das gemeine Fußvolk frei gegeben werden. Aber dazu hatte die Zugbegleitung heute wohl keine Veranlassung.

Fahrpreisnacherhebung: Erhöhter Fahrpreis für Willi

Und so kam es wie es kommen sollte: Kurz vor meinem Ziel, dem Hamburger Hauptbahnhof, wurde ich kontrolliert – und jeglicher Hinweis auf die Situation wurde ignoriert: Ich wurde, da ohne gültige Fahrkarte (meine Abo-Karte interessiert hier ja keinen), zu einem erhöhten Fahrpreis von 40 EUR verdonnert.

Mit 18 Minuten Verspätung erreichte der Zug (mit dem Sünder Willi im Gepäck) Hamburg Hbf. Vielen Dank Metronom, vielen Dank DB Vertrieb GmbH – Fahrpreisnacherhebung.

Ja, an solchen Tagen wie den heutigen sollte man im Bett liegen bleiben. Auf der Arbeit angekommen, durfte ich feststellen, dass dort die Heizung ausgefallen ist. So sitze ich hier in Winterjacke, Pudelmütze und Handschuhen, schlürfe hastig meinen Tee und harre der Dinge, die da noch auf mich zukommen.

Nachtrag: Ich frage mich, was die DB Vertrieb GmbH (in deren Auftrag wurde der erhöhte Fahrpreis erhoben) eigentlich mit der ganzen Sache zu tun hat. ich habe eine Fahrkarte des Hamburger Verkehrsverbundes HVV und war auch im Tarifgebiet des HVV unterwegs.