Kategorie-Archiv: Bahn fahren

Bahn (DBAG usw.) fahren ist Sch…

… zum Arschauswischen

Heute muss ich mich wieder einmal auskotzen. Und es geht wieder einmal um den Streik der GDL bei meinen ‚geliebten’ Metronom-Zügen, mit denen ich auf der Strecke Bremen – Hamburg zur Arbeit unterwegs bin (siehe meinen Beitrag hierzu: GDL on strike again). Der letzte Streik ging eigentlich nur übers Wochenende und ist heute bereits 10 Tage her. Während des letzten Streiks gab es übrigens einen ‚erfolgreichen’ Hackerangriff auf die Website des metronoms. Das nur am Rande. In diesen Tagen hat sich dann doch einiges getan:

Die Kommunalpolitik ist endlich aus ihrem Tiefschlaf erwacht. Und angesichts der bevorstehenden Kommunalwahlen in Niedersachsen erkannten einige Politiker, dass auch Bahn-Pendler Wähler sind. So riefen drei Bürgermeister aus dem Landkreis Harburg (Wilfried Geiger aus Buchholz, Dirk Bostelmann von der Samtgemeinde Tostedt und Günter Schwarz von der Gemeinde Seevetal) in einem offenen Brief die beiden Streithähne auf, schnell zu einer Einigung zu kommen.

siehe Twitter (mit weiteren Infos):

#Tostedt Bürgermeister fordern schnelle Einigung von #Metronom und #GDL In einem offenen Brief rufen drei (cont) http://tl.gd/bjrgud

Und endlich bemüht sich die metronom Eisenbahngesellschaft mbH um eine Schlichtung. Die GDl ist aber über das Stadium der gründlichen Prüfung dieses Vorschlags bisher noch nicht hinausgekommen (wenigstens äußert sie sich bisher nicht dazu). Inzwischen hat u.a. die CDU einen möglichen Schlichter ausgeguckt:

siehe Twitter (mit weiteren Infos):

Kein #Streik der #GDL, dafür Vorschlag zur Schlichtung durch #metronom, #NOB und #Cantus – kommt in die Pötte … http://t.co/CVnguYS

siehe Twitter (mit weiteren Infos):

CDU-Politiker Gansäuer soll im #Metronom-Streit vermitteln #GDL – Das schlägt der Landesverband Niedersachsen (cont) http://tl.gd/bjri3v

Zum Teufel mit metronom und GDL

Nun es geht um einen einheitlichen Bundes-Rahmen-Lokomotivführer-Tarifvertrags (BuRa-LfTV) für alle Lokführer und zusätzlich um einen Betreiberwechsel-Tarifvertrag, die der metronom jetzt endlich ins Netz gestellt hat. Die GDL hat daraus bisher wohlweißlich ein großes Geheimnis gemacht. Beleuchteten neutrale Juristen diese Verträge, würde sich herausstellen, dass ersterer der Verträge ein Knebelvertrag ist – und der Betreiberwechsel-Tarifvertrag zwar die hehren Ziele der GDL dokumentiert, aber reichlich weltfremd ist. Die GDL ersehnt sich alte DB-Zeiten herbei (als die DB noch Deutsche Bundesbahn hieß) und wieder ein Beamtentum der Lokführer.

Aber sicherlich hat die GDL nicht ganz Unrecht, wenn sie behauptet, private Bahnunternehmen wie der metronom würden den Wettbewerb gegenüber der Deutschen Bahn (DB) über Personalkosten austragen. Dafür hat die DB in anderen Bereichen (z.B. beim Kauf von Fahrzeugen ist die Bahn als großer Kunde der Industrie im Vorteil und die Preise für die Nutzung der Gleise und Bahnhöfe steigen ständig) Wettbewerbsvorteile – siehe Twitter (mit weiteren Infos):

#Lokführerstreik #GDL – Geschäftsführer: #Metronom droht das Todesurteil – Die GDL-Tarifforderung gefährdet (cont) http://tl.gd/bj4ivk

Aber warum schreibe ich das hier? Es gibt keinen Streik, also ist doch alles bestens, oder? Eben nicht – siehe Twitter:

Heute fallen verdächtig viele #Metronom-Züge aus: Wird jetzt krank gefeiert statt gestreikt? #GDL

Ja der metronom hat zz. wohl zu wenige Lokführer, die ihren Dienst versehen könnten. Es ist Urlaubszeit. Und wie es aussieht, machen viele andere Lokführer krank. So fallen besonders viele Züge morgens und am Nachmittag aus, Züge die außerhalb des allgemeinen Fahrtaktes fahren – Pendlerzüge. So fallen allein seit Dienstag drei von vier Zügen morgens aus, die von Tostedt starten. Mein Zug ist natürlich auch dabei. Ich muss also den nächsten Zug nehmen – und wenn dieser wie heute noch 10 Minuten Verspätung hat, dann komme ich über eine halbe Stunde später zur Arbeit.

Was mich eigentlich nervt (und wohl nicht nur mich), ist, dass ich seit Monaten nicht mehr weiß, ob meine Züge wirklich fahren. Ich kann keine privaten Termine planen, ohne davon ausgehen zu müssen, dass der Zug, den ich dann nehmen müsste, ausfällt. Fahrpläne sind so nur noch Makulatur, etwas für die Katz. Der vom metronom propagierte Wohlfühlfahrplan („Mein neuer Wohlfühlfahrplan! Der neue metronom Komfort, die neuen Verbindungen“) eignen sich höchstens dazu, sich den A… auszuwischen.

Ich fürchte (eigentlich fürchte ich mich gar nicht), der GDL gelingt es, nach und nach die privaten Eisenbahnunternehmen von den Gleisen zu drängen. Sie spielt der DB in die Hände. Heinrich Strößenreuther, Geschäftsführer beim Metronom: „Würden unsere Kosten durch den Rahmentarifvertrag auf das Niveau der Bahn steigen, führe spätestens 2018 der letzte Metronom-Zug.“ Das wäre dann ein Zug zwischen Bremen und Hamburg – über Tostedt – Mitte Dezember 2018 zum Fahrplanwechsel (ich nehme aber keine Wetten entgegen).

Kleiner, aber dicker Nachtrag:

„Die Eisenbahngewerkschaft EVG will den mit der Lokführergewerkschaft GDL geschlossen Grundlagenvertrag, der die Zusammenarbeit der Gewerkschaften regelt, auslaufen lassen. […] Im Kern ist geregelt, dass die EVG, die mit ihren 232.000 Mitgliedern alle möglichen Beschäftigtengruppen bei der Bahn umfasst, nur für diese Leute Tarife abschließt und die GDL nur für die Lokführer. Wenn dieser Vertrag gekündigt wird – das geht indes frühestens zum Juni 2014 –, könnten die Gewerkschaften versuchen, sich wechselseitig Mitglieder abzuwerben. Auch durch teure Tarifabschlüsse, woran die Bahn natürlich kein Interesse hat.“ (Quelle: zeit.de)

Die GDL frohlockt inzwischen: „Dieser Beschluss, sollte er dann von dieser Gewerkschaft überhaupt aufrechterhalten werden, wird als ein guter Tag für alle Beschäftigten des Fahrpersonals in die Geschichte eingehen: Denn damit wäre der Weg frei für eine tarifliche Vertretung der GDL für das gesamte Fahrpersonal.“

Dann gäbe es nicht nur, wie jetzt, monatelange Streiks der Lokführer, nein auch das weitere Fahrpersonal (Fahrgastbetreuer, Putzpersonal usw.) könnte durch Arbeitskämpfe den Zugverkehr lahm legen. Schöne Aussichten!

GDL on strike again

Am Montag, den 27. Juni, endete nach sechseinhalb Tagen der letzte Streik der GDL gegen die metronom Eisenbahngesellschaft GmbH. Trotzdem kam ich zu spät zur Arbeit, weil mein Zug am frühen Morgen ‚als Nachwirkung des Streiks’ ausfiel. Vier Tage nun hatten wir Pendler Ruhe. Ab heute Morgen 2 Uhr wird aber wieder gestreikt. Mit ‚open end’.

Bevor ich hier loswettere, möchte ich eine Lanze für die Zugbegleiter brechen. Die streiken nämlich nicht, müssen aber dafür hinhalten, werden beleidigt, ja in Einzelfällen sogar bespuckt. Zu Tätlichkeiten kam es gottlob bisher wohl noch nicht.

Leute, die Zugbegleiter können nichts für den Streik der Lokführer. Die GDL, die übrigens auch Zugbegleiter zu ihren Mitgliedern zählt, lässt nur die Lokführer streiken. Warum die GDL das andere Zugpersonal außen vorlässt, weiß nur die GDL. Denn bei einem Betreiberwechsel wären die Zugbegleiter (und all das andere Personal) genauso betroffen (zum Thema Betreiberwechsel siehe Näheres in meinem Beitrag GDL-Streik: Privatisierung der Bahn fehlgeschlagen?!).

Dazu die GDL: „ […] beim notwendigen Betreiberwechseltarifvertrag verweigern sie [die metronom Eisenbahngesellschaft GmbH] ihre Unterschrift. Ohne diesen stehen die Lokomotivführer nach jeder verlorenen Ausschreibung auf der Straße oder werden zu niedrigeren Löhnen weiterbeschäftigt. Dieses Szenario könnte im Jahr 2013 pure Realität werden, da der Verkehrsvertrag für die Strecke Uelzen Göttingen, den die metronom derzeit fährt, neu ausgeschrieben und vergeben wird.

Ich habe versucht, einen Wortlaut dieses Betreiberwechseltarifvertrags (hoch lebe das Amtsdeutsch) im Web ausfindig zu machen. Ohne Erfolg. Eine entsprechende Anfrage bei der GDL blieb wohlweißlich unbeantwortet. Ich möchte nämlich wissen, wie dieser Vertrag aussieht, weil ich ‚das Szenario’ nicht so ganz nachvollziehen kann: Sollte z.B. 2013 der metronom die Strecke Uelzen-Göttingen nicht mehr bekommen, sollen dann die Lokführer weiter beim metronom verbleiben (obwohl es für sie keine Arbeit mehr gibt) oder übernimmt der dann neue Betreiber die metronom-Lokführer (dann müsste aber mit diesem ein entsprechender Vertrag ausgehandelt sein und nicht mit dem metronom)?

Der metronom will aus für mich durchaus nachvollziehbaren Gründen diesen Tarifvertrag nicht. Das weiß inzwischen auch die GDL. D.h. die Fronten sind verhärtet (metronom und GDL bezichtigen sich nur noch gegenseitig, einen Abschluss zu torpedieren). Aber das kann doch so nicht weitergehen. Wenn sich die Tarifpartnern nicht ungehend einig werden, dann muss endlich von höherer Seite eingegriffen werden. Ein Schlichter muss dann her. Alles andere wird den Arbeitsfrieden auf Dauer beschädigen, z.B. der metronom wird zusehen, lästige Lokführer so schnell wie möglich loszuwerden. Und den Pendlern und anderen Fahrgästen wird der Geduldsfaden reißen. Ich fürchte um eine Eskalation der Situation. Das will bestimmt keiner.

Hier noch einmal meine Empfehlung (schon des lieben Prinzips wegen): Ich kann Fahrgästen des metronom, die im HVV-Bereich unterwegs sind, nur raten, die so genannte HVV-Garantie in Anspruch zu nehmen. Wer sein Fahrziel einmal mehr als 20 Minuten zu spät erreicht, bekommen 50% des Fahrpreises erstattet. Das gilt auch für Monats- bzw. Abo-Karten. Zz. ist das leider das einzigste ‚Kampfmittel’ des Pendlers gegen diesen Streik.

5. Tag: Nichts Neues von der Streikfront

Sommerzeit ist ‚nachrichtentechnisch’ für gewöhnlich Saure-Gurken-Zeit. Aber wir hier im hohen Norden haben ja weiterhin unseren GDL-Streik: Beim Metronom heute den fünften Tag (ich habe ausführlich am Mittwoch in diesem Blog darüber berichtet). Ein Ende ist nicht in Sicht. Aber hier im hohen Norden sind auch weitere Bahn-Unternehmen von diesem Streik betroffen: Seit dem 17.06., 15 Uhr, bestreikt die GDL die Nord-Ostseebahn. Und seit gestern Morgen ist auch wieder die AKN im Norden Hamburgs betroffen.

Wer es nicht mehr hören oder lesen kann (oder wen die ganze Chose nicht interessiert), sei entschuldigt. Wir lesen uns morgen sicherlich wieder …

Ich brauche nicht zu betonen, dass dieser Streik langsam ‚ätzend’ ist. Allerdings zeigt sich, dass zumindest beim Metronom die Streikverweigerer zunehmen. Es sieht so aus, als würden von Tag zu Tag immer mehr Züge fahren (vielleicht verlagern sich aber auch nur die Schwerpunkte und zz. wird die Strecke Hamburg-Bremen öfter bedient, so genau will ich es nicht wissen). Metronom hat es endlich auch geschafft, zum Tagesbeginn eine Art Notfallfahrplan zu erstellen.

Was bedeutet der Streik für mich? Da ich für gewöhnlich ziemlich früh am Morgen zur Arbeit fahre, habe ich hier echte Probleme. Mein großer Sohn hat sinnigerweise unser Auto am letzten Wochenende mit nach Göttingen genommen. So entfällt die Selbstfahrerei (auf die ich aber auch sonst verzichten würde). Mitfahrgelegenheiten gibt es zwar für mich, aber leider nur deutlich später am Morgen. Einmal wurde ich bis Hamburg-Harburg mitgenommen und geriet so gegen 7 Uhr 30 in Stop-and-Go-Verkehr gleich schon ab Tostedt. Das war nicht das Gelbe vom Ei.

Da Tostedt mit zum Bereich des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV) gehört, habe ich einmal ausführlicher den HVV-Fahrplan studiert und alle Verbindungen (Bahn und Busse) herausgesucht, die irgendwie meinen Wohnort kreuzen. Und tatsächlich habe ich einen Bus gefunden, der zu meiner üblichen Abfahrzeit startet. Nur fährt dieser nicht in westnordwestliche, sondern mehr in nordnordwestliche Richtung. Immerhin lande ich so in Neu Wulmstorf an einer S-Bahnstation, von der ich dann den Weg weiter (eher: zurück) nach Harburg antreten kann. Betrachtet man das einmal grafisch (mit Hilfe eines annähernd gleichseitigen Dreiecks), dann verdoppelt sich nicht nur die Strecke bis Harburg, sondern auch die Zeit, die ich jetzt brauche (im Klartext: 40 Minuten mehr Fahrzeit).

Tostedt über Neu Wulmstorf nach HH-Harburg

Zum Feierabend hin kann ich dann wenigstens einen der noch verkehrenden Metronom-Zug nach Hause nehmen (wenn auch nicht immer zu meiner Zeit, oft übervoll und zudem ein Bummelzug).

Besonders betroffen ist allerdings mein Sohn, der um 8 Uhr in Stade sein muss. Er könnte zwar mit mir morgens fahren (dann wäre er aber viel zu früh in seiner Schule) oder er muss es in Kauf nehmen, mit dem ersten Zug, der dann mit Verspätung und überfüllt von Bremen bei uns eintrudelt, viel zu spät zur Schule zu kommen. Das gilt natürlich für alle Schüler, die auf die Bahn angewiesen sind. Vielen Dank, GDL! Vielen Dank, Metronom! Und auch vielen Dank, HVV, denn innerhalb des HVV verkehrt ja der Metronom. Hier ein kleiner Gedankenanstoß vom 3. Streiktag – bei Twitter gefunden:

@fahrgastbeirat

@willizblog Lokführerstreik Tag 3: Landesnahverkehrsgesellschaft + HVV tun weiter so, als ginge es sie nichts an, ob Züge fahren oder nicht.

Oder wie heute getwittert:

Lokführerstreik: Der #HVV sollte überlegen, wie Pendler entschädigt werden. Oder will der HVV weiter unverdrossen Abo-Entgelte abbuchen?

Übrigens war der Fahrgastbeirat für den Landkreis Harburg der einzigste, der sich herabgelassen hat, auf meinen Beitrag GDL-Streik: Privatisierung der Bahn fehlgeschlagen?! (per Mail oder über Web-Formulare von mir verschickt) zu antworten. Und das prompt noch am gleichen Tag:

Sehr geehrter Herr Albin,

vielen Dank für Ihre Nachricht, die ich mit Interesse gelesen
habe.

Als Fahrgastbeirat besitzen wir kein Mandat, in der aktuellen
Tarifauseinandersetzung zwischen der GDL einerseits und der
metronom Eisenbahngesellschaft mbH andererseits Partei zu ergreifen.
Aus diesem Grund haben wir von einer öffentlichen Stellungnahme
bisher abgesehen.

Sollte der Streik der GDL-Lokführer andauern, werden wir uns sehr
wahrscheinlich für Kompensationsmaßnahmen für die metronom-Kunden
einsetzen. Dazu sind interne Abstimmungen erforderlich. Wir werden uns
dann zu gegebenem Zeitpunkt auch öffentlich zu Wort melden.

Mit freundlichen Grüßen

Klaus Steinfatt.
Fahrgastbeirat für den Landkreis Harburg
Sprecher der Arbeitsgruppe Bahn

Weder Metronom, die GDL Nord, noch die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen oder der HVV haben sich bis jetzt bei mir gemeldet.

Nun meinen Zug zurück heute nach Hause habe ich bereits auserkoren und hoffe dann auch, halbwegs pünktlich nach Hause zu kommen. Mein großer Sohn hat es wohl schon geahnt und kommt heute Abend mit unserem Auto nach Hause (er müsste sonst mit dem Metronom von Göttingen über Hannover nach Uelzen, weiter nach Hamburg und von dort Richtung Bremen fahren; wahrscheinlich würde er heute nicht mehr ankommen).

Wie gesagt: Ein Ende des Streiks sehe ich noch nicht. Bei der Ostdeutschen Eisenbahn GmbH (ODEG) hatte die GDL geschlagene elf Tage bis zum Montagmorgen gestreikt, um gestern Morgen den Streik wieder aufzunehmen. Warum sollte es mir und all den anderen Fahrgästen des Metronom besser ergehen.

GDL-Streik: Privatisierung der Bahn fehlgeschlagen?!

Inzwischen wettet man bereits, wer im Lokführerstreik der GDL gegen die metronom Eisenbahngesellschaft GmbH als erstes nachgibt. Eine Zugbegleiterin sagte gestern in einem der wenigen Züge, die zwischen Hamburg und Bremen verkehrten, sie glaube, dass Metronom ‚einknicken’ wird. Andere glauben, dass Metronom den Streik ‚aussitzt’, bis die Streikkasse bei der GDL leer ist.

Soviel ist klar: Die Fronten sind verhärtet und ein Ende des Streiks, so glaube auch ich, nicht abzusehen. Man werfe nur eine Blick nach Brandenburg. Dort dauerte der letzte Streik bei der Ostdeutschen Eisenbahn GmbH (ODEG) geschlagene 264 Stunden, das sind 11 volle Tage. Da erahnt man, was uns, den Gastgästen des metronom, blühen kann.

Letzter Stand: Während die metronom Eisenbahngesellschaft GmbH Gehaltsverbesserungen anbietet, besteht die GDL weiterhin auf „‚Schutzbestimmungen’, etwa verbindliche Regelungen zur Personalübernahme bei Betreiberwechseln nach Ausschreibungen oder unternehmensinterne Weiterbeschäftigungsregelungen bei Fahrdienstuntauglichkeit unter voller Besitzstandswahrung. Darüber hinaus soll ein Berufsverbot für Hauptschulabsolventen eingeführt werden.“ (Quelle: zughalt.de)

Knackpunkt nach meiner Ansicht ist die Festschreibung einer garantierten Personalübernahme bei Betreiberwechseln nach Ausschreibungen. Anders als in alten Tagen werden Bahnstrecken jeweils für einen bestimmten Zeitrahmen (z.B. das so genannte Hanse-Netz seit Dezember 2010 für acht Jahre) ausgeschrieben. Ist die Zeit abgelaufen, wird neu ausgeschrieben und auch andere Bahnunternehmen können den Zuschlag erhalten. Wie aber soll diese von der GDL geforderte Übernahmegarantie funktionieren? Kann mich da vielleicht einer (z.B., von der GDL) aufklären?

Zum Teufel mit metronom und GDL

Erschreckend finde ich im Zusammenhang mit dem Streik die Informationspolitik der beiden Kontrahenten. Während sich metronom seit Tagen zu keiner Stellungsnahme auf seiner Website aufraffen kann (Warum lehnt man die von der GDL geforderten bundesweit einheitlichen Tarifstandards ab?) und nur mit einem ewig gleichen „Wir bitte Sie, die Ihnen entstehenden Unannehmlichkeiten zu entschuldigen.“ daherkommt (die GDL ist dagegen nicht einmal im Stande, sich bei den Fahrgästen, die immerhin für die Gehälter der Lokführer aufkommen, zu entschuldigen), polemisiert die GDL statt zu informieren. Beide Seiten arbeiten dabei mit Unterstellungen:

GDL in einer Pressemitteilung vom 17.06.2011:

„Für die GDL sieht es klar danach aus, dass die metronom von den Gesellschaftern, allen voran der italienischen Netinera-Gruppe [vormals Arriva Deutschland GmbH], an die Wand gefahren werden soll“, so der Vorsitzende des GDL-Bezirks Nord, Lutz Schreiber. „Gerade die kürzlich nicht erfolgten Bewerbungen auf Ausschreibungen mit dem hohen Tarifniveau der metronom spiegeln wider, dass nach dem Willen der Gesellschafter der Wettbewerb weiterhin über das Einkommen und damit auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden soll.“

Warum konkretisiert die GDL z.B. nicht ihre Behauptung hinsichtlich der „kürzlich nicht erfolgten Bewerbungen auf Ausschreibungen“. Welche Ausschreibungen (Mehrzahl!), bitte?

„In einer Pressemitteilung erklärte die Metronom, dass sich immer weniger Lokführer an dem seit Montagmittag laufenden Streik beteiligen würden.“ (Quelle: u.a. weser-kurier.de)

Also heute Morgen fielen, wenn ich das richtig sehe, bis 8 Uhr neun von zehn Zügen, die von Tostedt Richtung Hamburg fahren, aus. Auf den Tag gerechnet sind bisher 65-69 % der metronom-Züge in diesen ersten Streiktagen ausgefallen (wobei Züge, die zur Mittagszeit fahren, für die Pendler völlig uninteressant sind).

Man versucht sich nur gegenseitig mürbe zu machen und tönt lauthals und provozierend in die Gegend. Der Fahrgast (besonders der Pendler, der tagtäglich ‚nur’ zur Arbeit und zurück möchte) wird völlig außer Acht gelassen.

Und noch eine Meldung, die mich äußerst stutzig macht:

„Nach Aussage Schreibers [GDL-Bezirkschef] wollte das Unternehmen [metronom] auf den Tarifvertrag eingehen – doch dann habe man bei Metronom eine Kehrtwende vollzogen. Eine halbe Stunde vor der angesetzten zweiten Verhandlungsrunde hätte Metronom seine Mitarbeiter per Hausmitteilung wissen lassen, dass die Gesellschafter die GDL-Forderungen strikt ablehnen.“ (Quelle: nochmals weser-kurier.de)

Was ist das denn nun?!

Wie auch immer: Alles deutet für mich daraufhin, dass die Privatisierung der Bahn (bis Dezember 2003 bediente die Deutsche Bahn AG bzw. ihre Tochterunternehmen noch die Bahnstrecken Bremen-Hamburg-Uelzen, bis Dezember 2005 die Strecke Uelzen–Hannover–Göttingen – und sogar bis Dezember 2007 die Strecke Hamburg–Stade–Cuxhaven) gehörig in die Hose gegangen ist. Es beginnt damit, dass die Eigner deutscher Bahnunternehmen wechseln wie mancher nicht einmal seine Unterhose, und endet in einer Art verkehrspolitischen Deutschen Kleinstaaterei.

Konkurrenz soll angeblich den Wettbewerb beleben. Der Kunde, hier Fahrgast, soll davon profitieren. Welchen Profit er einfährt, ist jetzt endlich ersichtlich: Er ist der Gelackmeierte. Und die Fahrpreise steigen wie bisher!

Und was ich langsam wirklicht nicht verstehe: Warum wird nicht von höherer Seite endlich in diesen Streik eingegriffen. Der Tarifautonomie zum Trotz. Man bedenke, dass diese tarifliche Auseinandersetzung bereits ein Jahr währt. Soll das so bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag weitergehen? Was ist mit der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG), die immerhin für die Ausschreibungen der genannten Bahnstrecken zuständig ist. Metromom erfüllt zz. nicht seinen Vertrag. Es muss doch Mittel geben, metronom zur Erfüllung zu zwingen. Auf der Website der LNVG aber kein Wort. Das Gleiche vom Fahrgastbeirat für den Landkreis Harburg. Auch hier nur der kurze Hinweis auf den Streik, keine Stellungnahme.

Und was ist mit dem Hamburger Verkehrsverbund (HVV), in dem ab Tostedt auch der metronom verkehrt. Dort findet man unter Fahrplanabweichungen und Neuigkeiten auch nichts Neues. Ich kann Fahrgästen des metronom, die im HVV-Bereich unterwegs sind, nur raten, die so genannte HVV-Garantie in Anspruch zu nehmen. Wer sein Fahrziel einmal mehr als 20 Minuten zu spät erreicht, bekommen 50% des Fahrpreises erstattet. Das gilt auch für Monats- bzw. Abo-Karten.

Ich mutmaße, das die metronom Eisenbahngesellschaft GmbH den Streik aussitzen wird. Konkrete Hinweise dazu gibt es zwar nicht, aber wer beim Getöne von metronom und GDL genauer hinhört, kann das sehr gut heraushören. Ich will hier nicht wetten, ich will nur endlich wieder Züge sehen, mit denen ich halbwegs pünktlich zur Arbeit und zurück nach Hause komme. Es reicht …!

Siehe u.a. auch meine Beiträge:
Die Provinzposse geht in die nächste Runde
Tariftreueerklärung

Die Provinzposse geht in die nächste Runde

Was soll man dazu noch sagen: Nachdem die Verhandlungen zwischen der metronom Eisenbahngesellschaft GmbH und der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), die am 17. Juni geführt wurden, gescheitert sind, befinden sich die organisierten Lokführer seit gestern Mittag, 14 Uhr, wieder im Streik.

Während die metronom Eisenbahngesellschaft GmbH Gehaltsverbesserungen anbietet, besteht die GDL weiterhin auf „‚Schutzbestimmungen’, etwa verbindliche Regelungen zur Personalübernahme bei Betreiberwechseln nach Ausschreibungen oder unternehmensinterne Weiterbeschäftigungsregelungen bei Fahrdienstuntauglichkeit unter voller Besitzstandswahrung. Darüber hinaus soll ein Berufsverbot für Hauptschulabsolventen eingeführt werden.“ (Quelle: zughalt.de)

Zum Teufel mit metronom und GDL

Was haben die Damen und Herren da eigentlich am letzten Freitag verhandelt? Warum haben die sich überhaupt an einen Tisch gesetzt, wenn sie im Vorfeld jegliche Alternativlösung ablehnten. Jeder verharrt auf seinem Standpunkt und damit Basta! Und der Dumme ist wieder der Pendler, der von dieser Provinzposse inzwischen mehr als die Schnauze voll hat.

Siehe u.a. auch meinen Beitrag: Tariftreueerklärung

metronom versus GDL

Die GDL glänzt wieder durch Einfallslosigkeit im Arbeitskampf. Die dumpfsinnigen Funktionäre sitzen mit ihren fetten Bäuchen im Warmen und rufen das Fußvolk zum Streik auf. Und dieses folgt prompt – wie es sich fürs liebe Vieh gehört. Keiner macht sich wirklich Gedanken darüber, mit welchen Aktionen man vielleicht sinnvoller agieren könnte. Und bei der metronom Eisenbahngesellschaft harrt man weiterhin der Dinge, die da kommen. Notfalls schiebt man sich gegenseitig ‚den schwarzen Peter’ zu. Währenddessen schlagen sich Tausende von Pendlern mühselig zur Arbeit durch. Er ist erbärmlich, was sich da beide Seiten leisten. Ein Ende dieses absurden Theaters ist nicht in Sicht.

Zum Teufel mit metronom und GDL

Die nachfolgenden Passagen dieses Beitrags habe ich auf polizeilichem Druck hin entfernt, da sie angeblich einen Aufruf zu einer Straftat beinhalten. Mich besuchte im Auftrag der Bundespolizei zwei Polizisten aus meinem Wohnort und forderten mich auf, diesen Artikel zu löschen, was ich hiermit tue.

Absurder Lokführerstreik beim metronom

Der Lokführer-Streik der GDL bei den Privatbahnen und damit bei uns bei der metronom Eisenbahngesellschaft mbH nimmt immer abstrusere Formen an. Wie zu erwarten war, wird erneut vom Donnerstagmorgen 2 Uhr (14.04.) 48 Stunden lang bis zum Samstagmorgen gestreikt. Jetzt hat sich auch der Bundesvorsitzende des Fahrgastverbandes Pro Bahn, gewissermaßen der Verbraucherverband der Bahnreisenden, zu Wort gemeldet:

„Der für diese Woche angekündigte erneute Streik der Lokführer stößt auf immer weniger öffentliche Akzeptanz. ‚Die Politik der Gewerkschaft der Lokführer (GDL) ist für die Bahnkunden nicht mehr nachvollziehbar’, kritisierte der Bundesvorsitzende des Fahrgastverbandes Pro Bahn, Karl-Peter Naumann, im Gespräch mit ‚Welt Kompakt’. In Wahrheit handele es sich bei den Drohungen und dem bevorstehenden Arbeitskampf um ein ‚reines gewerkschaftspolitisches Machtspiel zwischen der kleineren GDL und der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG’, betonte der Hamburger Pro-Bahn-Chef. ‚Die Gewerkschaften tragen den Streik auf dem Rücken der Passagiere aus – und nehmen sie gleichsam als Geiseln.’“ (Quelle: www.welt.de/print/welt_kompakt)

Hierzu ein Lagebericht von zughalt.de:

„Die Situation ist ausgesprochen kritisch. Während die Privatbahnkonzerne nicht einmal mehr zu gemeinsamen Verhandlungen bereit sind, will die GDL weder in ein Schlichtungsverfahren eintreten noch von zentralen Forderungen abrücken. Sie verlangt eine Bezahlung von 105% des DB-Niveaus, verbindliche Personalübernahmeregelungen bei Betreiberwechseln, innerbetriebliche Weiterbeschäftigung bei Fahrdienstuntauglichkeit und sie möchte den Beruf des Lokführers für Hauptschulabgänger unzugänglich machen.

Mit der wesentlich größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) wurde bereits ein Branchentarifvertrag für den Nahverkehr abgeschlossen. Er sieht mindestens 93,75% des DB-Lohnniveaus vor, kennt ebenfalls Personalübernahmeregelungen bei Betreiberwechseln, sieht aber weiterhin Berufseinstiegsmöglichkeiten für Hauptschulabgänger vor. Diesen Abschluss hält die GDL jedoch für zu schwach.“

„Bei der Bahngesellschaft Metronom herrscht weiterhin Unverständnis über den Streikaufruf, da die Löhne bei der Metronom Eisenbahngesellschaft bereits über dem von der Gewerkschaft geforderten Niveau liegen würden. ‚Leider weigert sich die GDL auch weiterhin, Verhandlungstermine zu nennen oder überhaupt Forderungen an Metronom in Bezug auf die gesamte Belegschaft zu stellen’, sagt Metronom-Geschäftsführer Wolfgang Birlin.

Der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky dagegen ruft die Unternehmen und damit auch die Metronom auf, schnell ein verhandlungsfähiges Angebot zum Rahmentarifvertrag vorzulegen und den Tarifkonflikt nicht länger auf dem Rücken der Kunden aus[zu]sitzen. Birlin dreht den Spieß um. Er fordert die GDL auf, mit einer verhandlungsfähigen Forderung an den Verhandlungstisch zu kommen. Denn um das Hauptanliegen der GDL, die Anpassung der Gehälter an das Niveau der Deutschen Bahn (DB), könne es bei den Streikaufrufen bei der Metronom-Gesellschaft laut Birlin nicht gehen.

‚Wir zahlen schon jetzt allen Lokführern mehr Lohn als die DB, in der Spitze sogar mehr als 15 Prozent mehr Grundgehalt’. Ein Berufseinsteiger verdiene bei Metronom nach einer bis zu neunmonatigen Ausbildungszeit mit allen Zuschlägen ein Jahresgehalt von etwa 32 700 Euro brutto. Angesichts dieser Zahlen könne die Geschäftsführung des Metronom die fortgesetzten Streikmaßnahmen der GDL nicht nachvollziehen.“ (Quelle: www.abendblatt.de)

Hierzu ein kleiner Beitrag von freiepresse.de vom 7. April hinsichtlich der Ausbildung zum Lokomotiveführer bei deutschen Eisnebahnunternehmen:

„Als Richtwerte für die Ausbildungsvergütung nennt die Bundesarbeitsagentur 647 Euro pro Monat im ersten, 720 im zweiten und 793 im dritten Ausbildungsjahr. Später kann die Bezahlung 2295 bis 2559 Euro brutto betragen. Sven Grünwoldt von der Gewerkschaft GDL weist darauf hin, dass es große Gehaltsunterschiede von bis zu 30 Prozent gebe. ‚Schlusslicht ist die Ostdeutsche Eisenbahngesellschaft ODEG. Besonders gut zahlt die Metronom Eisenbahngesellschaft in Niedersachsen.’“

Metronom wird bestreikt, weil sie mehrheitlich zur Netinera (Im März 2011 erfolgte die Umbenennung des Unternehmens von Arriva Deutschland in Netinera Deutschland) gehört. Bei metronom gilt ein Haustarifvertrag. Die GDL will aber einen einheitlichen Bundesrahmentarifvertrag – auch bei Netinera und damit bei metronom. Über die Eigentumsverhältnisse hatte ich mich bereits hinreichend in meinem Beitrag „Italienische Verhältnisse“ geäußert.

Ich halte es für geradezu absurd, wenn die Lokführer der metronom Eisenbahngesellschaft streiken. Obwohl sie überdurchschnittlich verdienen, streiken angeblich alle 100 % der metronom-Lokführer, die in der GDL organisiert sind. Solidarität ist etwas Schönes. Aber wenn hierfür die Fahrgäste „gleichsam als Geiseln“ genommen werden, dann ist der Streik zumindest bei metronom „völlig überzogen“. Apropos: „völlig überzogen“: Hier noch etwas am Schluss: Es geht um Aussperrung. Als Aussperrung bezeichnet man die vorübergehende Freistellung von Arbeitnehmern von der Arbeitspflicht durch einen Arbeitgeber in einem Arbeitskampf ohne Fortzahlung des Arbeitslohnes. Sie ist somit typischerweise die Antwort der Arbeitgeberseite auf einen Streik und soll die Kosten des Streiks für die Gewerkschaften erhöhen.

„Der französische Staatskonzern Veolia hat[te] … angekündigt, die Lokomotivführer der Veolia Verkehr Sachsen-Anhalt, der Nord-Ostsee-Bahn, der Nord-West-Bahn, der Bayerischen Regiobahn und der Mitteldeutschen Regiobahn bis zum 4. April 2011 auszusperren.

Es ist den Lokomotivführern somit verboten, in dieser Zeit im Unternehmen zu arbeiten. Obwohl die GDL nur zwei Tage zum Arbeitskampf aufgerufen hat, sollen die Lokomotivführer vier Tage keinen Lohn bekommen. ‚Das ist ein klarer Versuch, die GDL und ihre Lokomotivführer einzuschüchtern. Wir lassen unsere Mitglieder aber nicht im Regen stehen’, so der GDL-Bundesvorsitzende. Die GDL wird zunächst die Recht- und Verhältnismäßigkeit dieser Maßnahme gerichtlich prüfen lassen. Weselsky: ‚Wir halten die Aussperrung für völlig überzogen. Im Zweifelsfall werden wir unseren Mitgliedern aber für die gesamte Dauer der Aussperrung Streikgeld gewähren.’“ (Quelle: www.stadtmorgen.de)

Herr Weselsky, es ist schon interessant, wie Sie hier mit zweierlei Maß messen. Sie halten die Aussperrung für völlig überzogen. Schön. Fragen Sie doch einmal, was die Kunden, die tagtäglich mit den Bahn zur Arbeit und zurück pendeln, von ihren tagelangen Streiks halten. Hier die Antwort: „Der für diese Woche angekündigte erneute Streik der Lokführer stößt auf immer weniger öffentliche Akzeptanz.“ Herr Weselsky, es wird Zeit für Verhandlungen. Sperren Sie sich nicht länger gegen eine Schlichtung. Und geben Sie endlich ihr „gewerkschaftspolitisches Machtspiel“ auf. Es reicht!

On Preston Platform

Ian Anderson hat nicht nur mit „Locomotive Breath“ das wohl von der Gruppe Jethro Tull bekannteste Lied geschrieben. Es gibt auch noch andere Lieder, die etwas mit Eisenbahnen zu tun haben:

On Preston platform
Do your soft shoe shuffle dance

heißt es in dem sehr kurzen Lied „Cheap Day Return“, ein Liedchen mit akustischer Begleitung, wie es von Ian Anderson viele gibt (Wond’ring Aloud fällt mir auf die Schnelle ein, und Nursie – oder: Slipstream), meistens nicht eine Minute lang.

Cheap Day Return

Cheap Day Return war und ist wohl auch heute noch ein Bahnticket in Großbritannien: Wer am gleichen Tag auch wieder die Rückreise antritt, fährt preiswerter als mit einem normalen Ticket: Spartag-Rückfahrkarte würde das bei uns wohl heißen.


Jethro Tull – Cheap Day Return & Mother Goose

Die Preston Railway Station in Preston/Lancashire, England, ist eine Hauptstation auf der West Coast Main Line der britischen Bahn und bedient u.a. auch den First ScotRail Overnight Sleeper zwischen London und Schottland.

Brush away the cigarette ash that’s
falling down your pants.

Der Bahnsteig der Preston Station dient als Zwischenstation (um eine Zigarette zu rauchen) auf dem Weg zum kranken Vater. Dort angekommen, bedient die Krankenschwester auch ihn mit einem Tee und bittet um ein Autogramm. Und es ist ihr Lachen, was ihm in Erinnerung bleibt:

And you sadly wonder
does the nurse treat your old man
the way she should.
She made you tea,
asked for your autograph —
what a laugh.

Tariftreueerklärung

Die Lokführergewerkschaft GDL feiert ihren 24-stündigen Streik (von Montag 2 Uhr 30 bis Dienstag 2 Uhr 30) bei den großen Bahn-Konkurrenten als vollen Erfolg. Sie hofft nun auf schnelle Angebote der Arbeitgeber.

Dazu GDL-Chef Claus Weselsky: „Die Sturheit der Arbeitgeber führt dazu, dass der Tarifkonflikt erneut auf dem Rücken der Reisenden ausgetragen werden muss.“ Wirklich ein Muss?

Meinen Beitrag Italienische Verhältnisse hier im Blog, in dem ich u.a. die verwickelten Eigentumsverhältnisse bei der metronom Eisenbahngesellschaft mbH aufgebröselt habe, hatte ich an alle drei betroffenen ‚Partner’ (Lokführergewerkschaft GDLmetronom EisenbahngesellschaftLandesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG)) per Mail versandt:

Sehr geehrte Damen und Herren,

als Kunde der metronom Eisenbahngesellschaft mbH, also als Pendler, der alltäglich als Arbeitnehmer auf die Bahn angewiesen ist, auch als Vater eines 17-jährigen Sohnes, der mit dem Zug zur Schule fahren muss, erlauben Sie mir, Ihnen den folgenden Artikel zukommen zu lassen.

Ich kann nur noch einmal an Sie als Beteiligte appellieren, den Kunden, für den Sie arbeiten und der Sie bezahlt, bei all den Tarifstreitigkeiten nicht zu vernachlässigen.

Mit freundlichen Grüßen

Bis zum heutigen Tag habe ich keine Antwort bekommen. Das deutet nicht nur auf Sturheit, sondern unverkennbar auf Ignoranz gegenüber all den Kunden hin. Zudem gibt es wenige bis gar keine Informationen auf den jeweiligen Websites zu dem Stand des Streiks, z.B. Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG)Arriva Deutschland als Eigner der metronom Eisenbahngesellschaft (noch diese selbst).

Heute nun, nach genau drei Wochen, hat sich dann doch die LNVG per Mail bei mir gemeldet. Hier der – wie ich finde – interessante Wortlaut:

Sehr geehrter Herr Albin,

vielen Dank für Ihre E-Mail. Wir möchten kurz auf einen Punkt in Ihrem Anschreiben eingehen. Sie schreiben: Kritiker behaupten nun, Metronom hätte den Zuschlag bekommen, weil diese durch ‚Dumping-Löhne’ den Preis drücken konnte.

Hinsichtlich der Personaltarife haben wir in einzelnen Ausschreibungen Mindestlöhne auf Basis repräsentativer Tarifverträge vorgegeben, sofern Landesvergabegesetze dieses vorsehen. Inzwischen verlangen wir in der Regel eine Tariftreueerklärung, bei der die Eisenbahnverkehrsunternehmen bestätigen müssen, dass sie ihre Mitarbeiter nach einem mit einer tariffähigen Gewerkschaft abgeschlossenen Tarifvertrag, der in Niedersachsen für die Mitarbeiter der nichtbundeseigenen oder der bundeseigenen Eisenbahnen gültig ist, bezahlen werden.

Wir unternehmen erhebliche Anstrengungen, um eine tarifliche Entlohnung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und eine hohe Qualifikation und Motivation bei diesen zu gewährleisten und deren Arbeitsplätze auch im Ausschreibungswettbewerb zu sichern. In allen aktuellen Ausschreibungen haben wir außerdem die Zugbegleitquote deutlich erhöht und schaffen damit neue Arbeitsplätze.

Mit freundlichen Grüßen
i. A. B. T.

Das klingt schon einmal sehr gut. Besonders die „Tariftreueerklärung“ halte ich für angebracht. Inwieweit diese allerdings bereits bei den Verträgen mit der metronom Eisenbahngesellschaft (hier besteht z.B. ein Acht-Jahresvertrag bis 2018 für das erwähnte Hanse-Netz) Berücksichtigung findet, ist leider nicht ersichtlich.

Und noch eines: Die Metronom-Züge verkehren auch im Hamburger Verkehrsverbund (das betrifft alle Züge ab Tostedt in Richtung Hamburg):

„Fahrgäste mit einem Fahrschein des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV) können selbstverständlich die neue Kundengarantie des HVV in Anspruch nehmen. Grundsätzlich gilt die HVV-Garantie, wenn das genutzte Verbundverkehrsmittel mehr als 20 Minuten später als im Fahrplan angegeben an Ihrer Zielhaltestelle ankommt.

Geben Sie bei der HVV-Garantie die Details zu der verspäteten Fahrt im HVV an, die maximal drei Tage zurück liegen darf. Bitte halten Sie für den folgenden Antrag zur HVV-Garantie Ihre persönlichen Daten, Ihre Emailadresse und die verwendete Fahrkarte bereit. Sie erhalten sofort nach dem Absenden eine Eingangsbestätigung an Ihre Emailadresse. Bitte beachten Sie, dass Sie entweder die HVV-Garantie oder die bundesweiten Fahrgastrechte im Eisenbahnverkehr wahrnehmen können. Eine Kombination beider Leistungen ist nicht möglich. Der Unterschied Fahrgastrechte / HVV-Garantien wird unter folgendem Link beschrieben: HVV-Garantie!“

aus: Informationen Fahrgastrechte der Metronom-Website

Ich habe ‚spaßeshalber’ online diese Kundengarantie des HVV in Anspruch genommen und bin jetzt gespannt, wie entschieden wird. Übrigens: Mein Entschädigungsbetrag beträgt 1,60 Euro für eine Fahrt. In der Antwortmail stand u.a.:

„Die HVV-Garantie ist ein Leistungsversprechen. Pünktlichkeit ist für unsere Kundinnen und Kunden des öffentlichen Nahverkehrs eines der wichtigsten Qualitätsmerkmale. Mit Ihren Angaben helfen Sie uns dabei, die Qualität des öffentlichen Nahverkehrs im Hamburger Verkehrsverbund stetig zu verbessern.

Wir haben Ihren Antrag in unserem System unter der oben genannten Garantienummer erfasst. Sobald Ihre Angaben geprüft wurden, erhalten Sie von uns eine Nachricht über das Ergebnis.“

Nachtrag: Schlimmer geht immer … Jetzt kommt es für uns Pendler ganz dicke: Die GDL bestreikt die Bahn-Konkurrenz (dazu gehört über die Arriva eben auch der Metronom) am Donnerstagmorgen 3 Uhr bis Samstag 2 Uhr ganze 47 Stunden lang: ‚Der Kunde ist wieder einmal der Arsch, in den man bis zum Abwinken treten kann!‘

Herzlich

Es ist doch wohltuend, morgens bereits herzlich im Zug gegrüßt zu werden: „Werte Fahrgäste, wir begrüßen Sie herzlich … zur Fahrt nach … und wünschen Ihnen eine angenehme Fahrt!“ So, oder so ähnlich. Angesichts des Streiks bei der Bahn und hier bei uns beim Metronom klingt das aber fast wie Hohn. Überhaupt: Herzlich begrüßt werden möchte ich von meiner Frau, meinen Kindern und guten Freunden, aber nicht von wildfremden Zugbegleitern.

Nun heute wurde ich nicht herzlich begrüßt; ich wurde gar nicht begrüßt. Per Lautsprecherdurchsage am Bahnsteig wurde ich darauf hingewiesen, dass zwischen Bremen und Hamburg bis um 10 Uhr keine Züge fahren werden. Natürlich wusste ich, dass die GDL (ich brauche wohl keinem zu erläutern, für was diese drei Buchstaben stehen) heute von 4 Uhr bis 10 Uhr morgens zum Streik aufgerufen hat. Aber irgendwie muss ich ja zur Arbeit – und das geht bei mir nur mit dem Zug.

So sitze ich jetzt also zu Hause, habe einen Tag frei nehmen müssen, obwohl auf der Arbeit wichtige Dinge warten. Das ist das erste Mal, dass mir so etwas passiert.

Dafür möchte ich der GDL ‚herzlich’ danken, so komme ich schon einmal dazu, meine Unterlagen für die Steuererklärung zusammenzusuchen und damit zu beginnen, via ElsterFormular die ersten Daten einzutragen.

Ein Tag mag ja noch gehen, aber wie wird es weitergehen? Wie viel Streik kommt da noch auf uns zu? Der Streik im Güterverkehr klappte übrigens wohl nicht ganz so gut, nach den zahlreichen Güterzügen zu urteilen, die heute Morgen bei uns vorbeirauschten. Dafür hat es den Pendlerverkehr massiv getroffen. Ich möchte nicht wissen, wie viele neben mir heute einen freien Tag genommen haben oder heute Abend ihre fehlenden Arbeitsstunden nachholen müssen. Und ich möchte nicht wissen, wie viele Schüler heute anstehende Klausuren verpasst haben.

Das breite Verständnis für die Forderungen der Lokführer (Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen für das ZDF-Politbarometer) dürfte im Schwinden begriffen sein. Und es wird weiterschwinden, wenn man Pendler auch in den nächsten Wochen zum Sündenbock machen wird. Ich habe keine Verständnis für solch unsinnige Aktionen von Arbeitnehmern gegen Arbeitnehmern.

Italienische Verhältnisse

Die GDL (Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer) kündigt unbefristete Streiks an, nachdem ihre Mitglieder in einer Urabstimmung für eine Ausweitung des Ausstandes gestimmt haben. Das betrifft auch den Personennahverkehr in Norddeutschland und damit die Züge der Metronom Eisenbahngesellschaft mbH.

Die GDL fordert einen Flächentarifvertrag für alle Lokomotivführer (egal ob sie Fern-, Nah- oder Güterzüge fahren) in Deutschland, kurz BuRaLFT genannt. In diesem Flächentarifvertrag soll ein Entgelt festgeschrieben werden, das bei 105 Prozent des DB-Niveaus liegt.

Die Tarifrunde selbst dauert bereits seit Sommer 2010 an und ist aus verschiedenen Gründen für Außenstehende nicht vollständig nachvollziehbar. „Am 8. Oktober hatten die privaten SPNV-Unternehmen der Tarifgemeinschaft aus Transnet und GDBA“ (seit dem 30. November 2010 sind diese beiden zur Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft, kurz EVG, fusioniert) „ein weitgehendes Angebot vorgelegt, das im Basistarif eine Anhebung der Entgelte auf das DB-Niveau vorsieht. Bei Berücksichtigung struktureller Unterschiede in den Zuschlägen und Zulagen kommt das Angebot beim Jahresentgelt auf 90 Prozent des DB-Niveaus.“ Am 5.11.2010 wurde hierzu ein bilaterales Schlichtungsverfahren vereinbart. Zu diesem Gespräch war auch die GDL eingeladen. „Ziel der Schlichtung soll ein gemeinsamer Tarifvertrag für die Beschäftigten im Schienennahverkehr sein.“ (Quelle: arriva.de).

Im Januar 2011 hatten sich dann die genannten sechs SPNV-Unternehmen mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) sowie mit der DB auf einen Branchentarifvertrag für den SPNV geeinigt. Die Einigung kam durch einen Schlichterspruch von Dr. Peter Struck, ehemaliger Bundesverteidigungsminister und bis 2009 Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, zu Stande. Mit diesem Branchentarifvertrag SPNV wurde erstmals die Eigenständigkeit der Branche anerkannt. (Quelle: veolia-verkehr.de)

Genau diesen Branchentarifvertrag akzeptiert die GDL nicht.

Die GDL hat etwa 34.000 Mitglieder; von den rund 25.000 Triebfahrzeugführern in Deutschland sind mehr als 70 Prozent bei der GDL organisiert. Die ‚konkurrierende“ EVG hat etwa 240.000 Mitgliedern. Bei ihr ist die Mehrzahl der Lokrangierführer organisiert.

GDL und EVG treten mehr und mehr konkurrierend auf. Die EVG hatte sich ja Anfang des Jahres mit den Arbeitgebern auf einen SPNV-Branchentarifvertrag geeinigt. Der EVG- Vorsitzende Alexander Kirchner kritisiert daher die jetzige Vorgehensweise der GDL. „Es gehe den Lokführern [der GDL] nicht um den Tarifkonflikt…. Ihr Ziel sei es stattdessen, mehr Mitglieder als die Schwestergewerkschaft zu bekommen. Kirchner sehe die Gefahr einer Entsolidarisierung der Gesellschaft, wenn jede Berufsgruppe für sich ‚vom Kuchen immer ein größeres Stück abschneidet als die anderen’ ‚Im Bereich Bahn gibt es jede Menge Beschäftigtengruppen, die mindestens oder sogar noch ein höheres Druckpotenzial erzeugen können als die GDL’, sagte Kirchner. Er kritisierte auch mögliche längere Streiks: ‚Wenn es aber darum geht, dass in Zukunft nur noch Ergebnisse erzielt werden, wenn man möglichst lange und häufig streikt, dann kriegen wir eine andere Republik, eine andere Gesellschaft.’“ (Quelle. zdf.de) Italienische Verhältnisse?

Werfen wir einen Blick auf die Arbeitgeberseite und hier speziell auf die Gesellschaft, die die Metronom-Züge betreibt:

Die Metronom Eisenbahngesellschaft mbH gehört zu 69,9 % der NiedersachsenBahn GmbH. Diese wiederum ist ein Zusammenschluss der privaten Osthannoversche Eisenbahnen AG (60 %) aus Celle und der staatlichen Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser GmbH (40 %) aus Zeven. Die Osthannoversche Eisenbahnen AG (OHE) wiederum ist seit März 2007 mehrheitlich im Besitz der Arriva Deutschland GmbH. Nachdem diese zwischenzeitlich ein Teil der Deutschen Bahn war, wurde die Arriva Deutschland GmbH Anfang Dezember 2010 an ein Konsortium der italienischen Staatsbahn Ferrovie dello Stato und des französisch-luxemburgischen Finanzinvestors Cube Infrastructure verkauft. Über die Arriva Deutschland GmbH gehört die Metronom Eisenbahngesellschaft mbH also der italienischen Staatsbahn. Italienische Verhältnisse – Klappe die zweite?

In den laufenden Tarifverhandlungen zwischen GDL auf der einen Seite und der Deutschen Bahn samt der sechs großen Schienenpersonennahverkehrsunternehmen (Abellio GmbH, Arriva Deutschland GmbH, BeNEX GmbH, Keolis Deutschland GmbH & Co. KG, Veolia Verkehr GmbH und die Unternehmen der Hessischen Landesbahnen) andererseits zählt man die Metronom Eisenbahngesellschaft mbH zur Arriva Deutschland GmbH.

Das Ganze hat natürlich noch eine weitere Dimension: Im Auftrag des Landes Niedersachsen erstellt die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) „ein bedarfsgerechtes öffentliches Verkehrsangebot und gestaltet es für Fahrgäste einfacher, mit Bahnen und Bussen aktiv zu sein.“ Die LNVG ist eine Tochter des Landes Niedersachsen und übernimmt „die Verkehrsplanung und konzipieren den Fahrplan, … führt Wettbewerbsverfahren durch und schließt Verträge mit Eisenbahnverkehrsunternehmen.“

So wird alle acht Jahre der Schienenpersonennahverkehr (SPNV) zwischen Bremen und Hamburg sowie zwischen Hamburg und Uelzen – kurz Hanse-Netz genannt – durch die LNVG ausgeschrieben. Zuletzt zum Dezember 2010. Und wie bereits acht Jahre zuvor (und zum ersten Mal) bekam die Metronom Eisenbahngesellschaft mbH den Zuschlag und schlug einen Konkurrenten wie die Deutsche Bahn aus dem Rennen (siehe hierzu eine Info der LNVG als PDF 109 KB groß). Kritiker behaupten nun, Metronom hätte den Zuschlag bekommen, weil diese durch ‚Dumping-Löhne’ den Preis drücken konnte. Italienische Verhältnisse – Klappe die dritte?

Ja, so langsam wird ein Karussell daraus. Und auf diesem sitzt der dumme August, der Kunde. Ich will das hier gar nicht weiter ausführen und kommentieren. Jeder wird sich seinen eigenen Reim darauf machen können. Irgendwo hat, wie es scheint, jeder Dreck am Stecken. Was ich aber zuletzt dann doch noch sagen darf:

Ich möchte die SPNV-Betreiber wie Metronom, die Gewerkschaft GDL und ihre Lokführer und auch die Verantwortlichen beim Land daran erinnern, dass es der Kunde ist, der so genannte Fahrgast, für den Ihr alle arbeiten dürft und der Euch bezahlt. Wenn Ihr den aus dem Karussell fallen lässt (um bei diesem Bild zu bleiben), dann entzieht Ihr Euch auch Eure Existenzgrundlage. Mögen die Forderungen nach einem Flächentarifvertrag (und eine Gehaltserhöhung von rd. 16,6 % – geht man von bisher 90 % des DB-Niveaus aus und der GDL-Forderung von 105 %) gerechtfertig sein oder nicht. Es muss doch etwas anderes geben, als durch Streik den Kunden zu vergraulen.