Kategorie-Archiv: Tatort

Tatort-TV-Reihe der ARD (seit 1970)

Tatort (920) Wiesbaden: Im Schmerz geboren

Gestern mit einem Tag Verspätung den neuesten Tatort mit Ulrich Tukur als LKA-Ermittler Felix Murot gesehen. Was soll ich viel schreiben, wenn es Herr Tittelbach auf den Punkt bringt:

„Gegen die Rache eines Wahnsinnigen und die Methoden bolivianischer Drogenkartelle hat der gute Mensch aus Wiesbaden schlechte Karten. Das Fatale: Murot und jener Mann, der ihn und das BKA demütigen will, waren einst beste Freunde. Leichen pflastern nun den Weg des Heimkehrers: 47 Tote (?) – ein ‚Tatort’-Rekord, brutal aber ist ‚Im Schmerz geboren’ nicht wirklich. Es fließt Theaterblut, es werden Western-Tode gestorben, ein antiker Chorleiter warnt (‚Schickt die Kinder rasch zu Bette’) und das ‚Prinzip Tarantino’ wird telegen erprobt. Der Film von Florian Schwarz nach dem Buch von Michael Proehl ist mehr als ein Zitaten-Schatzkästlein; er bleibt Krimi, er bleibt spannend und ist dramaturgisch sehr komplex.“

Gruppenbild mit den Opfern aus ‚Im Schmerz geboren’

Ulrich Tukur als LKA-Mann Felix Murot aus Wiesbaden, das ist ein Ermittler der etwas anderen Art. In Folge 1 „Wie einst Lilly“ kämpft Murot nicht nur gegen das Böse, sondern auch gegen einen haselnussgroßen Tumor in seinem Kopf. In der 2. Folge „Das Dorf“ gerät Murot „in ein Horror-Dorf – und in höchste Lebensgefahr. Dieser ‚Tatort’ ist ein Lust-Objekt für Filmfans. Die latente Angst zaubert eine Spielwiese von kafkaesker Bedrohlichkeit. Dr. Mabuse und Edgar Wallace grüßen schwarzweiß aus der Gruft. Tukur glänzt in Film-Noir- & Musical-Ambiente – und Claudia Michelsen als sadistische Dorfärztin kommt mit der Spritze.“ In Folge 3 „Schwindelfrei“ darf Tukur aka Murot auch das machen, was er ganz gut kann: Der singt und spielt Klavier. Und spielt den Clown in einem heruntergewirtschafteten Zirkus. Natürlich gibt es eine erstochene Frau und ein Tatzeuge verschwindet. Vielleicht die bislang schwächste Folge aus der Murot-Reihe.

In „Im Schmerz geboren“ macht Murot das aber wieder gut. Ob’s nun 47 Tote sind (viele haben mehr gezählt – irgendetwas über 50), sei dahingestellt. Auf jeden Fall übertrifft Murot bei Weitem Herrn Tschiller – und das nicht nur in der Anzahl der Leichen. Dieser Tatort ist ein gelungener Mix aus Theater (Shakespeare lässt grüßen), Bildergalerie, klassischem Konzert (Musik von Bach bis Beethoven), französischem Film (Truffauts „Jules und Jim“ spielt eine nicht unerhebliche Rolle), Italowestern wie Spiel mir das Lied vom Tod und Filme a la Tarantino. Da sich alles aber gekonnt die Waage hält und der Aspekt Spannung nicht zu kurz kommt, so ist ein Kunst-Krimi der besonderen Art entstanden, der weit über übliche Krimikost hinausgeht und selbst manch hervorragenden anderen Tatort übertrifft. Ich liebe es geistreich und spannend. Und das ist dieser Film. Und trotz aller ‚Künstlichkeit’ so stimmt auch die ‚Psychologie’ der Charaktere. Es stellt sich die Frage, ob ein solcher Murot-Tatort noch zu toppen ist.

Übrigens habe ich Ulrich Tukur erst kürzlich in einem Tatort aus Frankfurt (Folge 552) mit den Kommissaren Dellwo und Sänger aus dem Jahr 2003 gesehen: Das Böse. Auch hier beeindruckt Tukur durch sein schauspielerisch gekonntes Auftreten. Er spielt den Herr Petzold, einen gediegenen Banker, der sich zuletzt als gefährlicher Psychopath entpuppt und sogar nicht davor zurückscheut, die Eltern der Oberkommissarin Sänger zu ermorden. Während er als Murot das Gute verkörpert, so zeigt sich Tukur in dieser Tatort-Folge auf beängstigende Weise als das personifizierte Böse.

‘Tatort’ und kein Ende

Man schrieb das Jahr 1969: Mit der von Herbert Reinecker geschriebenen Krimireihe „Der Kommissar“ warb das zweite Programm (ZDF) damals der ARD in Scharen die Zuschauer ab. Eine Konkurrenzserie musste her. So bekam Gunther Witte – da war er gerade Dramaturg beim WDR – vom damaligen Fernsehspielchef Günter Rohrbach den Auftrag dazu. Am 29. Nov. 1970 war es dann endlich soweit: der Tatort ging mit der Folge Taxi nach Leipzig mit Kommissar Trimmel (ab der 4. Folge Hauptkommissar) als Hamburger Ermittler auf Sendung.

Seitdem sind fast 44 Jahre vergangen – und immer noch ist es geradezu ein Ritual in Deutschland: am Sonntagabend ab 20 Uhr 15 wird Tatort im Ersten geguckt. Ich gehöre von Anfang an mit zu der großen Gemeinde der Tatort-Fans. Okay, es gab einige Unterbrechungen. Als meine Söhne noch klein waren, da gab es anderes zu tun. Aber seit einigen Jahren gucke ich wieder regelmäßig den Kommissaren über die Schulter bei der Ermittlung der Täter.

    Tatort – TV-Reihe der ARD (seit 1970)

Für den Tatort gibt es übrigens drei Grundregeln, die fast immer eingehalten werden:
Es gibt immer einen Kommissar. Die Fälle müssen in der Lebensrealität der Zuschauer angesiedelt sein. Und, vielleicht die wichtigste Regel: die Regionalität.

Diese drei Grundregeln sind wohl denn auch bis heute die Gewähr für den andauernden Erfolg der Krimi-Reihe. Hinzu kommt für mich, wie hier oft gesellschaftliche Themen ihren Niederschlag finden. Und natürlich ist es die ‚psychologische Seite’, die mich interessiert.

Sonntags ab 20 Uhr 15 gibt es also, von einer Sommerpause abgesehen, in der ARD (‚dem Ersten’) den Tatort. Natürlich wird eine Erstsendung immer gleich wiederholt (z.B. auf Einsfestival um 21 Uhr 45 und um 23 Uhr 45 – für die Spätheimkehrenden). Und alte Folgen gibt es laufend in den dritten Programmen – hier die Sendetermine. Allein innerhalb des letzten halben Jahres habe ich so über 100 Folgen in HDTV (1280 × 720 Pixel) aufgenommen und meine Sammlung an digitalen Tatort-Sendungen auf zz. über 370 anwachsen lassen (allerdings nicht alles in HDTV).

Natürlich gibt es den Tatort auf DVD zu kaufen – und selbstredend findet man bei Youtube auch immer wieder Tatort-Folgen (hier habe ich z.B. 19 der ersten 20 Folgen gefunden).

Inzwischen habe ich auf diesem Blog auch eine neue Kategorie (Rubrik – wie man es auch immer nennen will) eingerichtet: Tatort – Tatort-TV-Reihe der ARD (seit 1970) – siehe auch rechts unter dem Facebook-Knopf.

Hier noch zwei Links zu Wikipedia, die für Tatort-Fans unerlässlich sind.

Alles Wesentliche zur TV-Reihe bei Wikipedia
Liste aller Tatort-Folgen bei Wikipedia

Selbstverständlich gibt es auch so etwas wie eine Rangliste aller Tatort-Sendungen. Man kann natürlich davon halten, was man will. Aber viele Folgen, die mir besonders gefallen haben, finden sich hier zumindest im oberen Feld.

Ich will hier und heute nicht ganz so in die Tiefe gehen. Aber wer Tatort mag (und das sind eben nicht wenige), der wird natürlich auch schnell seine Lieblinge gefunden haben. Ich kenne, wie gesagt, die Tatort-Reihe von Anfang an, kenne fast alle Kommissare (es gab natürlich auch einige Eintagsfliegen). Als erstes muss ich natürlich Horst Schimanski nennen, den etwas anderen Kriminalhauptkommissar, der ab 1981 zehn Jahre in Duisburg ermittelte. Besonders großer Beliebtheit erfreuen sich seit 2002 Kriminalhauptkommissar Frank Thiel und Rechtsmediziner Professor Dr. Karl-Friedrich Boerne, die in Münster auf Mörderfang gehen. Auch bei uns zu Hause gucken wir uns die Wortgefechte zwischen diesen ungleichen Partnern immer wieder gern an (Thiel und Boerne sind Kult!). Daneben hat es mir vor allem aber Klaus Borowski angetan, der in Kiel und Umgebung den Verbrechern das Leben schwer zu machen droht. Vielleicht mag ich ihn, weil er doch einiges mit mir gemeinsam hat. Mit Sicherheit liegt es aber auch an den außergewöhnlich guten Drehbüchern (2009 lieferte der schwedische Bestsellerautor Henning Mankell die Vorlagen für zwei Borowski-Drehbücher – ansonsten hat Sascha Arango bisher fünfmal die Vorlage geliefert; erst gestern habe ich die Folge 343 aus Ludwigshafen aus dem Jahr 1996: Der kalte Tod nach einem seiner Drehbücher gesehen – wirklich hervorragend).

Soviel für heute. So peu à peu werde ich hier die eine oder andere Folge, den einen oder anderen Kommissar der Tatort-Serie vorstellen, dabei möglichst auch das Video dazu verlinken. Bei bis heute 919 Folgen (nach offizieller Zählung, eigentlich sind es bereits 932 Folgen) gibt’s da viel Material.

Hier meine bisherigen Beiträge zum Thema Tatort:

Was ist bloß mit Ian los? Teil 65: Schimanski hört Tull
Horst Schimanski, Duisburg
Tatort: Thiel und Boerne
Willkommen im neuen Tatort Hamburg
Schweiger, der Rächer
Münsteraner Mörderland
Tatort Saarbrücken: Eine Handvoll Paradies
Martin Walser und der Tatort
Schimanski – den ganzen Schimanski
Der neue Schimanski: Loverboy
Tatort Duisburg vs. Erfurt = alt gegen jung?
Tatort auf Tatort …
Schimanski & Brakelmann
Schimanski zum Ersten: Duisburg-Ruhrort (1981)

Schimanski zum Ersten: Duisburg-Ruhrort (1981)

Ja, ich bin heiß geworden – heiß auf alte Tatort-Folgen mit Schimanski (die neuen Folgen – natürlich ohne Schimmi – gucke ich sowieso meist …). Kein Wunder, da ich doch endlich eine bis dato vollständige Tatort Schimanski-/Schimanski-Sammlung mein eigen nenne (keine Angst: Ich ‚ertrinke’ schon nicht im Tatort und werde mit Sicherheit auch nicht alle alten Schimanski-Folgen hier ‚zum Besten’ geben).

    Tatort-Reihe der ARD (seit 1970)

Den 4. Tatort-Schimanski-Fall (Das Mädchen auf der Treppe aus dem Jahr 1982) habe ich hier allein wegen des filmischen Mitwirkens von Jan Fedder etwas näher und damit ausführlicher beleuchtet: Schimanski & Brakelmann. Aber alles hat ja einen Anfang, auch Schimanski – Folge 1 aus dem Jahr 1981: Duisburg-Ruhrort

    ‚Dienstausweis’ von KHK Horst Schimanski

Es war der 26. Juni 1981, als Kriminalhauptkommissar Horst Schimanski in der Tatort-Reihe seinen Dienst aufnahm – und für großen Wirbel in der Fernsehgemeinde sorgte. Ein Kommissar steht nicht gerade für modisches Auftreten oder für Manieren a la Knigge. Auch muss er kein Gourmet sein. Aber was da gleich die erste Szene mit Schimanski in seiner Wohnung bot (zwei ein halb Minuten ohne Schnitt), war vielen erst einmal zuviel des Guten: Ein scheinbar verkaterte Polizist blickt aus dem Fenster (Schimanskis Wohnung befindet sich in Duisburg-Wanheim. Der Blick aus dem Dachgeschoss des Wohnhauses am Biegerpark reicht bis Rheinhausen, wo das damals dort befindliche Krupp-Werk zu sehen ist), dann wirft er den Kassettenrekorder an (es erklingt „Leader of the Pack“ von den Shangri-Las aus dem Jahr 1964), kratzt sich erst einmal ausführlich, anschließend kramt er in der Küchenzeile aus dem dreckigen Geschirr eine Bratpfanne hervor, um sich doch dazu zu entschließen, zwei Eier roh im Glas zu vertilgen (da die Szene mehrmals gedreht wurde und Götz George das mit den Eiern durchziehen wollte, musste er sich – kein Wunder – übergeben, nein, nicht im Film …). Schnell sammelt er noch leere Bierflaschen ein, streift sich einen Pullover über und greift sich seine Jacke, die später genau wie die Schimanski-Tatorte Kult werden sollte. Und der erste Satz des Films, den er dann in der nächsten Szene sagte, nein schrie, war: „Du Idiot, hör‘ auf mit der Scheiße!“ Mit dem Idioten meinte er Zottel, der gerade seinen Fernseher aus dem Fenster im zweiten Stock schmiss. Er zerschellte vor einem Haus in der Fürst-Bismarck-Straße in Duisburg-Ruhrort. So begann also am 26. Juni 1981 die erste Tatort-Schimanski-Folge. Skandalös! Damals …

Als Hommage an diesen ersten Satz Schimanskis konnte sich Til Schweiger bekanntlich nicht enthalten, das Wort Fuck als erstes Wort in seinem ersten Tatort-Krimi zu hauchen. Schweiger wähnte sich wohl in den für ihn dann doch etwas zu großen Fußstapfen von Götz George aka Horst Schimanski. Eine Hommage sieht aber anders aus, z.B. wie die zu der eben beschriebenen Anfangsszene: Diese wurde in der viel späteren Schimanski-Folge Tod in der Siedlung fast identisch am Ende des Films mit Fenster, rohen Eiern aus dem Glas und Musik (diesmal Jethro Tull mit Wond’ring Aloud – sic!) erneut in Szene gesetzt.


Größere Kartenansicht
Duisburg-Ruhrort: Fürst-Bismarck-Straße

Zum Inhalt (in Kürzestfassung) von Duisburg-Ruhrort:

Im Duisburger Hafen wird ein Toter gefunden. Es ist der Binnenschiffer Heinz Petschek. Er wurde erstochen. Dringend der Tat verdächtig erweist sich der Schiffer Jan Poppinga; Petschek hatte mit seiner Frau ein Verhältnis.

Kriminalhauptkommissar Horst Schimanski glaubt an Poppingas Unschuld. Es stellt sich heraus, dass Petschek kurz vor seinem Tod seinen langjährigen Arbeitsplatz verlassen und auf dem Schiff des Partikuliers Wittinger angeheuert hatte. Die Gründe für diesen Wechsel liegen im Dunkeln, selbst seinen Freunden hat Petschek nichts gesagt. Sicher ist nur, dass Petschek Rauschgift geschmuggelt hat.

Da wird ein zweiter Toter entdeckt. Es ist der türkische Gewerkschaftler Celik. Petschek und Celik haben sich gekannt. Die beiden waren einem Waffenschmuggel auf der Spur. Ist Wittinger der Mörder?

Sicherlich ist das nicht einer der besten Tatort-Folgen. Die Handlung ist etwas wirre. Aber mit Schimanski trat ein ‚Bulle’ auf, der es schaffte, wenn dann auch weiterhin in einer eigenen Sendereihe, eine Fangemeinde hinter sich scharren, die bis heute besteht. Schimmi ist einfach Kult! Lediglich Lena Odenthal (gespielt von Ulrike Folkerts), die seit dem 29. Okt. 1989 (Folge: Die Neue) auf Mörderjagd geht, also über acht Jahre nach Schimmis ersten Auftritt, und damit dienstälteste Tatort-Ermittlerin ist, ermittelt heute noch.

Schimanski, das war in den 80-er Jahren auch so ein Abbild für das Lebensgefühl vieler junger Menschen, dem ich mich auch nicht verschließen konnte. Aber was schreibe ich da. Die alten Junggebliebenen wollen den Film sicherlich noch einmal sehen. Und die wirklich noch Jungen interessiert es dann vielleicht auch. Hier der 126. Tatort aus dem Jahr 1981 auf Youtube (wenn denn die GEMA nicht dazwischenfunkt):


Tatort (126) Schimanski (01): Duisburg-Ruhrort (1981) (Playlist – 3 Teile)

siehe auch: Auf den Spuren von Horst Schimanski durch Duisburg

z.B. Bis 1993 war der „Anker „ein beliebter Treffpunkt für viele Binnenschiffer und die Ruhrorter. Hier kehrte also auch Schimanski ein. Dann wurde die Kneipe stillgelegt und diente der Eigentümerin Grete Weiler und ihrem kleinen Hund als Wohnzimmer. Nach ihrem Tod drohte dem Haus von 1906 der Verfall. Gott sei Dank fand sich für das unter Denkmalschutz stehende Haus im Jahre 2008 ein privater Investor. So wurde der“ Anker“ aufwendig restauriert und die Heimat für das Café Kaldi. Die alten Stuckdecken und auch die Holzvertäfelung sind original erhalten.

Schimanski & Brakelmann

Man schreibt das Jahr 2014: Kurt Brakelmann, dorfbekannter Panscher üblen Fusels, wurde von Hauptkommissar a.D., Horst Schimanski, an den Hammelbeinen gepackt und dreimal durch die Luft gewirbelt. Dann ließ Schimanski ihn los und Brakelmann knallte mit der Vorderluke auf Beton: ding-dong …!

Quatsch – man schreibt das Jahr 1982: Nachdem der junge Wolfgang Patschke, genannt Wolli, Schimanski und Katja, die Tochter des Mordopfers, verfolgt hatte, verhaftete der Hauptkommissar den angeblichen Drogendealer.

Vor einigen Tagen sah ich mir aus meiner Tatort Schimanski-/Schimanski-Sammlung die insgesamt 138. Folge der Tatort-Reihe (inzwischen sind wir schon bei Folge 895 – Stand: 05.01.2013), die vierte mit Schimanski, aus dem Jahr 1982 an: Das Mädchen auf der Treppe (Kamera führte übrigens der heute bestens bekannte Regisseur Joseph Vilsmaier unter dem Namen Josef Vilsmeier)

    Tatort-Reihe der ARD (seit 1970)

Für mich war das als bekennender Schimanski-Fan natürlich wieder ein Fest. Ich mag diesen ziemlich unorthodox ermittelnden, ungehobelten Kriminalbeamten aus Duisburg, auch wenn man solchen Filmen wie den vor jetzt 32 Jahren die Last des Alters anmerkt. Allein filmtechnisch hat sich da inzwischen viel getan. Nicht nur, dass das Bild noch im Verhältnis 4:3 (ich war so frevlerisch und habe mir den Film doch tatsächlich in 16:9 angeschaut, da ist dann alles etwas in die Breite gezogen) daherkommt, auch schärfemäßig eiert solch ein Film um gefühlte Jahrhunderte hinterher. Und dann erst Inhalt und Dramaturgie: Da geht’s gemächlich zu, lange Einstellungen mit oft zuviel Gequatsche, manchmal eher willkürliche Schnitte. Und doch …

So wie eine Serie wie Mit Schirm, Charme und Melone (erst vorgestern hatte ich DIE in der Mangel) den Charme der 60-er Jahre versprüht, so tauchen wir mit einem solchen Schimanski-Tatort ungeschadet in die 80-er Jahre unserer Republik ein (das ist fast zum Schreien komisch).

Zum Inhalt (in Kürzestfassung) von Das Mädchen auf der Treppe:

Als Schimanski abends vom Dienst nach Hause kommt, sitzt ein Mädchen bei ihm auf der Treppe Es ist die 17-jährige Katja. Ihre Mutter, Geschäftsführerin des Spezialitätenrestaurants „Hawaii“ ist ermordet worden, ermordet auf eine Weise, die auf sehr persönliche Motive des Täters schließen lässt. Katja, die eine intensive Bindung an ihre Mutter hatte – ihren Vater hat sie nicht gekannt – ist tief verwundet, sie schirmt sich ab durch gespielte Flapsigkeit.

Schimanski und Thanner müssen sich zwangsläufig um Katja kümmern: Man ist hinter ihr her, sucht etwas, das in der Wohnung der ermordeten Mutter nicht gefunden worden ist. Es geht um Rauschgift. Das Restaurant war ein Großumschlagplatz für Drogen. Katjas Mutter wollte aussteigen, mit zwei Kilo Kokain als Kapital für die Zukunft und mit der Drohung, den ganzen Laden hochgehen zu lassen, wenn man sie nicht in Ruhe ließe. Großdealer und mutmaßlicher Mörder von Katjas Mutter ist Straub, Besitzer des Restaurants „Hawaii“. Man wird ihn erwischen – es ist nur eine Frage der Zeit.

Aber dann stellt sich heraus, dass die Zusammenhänge viel komplizierter sind. Die Polizei ist jetzt dringend auf Katjas Hilfe angewiesen.

Jetzt fragt sich jeder, der diesen Tatort nicht kennt, was das oben Angeführte mit Brakelmann und so mit diesem Film zu tun hat. Erst einmal: Es hat … Zwar wird man Schimanski wohl nie in Büttenwarder auftauchen sehen, denn dort ist jener Kurt Brakelmann (die Norddeutschen sollten das wissen, sonst … ja, was sonst …?) zu Haus. Brakelmann das ist Jan Fedder, typisch norddeutscher Schauspieler typisch norddeutscher Charaktere (auch auf Platt). Und Büttenwarder, das ist ein Nest irgendwo hier in Norddeutschland (soll in Schleswig-Holstein sein), in dem sich eigentlich nicht viel Neues tut, deshalb heißt die Sendereihe ja auch Neues aus Büttenwarder, die vom NDR produziert wird und jeden Norddeutschen erfreut (erfreuen sollte). Neues aus Büttelwarder, das sind an erster Stelle Jan Fedder als Kurt Brakelmann und Peter Heinrich Brix als Arthur „Adsche“ Tönnsen, die auch als Darsteller aus der Serie Großstadtrevier bekannt sind. Und das ist lakonisch staubtrockener norddeutscher Humor! Jo!

    Jan Fedder im Verhör

Also die Auflösung: jener Kurt Brakelmann wird wie auch noch jener Wolfgang Patschke, genannt Wolli, von Jan Fedder gespielt. Jan Fedder im Tatort. An der Seite von Schimanski. Man glaubt es kaum. Und man glaubt es noch weniger, dass jener Typ oben auf dem Bild, ja, der mit dunklem Bart und dunkler Matte, eben jener Jan Fedder ist. Ich bekam das Brüllen … (5 Jahre später ist dann Jan Fedder noch einmal in einem Tatort zu sehen: Voll auf Haß – als Schutzgelderpresser – immerhin ein Hamburger Tatort).

Spätestens dann, wenn Jan Fedder den Mund aufmacht, hört man, dass das Jan Fedder ist:


Schimanski verhört… Fedder!?

Wer jetzt also Bock auf so einen uralten, unscharfen Schimanski-Tatort bekommen hat, der sehen will, wie man so Anfang der 80-er Jahre in Deutschland lebte und ‚ermittelte’ (zum Schreien: Schimanski ruft aus der Telefonzelle seine Kollegen an), hier auf Youtube frei Haus:


Tatort (138) Schimanski (04): Das Mädchen auf der Treppe (1982)

Übrigens: Das Lied zum Film ist eine leicht veränderte Version des Stücks „White Eagle“ aus der gleichnamigen Platte von Tangerine Dream. Und: Darsteller Erich Bar hatte bei den Schimanski-Folgen einige wiederkehrende Rollen, von denen diese [der korpulente Mitarbeiter im Restaurant Hawaii] und die des Maschinisten in der Folge Duisburg-Ruhrort [die erste Schimanski-Tatort-Folge] eine humoristische Komponente enthielten. In beiden Fällen kontert Schimanski ihn bei der Frage, was nun werden soll, dass er sich jetzt einen neuen Job suchen könne (Quelle: de.wikipedia.org).

Und noch eines: Nachträglich (14. Januar) alles Gute zum Geburtstag, Jan Fedder! Bis ja auch nur ein knappes Jahr jünger als ich ….

Noch einmal: Neues aus Büttenwarder

Tatort auf Tatort …

Über die Feiertage und den Jahreswechsel beglückte uns die ARD gleich mit mehr als einer Handvoll neuer Folgen der Tatort-Reihe. Das begann am Sonntag den 22. Dezember mit der Episode „Allmächtig“ aus München. Setzte sich mit „Die Fette Hoppe“, dem ersten Fall des neuen Teams aus Weimar, am 2. Weihnachtstag fort. Am Sonntag, den 29. Dezember traf der Kieler Ermittler „Borowski“ auf einen „Engel“. Am Neujahrstag gab es „Türkischen Honig“ aus Leipzig. Und am letzten Sonntag, den 5. Januar, gab es gar zwei neue Folgen: „Der Eskimo“ aus Frankfurt und um 22 Uhr dann noch „Franziska“ aus Köln, der ersten Tatort-Episode, die aus Jugendschutzgründen so spät ausgestrahlt wurde.

    Tatort-Reihe der ARD (seit 1970)

Möge die Macht mit Euch sein …

Nach Macht und Ohnmacht hatten es Batic und Leitmayr in Allmächtig mit den Auswüchsen einer skrupellosen Unterhaltungsindustrie und mit zwei religiösen Eiferern, Lehrer und Schüler, zu tun. Der Fall war durchaus spannend, wenn auch mein Sohn im Einklang mit meiner Frau schon ziemlich bald den Mörder ausfindig gemacht hatte. Ich durfte mich ihrer Meinung unmittelbar anschließen. Und wir hatten Recht. Mann darf gespannt sein, welche Macht die Münchener im nächsten Fall heimsucht.

Lessing in Weimar

Die ARD pflegt eigene Traditionen. Dazu gehört seit einigen Jahren eine neue Tatort-Folge am 2. Weihnachtstag. Und in Die fette Hoppe durften Lessing (Christian Ulmen) und Dorn (Nora Tschirner) zum ersten Mal in Weimar ermitteln. Ulmen kündigte vorab diesen Tatort als den bisher „weltbesten“ an. Immerhin versucht man, den Münsteranern Ermittlern in Sachen Komik Konkurrenz zu machen, was aber nur teilweise gelang. Dass es am Ende nur um ein Bratwurst-Rezept (die fette Hoppe) ging, ist zusätzlich eher ernüchternd als witzig. Aber gute Ansätze waren vorhanden, wenn Nora Tschirner auch, die ich eigentlich nur aus Schweiger-Filmen kenne, wie in diesen manchmal dümmlich-süffisant lächelte. Rasant war z.B. die Verfolgungsjagd via Pferdekutsche. Darüber hinaus fand ich Klara Deutschmann sehenswert, eine junge Nachwuchsschauspielerin, die als Lotte die Goethe-Bezüge der Stadt (siehe Lotte in Weimar) ergänzte. Das neue Tatort-Team hat auf jeden Fall noch genügend Luft nach oben, denn es soll weitere Fälle aus Weimar geben.

Borowski und die Frauen

Ich gestehe, dass mir der Kieler Ermittler immer besser gefällt. Er entpuppt sich als großer Frauenversteher, der sich aber selbst nicht klar darüber wird, ob der die Frauen wirklich versteht. Wie in Columbo-Fällen wusste der Zuschauer im Fall, der am 29.12. ausgestrahlt wurde, mehr als die Kriminalbeamten. Am Schluss wurde der Engel, eigentlich ein Todesengel, für einen Mord verurteilt, der ein Selbstmord war. Bei genauerem Hinsehen gab es drei Tote, aber keinen wirklichen Mord. Ich fand den Fall seiner Skurrilität und seines schwarzen Humors wegen ganz sehenswert. Und wegen Borowski sowieso.

Zu Neujahr, nächste Tradition des ARD-Programms, gab es mit Türkischer Honig und den Ermittlern Saalfeld und Keppler einen weiteren Tatort aus Leipzig. In diesem Fall ging es ziemlich familiär zu, denn Hauptkommissarin Eva Saalfeld wurde von ihrer Hauptschwester kontaktiert, die aber vor ihren Augen entführt wurde. Als Halbschwester war Josefine Preuß zu sehen, die ebenfalls in diesen Tagen beim ZDF als Pilgerin unterwegs und schon in Rubbeldiekatz in einer Nebenrolle zu sehen war.

Am letzten Sonntag wurde es dann eiskalt (eigentlich eher ‚warm’): Der Eskimo mit Hauptkommissar Frank Steier in Frankfurt. Dieser war ziemlich fertig. Als er sich nach einer mal wieder durchzechten Nacht im Stadtpark auf einer Bank wiedergefunden hatte, wurde er Zeuge eines Mordes an einem Jogger. Seine Verfolgung der Täterin endete kläglich. Dann gab’s da noch den Liebhaber seiner Ex-Frau, die Kriminalkommissarsanwärterin Linda Dräger an seiner Seite, die es verstand, dem Zyniker Steier Kontra zu bieten – und noch einen äußerst mysteriösen Toten.

Ab 22 Uhr lief dann Franziska mit dem Team Ballauf/Schenk. Die Folge ist bereits 2012 abgedreht worden. Bisher traute man sich aber bei der ARD nicht, diese zu senden. Jetzt dann also doch – aber eben zu später Stunde. Nun: Franziska wurde als Geisel genommen: Diese Nachricht traf Ballauf und Schenk mitten ins Mark. Sie mussten nicht nur den Mord an einem Häftling in der JVA Köln aufklären, sondern auch dringend ihrer Kollegin helfen. Neben ihrem Job bei der Mordkommission engagierte sich Franziska als ehrenamtliche Bewährungshelferin. Und ausgerechnet der ihr zugeordnete Häftling Daniel Kehl bedrohte sie jetzt im Besucherraum des Gefängnisses mit einem Messer. Der Fall endete schlimm. Und so blieb an diesem Tag die Wurstbude, meist krönender Abschluss eines Köln-Tatorts, geschlossen.

Natürlich sind die Tatort-Folgen meist arg konstruiert. Sie entstammen nun weniger der Wirklichkeit als der Feder von Autoren. Es werden falsche Fährten gelegt, um den Zuschauer vom eigentlichen Täter abzulenken. Oft überrascht das Ende. Wenn dieses aber noch den gängigen Mustern der Logik entspricht, dann ist das akzeptabel. Interessant am Tatort ist aber die ‚Psychologie’. Wie wird man zum Verbrecher, gar zum Mörder? Borowski doziert in seinem Fall vor zukünftigen Kriminalbeamten über dieses Thema – und wundert sich eigentlich, warum er selbst nicht schon zum Mörder geworden ist. Und wie Borowski so sind viele seiner Tatort-Kollegen ziemlich angeknackste Charaktere (siehe Steier aus Frankfurt), die sich ähnlich dem potenziellen Brandstifter, der Feuerwehrmann wird, auf die ‚gute Seite’ geschlagen haben.

Übrigens: Zum Frankfurter Eskimo-Tatort noch ein Hinweis auf eine Kolumne im RollingStone. Im Tatort selbst ging es u.a. um das Lied „The Mighty Quinn (Quinn The Eskimo)“ (ob nun von Bob Dylan oder Manfred Mann soll egal sein) – hierzu etwas mehr: Eric Pfeils Pop-Tagebuch: Quinn, der Außerirdische.

Und: Nett am Frankfurter Tatort-Krimi war natürlich auch, dass eines der ‚Opfer‘ unter dem Namen Gregor Samsa gekannt war. KHK Steier fragte dann ja auch gleich, ob Josef K. der Mörder sei?! Ja, der Kommissar kennt seinen Kafka und zitierte dann auch gleich den Anfang aus Kafkas Die Verwandlung: Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheueren Ungeziefer verwandelt

Tatort Duisburg vs. Erfurt = alt gegen jung?

Den neuen Schimanski (Loverboy) habe ich mir verspätet angeguckt mit dem inzwischen 75 Jahre alten Götz George. Und endlich auch die neuen Ermittler aus Erfurt im ARD-Tatort, Funck, Schaffert und Grewel (Kalter Engel). Die drei aus Erfurt wirken zusammen so alt zu sein wie Schimanski allein (okay, zusammen bringen sie es tatsächlich zz. auf 92 Jahre). Das tut der Sache aber keinen Abbruch: beide Kriminalfilme haben mir auf ihre Art ganz gut gefallen.

In der Nachbetrachtung gab es in den Kritiken einigen Hohn zu beiden Filmen.

Zum Erfurter Krimi hieß es u.a. bei spiegel.de: „Die Generation Praktikum im Energydrink-Rausch: Mit dem neuen Erfurter ‚Tatort’ will der MDR einen extrem jungen Krimi an den Start bringen – und liefert einen verworrenen Highspeed-Studentenkrimi. Liebe Leute, Finger weg von den Drogen!“ Und in die gleiche Kerbe schlägt n-tv.de mit: „So stellt sich der MDR also die neue Generation der ‚Tatort’-Ermittler vor. Sie trinken Energydrinks statt Kaffee und können Bierflaschen an der Tischkante öffnen. Gelungene Premiere in Erfurt? Selten sah der ‚Tatort’ so alt aus.“

    Tatort Erfurt: Kalter Engel (2013)  (Bild: MDR)

Also anfangs dachte ich auch, was sind das für seltsame Jungspunde. Sympathisch sind die nicht. Und die Chefin, eine Kriminaldirektorin, wirkt aufgesetzt steif. Dann auch noch eine neunmalkluge Praktikantin. Aber mit jeder Sendeminute wurden mir die Drei immer sympathischer (die Chefin ausgenommen). Das mag an den Schauspielern liegen, die das noch möglich Optimale aus ihren Rollen herausgeholt haben. Sicherlich wird hier manches Klischee bedient, das ‚die ältere Generation’ von der ‚heutigen Jugend’ hat. Dass die Praktikantin einen ‚geilen Arsch’ hat, dass es im Hotelzimmer fast zum ‚Fuck and go’ kommt und überhaupt alles ganz schön ‚krass’ ist, Alter. Gefühlte hundertmal ‚Scheiße’ oder ‚fuck’. Aber liegt nicht selbst in der größten Übertreibung viel Wahrheit? Ich selbst bin ein alter Knochen (siehe weiter unten zu Schimanski), habe aber zwei Söhne im Alter von Anfang zwanzig und kenne etwas das Umfeld junger Menschen aus eigener Anschauung. Natürlich gibt es da Stress in der Ausbildung und den Wunsch, dem Ganzen zu entgehen. Hatten wir auch, klar, aber irgendwie ist das heute alles anders. Die Kritiken an dem Erfurter Tatort scheinen mir wie aus der Sicht abgeklärter Schlauberger geschrieben zu sein. Sicherlich haben sie Recht – und auch wieder nicht. Und wie sieht’s mit dem Schimanski aus? Da scheinen jugendliche Schreiberlinge übers Alter herzuziehen:

„Schimanski kramt aus einem Pappkarton zwei Schimanski-Jacken raus und wirft sich dann die weniger verdreckte über. Wie ein Veteran, der sich noch einmal aufmacht. Er tritt die Türen nicht mehr selber ein, Schimanski lässt jetzt treten. Aber er ist im Auftrag des Guten unterwegs, er rettet das Mädchen, ohne selbst gerettet werden zu können.

Der frühere Schimanski kämpfte wie besinnungslos für Gerechtigkeit, der Schimanski von heute leidet unter seiner Gebrechlichkeit. Es zwickt im Schritt, er bräuchte langsam eine Brille, und er nuschelt Begriffe, die keiner mehr kennt, Festnetz zum Beispiel.

Inzwischen lässt er sich allerdings Fahndungsbilder aufs Handy schicken. ‚Kennen sie sich mit solchen Dingern aus – da drin soll ein Foto sein’, sagt Schimanski, der andererseits weiß, dass ‚der Pott jetzt iPod heißt’.“ (Quelle: sueddeutsche.de)

    Schimanski  (Bild: WDR/ Uwe Stratmann)

Bis ich so alt bin wie Schimanski aka Götz George, muss noch viel Wasser das Rinnsal namens Töste hinunterlaufen. Aber ich kann schon nachempfinden, wie es mit jedem Tag längst nicht mehr bergauf, sondern nur noch bergab geht. Für seine 75 Jahre hat sich Schimanski ganz gut gehalten. Leider ist es wirklich so, dass sich viele in seinem Alter nicht mehr mit moderner Technik auskennen. Das sollte aber kein Grund zum Spotten sein (wenn sich CDU-Ministerpräsident Volker Bouffier rühmt, ein E-Mail-Abstinenzler zu sein, so ist das sein Bier). Vielleicht sollten gerade wir, die sich auskennen, hilfreich den alten (älteren) Menschen zur Seite stehen.

Schimanski mag schwer ins Alter gekommen sein. Aber irgendwo ist er immer noch der Alte. So wie sich die Charaktere der Erfurter Ermittler noch ‚entwickeln’ müssen, so ist Schimanski lange schon zu dem Typen geworden, den er heute noch darstellt. Kein Wunder nach 29 Tatort– und weiteren (jetzt) 17 Schimanski-Folgen.

Neue Tatort-Kommissare haben es schwer (siehe Schweiger, den Rächer oder den Tatort Saarbrücken). Aber wie gesagt, die Erfurter müssen sich erst noch ‚entwickeln’. Wenn man sie nicht zu angestrengt beim MDR auf jung zu trimmen sucht, dann kann das durchaus etwas werden. Wie beim Schimanski …

Der neue Schimanski: Loverboy

Er ist wirklich unverwüstlich. Am kommenden Sonntag, den 10.11.2013, sendet die ARD um 20:15 Uhr die neueste Folge der Sendereihe Schimanski: Loverboy.

Nach 29 Folgen Tatort seit dem 28. Juni 1981 ermittelt Schimanski nun bereits zum 17. Mal seit 1997 in einer eigenen Filmreihe. Schimanski alias Götz George ist in die Jahre gekommen. 75 Lenze zählt er bereits. Aber er kann’s nicht lassen „… und macht sich auf die Suche.“

Schimanski  (Bild: WDR/ Uwe Stratmann)

Vor einem Club in Duisburg wird der 20-jährige Daan erschossen aufgefunden. Nichts deutet auf einen Raubmord hin, zumal der junge Mann auch noch ein Briefchen mit Heroin bei sich hatte. Derweil treffen Schimanski und Marie-Claire in ihrer Wohnung auf zwei Typen, die soeben ihre Wohnzimmereinrichtung zu Bruch geschlagen haben. Wie sich herausstellt, hat der einsitzende Gangsterboss Kaijewski seine Handlanger auf Schimanski angesetzt, allerdings nur, um ihn für einen Auftrag zu gewinnen.

Im Gefängnis trifft Schimanski zu seinem Erstaunen auf einen verzweifelten Kaijewski. Dieser bittet ihn, seine verschwundene 14-jährige Tochter Jessica zu finden. Dass Kaijewski ein Kind hat, wusste bislang niemand, und das soll auch so bleiben. Schimanski und Jessicas Mutter, Claudia Pollack, die mit ihrem Mann Thomas eine Motorradwerkstatt betreibt, kennen sich noch aus alten Zeiten. Auch sie bittet Schimanski inständig, ihr die Tochter zurückzubringen.

Schimanski erfährt, dass das Mädchen mit ihrem Freund Nils scheinbar von zu Hause abgehauen ist. Doch wer dieser Nils eigentlich ist und wo er lebt, weiß Jessicas Mutter nicht. Während seiner Recherchen trifft Schimanski auf Hänschen und Hunger, die mit dem Mord an Daan befasst sind. Sie sind genervt von dem alten Haudegen, der wieder einmal im Alleingang im gleichen Fall wühlt, mit seinen gewonnenen Erkenntnissen hinterm Berg hält und vor allem Hunger nicht ernst nimmt.

Von einem Mitschüler Jessicas weiß Schimanski, dass Nils offenbar häufiger zusammen mit Daan am Strich in der Vulkanstraße gesehen wurde. Was verband die beiden jungen Männer miteinander, und welche Rolle spielt ein weiteres Mädchen namens Laura? Alle Spuren führen nach Rotterdam, wohin Nils offenbar mit Jessica verschwunden ist. Gemeinsam mit der verbitterten Gemüsehändlerin Susanne Mellert, die gesteht, auch seit Jahren ihre Tochter zu vermissen, macht sich Schimanski dort auf die Suche.

Schimanski – den ganzen Schimanski

Schimanski – muss ich dazu noch etwas schreiben? Wer die Fernsehreihe Tatort kennt, sollte eigentlich auch Schimanski kennen: Horst Schimanski, Duisburg. Zusammen mit seinem Kollegen Thanner ermittelte der Duisburger Kriminalhauptkommissar Schimanski ab dem 28. Juni 1981 in 29 Folgen (inklusive zweier Kinofilme) in der ARD. Nach einer Pause zwischen 1991 und 1997 trat er in einer eigenständigen Krimi-Serie Schimanski wieder regelmäßig in Aktion, demnächst in der neuen Folge „Loverboy“ (Regie: Kaspar Heidelbach) am 10. November 2013 – natürlich in der ARD. Schimanski ist Kult!

Schon seit längerer Zeit bin ich an den 29 Tatort-Folgen interessiert. Es gab zwar immer wieder DVD-Boxen zu drei oder vier Folgen, aber nie das Ganze in einem. Nun in einem gibt es die Folgen auch jetzt noch nicht, aber immerhin sind die 27 normalen Tatort-Folgen in zwei Komplettboxen a 14 bzw. 13 DVDs erhältlich. Zusammen kosten die knapp 100 €. Nicht gerade ein Schnäppchen, aber nicht nur für Schimanski-Fans erschwinglich.

Was noch fehlt, sind die zwei Kinofilme, die dann später auch als Tatort-Folgen im Fernsehen ausgestrahlt wurden. Beide sind immerhin einzeln als DVD zu kaufen. Man lege noch knapp 20 € drauf, dann hat man sämtliche 29 Tatort-Schimanski-Folgen zusammen: Zahn um Zahn und Zabou.

Um es nicht hinterm Berg zu halten: Die Bildqualität der DVDs ist alles andere als berauschend, die ist verrauscht. Bei digitalen TV-Aufzeichnungen vom WDR kam eine viel bessere Bild-Qualität heraus. Das ist mehr als schade. Allerdings kann man es auch anders sehen: Die Bildqualität der DVDs ist … authentisch! Denn so sah das doch auf den meisten Fernsehgeräten mit analoger Dachantenne in den 80-er und 90er Jahren aus. Sicherlich hätte man sich etwas mehr Mühe machen und den Filmen etwas mehr Glanz einverleiben können. Aber will ich das wirklich? Meine Söhne werden stöhnen oder eher lächeln angesichts der bescheidenen Bildqualität. Aber ich fühle mich beim Gucken ganz wohl dabei. Notfalls gucke ich mir Schimanski auch allein an. Und endlich alle Folgen beieinander. Was will ich mehr. Meine Meinung – und nicht nur meine!

Hier alle 29 Folgen in der Übersicht mit der Nummer der Tatortfolge und Erstausstrahlungsdatum im Fernsehen:

01…….126 Duisburg Ruhrort (Erstausstrahlung 28.06.1981)
02…….131 Grenzgänger (Erstausstrahlung 13.12.1981)
03…….134 Der unsichtbare Gegner (Erstausstrahlung 07.03.1982)
04…….138 Das Mädchen auf der Treppe (Erstausstrahlung: 27.06.1982)
05…….143 Kuscheltiere (Erstausstrahlung: 12.12.1982)
06…….146 Miriam (Erstausstrahlung 03.04.1983)
07…….156 Kielwasser (Erstausstrahlung 25.03.1984)
08…….159 Zweierlei Blut (Erstausstrahlung: 22.07.1984)
09…….164 Rechnung ohne Wirt (Erstausstrahlung 09.12.1984)
10…….167 Doppelspiel (Erstausstrahlung 31.03.1985)
11…….171 Das Haus im Wald (Erstausstrahlung 18.08.1985)
12…….180 Der Tausch (Erstausstrahlung 13.04.1986)
13…….184 Schwarzes Wochenende (Erstausstrahlung 10.08.1986)
14…….188 Freunde (Erstausstrahlung 28.12.1986)
15…….194 Spielverderber (Erstausstrahlung 08.06.1987)
16…….200 Zahn um Zahn (Erstausstrahlung 27. Dez. 1987) Kino-Film nicht in der Box
17…….205 Gebrochene Blüten (Erstausstrahlung 01.05.1988)
18…….209 Einzelhaft (Erstausstrahlung 21.08.1988)
19…….214 Moltke (Erstausstrahlung 28.12.1988)
20…….217 Der Pott (Erstausstrahlung 09.04.1989)
21…….222 Blutspur (Erstausstrahlung 20.08.1989)
22…….225 Katjas Schweigen (Erstausstrahlung 03.12.1989)
23…….230 Medizinmänner (Erstausstrahlung 13.05.1990)
24…….232 Zabou (Erstausstrahlung 22. Jul. 1990) Kino-Film nicht in der Box
25…….234 Schimanskis Waffe (Erstausstrahlung 02.09.1990)
26…….235 Unter Brüdern (Erstausstrahlung 28.10.1990)
27…….244 Bis zum Hals im Dreck (Erstausstrahlung 09.06.1991)
28…….250 Kinderlieb (Erstausstrahlung 27.10.1991)
29…….252 Der Fall Schimanski (Erstausstrahlung 29.12.1991)

Da gibt es dann ja auch noch die eigenständige „Schimanski“-Filmreihe, die es mit der neuen Folge „Loverboy“ dann auch schon auf 17 Folgen gebracht haben wird. Natürlich gibt es auch davon diverse DVD-Boxen. Hier noch einmal alles an käuflichen Filmmaterial zu Schimanski.

Martin Walser und der Tatort

Bevor ich hier meine „Zu Martin Walser“-Reihe fortsetze, heute nur ein kurzer TV-Tipp. Am 9. Jul. 1989 wurde in der ARD als 220. Folge der Tatort-Fernsehreihe ein Kriminalfilm ausgestrahlt, für den neben Asta Scheib auch Martin Walser als Autor verantwortlich zeichnete. Es war eine Folge des NDR mit Stoever (Manfred Krug) und Brockmöller (Charles Brauer) als Ermittler. Die Folge heißt: Armer Nanosh. Morgen am Samstag, 08. Juni 2013 wird diese Folge auf NDR3 von 21:45 bis 23:25 Uhr [VPS 21:45] wiederholt.

©NDR - Das Liebesverhältnis zwischen der Malerin Ragna Juhl (Renate Krößner) und Nanosh (Juraj Kukura) ist von Leidenschaft ebenso bestimmt wie von Eifersucht

„Hauptkommissare Paul Stoever und Peter Brockmüller sind auf der Suche nach dem Mörder der Malerin Ragna Juhl. Verdacht fällt auf Valentin Sander, einen angesehenen Bürger und Kaufhauseigentümer, und seinen Sohn Georg, die beide die Malerin liebten. Valentin Sander ist seit der Tat verschwunden. Die Herkunft des Verdächtigen rückt in den Mittelpunkt: Valentin war Sinti unter dem Namen Nanosh Steinberger, bevor er von dem reichen Kaufmann Sander adoptiert und damit vor der Deportation der Nationalsozialisten gerettet wurde. Sein leiblicher Onkel Yanko will immer noch, dass er Sinti bleibt und die Sippe übernimmt.“ (Quelle: ndr.de/fernsehen)


Ausschnitt aus: Tatort 220 – Armer Nanosh (Stoever und Brockmöller – NDR)

Ach ja: In der Rolle des Täters (?) sehen wir Edgar Selge, verheiratet mit der Schauspielerin Franziska Walser, die älteste der vier Walser-Töchter – beide sind die Eltern von Jakob Walser, ebenfalls Schauspieler.

Ich erinnere mich zwar nur dunkel, habe aber die Folge seinerzeit gesehen. Und da ich zz. voll im „Martin Walser-Rausch“ zu sein scheine, werde ich mir die Folge (wenn nichts zeitlich dazwischenkommt) mit Sicherheit anschauen. Vielleicht schaut ja auch einer von euch diesen Tatort. Er ist nicht einer der besten Tatorte (auch nicht der von Stoever und Brockmüller, den sangesfrohen Kriminalbeamten), aber trotzdem sehenswert. „Zu Martin Walser“ und seinen Kriminalromanen/-hörspielen später mit Sicherheit noch etwas mehr.

Tatort Saarbrücken: Eine Handvoll Paradies

Nachtrag zu meinem Beitrag: Münsteraner Mörderland – Vorgestern Abend habe ich mir die zweite Tatort-Folge aus Saarbrücken: Eine Handvoll Paradies (Erstsendung: 07.04.2013) angeschaut.

Tatort Saabrücken: Eine Handvoll Paradies (Erstsendung: 07.04.2013)

Okay, der Hauptkommissar Jens Stellbrink (Devid Striesow) bedient sich schon ziemlich unorthodoxen Methoden, sein rosafarbener Roller, überhaupt sein Outfit spottet jeder Beschreibung – und seine Kollegin Lisa Marx (Elisabeth Brück) ist eine eher schlechte Lara Croft-Kopie. Die Rocker sind eine Karikatur ihrer selbst. Trotzdem finde ich diese neuen Saarbrücken-Tatorte einfach köstlich, also auch diese Folge. Stellbrink ist einfach schräg.

Irgendwie werde ich dabei an die Coen-Brüder erinnert (z.B. an Filme wie Fargo oder The Big Lebowski, hier u.a. auch die Traumsequenz). Und die Rocker kann man in etwas anderer ‚Aufmachung’ in Martin Walsers Roman Muttersohn (der ja auch sehr schräg ist) wiederfinden.

Natürlich hapert es manchmal an der Logik (z.B. wenn am Ende die Polizei genau dort aufkreuzt, wo sie gebraucht wird, weil der Tank des Rollers von Hauptkommissar Stellbrink ein Leck hatte und sie der Benzinspur folgte), aber was soll’s. Wie in der erste Folge ging es auch hier um Drogen. Da könnte man natürlich fragen, welche davon der Drehbuchautor genommen hat.

Insgesamt hoffe ich nicht, dass das Gequake zu groß ist und der Tatort deshalb abgesetzt wird. Die Reihe wird auch einen Hauptkommissar Stellbrink verkraften – wie sie sicherlich auch einen Nick Tschiller alias Til Schweiger verdauen kann.

Münsteraner Mörderland

Gleich zu Beginn meines Osterurlaubs gab es den inzwischen 23. Fall eines Tatorts aus Münster mit Thiel und Boerne: Summ, Summ, Summ. Längst habe ich es gestanden, ein Thiel und Boerne-Fan zu sein, wie ich überhaupt ein großer Fan der Tatort-Reihe bin. Aber die letzten Folgen haben doch ziemlich nachgelassen, auch wenn der Wortwitz der beiden sich ewig in den Haaren liegenden Protagonisten hier wieder Höhepunkte erreicht.

    Tatort – TV-Reihe der ARD (seit 1970)

Ja, mit Kriminalfilmen ist das so etwas. Ich denke, es gibt drei Arten von Krimis. Einmal die Actionkracher (der erste Schweiger-Tatort aus Hamburg: Willkommen in Hamburg ließe sich hier einordnen). Dann die tiefschürfenden, psychoanalytisch angehauchten Krimis, von denen es in der Tatort-Reihe viele gibt und die die Reihe im Wesentlichen ausmachen. Zuletzt dann die Krimis a la Thiel und Boerne, in denen es nicht ganz so ernst zugeht und die zwar noch nicht eine Parodie des Genres sind, aber manchmal dem sehr nahe kommen. Spannend sollten sie trotzdem sein (was Thiel und Boerne dann auch sind).

Ich persönlich mag die vor allem die 2. und 3. Art dieser Gattung. Actionfilme sind für mich nur dann okay, wenn sie auch eine gewisse Tiefe besitzen (z.B. die Millennium Trilogie (VerblendungVerdammnisVergebung).

Aber zurück zu Thiel und Boerne: Das Summ-Summ-Gesumms mit Roland Kaiser als Roman König, mittendrin dezent ermordeter Frauenheld und Schlageraffe (fast wie im realen Leben des Herrn Kaiser), hatte mir Appetit auf weitere Münster-Tatort-Folgen gemacht. Und da ich von den bisher 23 Folgen erst 16 gesehen habe, konnte ich mich auf sieben noch ausstehende freuen. Geschafft habe ich während des Urlaubs, mir in ruhigen Abendstunden vier Folgen anzuschauen (ich wollte ja nicht übertreiben – und ich freue mich natürlich, noch weitere Folgen in petto zu haben):

Der Frauenflüsterer (2005) – Der doppelte Lott (2005) – Das ewig Böse (2006) – Das zweite Gesicht (2006)

Und meine Erwartungen wurden erfüllt. Feine Krimikost, vielleicht manchmal etwas konstruiert, aber immer gemischt mit herrlich geistreich-witzigen Dialogen zwischen dem Hauptkommissar Thiel und dem Gerichtsmediziner Prof. Boerne.

Und ich habe mir dann auch noch zwei weitere etwas neuere, aufgezeichnete Tatort-Folgen aus Bremen: Puppenspieler (24.02.2013) und Saarbrücken: Melinda (27.01.2013) angeschaut. Auch diese Folgen zeichneten sich durch einen gewissen Witz aus. Die Hauptkommissarin Inga Lürsen hat einen neuen Kollegen, Leo Ulfanoff (sieht aus wie ein zerzauster Pandabär, meditiert bisweilen, verführt die Kommissarin zu grünem Tee und anderem), bekommen, da es den Hauptkommissar Stedefreund als Ausbilder nach Afghanistan zieht. Dieser Ulfanoff ist ein recht kurioser Typ. Saarbrücken hat gleich ein neues Ermittlerteam – allen voran Hauptkommissar Jens Stellbrink, der sich durch ziemlich unorthodoxen Methoden auszeichnet. Ich hatte hier das Gefühl, dass Münster aus Saarbrücken echte Konkurrenz bekommen könnte. Inzwischen gab es auch schon eine zweite Folge aus Saarbrücken: Eine Handvoll Paradies (07.04.2013), die allerdings von der Kritik und den Zuschauern als angeblich bisher schlechteste Tatort-Folge geradezu verrissen wurde (siehe u.a.: Gestohlene Lebenszeit). Allerdings eine durchaus positive Kritik habe ich dann auch gefunden: Mit dem Roller durch die Rocker („am Ende lehnt man sich lächelnd zurück und freut sich über einen Riesenspaß. Zeitdiebstahl jedenfalls sieht anders aus.“) Da ich die Folge noch nicht gesehen habe (sie schlummert auf meinem Rechner – inzwischen habe ich sie gesehen) bin ich jetzt richtig gespannt … Die erste Saarbrücken-Folge fand ich nämlich ganz gut, wenn dieses Ermittlerteam vielleicht auch nicht so ganz ins Tatort-Konzept passt (und noch eine Tatort-Folge befindet sich auf meinem Rechner: München: Macht und Ohnmacht (01.04.2013)).

Nun, die Tatort-Fans sind in den letzten Wochen ganz schön ins Schwitzen geraten: Hamburg mit Til Schweiger und jetzt Saarbrücken mit Devid Striesow. Aber auch die Vielfalt macht eine gute Reihe aus (und da komme ich sogar über Til Schweigers Genuschel schnell hinweg). Und die nächsten neuen Ermittlerteams befinden sich schon in den Startlöchern.

siehe auch meine Beiträge: Horst Schimanski, DuisburgIst Jogi Löw der Mörder?Eine Extrawurst für ein Riesenwürstchen?