Kategorie-Archiv: SV Werder Bremen

SV Werder Bremen 1899 – Bundesligafußball ab Saison 2004/2005 ff.

Pizarro, das Phänomen

Vom Glück war Werder Bremen bei der Auslosung im DFB-Pokal wieder einmal nicht begünstigt: Am 19. oder 20. April geht es im Halbfinale nach München gegen die Bayern. Die Chance, das Finale am 21. Mai im Berliner Olympiastadion zu erreichen, dürfte nicht allzu groß sein. Aber bekanntlich haben Pokalspiele ihre eigenen ‚Gesetze‘ Wer hätte gedacht, dass Werder erst das Spiel in Mönchengladbach gewinnt und nun am Dienstag auch in Leverkusen. Sind jetzt die Bayern dran?

Schön wäre es, aber schier aussichtslos?! Egal! Wenn’s schon nichts mit dem Glück beim Griff in den Lostopf ist, dann kommt das Glück auf dem Rasen zu den Seinen. Beim 3:1-Sieg in Leverkusen war es diesmal etwas mehr auf Werders Seite, was nicht die Leistung der Bremer schmälern soll und kann. Geriet man am Wochenende in Gladbach noch mit 1:5 unter die Räder, so spielte man im Pokal-Viertelfinale ‚auf Augenhöhe‘ mit den Leverkusenern, wie man so schön sagt – und das trotz des Fehlens von Spielmacher Zlatko Junuzovic und Stürmer Anthony Ujah, der erst zum Spielende eingewechselt wurde.

    DFB-Pokal Viertelfinale 2015/16 Leverkusen – Werder Bremen 1:3

Sicherlich lag das auch an der taktischen Umstellung von Trainer Viktor Skripnik, der eine 4-1-4-1-Formation aufbot mit Jannik Vestergaard als Sechser, also als defensiven Mittelfeldspieler vor der Abwehr. In der Spitze war allein Claudio Pizarro, der es dort sicherlich nicht leicht hatte, aber seine ganze Erfahrung einbrachte und geschickt die Bälle verteilte oder vorne hielt. Der Peruaner Pizarro ist mit seinen 37 Jahren ein Phänomen im deutschen Fußball und hat sich längst in den Annalen des SV Werder Bremen verewigt. Und eilt von einem Rekord zum andern. Mit seinem verwandelten Elfer am Dienstag erzielte er sein sechstes Pflichtspieltor in Serie, das ist zumindest persönlicher Rekord. In der Winterpause hat er stark an seiner Fitness gearbeitet und ist zz. für Werder wichtiger als je zuvor. Über eine Vertragsverlängerung wird bereits nachgedacht.

Immerhin geht es am Wochenende gegen den Tabellennachbarn Hoffenheim wieder um wichtige Punkte für den Klassenerhalt. Während der Einzug ins DFB-Pokal-Halbfinale sicherlich einen warmen Geldregen für den Kassenwart bedeutet – der Verbleib in der Fußball-Bundesliga hat eindeutig Vorrang. Nach dem Spiel gegen Hoffenheim geht es gegen die beiden Aufsteiger, die sich in der Tabelle weiterhin vor Werder positioniert haben: Erst nach Ingolstadt und dann zu Hause gegen Darmstadt. Und Anfang März treffen die Bremer auf Hannover 96 mit Werders Ex-Trainer Klaus Schaaf, der bisher mit wenig Glück in der niedersächsischen Hauptstadt agiert.

Es geht doch!

Den Start in die Rückrunde der Fußball-Bundesliga hat sich der SV Werder Bremen auf Schalke sicherlich zunächst anders vorgestellt. Schon in der 4. Minuten kassierte man nach einem Eckball ein Tor. Und nach einer viertel Stunde hätten die Gelsenkirchener den Sack bereits zu machen können.

Jannik Vestergaard umarmt Clemens Fritz: Schalke 04 – Werder Bremen 1:3

Dann kam aber die Stunde von Werder-Kapitän Clemens Fritz (35 Jahre alt), der noch vor Verabreichung des Pausentees mit einer schönen Einzelaktion in seinem 300. Bundesligaspiel den Ausgleichtreffer erzielte. Und in der 2. Halbzeit ging es erfolgreich mit ihm weiter: mit zwei wundervollen Vorlagen bedient er erst Claudio Pizarro (37 Jahre alt), dann Anthony Ujah (25 Jahre jung), die sich bei ihm mit ihren Toren bedankten. Werder siegte auf Schalke mit 1:3. Es geht doch!

Trotz des Sieges bleibt Werder auf dem 16., den Relegationsplatz – immerhin aber auf Tuchfühlung mit Vereinen wie Stuttgart, Frankfurt und Augsburg – und mit vier Punkten Vorsprung auf Platz 17 und 18.

Am Samstag (30.01.) spielt Werder nun zu Hause gegen Hertha BSC, die überraschend auf Platz 3 der Tabelle zu finden ist. Die Berliner glänzten zuletzt durch eine starke Abwehr und mit hoher Effektivität nach vorn. Man kann nur hoffen, dass Werder den Schwung aus Gelsenkirchen mit ins Weserstadion bringt, denn die Ausbeute aus Heimspielen ist bisher in der laufenden Saison äußerst mager (lediglich ein Sieg und ein Unentschieden bei sechs Niederlagen). Werder muss endlich seine Heimschwäche überwinden.

Kleines Kuriosum am Rande: Assani Lukimya (29), Innenverteidiger der Bremer, hat seinen Vertrag überraschend mit Werder aufgelöst, um zum Liaoning FC in China zu wechseln. Für ihn wurde Papy Djilobodji vom FC Chelsea ausgeliehen, der gegen Schalke bereits in der Startelf debütierte und ein ordentliches Spiel machte. Allerdings hat Lukimya bis gestern Nachmittag seinen Vertrag noch nicht unterschrieben. Der Wechsel gilt damit nicht als vollzogen. Man darf gespannt sein, denn immerhin soll Lukimya zwei Millionen Euro Ablöse bringen, Geld, das Werder gut gebrauchen kann.

Und was sonst noch so aufgefallen ist: Im Spiel Hannover 96 – Darmstadt 98 (1:2) sind alle Tore durch ehemalige Werderspieler gefallen (Hugo Almeida und Sandro Wagner). Sandro Wagner konnte damals bei Werder nicht landen. Ähnliches gilt für Niels Petersen (SC Freiburg), der zz. mit 15 Treffern die Torjägerliste der 2. Liga anführt. Lennart Thy (zz. 6 Tore) wird im Sommer vom FC St. Pauli zu Werder zurückkehren.

Wenn die Relegation ruft …

Werder Bremen steht zur Hälfte der Saison dort, wo die Mannschaft vor einem Jahr stand: auf dem Relegationsplatz 16. der Fußball-Bundesliga. Mit 15 Punkten allerdings zwei Punkte schlechter als Ende 2014. Immerhin ‚überwintern‘ die Bremer im DBF-Pokal, nachdem man in einem endlich auch einmal sehenswerten Spiel in Mönchengladbach mit 4:3 gewinnen konnte. Im Viertelfinale muss man dann aber am 9. Februar 2016 in Leverkusen gegen die Werkself von Bayer antreten. Losglück sieht anders aus.

    Werder Bremen: ein sinkendes Schiff?

Wer glaubte, Werder würde sich endlich ‚frei‘ spielen, muss sich getäuscht sehen. Zwar begann man am letzten Spieltag der Vorrunde in Frankfurt wie im Achtelfinale des DFB-Pokals und ging durch Pizarro in Führung. Aber am Ende gewannen die Frankfurter auch verdient mit 2:1 und konnten sich so die Bremer erst einmal vom Hals halten.

Es wird viel diskutiert: Ob Viktor Skripnik weiterhin noch der richtige Trainer ist (der Vergleich mit Lucien Fabre kommt nicht von ungefähr), ob nicht doch der eine oder andere Spieler in der Wintertransferphase an die Weser geholt werden sollte.

Bis zum 24.01.2016 ist erst einmal Verschnaufpause. Dann geht’s auf nach Schalke 04. Ob da ein Blumentopf zu gewinnen sein wird, ist äußerst fraglich. Es wird schwer werden …

Pech und Unvermögen

Ja, es ist bitter, wenn man zu Hause im 103. Nordderby gegen den HSV verliert. Und vor allem wie! Da versucht der SV Werder von Anfang an Druck zu machen, hat eine Superchance – und im Gegenzug machen die Hamburger den Treffer. Dann dieser Freistoß: Der Ball prallt von einem Bremer Spieler ab, steigt in die Höhe, um als Bogenkerze genau ins rechte Toreck einzuschlagen. Endlich nach dem Anschlusstreffer kommen die Bremer immer besser ins Spiel. Aber ein Konter der Hamburg führt zum 1:3. Ende, Feierabend!

Werder-Frust nach dem 1:3 gegen den HSV (14. Spieltag Saison 2015/2016)

Am Ende gewann der HSV, vom Glück weiterhin gesegnet, nicht unverdient. Neben all dem Pech offenbarten die Bremer viel Unvermögen in Form von individuellen Fehlern, aber auch die Taktik darf hinterfragt werden.

Was läuft falsch beim SV Werder? Warum hat die Mannschaft als schlechteste aller Bundeslisten erst eins von sieben Heimspielen gewinnen können – holt immerhin 10 Punkte aus sieben Auswärtsspielen (Platz 8!)? Und warum fängt die Abwehr im Schnitt zwei Tore pro Spiel (28 in 14 Spielen – nur Stuttgart ist mit 35 Gegentreffern schlechter) bzw. kassiert oft Tore zur Unzeit (früh zu Beginn oder zum Ende einer Halbzeit bzw. des Spiels).

Wir dürfen gespannt sein, was St. Nikolaus im Gepäck hat, wenn es am Samstag nach Stuttgart geht, die ähnlich agieren wie die Bremer, nur noch etwas schlechter dastehen. Drei Punkte wären nicht schlecht. Eine Punkteteilung würde keinem wirklich weiterhelfen.

siehe auch Werder online: „Doppelt bitter, doppelt unangenehm“

Der Traum von einer Teilnahme an der Europa League oder gar Champions League ist in Bremen längst ausgeträumt. Im Gegenteil: So langsam muss man sich in Bremen mit dem Gedanken vertraut machen, dass der SV Werder Bremen in die 2. Liga absteigen könnte! Eine erste Weichenstellung ist das Spiel am Wochenende in Stuttgart. Dann fließt sicherlich noch viel Wasser die Weser bis zum Saisonende hinab. Aber die Verunsicherung wird sich weiter in die Köpfe der Spieler fressen. Und auch der Trainer, vor einem Jahr als Heilsbringer gefeiert, wird sich etwas mehr einfallen lassen als bisher. Wir dürfen gespannt sein, wie es weitergeht …

Mit der Brechstange …

Fußball lebt davon, dass man vor dem Spiel eigentlich nicht weiß, wer am Ende gewinnen wird. Es sei denn … die Bayern spielen auf. Wenn Robert Lewa(h)nsinnsdowski am 22. September 2015 (6. Spieltag) im Spiel gegen den amtierenden Vizemeister VfL Wolfsburg als Einwechselspieler innerhalb von acht Minuten und 59 Sekunden fünf Tore erzielt, dann ist man zwar erstaunt, aber wirklich wundern mag man sich nicht. Zz. ist gegen die Bayern kein Kraut gewachsen.

Wie schön, dass es dann auch Mannschaften wie den SV Werder Bremen gibt, mit dem Unterschied, dass man schon froh ist, wenn die Bremer am Ende dann nicht doch noch verlieren. Bekanntlich stirbt die Hoffnung zuletzt. Wer ins Weserstadion zieht, fleht den Fußballgott an, Werder diesmal wieder einmal siegen zu lassen. Und ebenso bekannt ist, dass die Freude am größten ist, wenn man mit dem am Ende positiven Resultat nicht oder nicht mehr gerechnet hat. Grund zur Freude bestand in den letzten zwei Wochen allerdings nicht!

Gerät die Mannschaft in Rückstand, was bisher leider zu oft vorkam, dann versucht man es mit der Brechstange (wie in Hannover bei der 0:1-Niederlage gegen den Tabellenletzten), was eigentlich nicht geht, oder die Mannschaft erliegt einer kollektiven Apathie (wie gegen Leverkusen in der 2. Halbzeit bei der 0:3-Heimniederlage). Frustrationsabbau sollte man zudem außerhalb des Spielplatzes betreiben. Die roten Karten zum Spielende hin hätte man sich so erspart. Dass die Werder-Elf immer einmal ein Tor einfängt, ist nicht neu. Neu ist, dass es im Sturm (noch) nicht zusammenläuft.

Viktor Skripnik kam und schaffte den Wandel. Aber nach vier Niederlagen in Folge ähnelt er plötzlich seinen Vorgängern im Amt und weiß sich der fußballerischen Limitiertheit seiner Mannschaft wegen nur mit Schönfärberei zu helfen. Die fünfte Niederlage ist zudem garantiert: Die Bayern kommen am 17.10. an die Weser.

    Tränen im Auge – SV Werder Bremen 2015 © Weser-Kurier

Fast wäre es besser, die Länderspielpause wäre erst nach dem Bayern-Spiel. Zumal den Freitag zuvor der Bremer Freimarkt beginnt. Da haben dann am Samstag lediglich die Münchener Anlass zum Feiern in der Bayernfesthalle.

Von Krise oder Abstieg mag noch keiner sprechen. Gewiss ist allerdings, dass Werder erst einmal im Keller der Bundesliga herumdümpeln wird. Europa ist hingegen in weite Ferne gerückt. Irgendwie weiß keiner so recht, wie es in den nächsten Wochen weitergehen wird. Es bleibt spannend.

Stockender Start

Es kommt einem Déjà-vu gleich, der Start des SV Werder Bremen in die neue Fußball-Bundesliga-Saison: Wie in der letzten Saison verliert Werder sein Heimspiel gegen Schalke mit 0:3. Und im Spiel in Berlin gegen Hertha BSC reicht es nur zu einem Unentschieden. Immerhin. Da fürchtete ich gegen die Borussia aus Mönchengladbach auch ähnlich Schlimmes wie im Vorjahr. Aber die Bremer überzeugten mit einer kämpferischen Leistung und mit einem 2:1-Sieg gegen inzwischen eher verunsicherte Gladbacher (nach drei Niederlagen zum Start finden sie sich auf dem letzten Tabellenplatz wieder), wobei sich Felix Kroos noch den Luxus erlaubte, einen Elfmeter weit links neben das Tor zu setzen.

Vestergaard (SV Werder Bremen) bejubelt das 2:1 gegen Gladbach

Nun bei Werder hat sich in den letzten Wochen vor dem Saisonstart einiges getan. Nach dem frühzeitigen Wechsel von Davie Selke an den Brauseherstellerverein in Leipzig, packten auch Nils Petersen (jetzt mit festem Vertrag beim FC Freiburg in der 2. Liga) und Franco Di Santo, der sich zuletzt noch mit großen Worten zu Werder bekannte und dann in einer Nacht-und-Nebel-Aktion zu Schalke zog, die Koffer. Gleich drei Stürmer verließen die Weser. Wie gut, dass man mit dem Ex-Kölner Anthony Ujah schon einmal für Nachschub gesorgt hatte. Statt eines ‚Traumsturms‘ mit Ujah/Di Santo gibt es jetzt einen mit den Herren Ujah und dem US-Amerikaner mit isländischen Wurzeln, Aron Jóhannsson – beide 24 Jahre alt, beide zunehmend aufeinander eingespielt.

Mit Cédric Makiadi, eine Altlast aus Zeiten von Robin Dutt, Eljero Elia und Ludovic Obraniak ist Werder drei Spieler losgeworden, wenn auch ablösefrei, die die Erwartungen in sie nie erfüllt und nur viel Geld gekostet haben. Der sicherlich schmerzhafte Abgang von Sebastian Prödl wurde durch Ulisses Garcia und eigenem Nachwuchs (Jannik Vestergaard war ja schon zuvor zu Werder gekommen) kompensiert.

Nach dem stockenden Start mit Niederlage, dann Unentschieden und jetzt einem Sieg kommt die Länderspielpause gerade recht, bevor es am 13. September (wieder einem Sonntag) um 15 Uhr 30 gegen Hoffenheim geht, die auch alles andere als gewünscht gestartet sind.

Sollten die Zahlen halbwegs stimmen, dann hat Werder für neue Spieler 8,7 Millionen € ausgegeben, dafür das Doppelte (17,4 Mill. €) für Verkäufe eingenommen – erlöst somit 8,7 Millionen €, die den Schatzmeister freuen werden. Sportlich, so glaube ich, ist die Mannschaft nicht schlechter geworden. Obwohl man im DBF-Pokal gegen die Würzburger Kickers zwar alles andere als geglänzt hat, aber immerhin eine Runde weiter ist, so fließt auch hier noch einiges an Geld in Werders Kassen. Neben der sportlichen ist die finanzielle Konsolidierung des Vereins unumgänglich.

Das ist natürlich nichts gegen die Summen, mit denen die Bayern hantieren (rd. 86 Millionen € Ausgaben stehen 33,5 Millionen € Einnahmen gegenüber). Aber selbst das ist wenig gegen das, was die englische Premier League investiert. Da werden allein in einzelne Spieler ‚Unsummen‘ gesteckt (z.B. Kevin De Bruyne, Spieler des Jahres 2015 in Deutschland, geht für kolportierte 75 Millionen € von Wolfsburg zu Manchester City – ob er da wirklich glücklich wird, mag ich trotz der 20 Millionen €, die er als Jahresgehalt bekommen soll, zu bezweifeln). Und ein Hammer wäre es, wenn lt. Wild-Zeitung Louis van Gaal, Trainer von Manchester United, angeblich 330 Millionen € (mit allem Drum und Dran) für den Brasilianer Neymar locker machen will. Die Entartung des Fußballs wird nicht nur durch Funktionäre a la Blatter vorangetrieben.

Nach nur drei Spieltagen in der neuen Saison findet man wieder Dortmund und ‚natürlich‘ Bayern München an der Tabellenspitze. Überraschend gut verkauft haben sich bisher die Aufsteiger Ingolstadt und Darmstadt. Am Ende rangiert (siehe oben) neben Hannover und Stuttgart eben Mönchengladbach, die damit als Tabellendritter der letzten Saison einen klassischen Fehlstart hinlegen (wie gut für Werder). Verunsicherung macht sich breit. Zudem dürften es die Gladbacher auch in der Gruppenphase der Champions League nicht leicht haben. Mit Manchester City, Juventus Turin und dem FC Sevilla warten hochkarätige Gegner auf sie. Nach Top kommt der Flop?

Ums kommende Wochenende herum steht dann auch wieder die Qualifikation zur Europameisterschaft 2016 an. Für das deutsche Team geht es am Freitag gegen den Gruppenersten, Polen – und dann am Montag darauf in Schottland schon fast um Alles oder Nichts. Für mich interessant ist auf jeden Fall das Spiel Niederlande – Island am Donnerstag. Das Spiel wird live von RTL Nitro übertragen (Spielbeginn wie auch bei den Deutschland-Spielen: 20 Uhr 45). Für die Isländer drücke ich die Däumchen, damit sie es verdientermaßen zum ersten Mal zu einem großen Turnier schaffen!

Der Fußballwahnsinn ist also wieder voll im Gange.

‚Lange Nase’ für Werder

Der Tag des Fans beim SV Werder Bremen ist buchstäblich ins Wasser gefallen. Es ist aber zz. auch ein verkorkstes Wetter – und das Ende Juli. Super! Super natürlich auch der Abgang von Franco di Santo, der für schlappe sechs Millionen € Ablöse von Werder zu Schlacke 05 Schalke 04 geht. So war’s nun einmal als Ausstiegsklausel in seinem Vertrag festgeschrieben. Mehr brauchen die Gelsenkirchener nicht zu zahlen. Glückwunsch!

    100 % SV Werder Bremen

Natürlich musste man damit rechnen, dass trotz aller Lippenbekenntnisse di Santo Werder verlässt. Nur das Drumherum um den kurzfristigen Vereinswechsel war – gelinge gesagt – unglücklich. Werder wurde wochenlang an der Nase herumgeführt. Seine Liebeserklärung an Werder ist zudem der reinste Hohn. Da darf man sich nicht wundern, wenn man so eine Retourkutsche wie die vom Werder-Fan Jan Delay bekommt (wenn er diese in Bezug auf Schalke inzwischen auch relativiert hat).

Jetzt machen sich die Werder-Verantwortlichen auf die Suche nach einem Nachfolger, denn neben di Santo haben ja mit Davie Selke und Nils Petersen weitere zwei Mittelstürmer den Verein verlassen. Allerdings bleibt nur noch bis zum 31.08.2015 12:00 Uhr Zeit, so lange ist nämlich das Transfer-Fenster noch offen, d.h. bis dahin dürfen die Profivereine des deutschen Fußballs wie auf einem Sklavenmarkt Spieler kaufen bzw. verkaufen. Die Werder-Fans fordern die Rückkehr von Claudio Pizarro an die Weser. Der ist allerdings bereits 36 Jahre alt und dürfte eher ein Interesse daran haben, irgendwo in der Wüste noch einmal ein sattes Zubrot zu verdienen. So köchelt die Gerüchteküche auf höchster Flamme, u.a. ist der beim VfB Stuttgart ins sportliche Abseits geratene Vedad Ibisevic (30) im Gespräch.


Als Kommentar zum di Santo-Wechsel las ich dieser Tage: Ich liebe Fußball! Aber mich kotzt das Geschäft immer mehr an! Dem kann man sich nur anschließen. Es geht nur noch ums Geld. Kein Wunder, wenn auch Werder-Manager Thomas Eichin, der ja sieht, wie viel Kohle die Spieler bekommen, etwas mehr aus dem Fleischtopf haben möchte.

Mir erscheint es so, als wenn es den Spielern scheißegal ist, wo sie spielen, Hauptsache ist, dass das Geld stimmt. Alles Gerede davon, wie schön es ist, für diesen oder jenen Verein spielen zu dürfen, ist Gewäsch. Aber ganz ehrlich, wer würde da nicht mitmachen, wenn er die Chance hätte … 😉 Nur nimmt das Ganze Formen an, die langsam ätzend sind.

Fußball – online

Bis der Ball in der Fußball-Bundesliga wieder rollt, dauert es noch einige Zeit (am Freitag, den 14. August, empfängt Bayern München den HSV zum Saisonauftakt). Das heißt aber nicht, dass bis dahin nichts los wäre, was das Runde anbelangt, das ins Eckige muss. Bis zum 31.08.2015 12:00 Uhr ist nämlich das Transfer-Fenster offen, d.h. bis dahin dürfen die Profivereine des deutschen Fußballs wie auf einem Sklavenmarkt Spieler kaufen bzw. verkaufen.

Und damit sind wir bereits auf eine Website gestoßen, die uns detailliert über Spieler, Vereine und Ligen dieser Welt informiert, was Marktwerte und Transfersummen einschl. der Gerüchte um mögliche Transfers betrifft. Dabei erfährt man auch vieles über die ‚Leistungsdaten‘ der Spieler, über die Kader der Vereine und ich weiß nicht, was sonst noch: transfermarkt.de

Eine für Fußballfans (aber auch andere Sportfans) höchst interessante Website ist ergebnisselive.com. Hier bekommt man so ziemlich alle Ergebnisse aller Fußballspiele unseres Globus geliefert – mit Liveticker, Statistiken, Mannschaftsaufstellungen – und nach dem Spiel meist auch mit Videos von den Höhepunkten des Spiels samt der Tore.

Bei kicker online schaue ich vorbei, wenn ich es etwas genauer wissen will (Spielberichte usw.). Apropos Kicker: Das Wort ist wie Handy, Beamer usw. ein Wort, das englisch klingt, aber (zumindest in der Wortbedeutung) nicht englisch ist. Auf der britischen Insel ist das, was wir Kicker nennen, ganz einfach ein Football Player.

    WilliZ Dauerkarte bei ‚11 Freunde‘

Eigentlich lese ich keine Zeitung und habe auch nicht viel für Zeitschriften übrig: alles Papierverschwendung! Jetzt habe ich mir aber doch ein Abonnement zugelegt: 11 Freunde – Magazin für Fußballkultur – natürlich auch online für lau erhältlich. Mir gefällt das ganz einfach, wie hier witzig, sogar auf gewissen höherem literarischen Niveau über Fußball gefachsimpelt wird. Wirklich empfehlenswert.

Wenn’s denn wieder soweit ist (Bundesligastart), dann rufe ich natürlich bundesliga.de auf: Hier ist man live (Ticker mit Aufstellung und Statistiken – und Radioreportagen) dabei und hat alle laufenden Spielpaarungen der ersten und zweiten Liga auf einem Blick. Ergänzt wird das alles durch Videos, Spielberichte usw. usf.

Natürlich gucke ich auch bei den Öffentlich-Rechtlichen immer wieder gern vorbei: sportschau.de der ARD oder zdfsport.de – da finde ich auch alle anderen Sportarten ausführlich kommentiert und in Bildern/Videos. Bei großen Sportveranstaltungen (z.B. Olympia) werden extra Startseiten geschaltet, über die ich dann alles Wichtige erfahren kann.

Das ist so meine Fußballwelt – online. Natürlich gibt es noch viele andere Websites, die über die (zweit-)schönste Nebensache der Welt informieren: spox.comsport1.de90min.com uvm. Als Werder-Fan besuche ich natürlich immer wieder die Werder-Seite und die Werder-Seiten von weser-kurier.de und kreiszeitung.de aus dem Bremer Umland.

Was sind Eure Websites, über die Ihr Euch über die sportlichen Ereignisse dieser Welt online informiert? Und warum gerade die? Vielleicht schreibt Ihr mir ja einen kleinen Kommentar. Ich freue mich auf jeden Fall! 😉

On the knife’s edge

Die Palastrevolte blieb aus: Sepp Blatter wurde zum Präsidenten der FIFA wiedergewählt. Allerdings erzielte er nur 133 Stimmen in 1. Wahlgang, also nicht die erforderliche 2/3-Mehrheit. Doch sein einziger Herausforderer, Prinz Ali bin al-Hussein von Jordanien, zog seine Kandidatur vor der zweiten Wahlrunde zurück. Dieser hatte überraschend 73 Stimmen bekommen. Immerhin …

Anstatt nun eine Strategie für den Weg aus der größten Krise des Weltfußballverbandes nach dem jüngsten Korruptionsskandal zu suchen, attackierte Blatter mit Verschwörungstheorien und drohenden Worten die US-Justizbehörden sowie die Europäische Fußball-Union (UEFA) um Michel Platini und DFB-Präsident Niersbach. Vor der Weltpresse legte er einen dünnhäutigen Auftritt hin. Ob er Sorge habe, angesichts des Korruptionssumpfs irgendwann selbst hinter Gitter zu müssen? „Verhaftet, wofür? Nächste Frage“, beschied Blatter und verabschiedete sich. Die wahre Gefahr für ihn kommt von außen und sie ist unberechenbar. Blatters Schicksal liegt nach den Ereignissen und Schlagzeilen der vergangenen Tage nicht mehr in seinen Händen und denen seiner FIFA-Brüder.

In diesen Tagen wurde sehr viel Hohn und Spott über Blatter ausgeschüttet. Nicht nur im Internet, sondern auch in den Medien wie Fernsehen und Presse. Blatter scheint das nicht zu tangieren. Irgendwo (ich denke, es war bei 11freunde.de) munkelt man, dass Blatter anstrebt, den Friedensnobelpreis zu bekommen (zumindest die FIFA während seiner Amtszeit). Bei Blatters bestehendem Realitätsverlust wäre so ein Ansinnen durchaus denkbar.

Die FIFA mit ihren 209 Mitgliedern übertrifft die Mitgliederzahl der UN (zz. 193) und ist damit eine wirklich weltumspannende Organisation. Fußball ist nun einmal ein Sport, der (fast) überall äußerst beliebt ist und bei dem die Menschen über Grenzen hinaus zueinanderfinden. Nur ist eben diese FIFA, in der Arm neben Reich mit gleichem Stimmrecht an einem Tisch sitzen, über alle Maße anfällig, wenn es z.B. um die Vergabe großer Sportereignisse wie Fußballweltmeisterschaften geht. Wie sollen so viele Köpfe unter einem Hut? Da wird eben nachgeholfen (und das nicht erst jetzt), für ein Land als Veranstalter zu stimmen, indem man finanziell unterstützt. Schon vor Blatters Zeiten soll es Korruption und Bestechung gegeben haben.

Nur hat eben dies unter Blatter Ausmaße angenommen, die mafiöse Strukturen ähneln. Wenn sich ein Land wie Katar für die Austragung einer WM bewirbt (das ist ihr gutes Recht) und dann ohne weiteres den Zuschlag bekommt, dann kann das nicht nur Kopfschütteln bei allen Fußballfans angesichts solcher Absurdität (Fußball in der Wüste!) erzeugen. Dann muss ein Aufschrei durch alle nationalen und kontinentalen Verbände gehen, die noch nicht korrupt sind. Ist das geschehen?

Hätte nicht jetzt die Justiz eingegriffen, dann wäre man auch in Europa möglichst schnell wieder zur Tagesordnung zurückgekehrt. Klar, man hätte Blatters Gegenkandidaten unterstützt – und verloren. Ist nun einmal so. Aber sonst? Business as usual! Gegen Katar und Russland als WM-Veranstalter ist sowie so nicht mehr anzustinken …

Was kann man also gegen Blatter und seine ‚Glaubensbrüder‘ tun? So etwas wie eine Neugründung des Weltverbandes – ähnlich wie im Profiboxsport – wurde bereits angedacht, ist aber wohl kaum realisierbar. Die WM 2018 in Katar und die 2022 in Russland boykottieren? Davon will in Europa bisher auch keiner etwas wissen. Dass auch Blatter hinter Gitter wandern wird, das wünschen sich zwar viele, aber ich glaube kaum, dass das geschehen wird. Es bleibt also alles wie gehabt: Blatter thront in seinem Wahn weiterhin über den Weltfußball!

Aber vielleicht kommt es dann doch schneller anders, als man heute noch denken kann. Wir dürfen gespannt bleiben …

Aufstieg in die 3. Liga 2015: SV Werder Bremen U23

Nun der Fußball ist nicht nur FIFA und Blatter. Am Samstag gewann der VfL Wolfsburg in Berlin den DFB-Pokal mit 3:1 gegen Borussia Dortmund. Und auch sonst ist die Saison 2014/2015 noch nicht ganz beendet. In diesen Tagen gibt es diverse Relegationsspiele, also Spiele, die über Verbleib oder Abstieg bzw. Aufstieg in verschiedenen Ligen entscheiden. Gestern schaffte z.B. die Mannschaft von Werder Bremen II (U23) den Aufstieg in die 3. Liga durch einen Sieg bei Borussia Mönchengladbach II in der Verlängerung mit 2:0 (Hinspiel in Bremen endete 0:0). Heute nun krampft ab 19 Uhr der HSV in Karlsruhe gegen den KSC um seinen Verbleib in der Fußball-Bundesliga (das Spiel in Hamburg endete wie bekannt mit 1:1). Und am Dienstag spielt dann noch 1860 München gegen Holstein Kiel um den Verbleib in Liga 2 (Hinspiel in Kiel endete 0:0). Alles bewegt sich auf des Messers Schneide. Gespannt bin ich auf jeden Fall auf das Spiel in Karlsruhe. – Aber das ist längst nicht alles: Schon läuft die U20-WM in Neuseeland mit deutscher Beteiligung (übrigens ohne Davie Selke). Und am Sonntag beginnt die Frauen-WM in Kanada für die deutsche Mannschaft (… am Ende tritt dann Herr Blatter wieder auf, um den Pokal zu überreichen).

HSV, der Relegator

Abschluss der Saison 2014/2015 in der Fußball-Bundesliga: Der SV Werder Bremen hat nach all den Träumen vom Einzug in den Europapokal (Träume sind meist doch nur Schäume) einsehen müssen, dass man noch nicht so weit ist, einer Mannschaft wie z.B. Borussia Dortmund das Wasser zu reichen. Natürlich hätte man gern mehr als einen 10. Tabellenplatz erzielt. Aber immerhin hatte man zuletzt nichts mehr mit dem Kampf um den Abstieg zu tun. Das ist ja auch schon etwas.

Der HSV, der sich zu Beginn der Saison hohe Ziele gesetzt hatte (wie so oft), muss nun froh sein, mit dem 16. Tabellenplatz immerhin noch (und schon wieder) in die Relegation gekommen zu sein. Erst vor einem Jahr retteten sich so die Hamburger mit der minimalsten Ausbeute (0:0 zu Hause und 1:1 auswärts, das Auswärtstor zählte doppelt) gegen Greuther Fürth vor dem Abstieg in die 2. Liga. Jetzt geht es am Donnerstag (28.05.) in Hamburg und am Montag (01.06.) in Karlsruhe gegen den Dritten der 2. Liga, den KSC. Der HSV, der Relegator.

Nach der Saison ist bekanntlich vor der (nächsten) Saison:

Trotz des Verkaufs von Davie Selke (für acht Millionen Euro zu RB Leipzig), dem Abgang von Sebastian Prödl und den möglichen Verkäufen von Eljero Elia und Ludovic Obraniak kann Werder zwar weiterhin nicht im großen Stil auf Einkaufstour gehen, aber für die ein oder andere echte Verstärkung soll und muss das Geld reichen.

    100 % SV Werder Bremen

Werder will schließlich auch in der nächsten Saison auf der Schwelle zu den Europapokal-Plätzen stehen. Das ist schon jetzt das erklärte Ziel. Das, was der FC Augsburg in diesem Jahr geschafft hat, wollen die Bremer im allerbesten Fall nachmachen. (Quelle: weser-kurier.de)

Für rund 4,5 Millionen Euro kommt der bisher für Köln spielende Mittelstürmer Anthony Ujah nach Bremen, denn es ist zu befürchten, dass Werders bester Torschütze der abgelaufenen Saison, Franco Di Santo, Bremen verlassen wird. Dessen Vertrag läuft in einem Jahr aus und eine Verlängerung dürfte teuer werden.

Neben der Ausleihe für Elia (FC Southampton) und Obraniak (Çaykur Rizespor) endet u.a. auch die Ausleihe für Nils Petersen, der sich beim FC Freiburg immerhin zum erfolgreichen Joker gemausert hat. Ob er aber ins Werder-Team passt, ist fraglich.

Aus dem Werder-Nachwuchs sollen gleich vier Spieler einen Profivertrag erhalten: Luca Zander (rechter Verteidiger), Lukas Fröde (defensives Mittelfeld), Melvyn Lorenzen (Mittelstürmer) und Florian Grillitsch (offensives Mittelfeld). Ein interessanter Spieler für die Profis dürfte zudem Maik Lukowicz, Toptorjäger in der U23, werden. (Quelle u.a. transfermarkt.de)

Im offensiven Mittelfeld fehlt Werder neben Zlatko Junuzovic eine weitere herausragende Figur. Bei einem möglichen Weggang von Franco Di Santo gilt das auch wieder für den Sturm, dann könnte Freiburgs Admir Mehmedi ein Kandidat werden. Der Schweizer Nationalspieler kann durch den Abstieg angeblich für eine feste Ablöse von fünf Millionen Euro den Verein verlassen.

Als weiterer Wechsel steht bisher nur der von Felix Wiedwald (Eintracht Frankfurt) fest. Er soll Werders neue Nummer eins werden. Sollte Raphael Wolf seine Rolle als Ersatztorwart nicht gefallen und er wegwollen, könnte auch der Freiburger Keeper Roman Bürki noch ein Kandidat als Wiedwald-Konkurrent sein.

Mit Luca Caldirola und Cedrick Makiadi gibt es bei Werder zwei Wackelkandidaten, die in der letzten Saison gerade einmal auf einige Kurzeinsätze kamen. Tendenz: Abschied von der Weser.

Werder hatte mit 65 Gegentoren (neben Absteiger Paderborn) die schlechteste Abwehr der ersten Liga. Ich denke, dass hier dringend Handlungsbedarf für die nächste Spielzeit besteht.

Die Ansprüche bei Werder sind wieder eindeutig gestiegen. Nach einer verkorksten Hinrunde gelang es den Bremern gegen jedes Erwarten, wieder einmal an die Tür zu den europäischen Wettbewerben zu klopfen. Jetzt will man auch hinein. In der Breite ist Werder durchaus gut aufgestellt. Was fehlt, sind Spieler, die regelmäßig den Unterschied ausmachen können.

Übrigens: Die Gerüchteküche brodelt, siehe [transfermarkt.de][weser-kurier.de]

Aber es gibt ja nicht nur die ersten Herren des SV Werder. Die Frauen haben den Aufstieg in die Bundesliga geschafft. Glückwunsch dazu! Und auch Glückwunsch an die 2. Mannschaft: Die U23 ist Meister der Regionalliga Nord geworden und spielt in der Relegation zur 3. Liga gegen Borussia Mönchengladbach II am Mittwoch (27.05.) zu Hause um 19 Uhr auf ‚Platz 11‘ und im Rückspiel am Sonntag (31.05.) um 14 Uhr im Grenzlandstation in Gladbach.

Nachtrag: jetzt geht’s Schlag auf Schlag – Werder Bremen vermeldet die Verpflichtung des Linksverteidigers Ulisses Alexandre Garcia. Der Junioren-Nationalspieler aus der Schweiz spielte zuletzt bei Grashoppers Zürich und unterzeichnete einen Drei-Jahres-Vertrag.

Endspurt Bundesliga-Saison 2014/2015

Irgendwie habe ich den Eindruck, als wolle der SV Werder Bremen in der nächsten Saison partout nicht in einem europäischen Wettbewerb (hier die Europa League) spielen. Okay, am Samstag ging es gegen Borussia Mönchengladbach und die sind immerhin Tabellendritter der Fußball-Bundesliga und nun auch endgültig für die Gruppenphase der Champions League qualifiziert. Aber wer an die Fleischtöpfe des internationalen Fußballs möchte, darf nicht so zögerlich spielen. So verloren die Bremer zu Recht 0:2 zu Hause gegen die Gladbacher (aber auch Dortmund und Augsburg verloren).

Es bleibt eine letzte Chance auf den 7. Platz – ein Sieg in Dortmund am letzten Spieltag. Dann müsste Dortmund allerdings auch das Endspiel im DFB-Pokal am 30.05. gegen Wolfsburg verlieren. Anders als bisher qualifiziert sich nur der Sieger dieses Pokalendspiels für die Europa League. Nimmt dieser bereits durch die Platzierung in der Bundesliga an einem europäischen Wettbewerb teil ((Wolfsburg hat sich für die Champions League qualifiziert), dann wurde der Verlierer bisher für die Europa League gesetzt. Das gilt jetzt nicht mehr. In einem solchen Fall ist es der Tabellen-Siebte, der an der Europa League teilnimmt. Das könnte Werder Bremen sein, aber eben nur bei einem Sieg in Dortmund. Dortmund, immer wieder ist es Dortmund, das Drehkreuz zum Glück. Vielleicht haben die Bremer alles auf dieses Spiel ausgerichtet, oder?

Mit dem FC Ingolstadt steht jetzt der erste Aufsteiger zur Bundesliga fest. Es ist die 54. Mannschaft, die die erste Klasse erreicht hat. Mit Darmstadt, Karlsruhe und Kaiserslautern kämpfen noch drei Mannschaften um den zweiten direkten Aufstiegsplatz bzw. um den 3. Platz, der für die Relegation gegen den Bundesliga-Sechzehnten berechtigt.

Die Absteiger aus der Bundesliga werden erst am letzten Spieltag ermittelt. Der HSV (32 Punkte), der nun doch wieder auf einem Abstiegsrang zurückgefallen ist (nach so viel Glück zuvor gab es nun in Stuttgart eine verdiente 1:2-Niederlage – Hannover 96 und der FC Freiburg konnten dagegen ihre Spiele gewinnen), muss am kommenden Samstag zu Hause gegen den FC Schalke gewinnen, um weiterhin die einzige Mannschaft zu bleiben, die seit Bundesligabestehen erstklassig ist. Aber selbst das könnte evtl. nicht reichen, da die Hamburg ein schlechtes Torverhältnis haben, und wenn Hannover und Freiburg unentschieden spielen und Stuttgart gewinnt, dann heißt es Adieu, HSV! Interessant ist, dass gleich vier Mannschaften gewissermaßen unter sich den Abstieg ausmachen: Hannover (34 Punkte) spielt gegen Freiburg (34), Paderborn (31) gegen Stuttgart (33). Selbst Hertha BSC (35 Punkte – spielt am letzten Spieltag in Hoffenheim) ist noch nicht frei von Abstiegssorgen. Die schlechtesten Karten dürfte die Mannschaft von Paderborn haben, der aufgrund ihres bescheidenen Torverhältnisses ein Sieg nicht reichen könnte (wenn ich mich nicht völlig verrechnet habe, so können die nur noch den 16., den Relegationsplatz, schaffen).

33. Spieltag Fußball-Bundesliga 2014/2015: VfB Stuttgart – HSV 2:1

Man kann nun rechnen, wie man will: Ich fürchte, dass es eine Mannschaft aus dem Norden (Hamburg oder Hannover) wohl nicht schaffen wird. Sollte der HSV wieder das Relegationsspiel bestreiten wie vor einem Jahr? Oder gibt es in der nächsten Saison nach einigen Jahren wieder ein Hamburger Derby (der FC St. Pauli hat gestern einen großen Schritt in Richtung Erhalt der 2. Liga getan)?