An manchen Tagen sollte man lieber im Bett verbleiben. Ein Unglück kommt selten allein. Manchem Murx folgt weiterer. Aber dann gibt es auch Tage, da lohnt sich das Aufstehen – wie gestern am Sonntag, als der Tag seinem Name Ehre bereitete und die Sonne schien. Da läuft vieles wie geschmiert.
Jetzt könnte man sagen, wenn der April schon so viele schöne Tage bereitet, dann wird’s nichts mit dem Sommer. Das mag stimmen, muss aber nicht. Mir reicht es, wenn’s im August sonnig sein wird. Klar, da habe ich Urlaub …
Zurück zum gestrigen Sonnensonntag. Fürs Frühstücken draußen war es noch etwas zu kalt. Aber unser Kaffeetrinken konnten wir bei angenehmer Temperatur auf der Terrasse genießen. Während meine Frau noch etwas im Garten werkelte, las ich ein Buch.
Und dann war da ja noch das 102. Nordderby zwischen dem SV Werder Bremen und dem HSV, dem Tabellenletzten der Fußballbundesliga. Mit neuem Trainer (Bruno Labbadia – dass der HSV Thomas Tuchel, der jetzt Jürgen Klopp in Dortmund ersetzen wird, an der Angel hatte, war wohl doch eher ein Gerücht) lief es auch nicht viel besser: Labbadia brachte nur zwei neue Spieler gegenüber der Heim-Pleite zuletzt gegen Wolfsburg, bei der noch Sportdirektor Peter Knäbel auf der Bank saß, ließ dafür deutlich defensiver und härter spielen, was u.a. Vestergaard (bis 23.) zu spüren bekam. Er musste nach einem Foul von van der Vaart frühzeitig mit einer „schweren Knieverletzung“ (Eichin) vom Feld.
Es war ein eher schwaches Spiel, besonders vom HSV, das dann die Bremer knapp mit 1:0 gewannen. Behrami hatte Junuzovic im Strafraum gefoult. Der Elfer war okay (auch wenn’s die Hamburger anders sahen): Behrami hatte den Bremer nicht nur in die Wade getreten, sondern ihn auch noch am Trikot festgehalten. Franco di Santo versenkte den fälligen Elfmeter souverän zum einzigen Tor des Spiels.
Es kommt etwas spät: Nach dem 1:0 im Nordderby korrigiert Werder Bremen langsam seine Ziele. Der Klassenerhalt ist abgehakt, jetzt geht der Blick in der Tabelle nach oben: Tabellenplatz sieben soll gehalten werden (was evtl. auch noch für die Qualifikation zur Europa League reichen könnte).
Und noch eines: Das Spiel wurde als Risikospiel (1000 Polizisten im Einsatz) eingestuft. Die Mehrkosten gegenüber einem normalen Bundesligaspiel (150 Polizisten im Einsatz) will sich das Land Bremen erstatten lassen. Grundlage ist ein Bürgerschaftsbeschluss vom Oktober 2014. Deshalb soll die Deutsche Fußball Liga (DFL) als Veranstalter erstmals einen Gebührenbescheid in Höhe von rund 300.000 Euro erhalten. Die hatte angekündigt, die Kosten an den SV Werder Bremen weiterzureichen. Ich bin gespannt, wie das Ganze ausgeht.
Mit diesem Sieg ‚in der Tasche‘ endete dieser Tag, wie er begonnen hatte: sonnig, also bestens!