Kategorie-Archiv: Glotzkiste

Neues und Altes im Kino & TV

Paz Vega

Manchmal kann es auch ein Abstieg sein, wenn ein Schauspieler oder eine Schauspielerin den Weg nach Hollywood schafft. Sicherlich ist der Bekanntheitsgrad von Paz Vega durch den Film ‚Spanglish‘ auch in Deutschland sprunghaft gestiegen. Die besseren Filme hat die Actress zweifelsohne zuvor in Spanien gedreht.

Paz Vega wurde am 02.01.1976 in Sevilla, Spanien unter dem bürgerlichen Namen Paz Campos Trigo geboren. Nach einer Ausbildung zur Journalistin arbeitet sie in Madrid als Kellnerin, um sich die Schauspielschule zu finanzieren. Entdeckt wurde sie vom spanischen Fernsehen.

    Paz Vega

Filme:
Lucia und der Sex (Licía y el sexo – Frankreich/Spanien 2001 – Regie: Julio Medem)
Sprich mit ihr (hable con Ella – Spanien 2002 – Regie: Pedro Almodóvar)
Bedside Stories (El otro lado de la cama – Spanien 2002 – Regie: Emilio Marinez-Lazaro)
Spanglish (USA 2004 – Regie: James L. Brooks)

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Star Wars Episode III: Die Rache der Sith

Der Ring hat sich geschlossen. Der noch ausstehende 3. Teil, Episode III: Die Rache der Sith, läuft in den Kinos. Gespannt durfte man sein, wie sich nun Anikin Spywalker der dunklen Seite der Macht zuwendet und zu Darth Vader wird. Okay, von George Lucas konnte man nicht erwarten, dass er alles wie in einem Drama shakespeare’schen Ausmaßes gestaltet. Am Ende kann man den Wandel zu Darth Vader dann doch nachvollziehen, wenn dieser meines Erachtens auch nicht so ganz logisch, vor allem nicht psychologisch zu verstehen ist.

Dreh- und Angelpunkt ist dabei der Traum von Anikin, in dem er den Tod seiner Frau Padme bei der Geburt der Kinder Luke und Leia vorhersieht. Wie er schon den Tod seiner Mutter träumte und diesen dann nicht verhindert konnte, so fürchtet er jetzt um Padme und will ihren Tod verhindern. Das ist aber nur möglich, so glaubt er, wenn er sich der Kräfte der dunklen Seite der Macht bedient.

Warum stirbt aber nun Padme? Sie stirbt aus Herzschmerz und Enttäuschung über den Wandel Anikins. Also Anikin selbst ist die Ursache für ihren Tod. Das erscheint wie ein dramaturgischer Schachzug. Aber genau das ist der Punkt, der dann doch arg konstruiert ist. Warum sollte eine Frau ihren Lebensmut verlieren und sterben wollen, wenn sie gerade zwei Kinder zur Welt gebracht hat. Eine Frau, die sich zuvor gerade dadurch auszeichnete, dass sie allen Widerständen zum Trotz mutig ihren Weg gegangen ist. Tut mir Leid, Herr Lucas, genau hier hapert es in ihrer Geschichte doch gewaltig.

Zu Star Wars (Krieg der Sterne) bin ich eigentlich nur durch meine Kinder gekommen. Als der erste Film 1977 in die Kinos kam, interessierte mich dieses Weltraum-Märchen reichlich wenig. Man muss schon ein gewisses Faible für solche Filme haben. Mit meinen beiden Jungen gucke ich mir heute die Filme ganz gern an. Was mich daran fasziniert, sind die wirklich außergewöhnlichen Aufnahmen, z.B. der Landschaften und Städte. Da haben einige ihre ganze Phantasie hineingesteckt.

George Lucas erklärt sich den Erfolg von Star Wars „aus den emotionalen, zeitlosen Themen, die eine Essenz aus verschiedenen Mythologien darstellen.“ Es geht halt um Liebe, Macht, Freundschaft und Verrat. Ich selbst denke, dass der Erfolg ohne den „Hightech-Kram und den Special Effects“ nicht eingetroffen wäre.

    Star Wars - Episode III: Die Rache der Sith

siehe:
offizielle Website
deutsche Site zu Star Wars

Hier eine kurze Zusammenfassung aller sechs Teile von Star Wars:

Episode I: Die dunkle Bedrohung (1999)
In einer weit, weit entfernten Galaxis … landet die Armee des bösen Sith-Lords auf dem Planeten Naboo. Die dort regierende Königin Amidala wird verhaftet, kann aber von den Jedi-Rittern Qui-Gon und Obi-Wan wieder befreit werden. Diese haben sich dem Frieden verpflichtet, setzen übernatürliche Fähigkeiten gegen das Böse ein. Das Trio flüchtet zum Planeten Tatooine, rettet Sklavenjungen Anakin und erobert mit befreundeten Truppen Naboo zurück.

Episode II: Angriff der Klonkrieger (2002)
Zehn Jahre später bedroht der aufständige Dooku mit seinen Truppen den galaktischen Frieden. Gleichzeitig werden Anschläge auf Ex-Königin Amidala (Padme), nun Senatorin, verübt. Während Jedi-Schüler Anikin sie nach Naboo begleitet und ihr seine Liebe gesteht, gerät Obi-Wan in Dookus Hände. Anikin und Amidala wollen ihn retten, werden aber gefasst. In letzter Sekunde befreit eine Klon-Armee unter Führung des Jedi Yoda die Gefangenen.

Episode III: Die Rache der Sith (2005)
Kanzler Palpatine gibt sich Anikin als Führer der bösen Sith zu erkennen, zieht ihn auf seine Seite und lässt ihn das Jedi-Hauptquartier zerstören. Im Duell mit Obi-Wan wird Anakin später tödlich verwundet. Palpatine erweckt ihn aber zum Leben und macht Anakin unter dem Namen Darth Vader zu seiner rechten Hand. Anakins Frau Amidala (Padme) bringt derweil die Zwillinge Luke und Leia zur Welt. Sie werden getrennt voneinander vor Vader versteckt.

Episode IV: Eine neue Hoffnung (1977)
Tatooine, 20 Jahre später: Auf der Farm des jungen Luke Spywalker tauchen die Droiden C-3PO und R2-D2 auf. Mit einem verborgenen Chip übermitteln sie einen Hilferuf von Rebellenführerin Prinzessin Leia, die von Darth Vader gefangen gehalten wird. Mit Obi-Wan und dem Schmuggler Han Solo startet Luke eine Rettungsmission, bei der Obi-Wan jedoch ums Leben kommt. In einem dramatischen Finale zerstört Luke den Todesstern von Darth Vader.

Episode V: Das Imperium schlägt zurück (1980)
Vaders Truppen entdecken das Rebellenhauptquartier auf dem Eisplaneten Hoth. Doch den Führern der Befreiungskämpfer gelingt die Flucht. Während Luke bei Yoda die Ausbildung zum Jedi beginnt, suchen Han und Leia beim Minenbesitzer Lando Schutz. Der ist gezwungen, die beiden an Vader auszuliefern, kann aber zumindest Leia retten. Als Luke in der Mine eintrifft, kommt es zum dramatischen Duell mit Darth Vader. Dabei erfährt der Jung-Jedi, dass der finstere Schurke sein Vater ist.

Episode VI: Die Rückkehr der Jedi-Ritter (1993)
Han Solo wird als Gefangener nach Tatooine gebracht. Leia, Luke und Lando können ihn befreien und fliegen zum Waldmond Endor. Im Orbit kreist eine Kampfstation des bösen Palpatine: der neue Todesstern. Er kann nur zerstört werden, wenn die Schutzfeld-Generatoren auf Endor gesprengt werden. Während Leia und Han Solo die feindlichen Truppen austricksen, kämpft Luke gegen seinen Vater und Palpatine. Sterbend bittet Darth Vader seinen Sohn um Vergebung. (vielen Dank an www.tvmovie.de)

siehe auch:
Episode I (Ausschnitt Pod-Rennen)
Episode II (TV-Trailer)

außerdem: AlbinZ (ich mit meinen Lieben) in den Star Wars-Kulissen (Wüstenplanet Tatooine) in der tunesischen Wüste

Heinz Erhardt: Und noch ’n Gedicht

Was heute so an Humor aus deutschen Landen über den Bildschirm trollt, ist meist unerträglich proletenhaft und witzelt auf Kosten anderer. Komiker sind ja auch keine Komiker mehr, sondern Comedians oder vielleicht noch Comicer (wie comical). Gut, Otto Waalkes ist erträglich witzig und Loriot ein Meister seines Fachs, aber längst in die Jahre gekommen.

Da gab es vor vielen Jahren einen dicklichen, knuddeligen, leicht schusseligen Herren mit breitem Scheitel: Heinz Erhardt. Noch heute laufen ständig Spielfilme aus den 60-er und 70-er Jahren, die längst in der Versenkung verschwunden wären, wenn nicht Heinz Erhardt in ihnen kleinere oder größere Auftritte hätte. Und selbst meine Söhne gucken sich gern diese alten Filme an – wegen Heinz Erhardt!

    tanzender Heinz Erhardt

Irgendwo las ich: Heinz Erhardt besass den wahren Humor mit einer gehörigen Portion Selbstironie, beleidigte nicht und witzelte nicht auf Kosten anderer. Wahrer Humor ist zutiefst menschlich, versucht, dort anzusetzen, wo, aufgrund unserer menschlichen Unzulänglichkeit, wir es schwer haben, mit dem Leben zurechtzukommen.

Das war gerade in der Nachkriegszeit wichtig. Und ich denke, dass das deutsche Wirtschaftswunder ohne Heinz Erhardt nicht möglich gewesen wäre – zumindest nicht so?! „Ich bin heute aber wieder auch ein Schelm..!“ Und schelmisch, nicht laut, witzig in seinen kleinen Gedichten, sicherlich durch und durch kleinbürgerlich, aber voller Humor – so überlebt Heinz Erhardt heute noch manchen Witzbold auf dem Bildschirm.

Gesammelte Gedichte: Und noch ’n Gedicht

ein kleines Video (aufs Bild klicken) Video Heinz Erhardt

Thomas Mann: Felix Krull und die Homosexualität

Um es gleich zuzugeben: Auch wenn man Thomas Mann für einen der größten Schriftsteller deutscher Sprache hält, so bin ich mit ihm nie so richtig ‚warm‘ geworden. Sicherlich ist „der Zauberberg“ geistreich und „Felix Krull“ amüsant, aber die Sprache Thomas Manns ist für mich zu aufgeblasen, zu schwulstig-pompös und manieriert, als dass sie mir auf Dauer gefallen könnte. Die Sprache Kafkas, klar und einfach, ohne ein überflüssiges Wort, sagt mir da viel eher zu.

„Felix Krull“ lernte ich vor vielen Jahren in meiner Jugendzeit als Film mit Horst Buchholz in der Titelrolle kennen. Der Film wurde 1957, nur wenige Jahre nach der Veröffentlichung ‚der Memoiren erster Teil‘, fertiggestellt. Und im Kopf habe ich immer noch Horst Buchholz bei der Musterung, als er durch vorgespielte epileptische Anfälle ausgemustert wird. Wirklich köstlich!

Das Buch lese ich nun zum zweiten Mal. Es ist Fragment geblieben, da Thomas Mann 1955, ein Jahr nach der Veröffentlichung des 1. Teils, starb. Der oben beschriebene Eindruck des Manieriertheit hat sich eher verstärkt, obwohl es ein von Thomas Mann bewusst gewähltes Stilmittel ist.

    Thomas Mann übt Felix Krulls Handschrift

Interessant finde ich nun die immer wieder auftauchenden Hinweise auf die gleichgeschlechtiche Liebe. Wir wissen, dass Thomas Mann, obwohl verheiratet und Vater von einigen Kindern, als homosexuell galt. Felix Krull, der Titelheld, ist ein Adonis, ein Schönling, der den Frauen zugetan ist, den im Gegenzug die Frauen lieben, zu dem es aber auch gewisse Herren zieht.

>>Darum begegnete ich, etwa an den klebrichten Marmortischchen der kleinen Nachtlokale, … neugierigen Annäherungsversuchen und Zudringlichkeiten mit … Höflichkeit…

So war denn sie es auch, die ich zu Hilfe nahm bei unwillkommenen Vorschlägen, die meiner Jugend … je und je, mit mehr oder weniger Verblümtheit … von gewisser männlicher Seite unterbreitet wurden.< <

(S. 85 der Taschenbuchausgabe)

Und schon kurz darauf:

>>Ganz anders nun aber verhält es sich mit gewissen abseits wandelnden Herren, Schwärmern, welche nicht die Frau suchen, aber auch nicht den Mann, sondern etwas Wunderbares dazwischen. Und das Wunderbare war ich. …

Ich verschmähe es, die Moral gegen das Verlangen ins Feld zu führen, das mir in meinem Fall nicht unverständlich erschien.< <

(S. 86 der Taschenbuchausgabe)

Thomas Mann, Entschuldigung: Felix Krull ist nichts Menschliches fremd dabei. Und es ist eigentlich weniger die Suche nach dem Gleichgeschlechtlichen, als die Suche nach einem androgynen Doppelwesen, ein Wesen, das Mann und Frau in sich vereinigt. So fühlt sich Felix Krull einmal durch ein Geschwisterpaar, dann auch durch das Paar Mutter und Tochter angezogen.

Man kann dieses Werk in Teilen durchaus als ein humorvolles, vielleicht auch schon ironisches Betrachten der eigenen häretischen Geschlechtlichkeit ansehen.

Thomas Mann beim Fischerverlag
Thomas-Mann-Archiv der ETH Zürich

Und täglich grüßt das Murmeltier …

Es gibt nicht viele Filme, die ich mir immer wieder angucken könnte. Einer dieser Filme ist aber auf jeden Fall „Und täglich grüßt das Murmeltier“ (Groundhog Day USA 1993 – Regie: Harold Ramis) mit Bill Murray und Andie MacDowell:

Fernseh-Wetterfrosch Phil Connors ist ein Ekel. Als er zu Dreharbeiten beim „Murmeltier-Festival“ in Punxsutawney weilt, spielt ihm das Schicksal einen bösen Streich: Ab sofort ist er verdammt, den „Groundhog Day“ jeden Tag auf’s neue zu erleben – mit den gleichen Songs im Radio, denselben Leuten auf der Straße und der üblichen Ohrfeige der Kollegin, die seinen trickreichen Avancen auch am hundertsten Tag noch widersteht. Unter ihrer Leitung wird Phil schließlich doch noch zum besseren Menschen und darf die Zeitschleife verlassen.

Es ist eine köstliche Komödie mit einigem Tiefgang. Und irgendwie hat der Film auch etwas mit mir zu tun, nicht nur deshalb, weil der „Groundhog Day“ auf meinem Geburtstag fällt. Den Groundhog Day gibt es tatsächlich und er findet alljährlich wie im Film (wenn er auch nicht dort gedreht wurde) in Punxsutawney/Pennsylvania statt.

Übrigens gewann dieser Film den 47. British Academy Awards für das beste Originaldrehbuch (Danny Rubin, Harold Ramis) und die beste Drehbuchadaptation (Steven Zaillian). Es muss ja nicht immer gleich ein Oscar sein.

Hier ein etwa 11 1/2-minütiger Ausschnitt aus dem Film:

Und täglich grüßt das Murmeltier

Übrigens: Morgen, am 19. April, gibt es diesen Spielfilm auf Kabel1

Zwischen Fels und Tod

Gestern sah ich auf 3SAT in der Sendung Kulturzeit einen Bericht über Aron Ralston, einem jungen Extrembergsteiger, der ein Buch veröffentlichte, das jetzt auch auf deutsch erschienen ist („Im Canyon – Fünf Tage und Nächte bis zur schwierigsten Entscheidung meines Lebens“ (Ullstein) – englischer Titel: Between a Rock and a Hard Place) und in dem er seine unglaubliche Geschichte erzählt, die im Frühjahr 2003 weltweit durch die Medien ging:

Im Jahr 2003 stand der damals 27-jährige Aron Ralston vor einer schier unmenschlichen Entscheidung: Überleben oder sich selbst den Arm amputieren. Bei einer Bergtour im Blue John Canyon im amerikanischen Utah klemmte ein herabstürzender, 400 Kilogramm schwerer Felsbrocken seine rechte Hand ein. Nachdem fünf Tage und Nächte vergangen sind und die Hoffnung auf eine glückliche Rettung schwindet, beginnt die Hand abzusterben. Den sicheren Tod vor Augen greift Aron Ralston zu einer extremen Maßnahme: Er amputiert sich selbst mit einem einfachen Camping-Taschenmesser den eigenen Unterarm. Nur einen kleinen Fehler hatte der erfahrene Bergsteiger bei seiner verhängnisvollen Klettertour gemacht: Er hinterließ entgegen aller sonstigen Gewohnheiten keine Nachricht, wohin sein 3-Tages-Ausflug führen sollte. Keiner wusste also, wo er war und wo nach ihm zu suchen war, als er nach einigen Tagen nicht zur Arbeit erschien. Das Messer, mit dem sich Aron Ralston schließlich den Arm abschnitt, war so stumpf, dass es zunächst nicht einmal seine Haut ritzte. Dennoch bezwang er seine Schmerzen, befreite sich aus der Falle, legte einen Druckverband an und seilte sich einhändig ab. Danach lief er 10 km, bis er endlich auf jemanden traf, der den Rettungshubschrauber rief. Aron Ralston hat 18 Kilogramm Gewicht und über die Hälfte seines Blutes verloren, zwei Jahre nach dem Unglück geht er mit einer Spezialprothese trotzdem wieder seiner größten Leidenschaft nach: dem Bergsteigen.

aus: ‚Kulturzeit‘ bei 3SAT

    Aron Ralstons eingeklemmter Arm

Was muss in einem vorgehen, wenn man sich in einer solch schier aussichtlos scheinenden Situation befindet? Zu welchem Lebenswillen ist man plötzlich fähig? Fragen, die man sich erst beantworten kann, wenn man eine solche Situation erlebt hat. Aron Ralston beschreibt es in der TV-Sendung als das größte Erlebnis, das er bisher hatte, und sein jetziges Leben als ein ganz neues. Um den Verlust des halben Armes ist es ihm nicht Leid. Dafür hat es etwas ‚erlebt‘, das in dieser Art keinem anderen so schnell widerfährt. Hoffen wir nur, dass nicht eines Tages viele Armamputierte durch die Gegend laufen. Ich brauche einen solchen ‚Kick‘ sicher nicht und wäre nur heilfroh, ähnlich ungeschoren davongekommen zu sein.

Allerdings bräuchte manch einer eine dieser Erfahrungen an der Grenze der eigenen Leistungsfähigkeit, um sich selbst, aber auch andere besser verstehen zu lernen. Nur so extrem muss diese Grenzsituation wirklich nicht sein.

weitere Infos siehe: zdf.de

Der Engländer, der auf einen Hügel stieg …

Zu Ostern lief auf SuperRTL der Film „Der Engländer, der auf einen Hügel stieg und von einem Berg herunterkam“ (The Englishman who went up a hill but came down a mountain GB 1994 – Regie: Christopher Monger) mit Hugh Grant, Tara Fitzgerald u.a.

Okay, meine Frau ist ein Hugh Grant-Fan. Ich gestehe aber, dass auch ich viele seiner Filme wirklich gut finde. Sie haben diesen typisch britischen Humor, wenn auch manchmal mit viel Herz und Schmerz, aber dieses eben auf eine unaufdringliche, glaubwürdige Art.

So auch dieser Film mit dem Titel, der einer Inhaltsangabe gleichkommt und in Wales im Spätsommer 1917 spielt. Auf dem europäischen Festland tobt der Erste Weltkrieg. Doch die Bewohner von Ffynnon Garw haben ein ganz anderes Problem: Zwei Kartographen ihrer Majestät tauchen nämlich auf und wollen den Berg vermessen und ihn dann in die königliche Karte eintragen. Doch die zwei eleganten Herren stellen fest, dass dem Berg genau 16 Fuß fehlen, um ein Berg und kein Hügel zu sein. Und da Hügel nicht in der Karte aufgeführt werden, ist für die Kartographen eigentlich alles erledigt. Nicht aber für die Einwohner von Ffynnon Garw. Zuerst versuchen es die in ihrem Stolz gekränkten Dörfler mit Überredungskunst. Doch die englischen Fremden zeigen sich völlig unbeeindruckt. Da müssen die Waliser eben härtere Geschütze auffahren und den Berg wachsen lassen. Aber das Wichtigste: die ‚Feinde‘ müssen vor Ort bleiben und die Messung wiederholen, wenn das ‚Wachstum‘ ihres Hügels abgeschlossen ist. Um dieses Ziel zu erreichen, lassen sich die Einwohner so einiges einfallen: Mysteriöse Motorschäden, Frei-Gin bis zum Abwinken und schließlich die Dorf-Geheimwaffe, die bildhübsche Betty. Sie soll einem Beamten ihrer Majestät den Kopf verdrehen und so lange im Dörfchen festhalten, bis der Hügel gewachsen und damit zum Berg geworden ist. Und da kein Hügel ohne Hilfe wächst, greifen auch hier die Walliser trickreich ein: Eimerweise wird die Erde aus den Vorgärten geschleppt bis aus dem Hügel ein ‚offizieller‘ Berg wird…

Ein Film mit vielen skurilen Typen. Wirklich hervorragend dargestellt. Einfach köstlich und empfehlenswert!

‚Filmfrau des Jahres‘: Alexandra Maria Lara

In den letzten Jahr boomt der deutsche Film einmal wieder. Mit „Nirgendwo ist Afrika“ (Regie: Caroline Link) gewann 2003 (erst zum 2. Mal nach Schlöndorffs „Blechtrommel“) ein deutscher Film einen Oscar in der Kategorie ‚bester nicht-englisch-sprachiger Film‘. Und für dieses Jahr war „Der Untergang“ nominiert, wenn er auch am Ende leer ausging. Wie so oft hatte Bernd Eichinger (als Produzent bzw. Drehbuchautor) seine Finger im Spiel. Im Film „Der Untergang“ ist neben Bruno Ganz (Adolf Hitler) Alexandra Maria Lara als Hilters Sekretärin die Hauptdarstellerin. Bekannt ist Frau Lara bereits aus einer größeren Anzahl von Film- und TV-Produktion, u.a. „Der Tunnel“, „Cowgirl“, „Nackt“ von Doris Dörrie (und demnächst in „Der Fischer und seine Frau“) und „Vom Suchen und Finden der Liebe“ von Helmut Dietl. Ich selbst habe sie zum ersten Mal in „Napoleon“ gesehen.

Im Gegensatz z.B. zu Franka Potente, die es nach Amerika zieht, die aber bereits zuvor in eher ‚amerikanisierten‘ Produktionen auftrat (z.B. „Lola rennt“, „Anatomie“, jetzt „Creep“), zeigt sich Alexandra Maria Lara eher in Filmen mit ‚deutscher‘ Thematik.

A.M.L. ist 1978 in Bukarest/Rumänien geboren, kam bereits mit 4 1/2 Jahren nach Deutschland und besuchte hier nach dem Abitur eine Schauspielschule. Seit nun fast 10 Jahren ist sie auf der Leinwand präsent und doch ist sie ein ‚frisches, unverbrauchtes Gesicht‘. Sie verkörpert ihre Rollen auf eine ungekünstelte Art. Durch diese Natürlichkeit ist Alexandra Maria Lara für mich die Filmfrau des Jahres. Sicherlich werden auch bald die Filmschaffenden Hollywoods an ihrer Haustür klingeln. Ich hoffe trotzdem, dass sie dem deutschen Film (wenigstens noch eine Zeitlang) erhalten bleibt.

Kurzfilmografie

Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich

Ben Stiller ist bekannt durch ziemlich ‚heftige‘ Komödien. Wenn sich Cameron Diaz in „Verrückt nach Mary“ Stillers Sperma in die Haare schmiert, dann ist das schon heftig. Der Film „Meine Braut, ihr Vater und ich“ (Meet the Parents USA 2000) war in einem anderen Sinn heftig. Da verwüstet Ben Stiller förmlich den ganzen Grund und Boden seiner künftigen Schwiegereltern – und bekommt am Ende doch die Hand der Tochter durch den spießigen Schwiegervater gereicht. Dazu gehört schon einiges.

Im Kino sah ich mit meinen Lieben jetzt die (fast logische) Fortsetzung zu dieser Komödie: „Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich“ (Meet the Fockers USA 2004 – Regie: Jay Roach) wieder mit Ben Stiller und Robert de Niro als Schwiegervater und neu mit Barbra Streisand und Dustin Hoffman als seine Eltern.

Zum Inhalt: Die Hochzeit steht an und so wollen die Eltern der Braut endlich die Eltern des Bräutigams kennen lernen. Diese entpuppen sich als ewiges Hippie-Pärchen, das keine Gelegenheit auslässt, von den Jugendsünden ihres Sohnes zu erzählen. Am Ende geht natürlich alles gut aus und das Paar heiratet. Aber bis dahin gibt es reichlich Katastrophen, die allerdings insgesamt moderater, also weniger heftig ausfallen als im 1. Teil. Zum Ablachen reicht das allemal. Besonders Robert de Niro, Dustin Hoffman und Barbra Streisand zeigen ihr ganzes komödiantisches Können.

Wer sich einmal richtig entspannen will, sich an gewissen ‚Heftigkeiten‘ nicht stört, dem kann man diesen Film nur wärmstens empfehlen. Die Altmeister glänzen auf jeden Fall!

Kate und Leopold

Meine Frau liebt romantische Komödien. Sie ist ein besonderer Fan von Hugh Grant. Filme wie „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“ und „Notting Hill“ finde selbst ich sehr gut. Besonders „Vier Hochzeiten …“ hat es mir angetan, wohl weil der Film bei aller Romantik so britisch ist.

Am Wochenende gab es nun „Kate und Leopold“ (Liebeskomödie USA 2001 – Regie: James Mangold) mit Meg Ryan und Hugh Jackman im Fernsehen. Meg Ryan mag ich eigentlich weniger. Sie ist mir doch etwas zu süß. Und wenn sie jetzt mit über 40 Jahren meint, den weiblichen Vamp spielen zu müssen, dann ist das ziemlich daneben für mich. Aber egal … Hugh Jackman kenne ich als Wolverine aus X-Men 1 und 2 (und X-Men 3 wird gerade gedreht). Aber irgendwie habe ich ihn nicht wiedererkannt.

Zur Geschichte: Hugh Jackman spielt einen Adligen des 19. Jahrhunderts, den es durch eine Zeitreise in das New York der Neuzeit verschlägt. Dort lernt er Meg Ryan kennen und lieben. Liebeswirren en gros! Am Ende finden sich beide … im 19. Jahrhundert wieder.

Eigentlich hat der Film nichts Aufregendes, wenn da nichts eines wäre: Der Adlige zeichnet sich durch ein seiner Zeit eigenes Verhalten, durch eine Etikette aus, die sehr im Kontrast zu den heutigen Umgangsformen steht. Es handelt sich dabei aber nicht um reine Äußerlichkeiten. Sein Benehmen spiegelt sich in seinem Handeln und Tun. Heute spricht man dabei von Integrität. Als solches ist auch das nicht so aufregend, wäre da nicht der Kontrast zu den Menschen von heute. Diese reden vielleicht schön, aber ihr Handeln ist das genaue Gegenteil.

Man mag von gutem Benehmen halten, was man will. Ein Mindestmaß an gesitteten Manieren kann nicht nur keinen schaden, sondern verbessert insgesamt das ‚allgemeine Betriebsklima‘. Ich meine damit nicht die zur bloßen Förmlichkeit erstarrten offiziellen Umgangsformen ala Knigge. Manchmal muss man auch Scheiße sagen dürfen. Ich meine eine gewisse Disziplin, die man sich selbst auferlegt, und eben Integrität, ein Wort, das nicht allein durch Unbescholtenheit, Unbestechlichkeit und Makellosigkeit übersetzt werden kann.