Kategorie-Archiv: Fußball: Welt- und Europameisterschaften

Zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006/2010 & Europameisterschaft 2008

Adiós España!

Der König ist tot, es lebe der König! So hieß es früher einmal, wenn die Monarchen ‚bis zum Verrecken’ auf ihren Thronen verharrten … Nein, Juan Carlos (76) von Spanien lebt noch. Er dankte allerdings nach fast 39-jährigen Amtszeit in der vergangenen Nacht zugunsten seines Sohne Felipe (46) ab, der als Felipe VI den spanischen Thron bestieg und damit Staatsoberhaupt des Landes wurde. Die Zeremonie fand angesichts der Wirtschaftskrise im kleinen Rahmen statt. Die Vereidigung des neuen Monarchen folgt heute im spanischen Parlament.

Der 46-jährige Felipe hatte sich sein Leben lang auf das Amt vorbereitet. Er studierte Jura und internationale Politik, spricht fließend Englisch und Französisch und absolvierte Offizierslaufbahnen im Heer, in der Luftwaffe und der Marine. Als Kronprinz unternahm er fast 200 offizielle Reisen in 60 Länder. In Lateinamerika vertrat er Spanien beim Amtsantritt von 69 Staatspräsidenten. (Quelle: u.a. stern.de/lifestyle)

    FIFA-Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien
    Am Tag, als in Madrid König Juan Carlos abdankte, wurde in Maracana auch die einzigartige Ära der Furia Roja zur Geschichte.
    Nachmittags dankte der König ab und später am Abend der Weltmeister.

Tiki-Taka ist tot, es lebe Tiki-Taka? Eines ist seit gestern Abend gewiss: Nachdem bereits 2010 bei der Fußball-WM in Südafrika mit Italien der damals amtierende Weltmeister in der Vorrunde ziemlich kläglich scheiterte (damals krähte kein Hahn danach), so erwischte es gestern den Noch-Weltmeister und Mitfavoriten Spanien. Mit der 0:2-Niederlage gegen Chile ist Spaniens Schicksal besiegelt: die Mannschaft scheidet aus. Am Montag spielen die Spanier noch gegen Australien (die ebenfalls ausgeschieden sind), dann geht’s nach Hause. ¡Adiós España!

Synchrones An-den-Kopf-Fassen: Entsetzen bei den Spaniern

Ist das nun tatsächlich das immer wieder angesagte und dann auch immer aufs Neue wiederlegte Ende des Tiki-Taka?

Unter Tiki-Taka versteht man die spanische Variante des Kurzpassspiels. Beim Kurzpassspiel wird der Ball nicht gestoppt, sondern unmittelbar an den nächsten Spieler (One-Touch-Fußball) weitergespielt wird. 1972 wurde bereits die deutsche Mannschaft damit Europameister. Die Spanier haben dieses Kurzpassspiel perfektioniert und wurden damit 2008 Europameister, 2010 Weltmeister und 2012 erneut Europameister.

Auch wenn ich mich wiederhole: Tiki-Taka verlangt ein hohes Maß an Intuition, an gegenseitigem Verständnis zwischen den Spielern und an Konzentration. Tiki-Taka geht nur mit Spielwitz, mit Esprit. Fehlt es an einem, dann rächt sich dieses taktische Konzept sehr schnell und verkommt zu einem Rasenschach, das Mannschaften eigentlich nur spielen, wenn ihnen die zündende Idee fehlt. Für den Zuschauer wird es dann schnell unerträglich langweilig. Da mag man den Gegner laufen lassen und 70 bis 80 % Ballbesitz haben. Ohne geniale Pässe, z.B. aus der Tiefe des Raums in die sich lösende Spitze, geht dann nichts. Und dann rächen sich schon kleinste Fehler. Man tappt gewissermaßen in die eigene Falle.

Voraussetzung für das Gelingen dieser Taktik ist also eine sehr gute Technik der Spieler, die präzise Pässe erlaubt, und eine zuverlässige Defensive, die im Fall eines Ballverlustes Konter vereitelt. Als Gegenmittel hilft nur ein entschlossenes Pressing. So kann selbst von technisch unterlegenen Gegnern diese Taktik ausgehebelt werden.

Genau das ist gestern geschehen. Die Chilenen standen den Spaniern gewissermaßen auf den Füßen und ließen – wie zuvor von den beherzt aufspielenden Niederländer praktiziert – keinen Spielfluss der spanischen Mannschaft zu.

Gegen die Niederlande begann Spanien wie gewohnt. Zwar störten die Niederländer früh, aber Spanien kam doch zu seinen Chancen. Dann passierte aber das, was nicht passieren darf. Die Abwehr leistete sich einen eklatanten Fehler, van Persie spielte den ‚fliegenden Holländer’ und erzielte mit seinem Flugkopfball ein herrliches Tor. Schließlich wurde die spanische Abwehr immer wieder überlaufen. Und dann auch noch der schlimme Schnitzer von Iker Casillas, dem spanischen Torwart.

Iker Casillas’ traurige Augen ...

Ähnlich ging es gestern zu. Zum ersten Gegentor führte ein früher Ballverlust im Mittelfeld und das zögerliche Eingreifen der Abwehr. Beim 2:0 sorgte Casillas mit seiner Faustabwehr nach vorn (statt zur Seite) vor die Füße des Torschützen Charles Aranguiz für den entscheidenden Fehler.

Es ist nicht allein die Taktik des Tiki-Taka, die Spanien auf die Verliererseite brachte. Es spielten auch andere Faktoren eine wichtige Rolle. Und: Neben Taktik und technischem Können spielt auch immer die Psyche eine wichtige Rolle.

Aber eines nach dem anderen:

1. Zunächst hatten die Spanier die wohl kürzeste Vorbereitungszeit aller Mannschaften, da drei spanische Mannschaften in den beiden Endspielen der europäischen Mannschaftswettbewerbe, die bekanntlich erst am Ende der Saison ausgespielt werden, vertreten waren (bestes Beispiel: der Portugiese Cristiano Ronaldo, Real Madrid, dem auch nicht viel gelang). Also null Regeneration und nur wenig Möglichkeit, sich im Training einzuspielen.

2. Tiki-Taka wird im Wesentlichen von den immer gleichen Spielern getragen (Xavi, Xabi Alonso, Andrés Iniesta) und die sind inzwischen in die Jahre gekommen.

3. Wer alles ‚abgeräumt’ hat, was es an Pokalen im nationalen wie internationalen Fußball zu holen gibt, ist mehr oder weniger ‚gesättigt’. Es fehlt die nötige Motivation.

4. Dem Torwart Iker Casillas fehlt die Spielpraxis, da er praktisch überhaupt nicht in der Primera División, der spanischen Liga, eingesetzt wurde (nur zwei Spiele, ansonsten Einsätze in der Champions League).

5. Der Angreifer Diego Costa, Atlético Madrid, hat keine Länderspielerfahrung und wirkte oft wie ein Fremdkörper in der Mannschaft. Man hätte besser (ähnlich dem deutschen Team) mit einem ‚falschen’ Mittelstürmer gespielt, der aus dem Mittelfeld agiert und über die Flügel Unterstützung findet. In der Spitze waren die Spanier insgesamt wirkungslos.

6. Die Innenverteidigung mit Gerard Piqué und Sergio Ramos (beide 27 Jahre alt und eigentlich sehr erfahren) erwies sich oft als zu langsam gegen hoch motiviert angreifende Stürmer.

7. Alle gegen einen: Sechs Jahre bestimmte die spanische Elf den Weltfußball. Da versucht es jeder Gegner, gegen sie möglichst gut auszusehen, möglichst ein Mittel gegen Tiki-Taka zu finden. Die Chilenen spielten so, als gäbe es kein Morgen. Scheiß auf Kräfteverschleiß, Hauptsache man schlägt den Weltmeister.

Wenn der Trainer der Spanier, Vicente del Bosque, die wesentliche Schuld auf sich nimmt, so tut er gut daran (neben Xavi hätte er wohl auch besser auf Casillas verzichten sollen). Ein Generationswechsel kündigte sich zwar an, aber doch nur zögerlich. Einige Spieler werden mit Sicherheit zurücktreten (Xavi wird wohl auch den FC Barcelona in Richtung Katar verlassen, um noch ein millionenschweres Zubrot einzuheimsen). Ob mit oder ohne del Bosque, ob mit oder (eher) ohne Tiki-Taka: Die nächste Generation mit großen Talenten steht schon in den Startlöchern. Spanien ist zwar ausgeschieden, aber um die Zukunft des spanischen Fußballs braucht sich keiner Sorgen machen.

War das nun gestern das Ende von Tiki-Taka? Von Tiki-Taka, der spanischen Ausprägung des Kurzpassspiels, wohl ja. Die Ära der spanischen Vormachtstellung im Fußball ist gebrochen. Aber es ist lange nicht das Ende des Kurzpassspiels, der Grundphilosophie des Tiki-Taka. Die Taktik der deutschen Mannschaft baut geradezu auf dem Kurzpassspiel auf.

Spielen wir bisschen Dialektik a la Hegel und bedienen uns des Dreischritts von These, Antithese und Synthese. Tiki-Taka ist gewissermaßen die These. Das entschlossene Pressung des Gegners die Antithese. „In der fortlaufenden Argumentation gewinnt diese Antithese als Negation eine positive Funktion. Sie treibt den Erkenntnisprozess auf eine neue Ebene, diese neue Ebene bzw. die neue Formulierung auf dieser Ebene ergibt die Synthese.“

Und was könnte diese neue Ebene, die Synthese ausmachen? Vielleicht ein Spielsystem (das dem Pressing zuvorkommt), wie wir es beim deutschen Team finden: drei variabel agierende Offensivspieler, die ständig rochieren, also die Positionen von außen nach innen immer wieder tauschen und auf den Außenbahnen Unterstützung von den Außenverteidigern bekommen. Natürlich muss dabei das Defensivverhalten stimmen … Kurzpassspiel mit schnellem Umschalten … usw. usf. (Ach, ich liebe dieses fußballerische Fachsimpeln!).

Mit Spanien dürfen sich auch Australien und Kamerun bereits nach dem 2. Spieltag der Gruppenphase (Vorrunde) verabschieden (die anderen Mannschaften spielen ja erst noch).

Was ist neben dem Ausscheiden der Spanier noch so in den letzten zwei Tagen passiert? „Geheimfavorit Belgien hielt seine Qualitäten im ersten Gruppenspiel (Gruppe H) ziemlich lange sehr geheim. Genauer gesagt: Es war ziemlich enttäuschend, was Marc Wilmots‘ Mannen über die meiste Zeit des Spiels gegen Algerien zustande brachte.“ Allerdings kamen die Belgier am Ende des Spiels dann doch ins Rollen. Bedenkt man, was Russland und Süd-Korea zustande brachten, habe ich weiterhin gute Hoffnung für die junge belgische Mannschaft.

Brasilien, Gastgeber und Topfavorit, glänzte durch fehlende Effizienz gegen Mexiko. Viele Torchancen, aber keine Tore. Überhaupt scheint der Heimvorteil eher ein Fluch zu sein, da die Erwartungshaltung viel zu groß ist. Die Kroaten haben in der gleichen Gruppe (A) immerhin ihre Chance genutzt (4:0 gegen Kamerun) und spielen am Montag wohl um den 2. Achtelfinalplatz in der Gruppe gegen Mexiko.

Und die Niederlande sind noch nicht Weltmeister. Wie schon oben erwähnt: Die Psyche spielt eine große Rolle beim Fußball. Wähnt man sich schon im fußballerischen Himmel, dann kann selbst ein Außenseiter wie Australien einen schnell auf den Boden der Tatsachen zurückholen. Mit viel Glück gewannen Robben & Co. zwar gegen Australier, die nichts mehr zu verlieren hatten und daher mit Herz und Seele aufspielten. Aber so toll wie gegen Spanien war das nicht. Vor dem 3:2-Siegtreffer der Holländer hatten nämlich die Socceroos die große Torchance.

Nach dem gelungener Auftakt geht es also am Samstag um 21 Uhr MESZ für das deutsche Team gegen Ghana, die gegen die USA nicht gerade gezaubert hatten (und bekanntlich 1:2 verloren), weiter. Nach dem Spiel ist vor dem Spiel (oh, diese Sprüche …). Und die Niederlande sei Warnung genug, es weiterhin konzentriert anzugehen. Schauen wir ’mal, wie Franz Beckenbauer (Ex- Mitglied des FIFA-Exekutivkomitees, das für die Vergabe der Fußball-WM 2018 nach Russland und 2022 nach Katar verantwortlich zeichnet – angeblich hatte Franzl damals zwar für Russland, aber nicht für Katar, sondern in der letzten Runde für die USA gestimmt) zu sagen pflegt.

Gelungener Auftakt

Gestern hat auch die deutsche Mannschaft ins Geschehen bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien eingegriffen, und wie … Gegen Portugal gewann das Team von Joachim Löw mit 4:0. Sicherlich kann man sich um den Elfmeter, der zum 1:0 führte, streiten. Ich denke aber, wer so ‚unverzagt’ im eigenen Strafraum am Trikot seines Gegners zupft wie Joao Pereira gegen Mario Götze, darf sich nicht wundern, wenn der Schiedsrichter Strafstoß pfeift. Und es war Müller-Tag, der mit drei Treffern seine WM-Torausbeute auf jetzt acht Tore (fünf Tore bei der WM 2010 in Südafrika) erhöhte. Da reißt es sogar die Kanzlerin wieder einmal vom Hocker.

Gruppenbild mit Dame: Mutti mit ihren ‚Jungs’

Deutschland spielte ohne echten Mittelstürmer und agierte in der Spitze mit Özil, Götze und besagtem Müller dafür sehr variabel (in einem 4-3-3-System). Portugals Superstar Cristiano Ronaldo bekam fast keinen Stich und blamierte sich dann auch noch bei einem seiner ansonsten gefürchteten Freistöße, als die deutsche Mannschaft gar nicht daran dachte, eine Abwehrmauer aufzustellen, Ronaldo dann auch prompt den erstbesten deutschen Spieler anschoss.

    FIFA-Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien

Aber auch schon die Spiele zuvor zeigten abwechslungsreichen und spannenden Fußball – trotz der klimatischen Verhältnisse in Brasilien. Überraschend (oder vielleicht auch nicht) war der hohe 5:1-Sieg der beherzt aufspielenden Niederländer gegen den amtierenden Weltmeister Spanien, der zunächst ganz gut begann, dann aber durch individuelle Fehler ins Hintertreffen kam. Klar, wieder wird das Ende des Tiki-Taka verkündet. Aber vielleicht werden wir uns doch noch wundern.

Alles andere als der Titelgewinn wäre für die brasilianische Mannschaft eine Enttäuschung. Beim Auftaktspiel gegen aufopferungsvoll kämpfende Kroaten gewannen die Gastgeber aber auch nur mit der Hilfe des Schiedsrichters, der einen Elfmeter gab, der keiner war. Fred, bis dahin wenig aufgefallen, ließ sich im Strafraum fallen und ermöglichte so dem nächsten Superstar dieser WM, Neymar, zu seinem 2. Tor, dem 2:1.

Überhaupt die Schiedsrichterleistungen! Es ist ja schön, wenn Mannschaften aus allen Ecken der Welt zu einem Turnier zusammenkommen. Aber müssen es auch Schiedsrichter aus aller Herren Länder sein, die die Grundregeln vielleicht beherrschen, aber wenig Erfahrung mitbringen? Okay, Fehler können auch dem besten Schiedsrichter unterlaufen. Aber die Unterschiede sind doch zu groß. Da wird ein Strafstoß gegeben, der keiner ist. Da werden Tore wegen Abseitsstellung nicht anerkannt, obwohl der Schütze überhaupt nicht im Abseits steht. Immerhin hat man jetzt die Torlinientechnologie, die allerdings erst einmal bei der Beurteilung, ob der Ball die Torlinie überschritten hat oder nicht (das 2:0 der Franzosen gegen Honduras), geholfen hat. Schiedsrichter ohne große Erfahrung haben besonders beim Abseits ihre Schwierigkeiten. Der Videobeweis wird jetzt wenigstens schon einmal angedacht. Aber noch beruht alles (bis auf die Torlinientechnik) auf Tatsachenentscheidung, also der Beurteilung des Schiedsrichters durch dessen subjektiv gewonnene Eindrücke, die nachträglich nicht widerrufen werden können (allein der Begriff Tatsachenentscheidung ist der reinste Hohn).

Bisher gab es also eine Reihe sehr interessanter Spiele. Einzig enttäuschend sind für mich bisher die Mannschaften Afrikas (die Elfenbeinküste vielleicht ausgenommen, die aber auch erst in der 2. Hälfte gegen Japan ins Rollen kam). Das bisher einzige Unentschieden (zudem das erste Spiel ohne Tore) gab es zwischen dem Iran und Nigeria. Das war dann auch das bisher bescheidenste Spiel. Und wieder mit Afrikanern, die eigentlich nur durch ihre phlegmatische, geradezu stoische Art ‚beeindrucken’ und wenige Minuten vor Schluss trotz Rückstand so spielen, als hätten sie alle Zeit der Welt, den Ausgleich zu erzielen. Doooch … das ist ‚beeindruckend’.

Hohe Temperaturen, hohe Luftfeuchtigkeit, eklatante Fehlentscheidung einiger Schiedsrichter, einige größere Überraschungen (z.B. der verdiente 3:1-Sieg Costa Ricas gegen die Altherrentruppe Uruguays) und eine Menge ganz passabler Spiele. Bisher steckt auch sportlich gesehen viel Diskussionsstoff in dieser WM für den interessierten Zuschauer. Und wer dann auch noch die richtige Floskel, den richtigen Expertenspruch von sich geben will, aber nicht so recht weiß, wie und was, dem sei der Phrasomat zur WM empfohlen, damit wird man wenigstens Stammtisch-Weltmeister.

Heute geht mit den Spielen in der Gruppe H (Belgien – Algerien und Russland – Südkorea) der erste Spieltag in der Gruppenphase zu Ende (und beginnt mit Brasilien – Mexiko auch schon der 2.). Dann haben wir alle Mannschaften gesehen und können uns ein erste Bild von deren Spielstärke machen. Deutschland spielt übrigens am Samstag (21.06.) um 21 Uhr MESZ in Fortaleza gegen Ghana. Gespannt bin ich auf die Belgier, die inzwischen über den Status eines Geheimfavoriten hinaus sind. Ist die junge Mannschaft, in der lediglich Daniel Van Buyten (noch Bayern München) den Altersdurchschnitt überdurchschnittlich anhebt, wirklich so gut? Kevin De Bruyne (jetzt VfL Wolfsburg) kennen die Werder-Fans ja noch aus der Saison 2012/2013 in Bremen.

Wir dürfen weiterhin gespannt sein …!

Auf zur WM 2014 nach Brasilien

Auf zur WM 2014 nach Brasilien

Nur noch neun Tage trennen uns von der Eröffnung der Fußball-Weltmeisterschaft vom 12. Juni bis zum 13. Juli 2014 in Brasilien. Nach der Eröffnungsfeier spielt dann der Gastgeber Brasilien in São Paulo um 22 Uhr MESZ gegen Kroatien. Erste Hochspannung kommt einen Tag später, am Freitag, den 13. Juni, auf, wenn um 21 Uhr MESZ das Endspiel der letzten WM gewissermaßen wiederholt wird: Spanien trifft auf die Niederlande in Salvador da Bahia, wo Deutschland am Montag, den 16. Juni, ab 18 Uhr MESZ sein erstes Spiel in der Gruppe G gegen Portugal bestreitet.

Alle Spielpaarungen der WM werden erstmals von den Fernsehanstalten von ARD und ZDF live übertragen. Die ARD zahlte für die Übertragungsrechte laut einem Medienbericht 150 Millionen Euro. Der Sender macht zur Höhe der Ausgaben selbst keine Angaben. Die Fußball-WM ist für die FIFA ein Milliardengeschäft. Mit dieser Weltmeisterschaft soll zum ersten Mal auch eine Torlinientechnologie eingesetzt werden.

    FIFA-Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien

Fest oder Fiasko? Nicht einmal jeder zweite Brasilianer steht der WM positiv gegenüber – und das im Land des fünffachen Weltmeisters. In Rio de Janeiro demonstrierten die Brasilianer für Schulen und Krankenhäuser statt WM-Fußball. In São Paulo gab es Scharmützel mit der Polizei. Nein, diese WM steht unter keinem guten Vorzeichen. Und der Weltfußballverband, die FIFA, könnte schon über Brasilien stolpern, bevor sie es endgültig über Katar, das 2022 die WM im Wüstensand austragen soll, tut. Es ist viel geschrieben worden und wird noch viel zu schreiben sein.

Zurück zum Sportlichen und damit natürlich zur deutschen Mannschaft. Nachdem Nationaltrainer Joachim Löw bereits Spieler wie Max Kruse, ter Stegen, Gomez, Adler, Sidney Sam, Westermann und Sven Bender nicht in seinem 30-köpfiges Aufgebot berücksichtigt hatte, musste er bis zum Montag, den 2. Juni, seinen endgültigen Kader benennen. Zuvor waren schon Marcell Jansen (vom Fast-Absteiger Hamburger SV), Leon Goretzka, Max Meyer (alle Schalke 04) und André Hahn (FC Augsburg) gestrichen worden. Lars Bender (Bayer Leverkusen) fiel verletzungsbedingt aus; dafür wurde Christoph Kramer (Borussia Mönchengladbach) nachnominiert. Gestern nun fielen auch noch Shkodran Mustafi (Sampdoria Genua), Marcel Schmelzer (Borussia Dortmund) und der Stürmer Kevin Volland (1899 Hoffenheim) dem Rotstift zum Opfer. Damit quartiert sich das deutsche Team nur mit einem echten Stürmer (dem inzwischen 35-jährigen Miroslav Klose von Lazio Rom) in der Nobelherberge Campo Bahia am Atlantik ein.

Hier der verbleibende 23-köpfige DFB-Kader für Brasilien:

Tor: Manuel Neuer (Bayern München), Roman Weidenfeller (Borussia Dortmund), Ron-Robert Zieler (Hannover 96)

Abwehr: Jérôme Boateng (Bayern München), Erik Durm (Borussia Dortmund), Matthias Ginter (SC Freiburg), Kevin Großkreutz (Borussia Dortmund), Benedikt Höwedes (Schalke 04), Mats Hummels (Borussia Dortmund), Philipp Lahm (Bayern München), Per Mertesacker (FC Arsenal)

Mittelfeld: Julian Draxler (Schalke 04), Mario Götze (Bayern München), Sami Khedira (Real Madrid), Christoph Kramer (Borussia Mönchengladbach), Toni Kroos (Bayern München), Thomas Müller (Bayern München), Mesut Özil (FC Arsenal), Lukas Podolski (FC Arsenal), Marco Reus (Borussia Dortmund), Andre Schürrle (FC Chelsea), Bastian Schweinsteiger (Bayern München)

Angriff: Miroslav Klose (Lazio Rom)

Mit nur einem echten Stürmer, mit einigen angeschlagenen (Neuer, Schweinsteiger) bzw. noch immer nicht ganz fitten Stammspielern (Khedira) – da fragt man sich, wohin die Reise für die deutsche Mannschaft gehen wird. Auch andere Nationen haben ihre Probleme (z.B. Kolumbien muss auf Stürmerstar Radamel Falcao verzichten – Frankreichs Ribéry hat ‚Rücken’). So richtig mochte sich keine Mannschaft in den letzten Testspielen vor der WM als Favorit darstellen, Belgien ausgenommen? Deutschlands 2:2 gegen Kamerun offenbarte noch genügend Schwächen. Immerhin heißt das formulierte Ziel: Gewinn des Weltmeistertitels! Da kann man schon nachdenklich werden. Bekanntlich ist das deutsche Team eine Turniermannschaft, die zur rechten Zeit die richtige Leistung bringt. Trotzdem glaube ich nicht, dass Deutschland Weltmeister wird. Im Halbfinale (wahrscheinlich gegen Brasilien) ist spätestens Schluss. Mein Halbfinaltipp:

Brasilien – Deutschland
Spanien – Argentinien

– wobei z.B. die Belgier neben Italien, Frankreich und vielleicht der Elfenbeinküste bis ins Viertelfinale ziehen könnten. Mein Endspiel lautet dann Brasilien gegen Spanien (mehr verrate ich nicht). Wer selbst ‚auf die Schnelle’ tippen möchte, der hat hier die Möglichkeiten: Wer wird Weltmeister?

Diese WM verspricht auf jeden Fall, spannend zu werden. Da gibt es neben Deutschland die ‚üblich Verdächtigen’ auf den Titel wie Brasilien (wenn der Heimvorteil nicht zum Fluch wird), Spanien oder Argentinien. Die Belgier habe ich bereits genannt. Daneben haben natürlich auch Italien, die Niederlande, Portugal, England, Frankreich, Uruguay oder Kolumbien gute Aussichten. Auch Bosnien-Herzegowina kann kräftig mitmischen. Und vielleicht packt es diesmal auch eine der Schwarzafrikaner (Kamerun, Ghana, Elfenbeinküste oder Nigeria). Damit sind ja schon die Hälfte aller Mannschaft genannt. Hoffen wir nur, das der Beste von allen am Schluss gewinnt (nicht wie 2006 Italien). Und hoffen wir, dass trotz Torlinientechnik nicht allzu viele Fehlentscheidungen von den Schiedsrichtern (darunter gibt es wieder einige Exoten) getroffen werden.

Fußball-WM: Offizielle Website der FIFA
Fußball-WM bei der ARD
Fußball-WM beim ZDF

Zum Klassenerhalt gezittert

Für die abgelaufene Saison hatte sich der Hamburger SV einiges vorgenommen. Mindestens die Qualifikation zur Europa League wollte man erreichen. Am Ende zitterte sich der HSV als Tabellensechzehnter gerade noch so zum Klassenerhalt in der Relegation gegen den Tabellendritten der 2. Liga, Greuther Fürth, mit dem knappsten, engsten nur denkbaren Ergebnis (0:0 zu Hause, 1:1 in Fürth – bei Punkte- und Torgleichheit zählen auswärts geschossene Tore doppelt). Kein Sieg gegen die Fürther – und doch gewonnen. Mehr Glück als Leistung …

Die Bayern überraschten mit neuer Taktik im DFB-Pokalfinale gegen Borussia Dortmund Am Samstagabend. Pep Guardiola ließ ein 3-4-2-1 spielen – mit Arjen Robben als Spitze, also mit nur drei Abwehrspielern, dafür mit einem Übergewicht im Mittelfeld. Und seine Risikobereitschaft wurde am Ende belohnt: Die Bayern gewannen nach der Meisterschaft auch den Pokal in der Verlängerung mit 2:0. Allerdings spielte das Glück auch diesmal wieder den Bayern in die Karten. Ein regulärer Treffen der Dortmunder durch Mats Hummels in der regulären Spielzeit wurde nicht anerkannt: Dante (Bayern München) hatte den Ball parallel zum Tor geköpft. So stand Hummels nicht im Abseits, als dieser den Ball aufs Tor ebenfalls mit dem Kopf spielte. Dante eilte Richtung Torlinie und schlug den Ball wieder ins Spielfeld – allerdings klärte er den Ball ganz offensichtlich erst hinter der Torlinie.

Der FC Barcelona geht dieses Jahr ohne Titel aus. Im „Endspiel“ am Samstag zu Hause gegen Atletico Madrid hätten die Katalanen gewinnen müssen, um noch an den Madrilenen vorbeizuziehen. So wurde Atletico Madrid nach dem 1:1 Meister und steht bekanntlich gegen den Lokalrivalen Real Madrid im Finale der Champions League. Bereits im Viertelfinale scheiterte Barcelona an Atletico – und im spanischen Pokal, dem Copa del Rey, an Real.

FIFA-Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien

Bevor die deutsche Nationalmannschaft zur Fußball-WM nach Brasilien reist, gibt es noch zwei Länderspiele am Sonntag, den 01.06., gegen Kamerun und am Freitag, den 06.06., gegen Armenien. Die WM in Brasilien steht unter keinem guten Zeichen. Weiterhin gibt es Proteste im Land. Die Demonstranten werfen der Regierung vor, viel Geld in Prestigeprojekte wie die WM zu stecken und notwendige Ausgaben für Bildung und Gesundheit sowie die Infrastruktur zu vernachlässigen.

Inzwischen räumt FIFA-Präsident Joseph S. Blatter ein, dass die WM-Vergabe an Katar für 2022 „sicher ein Fehler“ gewesen sei – und deutet politische Einflussnahme aus Deutschland und Frankreich bei der umstrittenen Entscheidung an (da kommt die folgende Meldung gerade recht: ‚Die Deutsche Bank will acht Milliarden Euro bei Investoren einsammeln, um sich gegen Krisen zu wappnen. Ein Großteil des Geldes soll vom Herrscherhaus des Emirats Katar kommen. Ein Scheich würde damit zum größten Aktionär des Geldkonzerns werden.‘). Mögliche Bestechung durch das Emirat an die stimmberechtigten Mitglieder des FIFA-Exekutivkomitees im Dezember 2010 wollte Blatter nicht kommentieren: «Nein, nein, das habe ich nie gesagt.»

Endspurt Fußballsaison 2013/2014 (und auf zur WM)

Am Wochenende ging die 51. Fußball-Bundesliga-Saison zu Ende. Bayern stand ja schon längere Zeit als (alter und) neuer Deutscher Meister fest und wird von Borussia Dortmund und Schalke 04 in die Champions League begleitet, für die sich Leverkusen als 4. deutscher Teilnehmer noch qualifizieren muss. Der VfL Wolfsburg, Borussia Mönchengladbach und der 1. FSV Mainz 05 vertreten die deutschen Farben in der Europa League.

In die 2. Liga steigen nun endgültig der 1. FC Nürnberg und Eintracht Braunschweig ab. Dafür spielen in der nächsten Saison wieder der 1. FC Köln und als Neuling in der Liga der SC Paderborn 07. Der Hamburger SV hat sich gerade noch auf den 16. und damit Relegationsplatz gerettet und spielt am Donnerstag (in Hamburg) und am Sonntag, den 18. Mai, gegen den Dritter der 2. Liga, die SpVgg Greuther Fürth, um den Verbleib in der Bundesliga. So nah stand der HSV bisher noch nie vor dem Abstieg.

Aber nicht nur in Deutschland endeten die Liga-Spiele. In England wurde Manchester City Meister vor dem FC Liverpool, dem FC Chelsea und dem FC Arsenal London. Vorjahresmeister, Manchester United, landet nur auf Platz 7 und wird in der nächsten Saison international nicht mehr vertreten sein. In Frankreich gibt es zwar noch einen Spieltag, aber mit Paris St. Germain als Meister und dem AS Monaco, Neuling und gleich im ersten Jahr Vizemeister, stehen die französischen Teilnehmer in der Champions League bereits fest.

Auch in Italien gibt es noch einen Spieltag. Juventus Turin ist aber bereits erneut Meister. In der Niederlande ist Ajax Amsterdam ebenfalls erneut Meister (vor Feyenoord Rotterdam – das erweckt Erinnerungen an alte Zeiten, als diese beiden Mannschaften auch in Europa zur absoluten Spitze gehörten). Und als Schottland-Fan darf ich vermelden, dass Celtic Glasgow erneut schottischer Meister wurde (Glasgow Rangers kämpft sich nach einem Insolvenzverfahren und der Rückstufung in die 4. Liga langsam wieder nach oben und wurde Meister der Scottish League One, der dritthöchsten Liga im Norden der britischen Insel).

Offen ist dagegen die Primera División in Spanien. Zwar führt Atletico Madrid vor dem letzten Spieltag mit drei Punkten vor dem FC Barcelona (der den spanischen Pokal, den Copa del Rey, im Endspiel gegen Real Madrid 1:2 verlor). Aber am kommenden Sonntag kommt es zu einem echten Endspiel in Barcelona eben zwischen diesen beiden Teams. Sollte der FC Barça gewinnen, so ziehen sie im Zielspurt doch noch an Atletico Madrid vorbei, die eine Woche darauf im Endspiel bekanntlich gegen den Lokalrivalen Real Madrid (Real ist ohne Chance auf die spanische Meisterschaft) um Europas Krone (Champions League) in Lissabon spielen. Apropos Lissabon: Benfica Lissabon spielt bereits am Mittwoch im Finale der Europa League in Turin gegen den FC Sevilla.

Neben den Relegationsspielen zur Bundesliga und 2. Liga ist nur noch das DFB-Pokal-Finale am Samstag (17. Mai) zwischen Meister Bayern München und Vizemeister Borussia Dortmund offen. Dann beginnt endgültig die Vorbereitung auf die Fußball-Weltmeisterschaft von 12. Juni bis zum 13. Juli 2014 in Brasilien.

FIFA-Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien

Letzten Freitag gab ja Bundestrainer Joachim Löw der vorläufige, 30-köpfige Aufgebot der deutschen Mannschaft bekannt, von dem aber noch sieben Namen gestrichen werden müssen, denn Löw muss am 2. Juni dem Weltverband FIFA seinen endgültigen 23-Mann-Kader melden. Hier die 30 genannten Spieler:

Tor (3): Manuel Neuer (FC Bayern München), Roman Weidenfeller (Borussia Dortmund), Ron-Robert Zieler (Hannover 96)

Abwehr (11): Jérôme Boateng, Philipp Lahm (beide FC Bayern München), Erik Durm, Kevin Großkreutz, Mats Hummels, Marcel Schmelzer (alle Borussia Dortmund), Matthias Ginter (SC Freiburg), Benedikt Höwedes (Schalke 04), Marcell Jansen (Hamburger SV), Per Mertesacker (FC Arsenal), Shkodran Mustafi (Sampdoria Genua)

Mittelfeld (14): Lars Bender (Bayer Leverkusen), Julian Draxler, Leon Goretzka, Max Meyer (alle Schalke 04), Mario Götze, Toni Kroos, Thomas Müller, Bastian Schweinsteiger (alle FC Bayern München), André Hahn (FC Augsburg), Sami Khedira (Real Madrid), Mesut Özil, Lukas Podolski (beide FC Arsenal), Marco Reus (Borussia Dortmund), André Schürrle (FC Chelsea)

Angriff (2): Miroslav Klose (Lazio Rom), Kevin Volland (1899 Hoffenheim).

Erstmals überhaupt nominiert für das A-Team wurden der Dortmunder Außenverteidiger Erik Durm, die Schalker Mittelfeldspieler Max Meyer und Leon Goretzka sowie der Hoffenheimer Angreifer Kevin Volland. Ohne Länderspielerfahrung sind zudem der Augsburger Offensivspieler André Hahn und Verteidiger Shkodran Mustafi von Sampdoria Genua.

Nicht dabei: Max Kruse, ter Stegen, Gomez, Adler, Sidney Sam, Westermann und Sven Bender.

Sicherlich hat Joachim Löw für einige Überraschungen mit seiner Nominierung gesorgt, z.B. hätten sich viele statt Zieler eher Bernd Leno (Leverkusen) als 3. Torhüter gewünscht. Von den neuen Namen (von Durm bis Volland) werden aber sicherlich noch einige gestrichen werden. Dass Löw zwar auf Sami Khedira, nicht aber auf Mario Gomez setzt, verwundert dann aber schon nicht mehr, obwohl neben Volland nur noch der 35-jährige Miroslav Klose als echte Stürmer benannt wurde. Der Mangel an Stürmern, so denke nicht nur ich, wird sicherlich aus dem Mittelfeld kompensiert werden müssen (Götze, Reus, Schürrle, auch Podolski).

Nun, heute in einem Monat geht es also los. Die deutsche Mannschaft nimmt in Gruppe G am Montag, den 16. Juni, mit dem Spiel gegen Portugal (Beginn 18 Uhr MESZ) in Salvador den Spielbetrieb auf. Sicherlich zählt die deutsche Mannschaft zu den Favoriten. Aber so ein Turnier, besonders unten diesen klimatischen Verhältnissen, bürgt mit Sicherheit manche Überraschung.

Siehe auch: Ewige Tabelle nach 51. Jahren Bundesliga

Die letzten Tickets für Brasilien 2014

In dieser Woche sind die letzten Tickets für die Fußballweltmeisterschaft der Männer, die vom 12. Juni bis zum 13. Juli 2014 zum zweiten Mal nach 1950 in Brasilien stattfindet, vergeben worden. Gut, zwei Mannschaften stehen noch aus. Die Rückspiele in den interkontinentalen Play-offs finden erst heute (bzw. morgen um 0 Uhr) statt: Uruguay – Jordanien (Hinspiel 5:0) und Neuseeland – Mexiko (Hinspiel 1:5). Uruguay und Mexiko sollten sich aber nach den hohen Hinspielsiegen so gut wie qualifiziert haben.

    FIFA Worldcup 2014 Brasil

Aus Europa werden 13 Mannschaften an der Endrunde im nächsten Jahr teilnehmen: Neben Deutschland und Titelverteidiger Spanien sind es die weiteren Gruppenersten der Qualifikation: Belgien, England, Italien, die Niederlande, Russland, die Schweiz und zum ersten Mal Bosnien und Herzegowina. In den europäischen Play-offs der acht besten Gruppenzweiten haben sich gestern Portugal (1:0 und 3:2 gegen Schweden), Frankreich (3:0 und 0:2 gegen die Ukraine), Griechenland (3:1 und 1:1 gegen Rumänien) und Kroatien (2:0 und 0:0 gegen Island) qualifiziert. Der große Außenseiter Island hat es also leider nicht geschafft (siehe hierzu auch meinen Beitrag Brasilien, wir kommen).

Aus Südamerika haben sich neben Gastgeber Brasilien die Mannschaften von Argentinien, Kolumbien, Chile und Ecuador für die WM qualifiziert. Uruguay dürfte als sechste Team hinzukommen. Aus Nord- und Zentralamerika nehmen die USA, Costa Rica und Honduras an der WM teil. Mexiko sollte es als 4. Mannschaft heute schaffen.

Aus Asien haben sich der Iran, Südkorea, Japan und Australien qualifiziert. Afrika ist mit fünf Mannschaften vertreten. Nach der Elfenbeinküste, Nigeria und Kamerun haben sich gestern die Mannschaften von Ghana und mit viel Glück Algerien (1:0 und 2:3 gegen Burkina Faso) für Brasilien qualifiziert.

Die Auslosung der Gruppenphase der Endrunde wird am 6. Dezember 2013 um 17.00 Uhr (MEZ) in Costa do Sauípe stattfinden. Dabei ist Deutschland u.a. neben Gastgeber Brasilien, Spanien, Argentinien, Kolumbien, Belgien und die Schweiz in Topf 1 gesetzt, muss also in der Gruppenphase schon einmal nicht gegen diese Mannschaften antreten. Ebenfalls in Topf 1 kommt Uruguay, wenn sich das Land heute als letztes Team qualifiziert haben sollte. Das heißt aber auch, dass Deutschland bereits in der Gruppenphase gegen Mannschaften wie Italien oder die Niederlande treffen könnte.

Bei der Endrunde, der Fußball-Weltmeisterschaft, im nächsten Jahr werden wie zuletzt 32 Mannschaften zu acht Gruppen mit jeweils vier Mannschaften antreten. Die jeweils Gruppenzweiten treten dann überkreuz ab 28. Juni im Achtelfinale, also ab jetzt im KO-System, aufeinander. Das Endspiel findet am 13. Juli 2014 um 16 Uhr (MESZ) im umgebauten Maracanã-Stadion von Rio de Janeiro statt.

Brasilien, wir kommen

Für bisher 21 Nationalmannschaften ist es bereits Gewissheit. Sie haben sich für die Fußballweltmeisterschaft der Männer qualifiziert, die vom 12. Juni bis zum 13. Juli 2014 zum zweiten Mal nach 1950 in Brasilien stattfindet. Elf der 32 Endrundenteilnehmer müssen aber noch in so genannten Play-offs im November d.J. ermittelt werden.

Neben der deutschen Mannschaft, die wieder einmal ohne Niederlage ihre Qualifikation absolvierte, nehmen Belgien, England, Italien, die Niederlande, Russland, die Schweiz und Titelverteidiger Spanien zum ersten Mal Bosnien und Herzegowina aus Europa an der WM teil. Hinzu kommen noch vier Mannschaften, die Sieger aus einer Play-off-Runde der besten acht Gruppenzweiten. Erwähnenswert ist dabei die Nationalmannschaft von Island, die es als Gruppenzweiter geschafft haben, Mannschaften wie Norwegen und Slowenien hinter sich zu lassen und bereits mit Erreichen der Play-offs ihren größten Erfolg ihrer Fußballgeschichte feiern darf. Kaum auszudenken, wenn Island es schafft, auch diese Runde zu überstehen und sich somit für die WM 2014 zu qualifizieren. Übrigens: Die Spielpaarungen dieser Play-offs werden heute ab 14 Uhr ausgelost – hier die Auslosung: Portugal muss gegen den deutschen Gruppengegner Schweden ran. Das ergab die FIFA-Auslosung in Zürich. Ferner wird zwischen der Ukraine und Frankreich ermittelt, wer im nächsten Sommer nach Brasilien darf, und Griechenland muss sich mit Rumänien messen. Das Überraschungsteam aus Island kämpft gegen Kroatien um seine erste WM-Teilnahme. Die Hinspiele werden am Freitag, dem 15.November, ausgetragen; die Rückspiele finden am darauffolgenden Dienstag, dem 19.November, statt.

    FIFA Worldcup 2014 Brasil

Aus Südamerika haben sich neben Gastgeber Brasilien die Mannschaften von Argentinien, Kolumbien, Chile und Ecuador für die WM qualifiziert. Uruguay muss noch in einem interkontinentalen Play-off gegen den asiatischen Vertreter Jordanien antreten. Der Sieger qualifiziert sich dann ebenfalls für die WM 2014.

Aus Nord- und Zentralamerika nehmen die USA, Costa Rica und Honduras an der WM teil. Mexiko muss noch in interkontinentalen Entscheidungsspielen gegen Neuseeland antreten, um sich zu qualifizieren.

Aus Asien haben sich der Iran, Südkorea, Japan und Australien qualifiziert. Bleiben nur noch die Vertreter Afrikas, die in fünf Ausscheidungsspielen die Teilnehmer ermitteln.

Meist sind es ja wieder die üblich Verdächtigen, die sich qualifiziert haben. Bosnien und Herzegowina ist bisher der einzigste Neuling. Noch stehen 11 Mannschaften aus, von denen einige (z.B. Island oder Jordanien) ebenfalls noch die Chance haben, als Neulinge zur WM 2014 in Brasilien zu fahren. Die Auslosung der Gruppenphase der Endrunde wird am 6. Dezember 2013 um 17.00 Uhr (MEZ) in Costa do Sauípe stattfinden. Dabei ist Deutschland u.a. neben Gastgeber Brasilien, Spanien, Argentinien, Kolumbien, Belgien und die Schweiz in Topf 1 gesetzt, muss also in der Gruppenphase schon einmal nicht gegen diese Mannschaften antreten.

siehe meinen entsprechenden Beitrag zur WM 2010: Südafrika, wir kommen

Transfers und Qualifikationen

Das hätte sich Mesut Özil nicht träumen lassen. Im letzten Augenblick der sommerlichen Transferperiode wechselte er von Real Madrid zu Arsenal London für kolportierte 50 Millionen Euro und ist damit der teuerste deutsche Fußballspieler. Die ‚Königlichen’ aus Madrid refinanzieren so zur Hälfte den angeblich 100 Millionen Euro-Einkauf des walisischen Spielers Gareth Bale von Tottenham Hotspur. Özil wäre gern bei Real Madrid geblieben, denn schon zu Kindheitszeiten war es der Verein, bei dem er einmal spielen wollte. Immerhin hat er das geschafft. Aber die Erde dreht sich weiter …

Vom Özil-Transfer in die englische Premier League profitiert u.a. auch der SV Werder Bremen. Wenn ein Spieler vor Ablauf seines Vertrags zu einem anderen Club wechselt, erhalten die Vereine Entschädigungen, bei denen der Spieler zwischen dem 12. und 23. Geburtstag gespielt hat. Sie haben Anspruch auf insgesamt fünf Prozent der gesamten Transfersumme (Quelle: sportschau.de). Wegen Özils 2,5-jähriger Vertragszeit in der Hansestadt, steht so auch dem SV Werder ein Teil der jetzigen Transfersumme zu – gut 600.000 Euro (Quelle: radiobremen.de).

    SV Werder Bremen: Umbruch oder Schiffbruch?

Aber der SV Werder Bremen hat nicht nur Geld nötig (die letzten beiden Wirtschaftsjahre endeten mit jeweils einem dicken Minus). Mit dem sportlichen Erfolg würde von sich aus genügend Geld in die Kassen gespült werden. Nur damit sieht es zz. eher mau aus. Gut die ersten zwei Bundesliga-Spiele wurden knapp gewonnen. Aber danach hagelte es zwei Niederlagen – und das Testspiel am letzten Donnerstag beim Zweitligisten St. Pauli (Werder verliert dort 4:1) verheißt nichts Gutes für die weitere Zukunft. Die Saison 2013/2014 wird, ich fürchte, wieder ein mageres Jahr werden.

Nun die Transferperiode in diesem Sommer ist beendet – und auch der SV Werder hat noch einmal kräftig zugeschlagen. Nach den Neuzugängen Nils Petersen (war bisher nur ausgeliehen) im Sturm, Cédric Makiadi fürs Mittelfeld (für Kevin de Bruyne) und Luca Caldirola als Sokratis-Ersatz in der Innenverteidigung sowie Franco di Santo ebenfalls für den Angriff, hat man nun noch den Argentinier Santiago García (Linksverteidiger) ausgeliehen. Damit hat man sicherlich die offenen Löcher versucht zu stopfen. Ob es reicht, muss sich erst noch zeigen. Einiges spricht dafür – leider vieles auch dagegen.

Nach dem Verlust von Sokratis an Borussia Dortmund und Kevin de Bruyne (zurück an Chelsea London, er war nur ausgeliehen) haben nun auch u.a. Joseph Akpala (Ausleihe an Karabükspor Istanbul) und der Querschläger und Kindskopf Marko Arnautovic zu Stoke City den Verein verlassen. Besonders im Fall Arnautovic dürften einige Verantwortliche im Verein aufgeatmet haben. Das ‚ewige Talent’, der nur einmal kurz in der ersten Hälfte der letzten Saison sein Können aufblitzen ließ, dann wieder durch ausgelassene Torchancen und Querelen auf und neben dem Spielfeld auf sich aufmerksam machte, hat nun doch eine neue Heimstatt gefunden. Ein Großverdiener weniger, der die klammen Kassen belastete.

Aber was rede ich da von Werder Bremen. Die deutsche Nationalmannschaft ist auf einem guten Weg, die Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2014 auf dem direkten Weg zu erreichen. Es war kein Zauberfußball, den Özil und Co. am Freitagabend gegen Österreich boten. Aber mit dem 3:0 haben sie eine weitere Weiche Richtung Brasilien gestellt. Und morgen in Tórshavn gegen die Färöer sollte ein weitere Schritt nach vorn erfolgen. Dann steht nur noch am 11.10.2013 in Köln das Spiel gegen Irland – und zuletzt am 15.10.2013 in Solna das Auswärtsspiel gegen Schweden aus.

So schön kann Fußball sein

In Brasilien läuft zz. die Generalprobe zur Fußballweltmeisterschaft 2014, der Konföderationen-Pokal 2013 (kurz Confed-Cup genannt), eine Mini-WM mit dem Veranstalter Brasilien, dem Weltmeister Spanien und den jeweiligen Kontinental- bzw. Konföderationsmeister (Japan als Asienmeister 2011, Mexiko als Sieger des CONCACAF Gold Cup 2011 für Nord- und Mittelamerika und die Karibik, Uruguay als Sieger der Copa América 2011 für Südamerika, Tahiti als Ozeanienmeister 2012, Italien als Finalist der Europameisterschaft 2012, da Europameister Spanien als Weltmeister teilnimmt, und Nigeria als Afrikameister 2013).

Der Ball rollt also immer noch. Bemerkenswertes ist zz. noch nicht von diesem Turnier zu vermelden. Die Favoriten siegten bisher. Wenn da nicht die Mannschaft Tahitis wäre, 2012 überraschend Ozeanienmeister, weil Neuseeland, der Abonnent auf diesen Titel im Halbfinale gegen Neukaledonien patzte, die dann im Endspiel gegen Tahiti verloren. Die Amateure aus Tahiti bestritten am Montag ihr erstes Spiel gegen Nigeria, den Afrikameister und verloren erwartungsgemäß 1:6. Aber genau: Da war der eine Gegentreffer, den ein gewisser Jonathan Tehau in der 54. Minute per Kopf im nigerianischen Tor ‚versenkte’.

Confed-Cup 2013: Tahitis Tor zum 1:3 durch Jonathan Tehau (54. Minute)
Confed-Cup 2013: Tahitis Torjubel

Größer konnte die Freude nicht sein. Zuvor schlug sich Tahiti tapfer gegen den Afrikameister. Am Ende schwanden bei den Amateuren die Kräfte, und Nigeria schraubte das Ergebnis noch in die Höhe. Allein der Tahiti-Treffer von Jonathan Tehau wurde von Spielern und Betreuern wie ein WM-Siegtor bejubelt. Die 20.187 Zuschauer im Estadio Mineirao hatten sich schon früh festgelegt und feierten jede gelungene Aktion der Amateure. So schön kann Fußball sein. Heute Abend gucke ich mir so mit Sicherheit das Spiel Tahitis gegen Welt- und Europameister Spanien an. Ab 20 Uhr 55 (Anstoß: 21 Uhr) läuft das Spiel live auf Sport1.

Am Dienstag war dann noch das Endspiel bei der U-21-Europameisterschaft in Israel. Die spanische Mannschaft konnte mit einem 4:2-Sieg gegen Italien ihren Titel verteidigen und bewies, dass es mit dem Nachwuchs in Spanien bestens bestellt ist. Spieler wie Isco (FC Málaga), Álvaro Morata (Real Madrid) und Thiago Alcántara (FC Barcelona) sind natürlich längst in der ersten spanischen Liga angekommen und dürften schon bald die Nationalmannschaft Spaniens verstärken. Auch David de Gea, immerhin Stammtorhüter beim englischen Meister, Manchester United, als Nachfolger des Niederländers Edwin van der Sar, muss hier genannt werden. Alles Namen, die man sich merken sollte. Glückwunsch!

Noch rollt der Ball

Eigentlich ist die Fußballsaison 2012/2013 beendet. Aber noch rollt der Ball. Da läuft z.B. noch die Europameisterschaft der U21-Mannschaften in Israel. Morgen ist das Endspiel zwischen Titelverteidiger Spanien und Italien. Die deutsche Mannschaft war leider in der Gruppenphase ausgeschieden. Wir erinnern uns an die EM 2009 in Schweden, als Deutschland Europameister wurde (siehe auch meinen Beitrag Mit Multikulti zur Europameisterschaft) mit Spielern wie Manuel Neuer, Jérôme Boateng, Benedikt Höwedes, Mats Hummels, Marcel Schmelzer, Sami Khedira und natürlich Mesut Özil – heute alles A-Nationalspieler mit Stammplatzgarantie (Andreas Beck und Dennis Aogo nicht ganz zu vergessen).

Seit dem Wochenende läuft in Brasilien dann auch noch der Konföderationen-Pokal 2013 (kurz Confed-Cup genannt), die Mini-WM der Kontinentalmeister (z.B. mit Spanien als Weltmeister, und da Spanien gleichzeitig Europameister ist, darf Italien als Vizeeuropameister spielen), die Generalprobe für die Weltmeisterschaft in Brasilien im nächsten Jahr. Begleitet wird dieses Turnier durch Demonstrationen, die sich gegen die Milliardeninvestitionen für WM, olympische Sommerspiele 2016 und deren Begleiterscheinungen wie Zwangsumsiedlungen und Fahrpreiserhöhungen im Nahverkehr richten. Kritik gab es auch im Stadion, als Staatspräsidentin Dilma Rousseff und Präsident Joseph Blatter vom Weltverband FIFA beim Eröffnungsspiel (Brasilien – Japan 3:0) minutenlang mit Schmährufen und Pfiffen bedacht worden.

Beim SV Werder Bremen ruht dagegen erst einmal der Ball bis zum 30. Juni. Dann geht es zunächst ins Trainingslager auf die Insel Norderney – wie immer in den letzten Jahren. Eine Woche darauf wird im Zillertal trainiert.

    Neuanfang beim SV Werder Bremen

Die ersten, wichtigen Weichen zum erneut angestrebten Neubeginn sind gestellt: Robin Dutt bekam seine Freigabe vom DFB und ist jetzt Cheftrainer der Bremer Bundesligamannschaft. Neben der Verpflichtung von Nils Petersen bekam jetzt auch Cédric Makiadi, bisher SC Freiburg, ein Spieler des zentralen Mittelfeldes, einen Vertrag bis Mitte 2016. Makiadi spielte bereits in Freiburg unter Trainer Robin Dutt (vielleicht kommt auch daher der Wechsel). Ansonsten suchen die Bremer noch einen Nachfolger für Sokratis, der für angeblich 9,5 Millionen € zu Borussia Dortmund gewechselt ist. Und ein offensiver Mittelfeldspieler, der Kevin de Bruyne ersetzen soll, der wohl wieder zum FC Chelsea zurückkehrt, wäre auch nicht schlecht. Noch köchelt die Gerüchteküche auf sparsamer Flamme.

Mehmet Ekici, Eljero Elia und Marko Arnautovic, die Sorgenkinder der Bremer, will Robin Dutt erst einmal behalten. Besonders auf Ekici scheint er zu setzen. Ohne Zweifel hat er (wie die zwei anderen) viel Talent. Nur konnte er es bisher kaum wirklich auf dem Rasen umsetzen. Ich bin gespannt, was der neue Trainer bewirkt. Thomas Schaaf hatte es zuletzt wohl aufgegeben.

Ansonsten tut sich schon wieder Einziges auf dem Transfermarkt, auch was den Wechsel von Topspieler betrifft. Besonders an der ‚Stürmer-Front’ ist mit einer Art Rochade zu rechnen. Radamel Falcao wechselt von Atletico Madrid zum AS Monaco, dem Aufsteiger in die 1. französische Liga. Der Verein gehört Dmitri Ribolowlew, einem russischen Oligarchen, der mit seinen Milliarden jetzt Paris St. Germain Konkurrenz machen will (siehe meinen Beitrag Der gekaufte Fußball). Weitere Mittelstürmer, die zur Disposition stehen sind Robert Lewandowski (Borussia Dortmund), der unbedingt zu den Bayern will – Mario Gómez (FC Bayern München), der ein Stürmer zuviel wäre bei den Bayern – Edinson Cavani (SSC Neapel), dem Top-Torjäger der italienischen Liga – und dann noch Fernando Torres (FC Chelsea), Edin Džeko (Manchester City), Gonzalo Higuaín (Real Madrid), Luis Suárez (FC Liverpool) usw. Wer hat noch nicht, wer will noch mal … Eine Frage des Kleingeldes, so denke ich.

Fußballjahr 2012 geht zu Ende

Heute und morgen noch die Achtelfinalspiele im DFB-Pokal – und dann ist erst einmal kurze Winterpause bis Mitte Januar im deutschen Profi-Fußball. Mit den Bayern auf Meisterkurs und dem FC Augsburg und Greuther Fürth als potentielle Absteiger gibt es bereits zur Halbzeit der Saison klare Trends. Es geht eigentlich nur noch um die weiteren Fleischtöpfe, aus denen sich auch in der nächsten Saison Dortmund und wieder einmal Leverkusen („Vizekusen’) bedienen könnten. Viel bleibt dann nicht mehr …

Der SV Werder Bremen dümpelt hingegen im Mittelfeld herum. Es ist ein Auf und Ab der Leistungen, sodass die Bremer manchmal an eben diesen Fleischtöpfen schnuppern lässt, mehr aber auch nicht. Gegen die Großen (Bayern, Leverkusen und Dortmund) ist kein Blumentopf zu gewinnen. Und der einzigste Sieg der Augsburger resultiert aus einem Sieg gegen Werder. In der 2. Saisonhälfte wollen die Bremer endlich angreifen. Nur müssen sie dann dem Getöse der Worte endlich Taten folgen lassen. Im letzten Pflichtspiel des Jahres gegen Nürnberg war von einer Aufholjagd noch nicht viel zu spüren – vielen ausgelassenen Torchancen folgte der Treffer der Nürnberger, der nur durch ein Abseitstor in letzter Minute egalisiert werden konnte.

Insgesamt war dieses Jahr ein sehr erfolgreiches für den deutschen Fußball – trotz des Ausscheidens der Nationalmannschaft bei der Euro 2012 im Halbfinale gegen Italien. Der Titel war angepeilt – und dann doch eindeutig verfehlt worden. Dafür glänzten die Vereinsmannschaften in Europa. Alle drei deutschen Vertreter haben in der Champions League die Gruppenphase als Gruppenerste beendet (Dortmund, Schalke und Bayern) und in der Europa League sind alle vier Mannschaften (Hannover, Leverkusen, Mönchengladbach und Stuttgart) auch noch im nächsten Jahr dabei. Lediglich die Spanier haben mit vier Mannschaften im Achtelfinale der Champions League einen Verein mehr.

Euro 2012 - 2. Viertelfinalspiel: Deutschland-Italien 1:2

„Die Bundesliga steht in der Fünfjahreswertung der Europäischen Fußball-Union vor dem Sprung auf Platz zwei. Dank der guten Ausbeute in der zurückliegenden Europapokal-Woche mit vier Siegen, zwei Unentschieden und nur einer Niederlage verkürzten die deutschen Clubs ihren Rückstand auf England weiter und liegen nur noch 2,634 Punkte hinter der zweitplatzierten Premier League zurück. Weil die deutsche Eliteklasse im kommenden Jahr noch mit allen sieben Mannschaften im Europacup dabei ist, dürfte sich der Abstand auf England (6) weiter verringern. Angeführt wird das UEFA-Ranking weiter von Spanien, das seinen Vorsprung sogar noch ausbauen konnte.“ (Quelle: transfermarkt.de)

Apropos Europameisterschaft: Die EM 2020 soll nach Entscheidung der UEFA „in verschiedenen Metropolen Europas“ ausgetragen werden, also nicht wie bisher in einem oder in zwei Ländern (zuletzt in der Ukraine und Polen). Die Bewerbungsfrist beginnt Anfang 2013. Die Vergabe findet im Frühjahr 2014 statt. Zum zweiten Mal nach 2016 werden 24 Mannschaften an der Endrunde teilnehmen. Wenn es nach UEFA-Präsident Michel Platini geht, könnte die Europameisterschaft 2020 eine völkerverbindende Kraft entwickeln. Neben vielen positiven Reaktion gibt es auch Kritik. So befürchtet man u.a. eine EM der Billigflieger. Ich persönlich bin gegen diese unnötige Ausweitung der EM. Damit wird die Meisterschaft förmlich zerrissen. Das eigentliche Flair ginge baden. Profitieren dürften im Wesentliche ‚Standorte’ mit großen Stadien.

Und eines zum Schluss: Letzte Woche stimmte die Mehrheit der deutschen Erst- und Zweitligisten auf der DFL-Mitgliederversammlung in Frankfurt am Main für das umstrittene Sicherheitskonzept, das zahlreiche Fans ablehnen. Sie kündigten erneute Aktionen an. „Es steht im Raum, dass weiter protestiert wird“, sagte der Sprecher der ‚12:12’-Kampagne. Die Anhänger würden nun abwarten, wie sich die DFL und die Vereine in der Umsetzung verhalten (hierzu später etwas mehr).

Schauen wir, was das neue Jahr bringt. Die Qualifikation zur WM 2014 geht für die deutsche Nationalmannschaft am 22. März 2013 mit dem Spiel gegen Kasachstan in Astana weiter. Die Auslosungen fürs Achtelfinale in der Champions League und fürs Sechzehntelfinale bzw. Achtelfinale in der Europa League sind am Donnerstag (20.12.). Mitte Februar geht’s dann weiter …

Und vielleicht kommt der SV Werder Bremen im nächsten Jahr doch noch auf den Pott …?!