Kategorie-Archiv: SV Werder Bremen

SV Werder Bremen 1899 – Bundesligafußball ab Saison 2004/2005 ff.

The same Procedure …

Déjà-vuTäglich grüßt das MurmeltierThe same procedure as every year: Man kann es nennen, wie man will … Wieder spielte der SV Werder Bremen im DFB-Pokal in der ersten Runde gegen einen Drittligisten – und wieder verloren die Bremer und schieden damit aus diesem Wettbewerb aus – und das zum 3. Mal in Folge. Erst 2011 gegen den 1. FC Heidenheim (2:1), letztes Jahr gegen Preußen Münster (4:2 n.V.), gestern nun gegen den 1. FC Saarbrücken 3:1 n.V.

Es ist nur ein schwacher Trost, dass sich Borussia Dortmund, 1. FSV Mainz 05, Hertha BSC, Eintracht Frankfurt und der FC Freiburg sehr schwer taten, um die nächste Runde zu erreichen, neben Werder auch Bundesligisten wie Borussia Mönchengladbach, Eintracht Braunschweig und der 1. FC Nürnberg gegen unterklassige Vereine ausschieden. Der DBF-Pokal hat nun einmal eigene Gesetze. Aber spätestens nach dem verbru(z)zzelter Saisonauftakt des letzten Jahres hätte man damit rechen müssen, dass sich die Bremer voll und ganz auf dieses erste Pflichtspiel der Saison konzentrieren. Fehlanzeige!

    SV Werder Bremen: Umbruch oder Schiffbruch?

Natürlich sitzt dieser Schock erst einmal tief! Geschäftsführer Thomas Eichin sprach deutliche Worte nach der Partie: „Wir müssen nichts schönreden, in der ersten Runde gegen einen Drittligisten auszuscheiden ist eine Blamage. Zum dritten Mal nacheinander ist eine noch größere Blamage.“ Und damit ist wieder einmal eine wichtige Geldquelle versiegt.

3000 mitgereiste Werder-Fans erlebten eine Woche vor dem Bundesliga-Start eklatante Schwächen in allen Mannschaftsteilen. Vieles deutet daraufhin, dass die Mannschaft mit dem neuformierten 4-3-3 Spielsystem (teilweise auch als 4-4-2, wobei Aaron Hunt zwischen Mittelfeld und Angriff rochierte) noch nicht klarkommen. Spieler und Trainer mussten die sicherlich zurecht aufgebrachten Fans beruhigen. Für Werders Bundesligastart am Samstag um 18 Uhr 30 in Braunschweig gegen den Aufsteiger Eintracht schwant vielen nichts Gutes. Verlieren die Bremer das Spiel, dann ist der Kurs erst einmal klar: Es geht wieder einmal nur gegen den Abstieg!

Hier die Aufstellung der Gurkentruppe von gestern in Saarbrücken:

Mielitz – Fritz, Prödl, Caldirola, Gebre Selassie (107. Hartherz), Makiadi, Ekici (82. Yildirim), Junuzovic, Hunt, Füllkrug (46. Arnautovic), Petersen

Wohin geht die Reise?

Am Sonntag, den 4. August, beginnt für den Fußball-Bundesligisten SV Werder Bremen mit dem DFB-Pokal-Spiel beim 1. FC Saarbrücken die neue Saison. Am 10. August spielen dann die Bremer beim Aufsteiger Eintracht Braunschweig. Gestern feierte die Mannschaft bei bestem Wetter mit seinen Anhängern den „Tag der Fans“. „Die Stimmungslage im grün-weißen Lager ist gedämpft optimistisch. So ganz genau weiß im Moment niemand, was er von Werder in der neuen Saison erwarten darf. Fest steht: Mehr denn je wirbt Werder um Verständnis und die Geduld der Fans.“ (Quelle: weser-kurier.de)

Neustart beim SV Werder Bremen mit Robin Dutt und Thomas Eichin

Ja, so recht weiß man noch nicht, wohin die Reise geht. Die Vorbereitung auf die neue Saison lief oft nicht rund. Nach vier Niederlagen in Folge gab es zum Abschluss immerhin noch zwei Siege: das 6:0 gegen den Drittligisten Rot-Weiß Erfurt und gestern das 1:0 gegen den FC Fulham aus der englischen Premier League. Vorgaben für die neue Saison gibt es nicht, außer die: besser abzuschneiden als in der letzten Saison, also besser zu sein als Platz 14 in der Bundesliga – und die 1. Runde im DFB-Pokal ungeschadet zu überstehen. Robin Dutt, Werders neuer Trainer, formuliert es so: „Wir wollen einen attraktiven Stil prägen und weniger Gegentore kriegen. Dann steht man automatisch weiter oben.“

Im Kader gab es nur wenige Änderungen. Stürmer Niels Petersen hat jetzt einen festen Vertrag. Für die bisherigen Leistungsträger Sokratis in der Innenverteidigung und Kevin de Bruyne im Mittelfeld kamen Luca Caldorola und Cedrick Makiadi. Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Lukas Schmitz (24, Fußwurzelbruch) könnte noch ein Linksverteidiger (Markus Suttner von Austria Wien ist im Gespräch) sowie ein Stürmer oder offensiver Mittelfeldspieler zu den Grün-Weißen stoßen. Transferschluss ist der 31. August.

Werder Bremen: Wohin geht die Reise?

Wie könnte nun die Stammelf aussehen – und mit welchem System wird Werder antreten? Das gestrige Spiel gab da sicherlich erste Aufschlüsse: Vor Torwart Sebastian Mielitz verteidigten in der Viererkette Clemens Fritz, Sebastian Prödl, Luca Caldirola und Theodor Gebre Selassie. Die Doppel-Sechs bildeten Cedrick Makiadi und Mehmet Ekici, die von Zlatko Junuzovic unterstützt wurden. Für die Bremer Offensivabteilung waren Eljero Elia, Aaron Hunt und Nils Petersen zuständig. Aber auch Fritz und Gebre Selassie schalteten sich immer wieder mit nach vorne ein. Das sieht nach einem 4-2-3-1-System aus.

Welche taktischen Finessen Robin Dutt in Zukunft einsetzen wird, ließ er bisher noch offen. Die alte Werder-Raute soll aber ausgedient haben. Ein gänzlich neues Werder-System soll her – auch wenn das mit Sicherheit viel Zeit braucht.

Warum soll es den Bremern besser gehen als den Bayern mit Guardiola? Die mussten ihre erste Pleite hinnehmen (2:4 gegen Borussia Dortmund im Supercup). Hoffen wir, das Werders Pflichtspielstart erfolgreicher verläuft. Gute Ansätze sind erkennbar. Nur muss der Angriff effektiver und die Abwehr noch etwas stabiler werden. Wann und wie dann die neue Werder-Taktik kommt, ist ohne Zweifel abhängig von der bisherigen Erfolgsquote.

Gedämpft optimistisch ist also die Stimmung an der Weser. Vielleicht ganz gut so, denn wer zuviel erwartet, kann schnell enttäuscht werden. Mit Zweckpessimismus ist die Freude dann auch schon bei kleinen Erfolgen um so größer.

Noch rollt der Ball

Eigentlich ist die Fußballsaison 2012/2013 beendet. Aber noch rollt der Ball. Da läuft z.B. noch die Europameisterschaft der U21-Mannschaften in Israel. Morgen ist das Endspiel zwischen Titelverteidiger Spanien und Italien. Die deutsche Mannschaft war leider in der Gruppenphase ausgeschieden. Wir erinnern uns an die EM 2009 in Schweden, als Deutschland Europameister wurde (siehe auch meinen Beitrag Mit Multikulti zur Europameisterschaft) mit Spielern wie Manuel Neuer, Jérôme Boateng, Benedikt Höwedes, Mats Hummels, Marcel Schmelzer, Sami Khedira und natürlich Mesut Özil – heute alles A-Nationalspieler mit Stammplatzgarantie (Andreas Beck und Dennis Aogo nicht ganz zu vergessen).

Seit dem Wochenende läuft in Brasilien dann auch noch der Konföderationen-Pokal 2013 (kurz Confed-Cup genannt), die Mini-WM der Kontinentalmeister (z.B. mit Spanien als Weltmeister, und da Spanien gleichzeitig Europameister ist, darf Italien als Vizeeuropameister spielen), die Generalprobe für die Weltmeisterschaft in Brasilien im nächsten Jahr. Begleitet wird dieses Turnier durch Demonstrationen, die sich gegen die Milliardeninvestitionen für WM, olympische Sommerspiele 2016 und deren Begleiterscheinungen wie Zwangsumsiedlungen und Fahrpreiserhöhungen im Nahverkehr richten. Kritik gab es auch im Stadion, als Staatspräsidentin Dilma Rousseff und Präsident Joseph Blatter vom Weltverband FIFA beim Eröffnungsspiel (Brasilien – Japan 3:0) minutenlang mit Schmährufen und Pfiffen bedacht worden.

Beim SV Werder Bremen ruht dagegen erst einmal der Ball bis zum 30. Juni. Dann geht es zunächst ins Trainingslager auf die Insel Norderney – wie immer in den letzten Jahren. Eine Woche darauf wird im Zillertal trainiert.

    Neuanfang beim SV Werder Bremen

Die ersten, wichtigen Weichen zum erneut angestrebten Neubeginn sind gestellt: Robin Dutt bekam seine Freigabe vom DFB und ist jetzt Cheftrainer der Bremer Bundesligamannschaft. Neben der Verpflichtung von Nils Petersen bekam jetzt auch Cédric Makiadi, bisher SC Freiburg, ein Spieler des zentralen Mittelfeldes, einen Vertrag bis Mitte 2016. Makiadi spielte bereits in Freiburg unter Trainer Robin Dutt (vielleicht kommt auch daher der Wechsel). Ansonsten suchen die Bremer noch einen Nachfolger für Sokratis, der für angeblich 9,5 Millionen € zu Borussia Dortmund gewechselt ist. Und ein offensiver Mittelfeldspieler, der Kevin de Bruyne ersetzen soll, der wohl wieder zum FC Chelsea zurückkehrt, wäre auch nicht schlecht. Noch köchelt die Gerüchteküche auf sparsamer Flamme.

Mehmet Ekici, Eljero Elia und Marko Arnautovic, die Sorgenkinder der Bremer, will Robin Dutt erst einmal behalten. Besonders auf Ekici scheint er zu setzen. Ohne Zweifel hat er (wie die zwei anderen) viel Talent. Nur konnte er es bisher kaum wirklich auf dem Rasen umsetzen. Ich bin gespannt, was der neue Trainer bewirkt. Thomas Schaaf hatte es zuletzt wohl aufgegeben.

Ansonsten tut sich schon wieder Einziges auf dem Transfermarkt, auch was den Wechsel von Topspieler betrifft. Besonders an der ‚Stürmer-Front’ ist mit einer Art Rochade zu rechnen. Radamel Falcao wechselt von Atletico Madrid zum AS Monaco, dem Aufsteiger in die 1. französische Liga. Der Verein gehört Dmitri Ribolowlew, einem russischen Oligarchen, der mit seinen Milliarden jetzt Paris St. Germain Konkurrenz machen will (siehe meinen Beitrag Der gekaufte Fußball). Weitere Mittelstürmer, die zur Disposition stehen sind Robert Lewandowski (Borussia Dortmund), der unbedingt zu den Bayern will – Mario Gómez (FC Bayern München), der ein Stürmer zuviel wäre bei den Bayern – Edinson Cavani (SSC Neapel), dem Top-Torjäger der italienischen Liga – und dann noch Fernando Torres (FC Chelsea), Edin Džeko (Manchester City), Gonzalo Higuaín (Real Madrid), Luis Suárez (FC Liverpool) usw. Wer hat noch nicht, wer will noch mal … Eine Frage des Kleingeldes, so denke ich.

Werder ist Deutscher Meister 2013 – im Tischtennis

Okay, im Fußball konnte der SV Werder Bremen dieses Jahr wirklich nicht glänzen. Dafür hat aber die Tischtennis-Abteilung das Unglaubliche geschafft – die Herren-Mannschaft ist Deutscher Meister 2013 geworden:

Werder Bremen ist Deutscher Tischtennis-Meister! Mit einem überragendem 3:0 schlagen die Grün-Weißen den TTF Liebherr Ochsenhausen in der Frankfurter Fraport-Arena. Die drei durch hochklassige Leistungen herausgespielten Punkte lieferten Chih-Yuan Chuang, Adrian Crisan und Constantin Cioti.

    SV Werder Bremen: Deutscher Meister 2013 im Tischtennis

Die etwa 2.500 Augenzeugen waren sich einig, dass mit Werder Bremen ein würdiger Nachfolger für Borussia Düsseldorf gefunden war, mit fantastischen Einzelkönnern und einer überragenden Teamleistung holen die Bremer die Trophäe somit nach Bremen. (Quelle: werder.de)

Zuletzt wurde Werder Bremen 2004 Deutscher Meister im Fußball (bei den Herren). 2005 folgte dann ein weiterer Deutscher Meister-Titel – allerdings damals im Schach. Werder Bremen ist also nicht nur Fußball. Auch in anderen Sportarten bietet der Verein aus Bremen glänzende Leistungen.

Neuanfang wagen

Vielleicht geht es doch schneller, als gedacht: Sportdirektor Thomas Eichin vom Fußballbundesligisten SV Werder Bremen will nach dem Abgang von Thomas Schaaf den Neuanfang wagen und macht bereits Nägel mit Köpfen. Als Schaafs Nachfolger wünscht er sich Robin Dutt als Cheftrainer, seit dem 1. August 2012 Sportdirektor beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) und damit Nachfolger von Matthias Sammer. Der SV Werder und Dutt haben sich bereits an den DFB gewandt und um die Aufhebung des bis Ende 2016 laufenden Vertrages von Dutt gebeten.

Ich denke, Robin Dutt wäre eine gute Wahl, denn: „Er erfüllt alle Kriterien, die wir für einen Neuanfang aufgestellt haben. Er kennt sich bestens im Nachwuchsbereich aus, kann auf gute Talentförderung verweisen und hat in der Bundesliga bereits nachgewiesen, dass er eine solche Aufgabe erfolgreich meistern kann,“ wie Eichin gestern sagte. Dutt war u.a. von 2007 bis 2011 für den SC Freiburg tätig, wo er erfolgreich die Nachfolge des langjährigen Trainers Volker Finke übernahm und den Klub wieder zurück in die Bundesliga führte. Allerdings wurde er als Nachfolger von Jupp Heynckes bei Bayer 04 Leverkusen in der Saison 2011/2012 nicht ganz so glücklich.

    Neuanfang beim SV Werder Bremen

Und es geht weiter: Felix Kroos und Özkan Yildirim bekamen schon vor Tagen eine Vertragsverlängerung, beides durchaus hoffnungsvolle Nachwuchsspieler, die auch schon in der ersten Mannschaft gute Leistungen zeigten. Und jetzt dann auch die Vertragsunterzeichnung mit Nils Petersen, der bisher von Bayern München ausgeliehen war und für angeblich 3 Millionen € an die Weser wechselt. So ganz mein Wunschkandidat ist er zwar nicht, aber angesichts des deutlich geschrumpften Etats bei Werder die dann doch beste Lösung.

Dafür wird wohl Sokratis Werder in Richtung Dortmund verlassen. Bei einem Marktwert von zz. 10 Millionen € und einem Vertrag bei Werder bis 2016 dürfte eine stattliche Ablösesumme fällig werden (angeblich will Dortmund 9 Millionen € zahlen). Die plant man, in einen Nachfolger des Abwehrchefs zu reinvestieren.

Leider wird auch Kevin de Bruyne die Bremer wieder verlassen. Der junge Belgier war für eine Saison vom FC Chelsea (dort bis 2017 unter Vertrag) ausgeliehen. Die Interessenten für ihn rennen bereits in London die Türen ein. So möchten u.a. gern die Borussen aus Dortmund und Bayer Leverkusen den offensiven Mittelfeldspieler an ihre Vereine binden. Nach jetzigen Stand will der FC Chelsea de Bruyne aber behalten und ihn höchstens noch eine weitere Spielzeit ausleihen. So gesehen hätte Werder Bremen sogar noch eine minimale Chance, ihn für dieses eine Jahr an der Weser zu halten. Werder muss auf jeden Fall Kevin de Bruyne dankbar sein. Ohne seine gute Leistung wären die Bremer mit Sicherheit abgestiegen.

Der Trend ist auf jeden Fall eindeutig und würde durch die Verpflichtung von Robin Dutt nur bestätigt werden: Werder Bremen verzichtet zukünftig auf Stars und setzt (fast) voll auf den Nachwuchs. Lediglich Werders Eigengewächs Aaron Hunt, dem man zur Nominierung in die Nationalmannschaft gratulieren darf, wäre der letzte Spieler von internationaler Klasse.

Und was ist mit Elia und Arnautovic? Wenn z.B. Mannschaften der russischen Liga Interesse zeigen, dann sollte man das nutzen. Beide waren und sind unberechenbare Unruheherde in der Mannschaft, die man nach meiner Meinung möglichst für Werder vorteilhaft los werden sollte. Wenn man der Gerüchteküche um Spielertransfers glauben darf, dann zeigt Werder einiges Interesse an neuen, jungen Spielern für die linke und rechte Außenbahn.

Nach der Saison ist bekanntlich vor der Saison. Es tut sich einiges rund ums Weserstadion. Und das tut auch Not. Warten wir ab, was da noch für Überraschungen auf uns Werder-Fans zukommen. Ich weiß auch nicht, warum, aber ich bin guter Dinge …

Schaaf geht

Am Ende war es dann doch überraschend: Fußball-Bundesligist Werder Bremen und Thomas Schaaf gehen seit gestern ‚einvernehmlich’ getrennte Wege. Der 52-Jährige, seit 1972 im Verein und seit 1999 Cheftrainer der Bundesligamannschaft, wird auf eigenen Wunsch nicht mehr beim Auswärtsspiel beim 1. FC Nürnberg auf der Bank sitzen. Die Betreuung der Mannschaft in den letzten beiden Wochen der Saison übernehmen Schaafs bisherige Co-Trainer Wolfgang Rolff und Matthias Hönerbach. Damit geht eine 14 Jahre währende Ära zu Ende. Schaaf, dessen Karriere als Chefcoach an der Weser 5119 Tage dauerte und damit nur unwesentlich kürzer als die von Werders Trainer-Dino Otto Rehhagel (5202) war, hatte sich gestern Morgen von den Spielern und seinen Trainerkollegen verabschiedet und seinen Arbeitsplatz verlassen.

Natürlich musste man sich zuvor fragen, wie es nach dieser vermurksten Saison weitergehen soll. Und auch die Frage, ob Schaaf weiterhin Cheftrainer bleiben soll, konnte nicht vom Tisch gewischt werden. „Wir haben in den vergangenen Tagen unsere sportliche Entwicklung analysiert und sind zu dem Schluss gekommen, dass wir einen Neuanfang wagen wollen.“, sagte Sportdirektor Thomas Eichin auch im Namen seiner beiden Geschäftsführerkollegen Klaus Filbry und Klaus-Dieter Fischer. Einen Neuanfang ohne Thomas Schaaf.

    Thomas Schaaf – improvisierte Pressekonferenz

Jetzt lautet die Frage natürlich: Wenn ohne Thomas Schaaf, mit wem aber dann?

Ein Blick zurück? Eigentlich begann die Saison 2012/2013 vielversprechend. Werder gewann den Liga total!-Pokal gegen Bayern München und Borussia Dortmund und zeigte alte Tugenden – den Dran nach vorn. Der angestrebte Umbruch schien auf gutem Weg: neuer Wind wehte im Werder-Segel. Aber schon bald ließ man viele Punkte liegen und erreichte zur Halbzeit nur den 12. Tabellenplatz, immerhin mit 10 Punkten Vorsprung auf den 16. Tabellen-, den Relegationsplatz. Die angekündigte Aufholjagd wurde aber schon bald im Keim erstickt. Und da war dann zuvor auch noch der Abschied von Klaus Allofs, Sportdirektor und Vorsitzender der Geschäftsführung, und sein Wechsel nach Wolfsburg.

    Nach Allofs geht jetzt Schaaf – ein Neubeginn bei Werder?

Thomas Schaaf war plötzlich dort, wo er vor 14 Jahren begann, als schon einmal der Abstieg drohte. Was war geschehen und welchen Anteil hatte Thomas Schaaf an diesem Niedergang? Es ist müßig, die Ursachen zu ergründen. Viele individuelle Fehler von einzelnen Spieler sorgten für zu viele Gegentore. Arnautovic, in der Hinrunde endlich auf einem guten Weg, wollte es jetzt besonders gut machen – und machte so ziemlich alles falsch. Zudem verfiel er wieder in die alte Agonie. Und Elia, sein Kumpel aus alten Zeiten beim FC Twente, kam erst gar nicht in Gang. Die Suspendierung der beiden durch Schaaf kurz vor Saisonende spricht Bände. Ist die Mannschaft einmal verunsichert, fehlt ihr das nötige Selbstvertrauen, dann läuft einfach nicht mehr viel zusammen. Hier gelang es Thomas Schaaf nicht ausreichend, die Spieler zu motivieren. Und plötzlich fehlte ihm auch das notwendige ‚glückliche Händchen’, das er früher immer wieder bei der Aufstellung oder bei Einwechselungen hatte. Manche Anfangsaufstellung erwies sich sogar als gehöriger Schuss nach hinten. Der mächtige Geschäftsführer Fischer hatte vor Tagen bereits den Finger in die Wunde gelegt. „Wir haben es nicht geschafft, an die Europa League heranzurücken. Wir sind nicht glücklich mit den Einkäufen der letzten Zeit. Und nicht mit der Zuführung junger Spieler in den Profi-Kader. All das müssen wir diskutieren.“ Werder wird sich keine teuren Neueinkäufe leisten können. So müssen junge Spieler aus dem eigenen Nachwuchs an die 1. Mannschaft herangeführt werden. Das ist Thomas Schaaf nur ansatzweise gelungen. Auch ist aufgefallen, dass Schaaf in letzter Zeit viel lamentierte und nur wenig Konkretes aussagen konnte.

Die Trennung ist ‚einvernehmlich’, eben ‚werder-like’. Schaaf und Allofs haben viel dazu beigetragen, dass der SV Werder über die Region hinaus viele Anhänger hinter sich versammeln konnte. Werder stand unter ihrer Aufsicht für attraktiven Angriffsfußball, aber auch für Fairness, Toleranz und einem guten Einvernehmen mit den Fans. Wenn Schaaf jetzt geht, freiwillig geht, so ist es auch seine Frustration, die der jahrelange Kampf mit ‚Problemspielern’ (eben Arnautovic, Elia u.a.) mit sich bringt. Und wenn man Schaaf jetzt gehen lässt, dann eben auch wegen der Einsicht, dass genau diese Problemspieler nicht auf die Straße gesetzt werden können, sie binden immerhin noch Kapital, sondern dass weiterhin der Versuch unternommen werden muss, sie in die Mannschaft zu integrieren. Diese Differenz zwischen Wollen (bei Schaaf) und Müssen (bei der Vereinsführung) dürfte mit einer der Gründe für die Gehen von Thomas Schaaf sein.

Wer den Abschied von Thomas Schaaf begrüßt, sollte dann auch eine Alternative zu ihm nennen. Genau das ist jetzt der Punkt. Wer soll, kann und wird sein Nachfolger bei Werder Bremen als Cheftrainer werden? Als Nachfolger wurden Mehmet Scholl und Holger Stanislawski (1. FC Köln), die beide allerdings bereits abgesagt haben sollen, Stefan Effenberg, Norbert Meier (Fortuna Düsseldorf), Ralph Hasenhüttl (VfR Aalen) und sogar Felix Magath gehandelt. Für mich käme auf dem ersten Blick nur Norbert Meier in Frage. Fortuna Düsseldorf droht noch die Relegation gegen den 3. der 2. Liga, 1. FC Kaiserslautern. Bis dahin wird Norbert Meier den Rheinländern die Stange halten wollen. Gegen Meier, der jahrelang für den SV Werder gespielt hat (alte Rehhagel-Schule!), spricht die Aussage des Sportdirektors Thomas Eichin: „“Es wird ein Trainer von außen kommen, einer, der hier nicht jeden Stein kennt“.

Ich selbst habe Thomas Schaaf (und damals auch Klaus Allofs – allein schon wegen vieler Fehleinkäufe, die beide zu verantworten hatten) öfter kritisiert. Mir war aber dabei immer klar, dass ich ihn nicht ‚in die Wüste’ schicken kann, wenn ich nicht einen geeigneten und vor allem besseren Nachfolger benennen kann. Dieser muss nämlich auch zu Werder passen. Magath, nur als Beispiel, hat sich da vor Jahren als völlig ungeeignet erwiesen (aber nicht nur in Bremen). Da das Kind nun einmal in den Brunnen gefallen ist, ein Nachfolger für Thomas Schaaf gefunden werden muss … da könnte mir der Name Ralph Hasenhüttl, der den VfR Aalen in die 2. Liga und dort auch gleich auf einen guten Platz im Mittelfeld geführt hat, plötzlich gefallen. Angesichts roter Zahlen auf Werders Bankkonten wäre dieser wohl auch finanziell tragbar. Aber genug: Lassen wir uns überraschen und hoffen zunächst auf ein gutes Saisonende im Spiel am Samstag in Nürnberg.

Deutsche Verhältnisse

Uli Hoeneß fürchtet spanische Verhältnisse für die deutsche Fußball-Bundesliga. Denn in Spaniens erster Liga, der Primera División, verdienen nur noch Real Madrid und der FC Barcelona (siehe meinen Beitrag Das Ende des Tiki-Taka?), die anderen Vereine kämpfen mehr mit Schulden als mit dem sportlichen Gegner. Diese Verhältnisse sieht Uli Hoeneß jetzt auch auf die Bundesliga zukommen. Gerade Hoeneß muss das sagen.

Wenn es nach ihm ginge, dann hätten wir wieder ‘deutsche Verhältnisse’. Die Bayern vorn, danach erst einmal nichts, dann vielleicht Dortmund, Leverkusen und vielleicht Schalke, dann wieder nichts – und am Schluss Mannschaften wie Werder Bremen. Ach ja, Werder: die haben es nun doch geschafft und die Klasse gehalten. Gratulieren kann man dafür aber nicht gerade. Wir ahnen bereits, was da in der nächsten Saison auf uns zukommt: der Kampf gegen den Abstieg. Noch ist das Werder-Schiff nicht gesunken. Aber die mageren Jahre gehen weiter … (Übrigens: Ich fürchte, dass die Fortuna aus Düsseldorf wieder in die Relegation muss – dieses Mal gegen den 1. FC Kaiserslautern).

Apropos ‚deutsche Verhältnisse’! Es gehört wohl dazu, dass die Bayern die Konkurrenz ausschalten, indem sie den potentiellen Gegnern die Spieler abkaufen (z.B. vor vielen Jahren Klose von Werder, später dann Gómez vom VfB Stuttgart). Neben Mario Götze, den Bayerns neuer Trainer, Pep Guardiola, als den Lionel Messi der Münchner sieht, war lange Robert Lewandowski bei den Bayern im Gespräch und Borussia Dortmund dann als Konkurrent erst einmal geschwächt. Ein Wahnsinn eigentlich, denn mit Mario Mandžukić, Claudio Pizarro und Mario Gómez haben die Bayern drei etatmäßige Mittelstürmer. Und die Ausleihe Nils Petersen kehrt vielleicht auch wieder zurück. Natürlich bestreiten die Münchner solche Vorwürfe. Dort blickt man vor allem auf Europa und begehrt die Wachablösung an der Spitze des Weltfußballs zu Bayerns Gunsten.

Werder Bremen: Mit Not dem Untergang entkommen

Nun Werder ist gerettet und ein weiterer Umbruch in Sicht. Kevin de Bruyne wird und kann man nicht halten. Eljero Elia und Marko Arnautović sind und bleiben Fehleinkäufe. Spieler auf hohem Spielniveau sind mehr als rar gesät in Bremen (vielleicht Aaron Hunt und Sokratis – mehr auch nicht). Neue Spieler braucht die Stadt. Woher nehmen, wenn nicht stehlen … Es bedarf eines Wunders, wenn der SV Werder in der nächsten Saison wieder in die obere Hälfte vordringen sollte.

Die 50. Bundesligasaison geht dem Ende entgegen. Die Bayern jagen weiterhin von einer Rekordmarke zur nächsten (Werder stellt mit zz. 12 Spielen ohne Sieg auch einen vereinsinternen Rekord auf, wenn auch einen negativen – und die Serie ist vielleicht noch nicht beendet). Man kann den Bayern nur gratulieren – der Mannschaft und dem Trainer, Jupp Heynckes, dem die kaum zu glaubende Gratwanderung zwischen Mannschaft und den Herren Uli Hoeneß, Karl-Heinz Rummenigge und Franz Beckenbauer (die immer meinen, ein gehöriges Wort mitreden zu müssen) gelungen ist, der manchmal mehr Moderator als Trainer zu sein hatte. Guardiola wird es schwer haben.

Jetzt stehen noch die Endspiele der Bayern um die Champions League (CL) am 25. Mai in London gegen Borussia Dortmund und das um den DFB-Pokal am 1. Juni gegen den VfB Stuttgart an. Okay, ich hatte auf ein CL-Endspiel Real Madrid gegen die Bayern getippt. Nun zum ersten Mal ein deutsch-deutsches Endspiel, das verdeutlich, welchen Stellenwert der deutsche Fußball inzwischen in Europa hat. Natürlich soll der Bessere gewinnen. Vielleicht ist ja Dortmund der Bessere. Schon allein, um ‚deutschen Verhältnissen’ vorzubeugen.

Werder Bremen: Schulterschluss zwischen Team und Fans

Letzte Woche nach dem Katastrophenspiel gegen den VfL Wolfsburg skandierte das verehrte Publikum noch „Wir haben die Schnauze voll“. Am Samstagnachmittag nach dem wieder einmal verlorenen Spiel in Leverkusen, dem 10. Spiel ohne Sieg in Folge, fanden Trainer, Mannschaft und die 3000 mitgereisten Fans wieder zusammen in einem ungewöhnlichen Schulterschluss. Was bleibt denen auch anderes übrig?

Werder Bremen: ein sinkendes Schiff?

Will man weiterhin in der ersten Liga des deutschen Fußball verweilen, dann kann man nur ‚gemeinsam’. Nach den Siegen der Augsburger und der Hoffenheimer droht mehr denn je der Abstieg in die Zweitklassigkeit. Nur noch zwei Punkte trennen den SV Werder Bremen vom 16. Platz, dem Abstiegsrelegationsplatz – immerhin noch fünf Punkte vom direkten Abstiegsplatz, den weiterhin 1899 Hoffenheim innehat. Am nächsten Samstag geht es zu Hause gegen Hoffenheim. Ein Endspiel! Es geht um die Wurst!

Sicherlich gab es in Leverkusen eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber den letzten Spielen. Besonders die Abwehr zeigte sich gestärkt. Aber, auch das muss gesagt werden, im Angriff war man wieder einfach zu harmlos.

Und dann noch das: Arnautovic und Elia waren in der Nacht zum letzten Freitag um ca. 3 Uhr morgens vor dem Bremer Kreuz auf der Autobahn A1 aus Richtung Osnabrück kommend einer Polizeistreife aufgefallen. Der Grund: Eine deutliche Geschwindigkeitsüberschreitung bei Arnautovic. Als Arnautovic gestoppt wurde, hielt ebenfalls der Wagen von Eljero Elia. Zurecht wurden beide Spieler vom Trainings- und Spielbetrieb suspendiert. Wer zwei Tage vor einem wichtigen Spiel um drei Uhr nachts noch auf der Autobahn unterwegs ist, hat kaum die richtige professionelle Einstellung. Ich halte beide für ausgemachte Pappnasen. Aber das ist jetzt doch der Gipfel der Dummheit.

Also nun muss doch gegen den Abstieg gespielt werden. Und was keiner gewollt hat, das ist der Blick auf die Spiele der Gegner wie Düsseldorf, Augsburg und Hoffenheim. Immerhin hat Werder als einzigste Mannschaft von den drei Spielen zwei Heimspiele. Aber ob das wirklich ein Vorteil ist? Der Knack-, der Dreh- und Angelpunkt ist das Spiel gegen Hoffenheim. Verliert man dieses Spiel, dann dürfte das bisschen Moral, die sich die Mannschaft jetzt angeeignet hat, völlig dahin sein. Schlimmstenfalls droht sogar noch der direkte Abstieg (Platz 17.). Undenkbar! Undenkbar?

Hier die letzten Spiele der Abstiegskontrahenten:

SV Werder Bremen
(H) 1899 Hoffenheim
(H) Eintracht Frankfurt
(A) 1. FC Nürnberg

Fortuna Düsseldorf
(A) Eintracht Frankfurt
(H) 1. FC Nürnberg
(A) Hannover 96

FC Augsburg
(A) FC Freiburg
(A) Bayern München
(H) Greuther Fürth

1899 Hoffenheim
(A) SV Werder Bremen
(H) HSV
(A) Borussia Dortmund

Also ich wage keinen Tipp abzugeben. Zum Saisonende ist so ziemlich alles möglich (sogar ein Pünktchen für Augsburg in München, die wahrscheinlich nur noch das Champions League Endspiel vor Augen haben werden). Aber ich tippe zumindest, dass es Werder schaffen wird, wenn auch mit Ach und Krach …!

‚Wir haben die Schnauze voll‘

„Das ist desaströs, was wir heute abgeliefert haben. – Ich habe mich sehr geschämt, als ich vom Platz gegangen bin.“ O-Ton Zlatko Junuzovic. „Was wir in der ersten Halbzeit abgeliefert haben, war beschämend. Dafür kann man sich nur entschuldigen.“ O-Ton Clemens Fritz (Quelle: werder.de) Und das fassungslose Bremer Publikum sang dazu: „Wir haben die Schnauze voll“. Ja, das war am Samstagabend die reinste Katastrophe, was die Spieler des SV Werder Bremen gegen die Wolfsburger ablieferten. Am Ende gingen sie sang- und klanglos 0:3 im Weserstadion unter. Aber die Sprüche und Entschuldigungen der Spieler sind nicht neu, diesmal nur etwas anders.

Werder Bremen: ein sinkendes Schiff?

Und so langsam wird es deutlich, dass am Stuhl des Cheftrainers Thomas Schaaf gesägt wird. Noch hat er festen Sitz, der gutgläubige Thomas, bloß wie lange noch? Die Entscheidung, trotz neun sieglosen Spielen in Serie vorerst an Schaaf festzuhalten, ist offenbar Ergebnis einiger Krisensitzungen am Wochenende (Quelle: weser-kurier.de) Aber was kommt nach dem Leverkusen-Spiel? Die Aussicht, hier auch nur einen Punkt zu holen, ist gleich null. Steht Schaaf vor dem Aus?

Das bisher propagierte Modell, mit dem Trio Schaaf, Thomas Eichin (Geschäftsführer Sport) und Frank Baumann (Direktor Fußball) im Sommer einen Neuanfang zu starten, steht nach Informationen dieser Zeitung stark auf der Kippe und soll nach Saisonschluss gründlich überdacht werden. Mit anderen Worten: Schaaf wackelt. Schon direkt nach dem Wolfsburg-Spiel schien das Ende seiner Ära nur noch wenige Stunden entfernt zu sein. Schaaf hatte dem TV-Sender Sky gesagt: „Wenn ich im Weg stehen sollte, dann gehe ich gerne zur Seite.“ Ein Rücktrittsangebot? Mitnichten! Der 51-Jährige erklärte später, dass der erste Schritt zur Trennung nicht von ihm erfolgen werde: „Das können nur die Geschäftsführer – sonst keiner.“

Werder Bremen steht vor einer Zäsur: Nach 14 Jahren im Amt ist eine Trennung von Trainer Thomas Schaaf ein realistisches Szenario geworden. Es stellt sich mittlerweile weniger die Frage nach dem Ob des bislang in Bremen Undenkbaren als vielmehr die Frage nach dem Wann (Quelle: weser-kurier.de).

Ich bin nicht der einzigste, der dem Ex-Manager Klaus Allofs eine Mitschuld an der jetzigen Misere beim Fußball-Bundesliga-Verein gibt (siehe meinen Beitrag: Ein Scheibchen vom großen Kuchen). Noch einmal: Da sind Spieler, denen es an Charakterstärke und Hirnschmalz fehlt, z.B. Marko Arnautovic, der sich für einen ganz besonders tollen Fußballspieler hält, der es aber im Spiel gegen Wolfsburg fertig bringt, aus zwei Metern Entfernung das leere Tor nicht zu treffen (58.). Wie Eljero Elia tickt, weiß der selbst wohl nicht. Auf jeden Fall tickt der nicht richtig. Und der noch unter Allofs von Düsseldorf nach Bremen geholte Assani Lukimya-Mulongoti mag vielleicht ein netter Kerl sein, aber er kommt über ein Zweitliganiveau nicht hinaus. Seine katastrophalen Fehler haben Werder schon so manchen Punkt gekostet.

Und alle anderen Spieler passen sich nach und nach diesem niedrigen Niveau an, so als scherte sie die Abstiegsgefahr nicht, so als wollten sie diese in den letzten Spielen nur noch ‚aussitzen’. Trotz der noch fünf Punkte Vorsprung vor einem Abstiegsplatz kann das gehörig in die Hose gehen.

Was Thomas Schaaf betrifft, so weiß man, wie engagiert er ist, wie sehr er die Mannschaft auf Trab zu halten trachtet – und trotzdem versucht, ruhig zu bleiben. Aber ich werde den Eindruck nicht los, dass es ihm – wenigstens in diesen Wochen – nicht mehr gelingt, die Jungs richtig ‚anzusprechen’. Und dann erstaunt man auch über manche Startaufstellung, die sicherlich aus der Personalnot heraus geboren wurde, aber trotzdem nicht immer nachvollziehbar bleibt. Thomas Schaaf fehlt zz. einfach auch das notwendige ‚glückliche Händchen’, das er früher immer wieder hatte.

Gut, man kann viel schreiben und kritisieren; Stoff dazu bieten die Bremer zur Genüge. Ich meine (und es ist nur meine unerhebliche Meinung), dass man Schaaf auch trotz der mehr als wahrscheinlichen Niederlage in Leverkusen weiterhin behalten sollte. Elia, Arnautovic, möglichst auch Lukimya sollte man so schnell wie möglich los werden. Nils Petersen ist ja nur von den Bayern ausgeliehen. Man sollte ihn wieder zurück nach München schicken. Kevin de Bruyne, der ebenfalls ausgeliehen ist, würde ich zwar gern halten wollen, aber der ist unbezahlbar – bei den klammen Kassen der Bremer.

Manchmal muss man einen noch tieferen Einschnitt machen, um zur Gesundung zu gelangen. Wenn Werder nicht schon diese Saison absteigt, dann wird sie in der nächsten permanent gegen den Abstieg kämpfen müssen. Und wenn dann endlich die sieben mageren Jahre eines Tages vorbei sind, könnte es vielleicht wieder etwas fetter kommen. Aber wen interessiert schon meine Meinung.

Wenden wir uns positiveren Ereignissen zu: Ich bin wirklich sehr weit davon entfernt, ein Bayern-Fan zu sein (und den Ex-Moralapostel und bekennenden Steuerhinterzieher Uli Hoeneß kann ich schon gar nicht ab). Auch die Borussen aus Dortmund interessieren mich eher nur am Rande (okay, Götze halte ich neben Özil für einen der besten deutschen Fußballspieler – und, oh, Schreck, ich lese gerade: Götze geht im Sommer zu den Bayern, die bekommen wohl nie den Hals voll …). Aber heute und morgen stehen ja die Halbfinalhinspiele in der Champions League an. Mit Real Madrid, dem FC Barcelona und den beiden deutschen Mannschaften treffen dann auch tatsächlich die vier besten Mannschaften in Europa aufeinander (vergesst die Engländer, vergesst die Italiener). Mein bescheidener Tipp: Bayern München schlägt den FC Barcelona (für mich immer noch das vorgezogene Endspiel), Real Madrid gewinnt gegen Dortmund. So sollte das Endspiel zwischen den Bayern und Real ausgetragen werden. Aber wer weiß …

Und wer weiß, wie lange Thomas Schaaf noch Cheftrainer in Bremen bleibt (aber wer sollte sein Nachfolger werden, Lothar Mathäus 🙁 oder Felix Magath 🙁 sicherlich nicht).

Ein Scheibchen vom großen Kuchen

Wenn sie könnten, dann würden sich die Verantwortlichen beim SV Werder Bremen gern ein Scheibchen vom großen Kuchen abschneiden, den die Bayern diese Saison backen. Schon fünf Spieltage vor Ende der Fußball-Bundesliga-Saison eilt der FC Bayern München von einer Rekordmarke zur anderen. Längst schon sind die Münchner deutscher Meister – und haben mit DFB-Pokal (heute Abend im Halbfinale gegen den VfL Wolfsburg) und Champions League noch zwei weitere heißen Eisen im Feuer, wenn es im Halbfinale in der Champions League mit den FC Barcelona auch nichts mit dem gewünschten Gegner, nämlich Borussia Dortmund, wurde. Aber wer am 25. Mai 2013 im Londoner Wembley-Stadion am Ende die Nase vorn haben will, der muss alle anderen Mannschaften schlagen können. Können, das sollten die Bayern.

Mehr können als bisher geleistet, dass gilt für Werder Bremen. Statt Kuchen trocken Brot. Es ist schon komisch, wenn man wie letzten Sonntag die Meldung zum Spiel des FC Augsburg im Radio oder am PC verfolgt, nur um zu horchen, ob die Bayerisch-Schwaben vielleicht den Bremern wieder näher auf den Pelz rücken. Und sie rücken. Der Fastabsteiger rappelt sich noch einmal auf und kommt dem rettenden 15. Tabellenplatz immer näher. Werder steht weiterhin auf Platz 14, also dicht vor dem Abgrund. Nach acht Spielen ohne Sieg (und lediglich vier Pünktchen von 24) geht es am kommenden Wochenende gegen Wolfsburg weiterhin nur noch gegen den Abstieg.

Werder Bremen: ein sinkendes Schiff?

Ich will hier keine Prognosen wagen (im Falle von Werder Bremen wäre das äußerst gewagt), aber noch kann ich mir nicht vorstellen, dass die Bremer in die 2. Liga absteigen (wenigstens nicht diese Jahr). Aber das konnten sich die Hoffenheimer am Anfang der Saison auch nicht. So darf man jetzt schon einen Blick auf die nächste Saison werfen. Und wie schon vor vier Wochen aufgeführt (Alles auf Null?) sieht die Zukunft nicht gerade rosig für die Bremer aus. Diese kann nur darin bestehen, den eigenen Nachwuchs an die 1. Mannschaft heranzuführen. Dass dann wiederum ein weiteres Jahr im unteren Drittel der Tabelle herausspringt, ist jetzt schon klar.

Ich habe noch einmal hier und da geguckt, um die eine oder andere Ursache für das Absacken von Werder herauszufinden. Ich kann mir nicht helfen: Aber es ist zu einem großen Teil die fehlgeschlagene Personalpolitik (ich weiß, ich wiederhole mich). Ein (neues) Beispiel ist Max Kruse, der bei Werder nichts wurde und jetzt beim FC Freiburg zu einem wichtigen Leistungsträger (10 Tore, 7 Vorlagen) geworden ist. Und Freiburg ist nicht irgendwer, sondern mischt weiterhin ganz oben in der Tabelle mit. Heute würde man sich in Bremen die Finger nach ihm lecken …

Nichts gegen Mehmet Ekici. Aber bedenkt man, dass Dortmund 2011 nicht viel mehr Geld an den 1. FC Nürnberg für Ilkay Gündogan überwiesen hat als Werder für Ekici – und man heute sieht, was der eine leistet und der andere nicht, dann kann man schon ins Grübeln kommen. Und da ist noch ein Eljero Elia (ja, schon wieder der), der bis 2016 einen Vertrag mit Werder hat und dessen Leistungen weiterhin eher bescheiden sind.

Auch nichts gegen Klaus Allofs. Aber als ehemaliger Hauptverantwortlicher in Sachen Personalpolitik hatte er in seiner letzten Zeit bei Werder nicht mehr das glückliche Händchen wie früher (z.B. Diego, Özil). Der neue Sportdirektor, Thomas Eichin, wird angesichts leerer Kassen kaum etwas bewegen können. Er wird höchstens verkaufen können: Neben Elia gilt auch Marko Arnautovic (nach anfänglich guten Leistungen glänzt er zz. wieder nur durch Mäßigkeit) als Verkaufskandidat. Im Übrigen will Eichin bei Transfers künftig nicht nur auf das Talent achten: „Bei der Verpflichtung von Spielern lege ich großen Wert auf Charaktereigenschaften wie Teamgeist und bedingungslosen Siegeswillen.“ Dann erspart man sich vielleicht solche Luschen wie die zuvor Genannten.

Nun die Saison geht in die letzten Runden. Werder-Fans werden froh sein, wenn sie endlich den großen Haken hinter dieser Saison setzen können. Bei den Bayern sieht das ganz anders aus (da könnte man wirklich neidisch werden): Die Höhepunkte stehen denen noch bevor, so ein erster nächste Woche am Dienstag im Halbfinalspiel gegen den FC Barcelona.

P.S. Nein, nichts zu den frühen Gegentoren, die Werder immer noch kassiert (Sind die blöd?!) …

Alles auf Null?

Eigentlich fällt mir nichts mehr ein – zum Fußball-Bundesligisten Werder Bremen. „Statt eine Aufholjagd auf die vorderen Plätze in der Bundesliga zu starten, sackt die Mannschaft immer tiefer in der Tabelle. Statt in der nächsten Jahr im internationalen Geschäft zu sein, winkt die 2. Liga.“ (Thomas Schaaf: Wieder da, wo alles begann)

Hinzu kommt, dass der SV Werder in den letzten zwei Geschäftsjahren ‚fette’ rote Zahlen geschrieben hat. Dramatisch mag das noch nicht sein, aber bei leeren Kassen ist nun einmal kein Geld da, um die Mannschaft für die nächste Saison zu verstärken. Kevin de Bruyne, den Werder für diese Saison vom FC Chelsea ausgeliehen hat, dürfte kaum länger in Bremen verweilen wollen. Er ist zz. Werders bester Spieler. Und Nils Petersen, von den Bayern ausgeliehen, hält nur halb, was er zuvor versprochen hat. Ich muss da immer an Markus Rosenberg denken, der es in der Saison 2011/2012 immerhin auf 10 Tore (und 4 Vorlagen) brachte, und trotzdem den Verein verlassen musste. Petersen kommt nach 26 Spieltagen auf 11 Tore (und ebenfalls 4 Vorlagen); so richtig ‚fett’ ist das auch nicht. Wenn er bleibt, dann darf er nicht viel kosten.

Ansonsten kann und muss Werder Bremen auf den Nachwuchs (z.B. Cimo Röcker und Levent Aycicek) setzen. Weitere Einkäufe wie die von Elia, Gebre Selassie und Sokratis sind einfach nicht mehr drin. Dabei zeigt nur Sokratis auch zuletzt eine halbwegs akzeptable Leistung.

Werder Bremen: ein sinkendes Schiff?

Vor gut zwei Jahren (im November 2010) ging ich bereits davon aus, dass die fetten Jahre in Bremen vorbei sind. Nach sieben fetten Jahren folgen bekanntlich sieben magere Jahre. Werder ist also mittendrin in der Magerkost. Und spätestens, wenn zum Saisonende Kevin de Bruyne geht, wird die Suppe noch magerer. Dann geht’s ähnlich wie jetzt eher nur gegen den Abstieg. Von den Plätzen an der Sonne werden dann die Verantwortlichen, die Spieler und die Fans nur träumen können.

Ich will den Teufel nicht an die Wand malen, aber Thomas Schaaf ist wirklich wieder da, wo er vor fast 14 Jahren begann, als er die Verantwortung des Cheftrainers beim SV Werder übernahm. Dem Verein muss schon einiges einfallen, um aus dieser Talsohle herauszukommen. Mir selbst fällt dazu zz. wenig ein, wie das gehen könnte ….

Und: Was echte Werder-Fans wohl am meisten fuchsen wird, ist die Tatsache, dass der HSV vielleicht schon bald in der ewigen Bundesliga-Tabelle an Werder vorbeiziehen könnte. Der Fußball-Gott bewahre uns und Werder davor …