Kategorie-Archiv: Olympia

Olympische Spiele Turin 2006 – Peking 2008 – Vancouver 2010 – London 2012

Jetzt sind die Sportler am Zuge

Der Altkanzler Gerhard Schröder bezeichnet die Berichterstattung der Medien zu Sotschi als einseitig. Russlands Präsident Putin lobte er für die gute Vorbereitung der Olympischen Spiele.

„Einst hatte er Russlands Präsidenten Wladimir Putin als ‚lupenreinen Demokraten’ bezeichnet, nun kann Altkanzler Gerhard Schröder auch den Winterspielen in Sotschi nur Gutes abgewinnen. ‚Es ist eine tolle Situation’, sagt er im Interview mit dem Sport-Informationsdienst sid. Die Kritik in Deutschland an dem Sportereignis kann er nicht nachvollziehen. ‚Die Berichterstattung, speziell bei uns, ist reichlich unfair’, sagte er. ‚Das ist ideologisch geprägt und nur sehr selten unvoreingenommen. Da sollten einige, die so berichten, mal neu nachdenken.’“ (Quelle: spiegel.de)

Wir kennen Schröders saloppe, etwas verquere Redeweise. Und sein Engagement als Aufsichtsratsvorsitzender der Nord Stream AG (Ostsee-Pipeline) und damit für Gazprom, das weltweit größte Erdgasförderunternehmen aus Russland, kennen wir auch. Und wiederum damit seine freundschaftlichen Beziehungen zu Putin.

    Putins Spiele: die XXII. Olympischen Winterspiele in Sotschi/Russland

Damit wischt Gerhard Schröder in seiner Blauäugigkeit allerdings kaum die berechtigten Kritiken an Putins Spielen vom Tisch. Es wird zukünftig an den obersten Funktionären des IOC liegen, unter welchen Voraussetzungen olympische Spiele vergeben werden. Allerdings traue ich da dem neuen IOC-Präsidenten Thomas Bach kaum eine Neuausrichtung zu. Autokratisch bzw. totalitär regierte Länder werden sich auch weiterhin um die Ausrichtung von sportlichen Großereignissen bemühen, bei denen die Finanzierung keine Rolle spielt und auch IOC oder beim Fußball die FIFA auf ihre Kosten kommen.

Genug geklagt. Jetzt sind die Sportler am Zuge, auch wenn ich sie weiterhin ‚zwischen den Fronten’, gewissermaßen in Geiselhaft der Veranstalter (Putin einerseits, das IOC andererseits), sehe.

Eins schon vorweg: Bisher, da hat Gerhard Schröder wohl Recht, ist die Stimmung gut in Sotschi und der Schneeregion Krasnaja Poljana. Die Bedingungen sind bisher bestens, das Wetter spielt mit – und die Bewohner der Austragungsorte sind freundlich und zuvorkommend. Die Sportler selbst sind es, die für die nötige Stimmung sorgen. Gänsehautfeeling eingeschlossen. Und das ist auch gut so.

Trotzdem haben auch diese Olympischen Spiele weiterhin einen faden Beigeschmack für mich, auch wenn ich mich zu einem Boykott – rein persönlich (wie 2008 bei den Sommerspielen in Peking) nicht hinreißen will. Der Sport, vor allem die Sportler stehen im Mittelpunkt, ohne dass man – ich wiederhole mich – die politischen Hintergründe vernachlässigen darf.

In den Social Media des Internet wie Twitter, Facebook oder Google+ versehen die teilnehmenden Mitglieder ihre Beiträge oft mit so genannten Hashtags (Hash ist das Zeichen #, Tag ist eine Art Stichwort) wie #Sotschi2014, #Sochi2014 (englische Schreibeweise des Olympiaorts) oder #WirfuerD (D steht für Deutschland). Ich will da keinen übertriebenen Nationalismus unterstellen oder sogar Chauvinismus. Aber ich finde diesen Hashtag eher unglücklich gewählt, auch wenn mannschaftliche Geschlossenheit (‚Wir’) z.B. beim Eishockey wünschenswert ist. Ansonsten, so denke ich, sind gerade auch Wintersportler eher Individualisten. Dieses „Wir für Deutschland“ wird zudem von manchen Sportler(n/innen) ad absurdum geführt, wie bei den Auseinandersetzungen („Zickenalarm!“) bei den Rodlerinnen oder Eisschnellläuferinnen. Wer mag diesen Tag nur eingeführt haben?

Nun nach weniger als einer Woche führt die deutsche Mannschaft den Medaillenspiegel (nach 32 von 98 Entscheidungen) mit sechsmal Gold, einmal Silber und Bronze an. Ich erinnere mich an Zeiten, in denen man darüber diskutiert hatte, ob ein solcher Medaillenspiegel überhaupt noch Sinn macht, vor allem wenn erst einmal nach der Anzahl der Goldmedaillen gruppiert wird. In manchem Medium gliederte man damals auch gern nach Anzahl der Gesamtmedaillen. Heute scheint das keinen mehr zu jucken. Da passt dann dieses „Wir für Deutschland“ (a la „Wir sind Papst!“) auch wieder bestens.

Trotz oder gerade wegen der bisher guten Leistung einiger deutschen Athleten hagelt es inzwischen auch harsche Kritik. Das Ziel, insgesamt 30 Medaillen (schon wieder diese runden metallenen Dinger) aus Sotschi nach Deutschland ‚heimzuholen’, sieht man jetzt schon verfehlt. Besonders bei den Biathleten läuft (und schießt) nichts nach Wunsch. Sicherlich sind wir von früher her (z.B. durch die Erfolge einer Magdalena Neuner) verwöhnt. Aber es grenzt schon an Arbeitsverweigerung, was da bisher geboten wurde. Vielleicht wird ja heute etwas?! Auch von den Leistungen der Eisschnellläufer muss man enttäuscht sein. Curling mit viel Pech? Und dann gibt es noch einige andere Sportler, die deutlich hinter ihren bisherigen Leistungen hinterherhinken.

Natürlich fragt man sich, warum so viele Sportler beim für sie wichtigsten Sportereignis plötzlich dermaßen einknicken. Die Nerven allein können es nicht sein, oder? Vielleicht sollten sie dieses „Wir für Deutschland!“ noch etwas mehr verinnerlichen …?!

Ich weiß, es ist gut meckern. Ein Sportler, der sein sich selbst gesetztes Ziel um Längen verfehlt hat, wird erst einmal untröstlich sein. Da interessiert kein „Wir für Deutschland!“, da steht er allein da mit seinem Unglück. Niemand ist enttäuschter als der Athlet selbst. Und dann muss er auch noch dusselige Fragen der Reporter beantworten. Außerdem ist sogar zu befürchten, dass dieses „Wir für Deutschland!“ zum Fluch wird, denn hinter diesem Sprüchlein stecken quasi die Gelder der Sporthilfe, die schneller versiegen als man sie zum Sprudeln bringt.

Aber noch ist ja nicht aller Tage in Sotschi Abend. Drücken wir den Sportlern die Daumen. Bekanntlich soll aber der Bessere (bzw. die Bessere) gewinnen …

Putins Spiele

Was gibt es Absurderes als eine Fußball-Weltmeisterschaft in einem Wüstenstaat wie Katar oder olympische Winterspiele in einem Sommerbadeort wie heute mit den Eröffnungsfeierlichkeiten (17 Uhr 14 MEZ, 20 Uhr 14 Ortszeit) beginnend in Sotschi am Schwarzen Meer. Höchstens noch eine Sommerolympiade auf dem Mond …

Wenn’s denn nur die klimatischen Verhältnisse wären … Es geht vor allem um Menschenrechtsverletzungen und ausgebeutete Arbeiter sowie im Zusammenhang mit den Winterspielen in Sotschi um Umweltzerstörung, exorbitante Kosten, gigantische Sicherheitsvorkehrungen und unfertige Hotels.

    Putins Spiele: die XXII. Olympischen Winterspiele in Sotschi/Russland

Die Herren des Weltfußballverbandes FIFA oder die des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) scheint das alles nicht weiter zu kratzen. Im Gegenteil: Man hat eine Vorliebe für autokratisch geführte Länder wie Russland. Man begegnet sich schließlich mit Herrn Putin ‚auf Augenhöhe’. Und Probleme, welcher Art auch immer, werden vor Ort von den Sicherheitskräften ‚gelöst’.

Die Winterspiele in Sotschi werden schon länger als Putins Spiele bezeichnet. Der russische Präsident hat nicht nur höchstpersönlich den Badeort als Austragungsstätte auserkoren, er hat sich bis zuletzt in alle wichtige Fragen zu Sotschi eingemischt. Sotschi, das ist Putins Prestige-Projekt.

Strafbank? Putin (Владимир Владимирович Путин) spielt Eishockey
Putin (Владимир Владимирович Путин) spielt Eishockey

Teamplayer und alte Kumpel: Autokrat Putin und Europas letzter Diktator Lukaschenko in einem Eishockey-Team (Путин и Лукашенко)
Teamplayer und alte Kumpel: Autokrat Putin und Europas letzter Diktator Lukaschenko in einem Eishockey-Team (Путин и Лукашенко)

Kundigen Kritikern, Ex-Politikern und ermittelnden Behörden zufolge ist das Kernproblem der gigantischen Kosten von gut 50 Milliarden Dollar jedoch der verschwundene Teil des Geldsegens. Was den Verdacht nährt, dass das Projekt so gewaltig ausfallen musste, damit es genügend abwirft für die beteiligten Kräfte. So schaffte es das ehrbare russische IOC-Mitglied Shamil Tarpischew, im Handumdrehen vom Tennistrainer Boris Jelzins über den Chefposten im nationalen Sportfonds zum Milliardär aufzusteigen (Quelle u.a. Sueddeutsche.de)

Und dann wäre da noch das Problem mit dem Doping. Kommt es eigentlich überraschend, dass wieder eine russische Biathletin wie Irina Starych wenige Tage vor den Spielen des Dopings überführt wurde? Aber es kommt noch schlimmer: So bot ein international renommierte Mitarbeiter der Russischen Akademie der Wissenschaften mit Sitz in Moskau einen verdeckt arbeitenden Reportern das Molekül Full Size MGF zum Kauf an, das in seiner Einrichtung im staatlichen Auftrag wegen seiner pharmakologischen Wirkung erforscht wird. „Das Mittel wirkt im Muskel doppelt so stark wie ein herkömmlicher Wachstumsfaktor und kann von keinem Dopingfahnder aufgespürt werden“, bewarb der Wissenschaftler das Mittel (Quelle: sportschau.de). Kann man da anders, als Russlands Dopingbekämpfung in Frage stellen? Und welchen Einfluss haben höhere Stellen auf diese ‚pharmakologische’ Forschung?

Sport hat auch immer etwas mit Politik zu tun, besonders solche Großveranstaltungen wie Fußball-WM oder die Olympischen Spiele. Den veranstaltenden Staaten dienen diese zur Imagepflege (besonders, wenn das Image angeschlagen ist). Für die globalen Sportverbände (FIFA, IOC) sind sie zudem sprudelnde Einnahmequellen (es fragt sich, wohin manch große Summe der Gelder fließt). Mit Sport hat das am Ende nur noch wenig zu tun.

Wer nun denkt, unter dem neuen IOC-Präsident Thomas Bach würde alles besser werden, dürfte sich getäuscht sehen. Der sieht alles schön und sieht nirgends ein Problem. Okay, es sind seine ersten Spiele als IOC-Präsident, da muss man sich selbst Mut machen und betrachtet dann das, was auf einen zukommt, gern durch die rosarote Brille. Aber was kommt dann, Herr Bach?

London Calling (12): Paralympics 2012

Zunächst muss ich mich entschuldigen. Während ich die Olympischen Spiele 2012 in London an dieser Stelle hinreichend würdigte, so habe ich die Paralympischen Spiele, die Olympischen Spiele für Sportler mit Behinderung, völlig vernachlässigt. Dabei waren die Paralympics, wie sie London bis zum Wochenende erlebt hat, ganz außerordentliche Spiele mit großartigem Sport und einem phantastischen Publikum.

    XIV. Paralympische Spiele 2012 in London

Zum ersten Mal wurden in London die Olympischen Sommerspiele und die Paralympischen Spiele von Anfang an gemeinsam geplant. Und so entwickelten sich auch die Paralympics zu Spielen der Superlative mit ausverkauften Stadien, tollen Athleten mit herausragenden Leistungen und einer hervorragenden Organisation. Es nahmen 4452 Sportler aus 164 Nationen teil, die bislang größte Athletenanzahl bei den Paralympics; 16 Nationen waren erstmals vertreten.

Besonders das Publikum ist erwähnenswert, das gegenüber den behinderten Sportlern unverkrampft und aufgrund der ungewöhnlichen Leistungen wohl auch äußerst erstaunt war. Fast mehr noch als bei den ‚normalen’ Sportlern wurden die Paralympioniken angefeuert.

Auch mein jüngerer Sohn war fasziniert von den Leistungen. Er selbst hatte vor Jahren einmal in der Schule im Rahmen einer Projektwoche an der AG Rollstuhlbasketball teilgenommen. Und was mich erfreut hat ist, dass auch Länder wie die Fidschi-Inseln einen Sieger stellen können.

Am Sonntag nun gingen diese XIV. Paralympischen Sommerspiele mit der Schlussfeier zu Ende. Die deutsche Mannschaft holte insgesamt 66 Medaillen. Für mich erstaunlich ist eigentlich das sehr gute Abschneiden von Staaten, die von eher totalitären Regimes regiert werden wie China, Russland, die Ukraine und der Iran. Auf jeden Fall können wir hier in Deutschland einiges aus London, was den Umgang mit Behinderten betrifft, lernen.

Übrigens war der südafrikanische Sprinter Oscar Pistorius der erster beidseitig amputierte Athlet, der auch bei Olympischen Sommerspielen – 2012 in London in der 4-mal-400-Meter-Staffel – startete.

London Calling (11): Bolt macht den Unterschied

Am Sonntag endeten die XXX. Olympischen Sommerspiele 2012 in London mit der Schlussfeier. Die nächsten ‚Spiele’ finden in vier Jahren in Rio de Janeiro statt. Sowohl aus organisatorischer wie aus sportlicher Sicht waren die Spiele in London ein großer Erfolg. Lediglich die Londoner U-Bahn (Underground oder Tube wie die Engländer sagen) hatte ihre Probleme.

Auch die deutsche Mannschaft kann mit den erbrachten Leistungen zufrieden sein. Einige größere Enttäuschungen (Schwimmen, Sportschießen) wurden durch überraschende Medaillengewinne ‚ausgeglichen’. Am Samstag gab es noch einmal Gold für die Hockeyherren und Silber für Sabine Spitz im Cross Country der Mountainbiker.

    Olympia London 2012

Einer der Höhepunkte waren die Läufe des Usain Bolt, dem schnellsten Menschen aller Zeiten. Im 4×100 m-Staffelrennen siegten die Jamaikaner mit Bolt als Schlussläufer in neuer Weltrekordzeit von 36:85 Sek.; bedenkt man dabei die ‚Sicherheitswechsel’ der Läufer, dann sieht man, dass noch reichlich Potential für eine Steigerung dieser Rekordzeit vorhanden ist. Bis zum letzten Wechsel konnten die US-amerikanischen Läufer mithalten, dann setzte sich Usain Bolt aber unnachahmlich an die Spitze: Bolt macht eben den Unterschied aus.

Skandale hielten sich in Grenzen, Fehlentscheidungen auch. Allerdings hat das IOC der Kugelstoß-Olympiasiegerin Nadeschda Ostaptschuk aus Weißrussland wegen Dopings die Goldmedaille aberkannt. Die 31-Jährige sei während der Spiele in London bei zwei Proben positiv auf das anabole Steroid Methenolon getestet worden.

Was Doping anbelangt stehen die Gewichtheber weiter im Fokus. Dort ‚regiert’ seit fast 40 Jahren der Ungar Tamas Ajan an der internationalen Verbandsspitze, den man auch gern den Pillen-King nennt und der einige Euro, die der Verband der Gewichtheber bekommen hat, in seine eigenen Taschen verschwinden ließ. Vielleicht sollte man das Gewichtheben aus dem olympischen Programm streichen. Andere Sportarten würden gern die Lücke schließen.

Hier noch einmal die Ausbeute der deutschen Mannschaft in einer Übersicht

London Calling (10): Churchills späte Rache

Es ist nichts Neues, wenn Schieds- oder Kampfrichter falsch entscheiden. Im Fußball sind manche Spiele durch Fehlentscheidungen von Schiedsrichtern entschieden worden. Das bekannteste Beispiel ist das Wembley-Tor von 1966 im Endspiel der Fußballweltmeisterschaft. Daher haben viele Sportarten den Videobeweis eingeführt.

Auch bei den Olympischen Sommerspiele 2012 in London haben Schieds- und Kampfrichter die eine oder andere Fehlentscheidung getroffen – gottlob wurden viele schnell korrigiert oder waren am Ende nicht entscheidend über die Platzierung.

Heute sind viele Sportarten ohne elektronische Zeit- und Weitenmessung nicht denkbar. Bekanntlich kann aber auch Technik versagen. So geschehen gestern beim Hammerwurf der Frauen, als im 5. Versuch die deutsche Hammerwerferin Betty Heidler den Fernsehbildern zu Folge weit über die 75 m-Marke geworfen hatte, die Anzeige nach vielem Hin und Her aber nur eine Weite von 72,34 m anzeigte: Fehler in der elektronischen Weitenmessung. Na toll! Und was nun? Das Reglement sieht in einem solchen Fall eine Wiederholung des Versuchs vor. Das kann es aber doch nicht sein, oder? 1968 bei der Olympiade in Mexiko Stadt sprang der Amerikaner Bob Beamon die damals nicht für möglich gehaltene Weite von 8,90 m. Die damals benutzten Hilfsmittel zur Weitenmessung konnten diesen Sprung nicht mehr erfassen. Was half war ein Maßband. Man stelle sich vor, dieser „Sprung ins 21. Jahrhundert“ hätte nicht gezählt und Beamon hätte dafür ein weiteres Mal springen dürfen … Es dauerte dann über eine halbe Stunde, bis auch die Kampfrichter in London das gute altbewährte Maßband hervorholten. Bei der Nachmessung mit einem Maßband stellte sich heraus, dass Heidlers Wurf bei 77,12 m gelandet: Bronzemedaille!

Hammerwerferin Betty Heidlers Kampf mit den Kampfrichtern

Dass Kampfrichter auch in anderen Fällen (trotz Elektronik) Fehler begehen, zeigte sich z.B. im Fall der Siebenkämpferin Lilli Schwarzkopf. Ähnlich wie im Fall von Montezumas Rache, benannt nach dem Herrscher über das Reich der Azteken von 1502 bis zu seinem Tod 1520, der gegen die weißen Eroberer einen Fluch ausgesprochen haben soll, die sich heute als Durchfallerkrankung noch ‚erhalten’ haben soll, scheint es eine verspätete Rache des Winston Churchill zu sein, die die Kampfrichter deutsche Sportler zu benachteiligen trachtet.

    Olympia London 2012

Was übrigens die fehlerhafte Elektronik betrifft, so munkelt man in London, dass z.B. die Schutzwesten beim Taekwando, die signalisieren, ob ein Kick (Treffer) gelandet wurde, unterschiedlich reagieren sollen. Mancher Treffer war nach meiner Meinung einen Punkt wert, wurde aber nicht angezeigt.

Nun gestern gab es neben Bronze durch Betty Heidler auch noch Silber (Björn Otto) und Bronze (Raphael Holzdeppe) im Stabhochsprung der Männer nach einem wirklich spannenden Endkampf. Und Bronze verdiente sich dann noch Helena Fromm im bereits angesprochenem Taekwando der Frauen bis 67 kg. Thomas Lurz war es dann, der auf der Schwimm-Marathon-Strecke von 10 km Silber gewann und damit die Schwimmer wenigstens vor einer vollständigen Blamage bewahrte.

Übrigens: Wirklich witzig finde ich, wie ein kleiner Geschäftsmann die unsäglichen Marken- oder Namensrechtsansprüche ausgehebelt hat, die im Zusammenhang mit der Olympiade in London bestehen. Er kreierte quadratische Ringe und betitelte die Spiele als Lodnon 2102 Oimplycs. Die T-Shirts haben sich zu einem echten Renner gemausert.

Heute und morgen noch, dann sich auch diese 30. Olympischen Spiele Geschichte. Einige Medaillenhoffnungen gibt es ja noch für das deutsche Team, u.a. kämpfen die deutschen Hockey-Herren heute Abend ab 21 Uhr um Gold. Also Däumchen drücken!

London Calling (9): Der goldene 13. Tag

Es war ein goldene Tag für die deutschen Sportler dieser 13. Wettkampftag bei den Olympischen Sommerspiele 2012 in London. Die Kanuten erpaddelten sich im Zweier Canadier der Männer und im Zweiter Kajak der Frauen die 3. und 4. Goldmedaille in dieser Sportart. Und am Abend gewannen die deutschen Beachvolleyballer Julius Brink und Jonas Reckermann als erstes europäische Team Gold. Der Medaillensatz wurde dann noch durch Silber (Christina Obergföll) und Bronze (Linda Stahl) im Speerwurf der Frauen komplettiert.

    Olympia London 2012

Für morgen gibt es Medaillenchancen insbesondere durch den Freiwasser-Rekordweltmeister Thomas Lurz, der als als absolute Gold-Hoffnung in den Serpentine Lake steigt. Außerdem gehen unter anderem die Stabhochspringer Malte Mohr und Björn Otto sowie Hammerwerferin Betty Heidler auf Medaillenjagd.

Kritik kommt inzwischen vom Olympiasieger im Diskuswurf Robert Harting: „Wir vergleichen uns in der Wirtschaft mit sämtlichen Ländern, wir sind für den Euro immens wichtig und wir setzen politisch Maßstäbe. Warum sollen wir uns nur in der Sportförderung nicht mit anderen vergleichen dürfen?“, sagte der 27-Jährige: „Jeder redet über Geld, aber wenn Sportler es tun, bekommen sie einen übergezogen.“ Zudem schoss Harting auch gegen die Fernsehsender, die außer Fußball kaum noch Sport zeigen würden. „Sie setzen unsere sportliche Zukunft aufs Spiel“, sagte der Diskuswerfer. Sicherlich soll ansprechende Leistung auch finanziell gewürdigt werden. Schließlich opfern die Sportler fast ihre gesamt Zeit dem Training und der Vorbereitung auf Wettbewerbe. Aber die Leistung muss dann eben auch stimmen.

London Calling (8): Silbertag mit Goldrand

Gestern am 11. von 16 Wettkampftagen gab es wieder reichlich Silber bei den Olympischen Sommerspiele 2012 in London für das deutsche Team (nachdem es zuletzt am Sonntag lediglich Bronze im Fechten Florett der Männermannschaft gab): Zweimal Silber im Turnen der Männer durch Marcel Nguyen (Barren) und Fabian Hambüchen (Reck), Silber in der Mannschaft der Dressurreiter(innen) und Silber im Radfahren (Keirin) durch Maximilian Levy. Den Goldrand stiftete Robert Harting bei den Diskuswerfern der Männer, der nur knapp seiner Favoritenrolle gerecht wurde und viel Glück hatte, dass der Iraner Ehsan Hadadi bei seinem 5. Versuch auf die Umrandung des Ringes trat. Der wohl an diesem Tag weiteste Wurf war somit ungültig.

    Olympia London 2012

Heute gab es bis jetzt (16 Uhr MESZ) dann nach der bronzenen Medaille der Tischtennisherren einmal Gold (Einer Canadier durch Sebastian Brendel), einmal Silber durch den Vierer Kajak der Frauen und zweimal Bronze ebenfalls um Kanusprint durch Max Hoff (Einer Kajak) und dem Zweier Kajak.

Die bisherige Ausbeute der deutschen Mannschaft kann sich also durchaus sehen lassen, wenn wohl so viele Goldmedaillen wie vor vier Jahren in Peking insgesamt wohl nicht mehr erreicht werden dürften (bisher 7 statt 16 in Peking). Es gab einige Enttäuschungen (besonders durch die Schwimmer und Sportschützen, die ohne Medaillen blieben), aber auch viele angenehme Überraschungen gerade durch junge Sportler.

London Calling (7): Hitchcock lässt grüßen

Gibt es eigentlich inzwischen ein ‘amtliches’ Endergebnis zum Siebenkampf der Frauen bei den Olympischen Sommerspiele 2012 in London? Was sich da gestern dank inkompetenter Sportfunktionäre beim letzten Wettkampf, dem 800-m-Lauf, beim Siebenkampf der Frauen abspielte, war krimireif.

Angeblich soll die 28-jährige deutsche Siebenkämpferin Lilli Schwarzkopf beim abschließenden 800-m-Lauf ihre Bahn verlassen haben und wurde so disqualifiziert. Am Ende stellte sich heraus, dass nicht sie es war, sondern die Russin Kristina Sawizkaja, die auf die weiße Bahnbegrenzung gelaufen war. Und so konnte Lilli Schwarzkopf am Ende doch noch ihre wohlverdiente Silbermedaille im Empfang nehmen. Übrigens: Die Russin wurde nicht disqualifiziert (oder doch? Ist ja auch egal!).

    Olympia London 2012

Das war dann auch schon die zweite Silbermedaille bei den Leichtathleten, die seit Freitag ihre Wettbewerbe austragen. Mit persönlicher Bestleistung errang der Welt- und Europameister David Storl im Kugelstoßen den zweiten Platz. Ansonsten gingen deutsche Medaillenhoffnungen (Diskuswerfen der Frauen, Weitsprung der Männer) leider leer aus.

Am Freitag gab es dann noch eine Goldene im Rudern im Doppelvierer, die eine beeindruckende Leistung zeigten und mit einer Länge Vorsprung vor den favorisierten Kroaten siegten. Und Andreas Tölzer holte im letzten Judowettbewerb (Männer über 100 kg) noch eine weitere bronzene Medaille für die deutsche Mannschaft.

Inzwischen sind auch die Schwimmwettbewerbe beendet, die für die deutsche Mannschaft eine absolute Pleite wurden. Nicht eine Medaille errangen die deutschen Schwimmer. Was da Britta Steffen, Paul Biedermann und Co. ablieferten, war die schlechteste Leistung seit vielen Jahrzehnten. Teilweise kamen die Athleten nicht ansatzweise an ihre bisherigen Leistungen heran. Da muss sich der Schwimmverband fragen lassen, was da verkehrt gelaufen ist.

Und auch den Sportschützen ging es bisher nicht besser. Nicht dass ich mich unbedingt für Medaillen aus dem Schießsport begeistern könnte. Aber dieses kollektive Versagen sollte Konsequenzen im Bereich Sportförderung haben.

Hier die Nationenwertung

Heute nun um 22 Uhr 50 MESZ gibt es einen weiteren Höhepunkt dieser 30. Olympischen Spiele, denn Endlauf über 100 m der Männer. Im Mittelpunkt: Usain Bolt. Wer soll ihn schlagen, wenn nicht er sich selbst wie bei der WM 2011, als er einen Fehlstart verursachte und disqualifiziert wurde, schlägt.

Alle bisherigen olympischen Endläufe über 100 m Männer seit 1972: Die schnellsten Männer der Welt

Weiterer neuer Wind im Werder-Segel

Heute nur kurz etwas aus London zu den Olympischen Spielen. Gestern war Bronzetag für das deutsche Team. Bronze im Judo der Herren bis 100 kg durch Dimitri Peters aus Rotenburg/Wümme (also ganz aus meiner Nähe), Bronze im Tischtennis Einzel der Männer durch Dimitrij Ovtcharov (ja, diese Dimitri(j)s) und Bronze im Teamsprint Bahnradfahren der Männer. Als I-Tüpfelchen gab es dann noch Gold bei den Frauen im Teamsprint, was eigentlich eine Bronzene hätte sein sollen, wären nicht im Vorlauf die britischen Frauen und dann im Finale die Chinesinnen wegen Wechselfehler ‚zurückgestuft’ worden. Rein sportlich wäre es eben nur Bronze geworden.

Die neue Fußballsaison rückt näher und manche Mannschaft begibt sich bereits an diesem Wochenende in die Startlöcher: Am Samstag, den 4. August, tritt Werder zum ersten halbwegs ernsthaften Kick an, dann wartet beim Liga-total-Cup in Hamburg der FC Bayern München. Man möchte gern wissen, wo man bereits steht … Die Frage ist besonders bei den Fans in Bremen berechtigt.:

Damit der Umbruch beim SV Werder, dem Fußball-Bundesligisten, nicht zum Schiffbruch wird, hat Manager Klaus Allofs jetzt den jungen Belgier Kevin de Bruyne verpflichtet, den man auf den Außenbahnen (sowohl links wie rechts), wohl aber als ’10-er‘ (Spielmacher) trotz der Rückennummer ‚6‘ einzusetzen gedenkt. Bis zuletzt hat Allofs den Wechsel nicht bestätigen wollen. Doch die Eckdaten standen längere Zeit fest: De Bruyne wird für ein Jahr (ohne Kaufoption) geliehen und kostet 1,3 Millionen Euro (1 Mio Pfund) Gebühr. Gestern wurde es nun amtlich: De Bruyne wurde den Medien vorgestellt. Seine ersten Einsätze wird der offensive Mittelfeld-Mann am Wochenende beim Liga-total-Cup in Hamburg feiern können.

Mit einem Marktwert von neun Millionen Euro ist de Bruyne für Werder zu teuer. So hat man wohlweislich auch auf eine Kaufoption beim Leihvertrag verzichtet. Aber ob es wirklich so sinnvoll ist, einen Spieler für nur eine Saison zu verpflichten, mag jeder selbst beurteilen.

SV Werder Bremen: Umbruch oder Schiffbruch?

Apropos Umbruch: Eingeleitet wurde der Umbruch auch dadurch, dass die Spitzenverdiener den Verein verließen, um so die Gehälter doch um einen großen Teil zu reduzieren. Zuletzt hat leider auch Naldo die Kurve gekratzt und spielt jetzt bei den Wolfsburgern. Sandro Wagner, der bereits ausgemustert war, findet bei dem Bundesligaabsteiger Hertha BSC ein neues Betätigungsfeld.

Allerdings dürfte der Neue, Kevin de Bruyne, wieder ein neues Loch in Werders Kassen reißen (Gebühr und anstehendes Gehalt).

Bleibt noch eine Frage: Kommt das junge Talent des KSC, Hakan Calhanoglu, nun zu Werder Bremen oder nicht? Die Vereine sind sich über die Ablösesumme alles andere als einig. Der KSC fordert wohl über 3 Millionen Euro. Für einen so jungen Spieler ist das für Herrn Allofs, Talent hin, Talent her, einfach zu viel Geld. Aber was noch nicht ist, kann ja dann im nächsten Jahr vielleicht werden ….

Es hat sich also einiges beim SV Werder getan. Mancher Platzhirsche ist entschwunden, da scheint es tatsächlich so zu sein, als käme ein bisschen Spaß bei der Mannschaft auf. Solange man keine Dresche bekommt (morgen am Samstag wäre gegen die Bayern dazu die erste Möglichkeit ;-)), sollte die gute Stimmung anhalten. Schön wäre es, wenn diese auch am Saisonende einmal wieder vorhanden wäre. Dann könnte man sich manch dumme Entschuldigung ersparen. Also auf nach Hamburg und ziehen wir den Bayern die Lederhosen aus …

London Calling (6): Silberstreif am Horizont

Gestern gab es ohne Zweifel mit dem Gold des Deutschland-Achter im Rudern aus deutscher Sicht einen der Höhepunkt bei den Olympischen Sommerspiele 2012 in London. Es war ein hart umkämpfter Sieg, denn die Briten hielten lange dagegen, brachen erst kurz vor dem Ziel ein, was die Kanadier nutzten, um an ihnen noch vorbeizuziehen. Anspruch und Leistung deckten sich also. Den Erfolg der ersten Ruder-Finals machte der Doppelvierer der Frauen mit Silber perfekt.

Olympia 2012 London: Gold für den Deutschland-Achter (Rudern)

Apropos Silber: Gestern war ein silberner Tag, denn insgesamt erzielten die deutschen Sportler fünf Silbermedaillen. Neben dem Ruderdamen waren es nicht unbedingt ‚erwartete’ Erfolge. Am überraschesten ist wohl das Silber im Mehrkampf Turnen der Männer durch Marcel Nguyen. Und er hat in den Einzelwettbewerben Chancen auf weiteres Edelmetall. Fabian Hambüchen patzte zweimal und enttäuschte.

Unerwartet ist auch die Silbermedaille durch Kerstin Thiele im Judo der Frauen bis 70 kg. Im Endkampf hatte sie dann aber keine Chance.

Und dann gab es gestern noch das Einzelzeitfahren im Radsport – sowohl bei den Frauen wie bei den Männern. Und sowohl bei den Frauen durch Judith Arndt als auch bei den Männern durch Tony Martin wurde … Silber gewonnen. Tony Martin musste sich nur den britischen Tour-de-France-Gewinner Bradley Wiggins geschlagen geben.

    Olympia London 2012

Nun kann man philosophieren, was so ein zweiter Platz Wert ist. Fragen wir die Fußballspieler des FC Bayern München (dreimal wurden sie in dieser Saison nur ‚zweiter Sieger’, sowohl in der Meisterschaft wie im Pokal und der Champions League), dann wird man in wenig glückliche Gesichter schauen. Silbermedaillengewinner sind als Zweitplatzierte nun einmal auch Verlierer. Der ‚Anspruch’, den man sich zuvor gestellt hat, spielt sicherlich die Hauptrolle. Wer (wie die Bayern) nur den Sieg gelten lässt, wird sich als Zweiter eben vorrangig als Verlierer fühlen. Wer aber alles gegeben hat und dann überraschend so weit vorn liegt, wird eine silberne oder bronzene Medaille als Gewinn empfinden. Mir würde es genügen, nur der zweitreichste Mann der Welt zu sein.

Außerdem gab es gestern noch durch Hannes Aigner im Kajak-Einer Kanu-Slalom (Wildwasserslalom) eine Bronzemedaille.

Und dann waren da ja noch die Schwimmer, die wiederum komplett enttäuschten, hätte nicht wenigstens Markus Deibler als Neunter über 200 m Lagenschwimmen durch den Startverzicht des achtplatzierten Südafrikaners Chad le Clos doch noch den Endlauf heute erreicht. Was haben die Schwimmer nur falsch gemacht. Fragt man die Schwimmer, verweisen sie auf die Trainer, die aber auch keine Antwort wissen.

Übrigens die gestern angesprochenen Badminton-Spieler, die versuchten, ihre Spiele zu verlieren, um eine bessere Ausgangsposition in der K.o-Runde zu haben, sind disqualifiziert worden.

Hier die Nationenwertung

Heute gibt es 18 Entscheidung, u.a. geht es weiter mit Ruderentscheidungen und den ersten Bahnradwettbewerbe. Spannend wird es im Halbfinale im Tischtennis der Männer nach dem frühen Ausscheiden von Timo Boll: Dort trifft Dimitrij Ovtcharov am Morgen (11 Uhr MESZ) auf Weltmeister Zhang Jike. Ebenso schwer wird es für Angelique Kerber, die sich im Tenniseinzel der Frauen in Wimbledon bis ins Viertelfinale gekämpft hat. Dort trifft sie (13 Uhr MESZ) auf die an Nummer eins gesetzte Wiktoria Asarenka. Drücken wir die Da(u)men!

London Calling (5): Erster Medaillensegen

Nach der Silbermedaille im Fechten am Montagabend gab es gestern gleich einen ersten Medaillensegen für die deutschen Sportler bei den Olympischen Sommerspiele 2012 in London. Allen voran waren es die Vielseitigkeitsreiter (Dressur, Gelände und Springen), die sowohl das Mannschafts- wie auch das Einzelgold durch Michael Jung auf seinem Pferd ‚Sam’ holten. Außerdem gab es noch einmal Bronze durch Sandra Auffarth. Ein leicht fader Beigeschmack hat dieser Erfolg allerdings: Der ehemalige Vorsitzende des Sportausschusses im Deutschen Bundestag kritisierte im Vorfeld, dass die deutschen Reiter und Pferde ohne Doping-Trainingskontrollen bei den Olympischen Spielen in London an den Start gegangen sind. Immerhin gab es bei Olympia 2008 in Peking einen Dopingfall in der deutschen Springreiter-Equipe.

Ole Bischof, der Olympiasieger von 2008, konnte seinen Erfolg zwar nicht wiederholen, gewann aber immerhin die Silbermedaille, über die sich auch Sideris Tasiadis, der ‚Grieche’ aus Augsburg, im Canadier-Einer beim Kanuslalom freuen darf.

Hier die Nationenwertung

    Olympia London 2012

Im Schwimmen gab es auch gestern keinen Podiumsplatz: Die deutsche Männer-Staffel über 4×200 m Freistil wurde Vierte. Gold holten sich die USA (6:59,70) mit Superstar Michael Phelps, der mit seiner 19.Olympiamedaille nun alleiniger olympischer Rekordhalter ist.

Negativer Höhepunkt war gestern das Damendoppel beim olympischen Badminton-Turnier. Im Spiel zwischen den topgesetzten Chinesinnen Wang Xiaoli/Yu Yang und den Südkoreanerinnen Jung Kyung Eun/Kim Ha Na versuchten beide Paare, das Spiel zu verlieren, um eine bessere Ausgangsposition in der K.o-Runde zu haben. Neun Aufschläge spielten die Chinesinnen im ersten Satz ins Netz oder Aus und verloren schließlich 11:21, 14:21. Die Zuschauer quittierten die Vorstellung mit Buh-Rufen. Erst nachdem der Schiedsrichter beide Doppel ermahnt hatte, fingen zumindest die Südkoreanerinnen an, um den Sieg zu spielen.

Heute am 5. Wettkampftag steht der deutsche Achter im Rudern (Finale ab 11 Uhr 30) im Mittelpunkt des sportlichen Interesses. Alles anderes als der Gewinn von Gold dürfte als Enttäuschung angesehen werden.

Der Mittwoch hat aber noch andere Highlights zu bieten. So startet Radsportler Tony Martin als Mitfavorit in das Einzelzeitfahren (ab 15.15 Uhr). Auch Judith Arndt rechnet sich in dieser Disziplin bei den Frauen (ab 13.30 Uhr) Chancen aus.

Europameister Jörg Fiedler träumt davon, ab 21 Uhr im Degen-Finale um eine Medaille zu fechten. Und dann gibt es ja die nächste Chance für die deutschen Schwimmer sich Edelmetall abzuholen.