Kategorie-Archiv: SV Werder Bremen

SV Werder Bremen 1899 – Bundesligafußball ab Saison 2004/2005 ff.

Zurück im Spiel

Spätestens seit gestern Abend sollte es Gewissheit sein: Die Fußballmannschaft von Werder Bremen ist zurück im Spiel. Im Schongang schaffte Werder im Rückspiel bei AS St. Etienne den Einzug ins Viertelfinale des UEFA-Cup, auch wenn in der 2. Halbzeit ein 2:0-Vorsprung noch vergeben wurde (Endstand 2:2). Bereits im DFB-Pokal erreichte man das Halbfinale, das nun am 22. April allerdings wieder auswärts, diesmal beim HSV zu bestreiten sein wird. Und in der Bundesliga geht es nach dem 4:0-Sieg am letzten Wochenende gegen Stuttgart auch wieder vorwärts.

Pizarro zum 0:2 für Werder gegen As St. Etienne

Trotz Amigo-Affäre (der inzwischen zurückgetretene Vereinsboss Jürgen L. Born soll bei Spielertransfers in die eigene Tasche gewirtschaftet haben) und trotz eines Claudio Pizarro in Erklärungsnöten (er steht u.a. im Verdacht als Spielervermittler tätig geworden zu sein, was ihm als Spieler verboten ist – außerdem geht es um Geldwäsche und Steuerhinterziehung in Peru) hat sich die Mannschaft endlich berappelt und aus der Krise gespielt. Will man auch im nächsten Jahr international vertreten sein, dann muss in dieser Saison entweder der UEFA-Cup oder der DFB-Pokal gewonnen werden. Werder Bremen ist auf gutem Wege …

Werder kommt nicht vom Fleck

Werder verharrt weiterhin im Bundesliga-Fußball-Mittelmaß und kommt einfach nicht in Fahrt. Nach dem kläglichen 1:1-Unentschieden zu Hause gegen den Tabellenletzten Gladbach verliert Werder beim weiteren Abstiegskandidaten Cottbus in letzter Minute 1:2. Das verdeutlicht, wie tief die Verunsicherung steckt. Man mag über die Gründe spekulieren. Ein kollektives Burn-out-Syndrom wird bereits diagnostiziert. Und jede Menge Pech trotz all dem Unvermögen kommt sicherlich auch hinzu.

Verwunderlich ist da natürlich die allgemeine Ruhe, die immer noch im Verein und auch bei den Fans vorherrscht. Trotz unverkennbarer Krise ist bisher keine Hektik zu erkennen. Bis jetzt. Nach der gestrigen Niederlage dürfte sich das langsam ändern. Und spätestens, wenn man im UEFA-Pokal gegen den AC Mailand ausscheiden sollte, dürfte die Bombe platzen.

Hinspiel gegen AC Milan in voller Länge – dabei Diegos (hoffentlich) ganz wichtiges Tor im UEFA-Cup

siehe auch: Werder-Internat, die Talent-Brutstätte

Mesut Özil – neue Integrationsfigur?!

Es bedurfte eigentlich keiner Studie, um zu wissen, dass Zuwanderer aus der Türkei schlechter in Deutschland integriert sind als andere Gruppen. Jetzt wissen wir: Jeder Dritte ist ohne Schulabschluss. Die Gründe sind vielfältig. Neben der allgegenwärtigen Ablehnung durch die deutsche Gesellschaft ist ein Grund sicherlich auch der, dass türkische Migranten viel zu lange geglaubt haben, Deutschland wäre nur ein Provisorium für sie.

Mesut Özil mit Diego

Nun nominiert der Fußballbundestrainer Joachim Löw den erst 20 Jahre alten Mesut Özil von Werder Bremen für die A-Nationalmannschaft, nachdem sich Özil, der bereits zehn Mal für die deutsche U-21-Nationalmannschaft gespielt hat, dafür entschieden hat, weiterhin für Deutschland spielen zu wollen. Mesut Özil ist Türke und in Gelsenkirchen geboren. Seine Familie lebt allerdings in der dritten Generation in Deutschland. „Zwei Herzen schlagen in meiner Brust“, sagt der junge Fußballer. Und er hat es sich nicht leicht gemacht mit seiner Entscheidung: Lange hat der türkische Nationaltrainer Fatih Terim um den 20-Jährigen geworben. Aber vergeblich.

Das freut natürlich auch besonders die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Maria Böhmer: „Seine Nominierung ist ein wichtiges Signal für die Integration der Migranten in Deutschland. Özil setzt ein Zeichen für Migranten, sich in Deutschland aktiv einzubringen und zu engagieren. Zudem zeigt sein großer Erfolg anderen Menschen aus Zuwandererfamilien: Der soziale Aufstieg ist möglich, Anstrengung lohnt sich.“

Mesut bedeutet „Freude“, aber auch „Glück“. Der Wechsel des jungen Spielers vor genau einem Jahr zum SV Werder Bremen war auch ein Glück für diesen Verein, denn Özil überzeugt nachhaltig mit guten Leistungen und hat es so zum Stammspieler gebracht. Trotzdem kommt die Nominierung durch Bundestrainer Löw für das Testspiel der A-Nationalmannschaft am Mittwoch gegen Norwegen ziemlich überraschend.

Man sollte die Erwartungen an Mesut Özil natürlich nicht zu hoch schrauben, weder sportlich noch in der Rolle als neue Integrationsfigur. Wenn er aber durch seine Entscheidung, für Deutschland zu spielen, dazu beiträgt, die Zuwanderer aus der Türkei in Deutschland zu mehr Integration zu motivieren, dann ist das nicht nur ein sportlicher Erfolg.

Natürlich hat jede Medaille auch ihre Kehrseite: Das Gästebuch von Mesut Özils Website musste geschlossen werden, da er dort von aufgebrachten Türken übel beschimpft wurde.

siehe hierzu Videos: Der Grenzgang des Mesut ÖzilNiersbach: Özil ohne türkischen Pass – DFB-Generalsekretär über Integration im Fußball

(Fast) unterschlagene Beiträge – Teil 16

Merkel und der Vatikan

Da hat sich der Papst ein faules Ei ins Nest legen lassen (Aufhebung der Exkommunikation gegen einen Holocaustleugner), da darf er sich nicht wundern, wenn alle Welt schreit: Es stinkt! Nur sollte sich die Pastorentochter Merkel zunächst um ihre eigenen faulen Eier kümmern (Mehdorn und die Datenaffäre bei der Bahn, deutlichere Kritik an den Bankmanagern), bevor sie sich in kirchliche Angelegenheiten einmischt.

Und der Papst? Der hat nun ein echtes Problem. Sicherlich war es ihm eine Herzensangelegenheit, den Zusammenhalt der katholischen Kirche zu betreiben. Wenn aber seine erzkonservative Haltung dazu führt, eine umstrittene Bruderschaft mit noch umstritteneren Ansichten „heim ins Reich“ zu holen, dann muss er sich darauf einstellen, dass liberal denkende Katholiken der Kirche den Rücken kehren.

Mehdorns Stuhl wackelt

Wenn selbst CDU-Unionsfraktionsvize Wolfgang Bosbach laut über einen Rücktritt Mehdorns nachdenkt, dann wackelt dessen Stuhl wirklich bedenklich. Die zögerlichen Aufklärungs- und Erklärungsversuche („Übereifer!“ und „falsch verstandene Gründlichkeit“.) von Bahnchef Mehdorn angesichts einer Massen-Überprüfung eines Großteils der Bahnmitarbeiter belegen, dass er nicht so ganz verstanden hat, worum es bei dieser Affäre eigentlich geht. Wie schallt es aus den Lautsprechern bei Abfahrt eines Zuges: Zurücktreten, bitte!

Duell der Möchtegern-Meister

Nach dem Sieg in Dortmund im Achtelfinale des DFB-Pokals schien für Werder wieder alles in Butter zu sein. Um so bitterer die Erkenntnis, dass man nichts dazu gelernt hat und die Achterbahnfahrt der Hinrunde wohl weitergeht: Wer gegen einen Abstiegskandidaten wie Arminia Bielefeld zu Hause verliert, hat an der Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga wahrlich nichts verloren.

Und jetzt geht es am Samstag auf Schalke weiter, einem weiteren Möchtegern-Meister, der tief in der Krise sitzt. Da mag man gar nicht hinschauen.

Das Auf und Ab des SVW

Der SV Werder Bremen stellt die Fans vor Rätsel. Da gelingt fast alles in den Spielen in München gegen die Bayern, gegen Hoffenheim (der Aufsteiger als Tabellenerster), die Hertha aus Berlin (die sich auf dem Weg an die Spitze befindet) und im letzten Bundesligaheimspiel gegen Frankfurt. Und dann vergeigt man das Weiterkommen in der Champions League gegen Panathinaikos Athen zu Hause mit einem 0:3.

Wer nun dachte, schlimmer kann es nicht werden, musste sich eines Besseren belehren lassen. Im letzten Spiel in der Bundesliga verlor Werder in Karlsruhe, wenn sicherlich auch unglücklich, mit 0:1 – Pizarro und Diego ließen in der letzten Spielminute ihren Frust an ihren Gegenspielern aus – der ‚Lohn’: drei bzw. vier Spiele Sperre! Zuvor hatte bereits Özil in Bochum die rote Karte gesehen.

Werders Rotsünder (Pizarro, Özil, Diego) – da lachen sie noch
Werders Rotsünder (Pizarro, Özil, Diego) – da lachen sie noch

Wann endlich geht die Achterbahnfahrt des SVW zu Ende? Vielleicht endete sie bereits gestern mit dem ersten und letzten Sieg in der Champions League-Gruppenphase? Mit dem 2:1-Sieg gegen Inter Mailand ist immerhin ein Weiterkommen im UEFA-Cup gesichert.

Sollte am Samstag im letzten Spiel der Hinrunde dieser Fußball-Saison ein Sieg gegen den VfL Wolfsburg (die sich bisher trotz Magath und Millioneneinkäufen auch nicht mit Ruhm bekleckert haben) gelingen, dann ist der Zug noch zu erreichen, der auch für die nächste Saison eine Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb sichert. Von Meisterschaft mag allerdings keiner mehr reden.

Abschied von der Spitze?!

Nach einem verkorksten Oktober und der Rückkehr der Leistungsträger wie Torwart Wiese, Goalgetter Pizarro und vor allem Spielmacher Diego schien alles wieder im Lot zu sein – beim Fußballbundesligisten Werder Bremen. Die schwache Hertha aus Berlin wurde beim 5:1-Heimsieg förmlich auseinandergenommen, wobei der Ersatztorhüter der Hertha kräftig mithalf, dass es einem schon Leid tun konnte.

Aber nach der folgenden 0:3-Heimniederlage in der Champions League gegen Panathinaikos Athen konnte man nur noch von Arbeitsverweigerung der gesamten Mannschaft sprechen. Schlechter geht es nicht. Und so wurde auch der Werder-Manager Klaus Allofs mehr als deutlich: „Wenn die Spieler einige Dinge in absehbarer Zeit nicht verstehen wollen, dann muss man entweder seine Erwartungshaltung herunterschrauben oder man muss sich von den Spielern trennen. Und an unseren Erwartungen wollen wir nichts ändern.“

Nun im letzten Spiel am Samstag gab es nur ein mageres 0:0 in Bochum. Zudem eine aus Sicht der Bremer strittige rote Karte gegen Mesut Özil. Aber Besserung war unverkennbar zu bemerken (oder wurde auch nur hereingeredet). Trotzdem zu wenig, wenn man wirklich wieder in die Spitze will.

Wie geht es mit Werder nun weiter? Natürlich ist noch alles drin, sowohl in der Meisterschaft als auch in der Champions League. Theoretisch. Praktisch aber glaube ich nicht mehr daran, dass hier noch etwas ‚gerissen’ wird,  zumal Özil nach der roten Karte in Bochum für drei Spiele gesperrt ist. Und auch gegen Claudio Pizarro wird wegen unsportlichen Verhaltens ‚ermittelt‘, nachdem er die Schiedsrichterleistung im Bochum-Spiel öffentlich kritisiert hatte.

Und obwohl die Erwartungshaltung der Vereinsverantwortlichen weiterhin hoch ist, so fürchte ich doch auf längere Sicht um einen Abstieg in die Mittelmäßigkeit. Beispiel Diego: Er hat zwar noch einen Vertrag bis 2011. Aber kommt kein Erfolg, so wird er Bremen bald verlassen. Wer soll ihn dann aber ersetzen? Vielleicht Özil? Andererseits muss man sich fragen, ob bei anderen Vereinen überhaupt Interesse an Diego besteht, wenn er für einen Verein spielt, der nur Mittelmaß darstellt. Zumindest wird der Marktwert von Diego drastisch fallen. Oder Frings? Für mich ist er auf dem absteigenden Ast. Und Pizarro ist nur für ein Jahr ausgeliehen. Dann fehlt mit der nächsten Saison vielleicht wieder ein Stürmer. Und was ist eigentlich mit Carlos Alberto, der nach Brasilien ausgeliehen ist, nachdem er in Bremen nicht warm wurde?

Ich erwarte für die nächste Zeit eine weitere Durststrecke für viele eingefleischte Werder-Fans. Meisterschaft ade. Auf dem europäischen Parkett vielleicht noch ein Weiterkommen im UEFA-Cup. Aber für diese Saison keinen Titel!

Für die weitere Zukunft hängt vieles davon ab, wie man das durchaus vorhandene Potential jedes einzelnen Spielers abrufen kann. Die Trainerfrage darf nicht immer tabu bleiben. Denn den Reden müssen Taten folgen. Vom Werder-Management wird zudem viel Verhandlungsgeschick abverlangt. Wird man Diego halten können? Wie sieht ansonsten eine Zukunft ohne ihn aus? Welcher Mannschaftsteil wird personell verstärkt? Was ist mit Pizarro und Carlos Alberto? Man darf gespannt sein!

Im Mittelmaß verfangen

Sicherlich muss man es als Entschuldigung gelten lassen, wenn wichtige Leistungsträger beim Bundesligisten Werder Bremen fehlen. Torwart Wiese, Goalgetter Pizarro und vor allem Spielmacher Diego werden sehnsüchtig auf dem Spielfeld zurückerwartet. Aber dann muss die Mannschaft notfalls über dem Kampf und Laufstärke ein Spiel für sich entscheiden können, besonders wenn sie vor eigenem Publikum antritt.

Allofs & Schaaf gucken doof

Werder-Manager Allofs hat nun keine Angst mehr, das Wort Krise in den Mund zu nehmen. Der Oktober war für Werder wahrlich nicht golden, sondern grau in grau. Und so hat sich der Vize-Meister der Vorsaison mit mickrigen 13 Zählern in 10 Spielen in trister Mittelmäßigkeit etabliert. Auch in der Champions League läuft es alles andere als nach Maß. Immerhin stehen die Chancen dort noch nicht ganz so schlecht auf ein Weiterkommen nach drei Unentschieden. Aber dann muss endlich der ‚Durchbruch’ kommen. Allein mit Gerede, das allerorts wie Asche aufs Haupt träufelt, beendet man keine Krise, nur mit Taten. Aller Selbstkritik zum Trotz müssen diese Taten endlich folgen, sonst kann Werder tatsächlich den Meistertitel abhaken.

Siehe auch zdf.de: Werder hakt den Titel schon ab

„O’zapft is“!

Eigentlich müssten es die Bayern wissen: Zur Wies’n-Zeit gibt es für den FC Bayern München zu Hause öfter einmal paar Watsch’n:


FC Bayern München: Die Wies’n Pleiten 1966 – 2000

Gestern nun erlebten die Bayern gegen den SV Werder Bremen ihr Werderloo, wie ich irgendwo durchaus treffend las. Oder O’zapft is: Werder schenkt den Bayern ordentlich ein.

Dabei konnte man nach dem ersten Spieltag in der Champions League unter der Woche nach Werders magerem 0:0 gegen Anorthosis Famagusta zu Hause mit dieser Leistungssteigerung kaum rechnen.

Ein Sieg gegen die Bayern ist immer etwas Besonderes. Ob nun zur Oktoberfestzeit oder auch sonst. Da kann man für Werder nur hoffen, dass es auch gegen Mannschaften wie am Dienstag im DFB-Pokal gegen den FC Erzgebirge Aue und dann am kommenden Wochenende gegen die TSG Hoffenheim erfolgreich weitergeht.

Bilderserie bei zdf.de – FC Bayern: Die rot-weiße Ratlosigkeit

Pizarro ‚erobert’ Bremen

Auf der Suche nach einem zusätzlichen Stürmer ist der SV Werder Bremen nun doch schneller fündig geworden als gedacht: Claudio Pizarro, bisher beim FC Chelsea London in Diensten, kehrt an die Weser zurück, wo er bereits von 1999 bis 2001 gespielt hatte, ehe er erst zum FC Bayern und dann im vergangenen Jahr nach London wechselte. Pizarro ist allerdings nur für ein Jahr ausgeliehen.

Claudio Pizarro mit SVW-Geschäftsführer Klaus Allofs

Stürmer Claudio Pizarro hat sich nach seiner Rückkehr nach Bremen angriffslustig präsentiert. „Werder hat die Qualität, um Titel zu holen“, sagte der 29 Jahre alte peruanische Fußball-Nationalspieler bei seiner von einem großen Medienrummel begleiteten Vorstellung bei Werder Bremen. Pizarro wird bei Werder die Nummer 24 tragen.

Es geht wieder los

Nach dem DFB-Pokal-Auftakt gegen Eintracht Nordhorn, den Werder Bremen mit 3:9 gewann, beginnt am kommenden Wochenende auch wieder die Fußball-Bundesliga. Diego, der Spielmacher, wird voraussichtlich die ersten beiden Spiele (in Bielefeld und zu Hause gegen Schalke 04) fehlen, da er wie berichtet ohne Einverständnis des Vereins an dem olympischen Turnier für Brasilien teilnimmt.

Inzwischen haben sich nach dem Urteil des internationalen Sportgerichts CAS, dass es keine Abstellungspflicht für Diego für das olympische Fußballturnier gibt und der Erklärung der Grün-Weißen, den Brasilianer unter bestimmten Bedingungen trotzdem abzustellen, die Wogen geglättet, zumal die FIFA Kooperation bei der Umsetzung der Forderungen signalisiert hat. Es geht im Wesentlichen um einen angemessenen Versicherungsschutz für den Spieler, der vom brasilianischen Fußball-Verband zu tragen wäre.

Trotz der Turbulenzen um die Abstellung von Diego für Olympia ging es bei Werder in der Vorbereitung sehr ruhig zu. Einzigster Wermutstropfen ist die Verletzung von Per Mertesacker, der wohl einige Zeit ausfallen wird.

Nach dem Abgang auch von Ivan Klasnic zum FC Nantes stellt sich die Frage nach einem neuen Stürmer, den auch Diego vehement fordert. Die Werder-Führung gibt sich bisher sehr gelassen in dieser Frage. Man will sich Zeit lassen und nichts übers Knie brechen. Immerhin haben am Samstag die Stürmer Rosenberg und Almeida mit zusammen sieben Toren im Spiel gegen Nordhorn gezeigt, dass das Problem tatsächlich nicht so aktuell sein kann.

Hier alle Zu- und Abgänge bei Werder Bremen ab 1. Januar 2008 (siehe hierzu auch die Übersicht der aktuellen Spielertransfers):

Zugänge:

Said Husejinovic (FK Sloboda Tuzla, seit 01.07.2008)
Sebastian Prödl (SK Sturm Graz, seit 01.07.2008)
Niklas Andersen (Rot-Weiss Essen, seit 01.07.2008)
Mesut Özil (FC Schalke 04, seit 31.01.2008)

Abgänge:
Tim Borowski (FC Bayern München, seit 01.07.2008)
Kevin Schindler (Hansa Rostock, seit 01.07.2008, ausgeliehen)
Ivan Klasnic (seit 01.07.2008 FC Nantes)
Pierre Wome (1. FC Köln, seit 01.07.2008)
Patrick Owomoyela (Borussia Dortmund, seit 01.07.2008)
Amaury Bischoff (seit 01.07.2008)
Leon Andreasen (FC Fulham, seit 22.01.2008)
John Jairo Mosquera (ausgeliehen bis 30.06.2008 Alemannia Aachen, jetzt SonderjyskE)
Carlos Alberto (FC Sao Paulo bis 17.05.2008, jetzt Botafogo Rio de Janeiro, ausgeliehen)

Die aktuellen Spieltermine siehe hier: Werder-Termine

Unerlaubtes Entfernen von der Truppe

Beim „Bund“ wird es mit Knast bestraft. Und früher wurden Übeltäter dieser Art standrechtlich erschossen. Nun ganz so schlimm wird es nicht kommen. Die brasilianischen Fußballprofis Diego von Werder Bremen und Rafinha von Schalke 04 wollen beide für ihr Heimatland beim olympischen Fußballturnier antreten. Aber ihre Vereine erlauben das nicht, weil beide für die Vorbereitung zur neuen Fußballsaison gebraucht werden, die am 15. August startet und sich mit Olympia überschneidet. So haben sich beide unerlaubt von ihrem Arbeitsplatz entfernt. Zumindest im Fall des Herrn Rafinha droht der Verein mit einer drastischer Geldstrafe.

Diego & Rafinha nach Peking

Nach längerem Zögern hat nun die zuständige FIFA-Kommission am Mittwoch die Haltung ihres Präsidenten Joseph Blatter bestätigt, der eine Freistellung der Spieler für Peking angemahnt hatte. Im Urteil berief man sich auf die seit 1988 praktizierte Regelung, dass Spieler unter 23 Jahren von ihren Vereinen für Olympische Spiele freigestellt werden.

Schalke sucht indes nach wie vor die Entscheidung vor der höchsten Sportinstanz. Das CAS wird also vermutlich am kommenden Montag das letzte Wort haben. Werder Bremen zögert noch und lässt ihrem Verteidiger Dusko Tosic nach Peking zu fliegen, um dort für die serbische Olympia-Mannschaft anzutreten.

Sicherlich kann man die Vereine verstehen, die auf wichtige Leistungsträger zum Start der neuen Saison nicht verzichten wollen. Es stellt schon eine Art Wettbewerbsverzehrung dar. Trotzdem sollten die Vereine ihren Spielern diese einmalige Chance zugestehen, an einem so einmaligen Sportereignis teilzunehmen. Der „öffentliche“ Schaden, den die Vereine durch ihre „kleinliche“ Weigerung erfahren, ist nicht zu unterschätzen. Ihr Renommee hat in meinen Augen gelitten. Werder und Schalke gebärden sich als Bonzenvereine. Und genau das will z.B. der SV Werder Bremen nicht sein. Es sieht nun so aus, dass man an der Weser umdenkt. Ich hoffe es wenigstens …

Übrigens: Der CAS nimmt die Klage der beiden Bundesligisten nicht an und begründet dies damit, dass sich die Clubs als Profi-Vereine nicht auf die olympische Charta berufen dürften. Gleichwohl ist damit der Streit noch nicht beendet. Über die Berufungsverfahren beider Vereine muss das Gericht nämlich noch entscheiden. Schalke und Bremen hatten laut CAS-Mitteilung die Klage in eine Berufung umgewandelt.