Mario Vargas Llosa: Tod in den Anden

Korporal Lituma und sein Helfer Tomás sollen das mysteriöse Verschwinden dreier Mensch in den peruanischen Anden aufklären. Überall schlägt ihnen Mißtrauen entgegen in dieser feindseligen, abergläubischen Bergwelt, und was sie nach und nach ans Licht bringen, hat die Ausmaße eines unfaßbaren Dramas. Mario Vargas Llosa verbindet in diesem fesselnden Krimi die Abgründe des heutigen Peru mit den Mythen und Ritualen der Inkas. (aus dem Klappentext).

Vor längerer Zeit habe ich hier den Roman Das grüne Haus von Mario Vargas Llosa, der 2010 den Nobelpreis für Literatur erhielt, ziemlich ausführlich vorgestellt. Es gilt als Vargas Llosas wichtigstes Werk und zählt zu den bedeutendsten lateinamerikanischen Romane überhaupt. Eine der Hauptfiguren, den Sergeanten Lituma, der aus dem entfernten Piura stammt und sich freiwillig ins Amazonasgebiet gemeldet hatte, treffen wir in dem Roman Tod in den Anden als Korporal nach vielen Jahren wieder.

    Mario Vargas Llosa 2010
    Mario Vargas Llosa – Foto: Daniele Devoti – Padova, Italien (13. Juni 2010)

Wie schon Mario Vargas Llosas Das grüne Haus so führt uns auch der Roman Tod in den Anden in eine uns völlig unbekannte Welt:

In der gottverlassenen Gegend haben sich die beiden Polizisten in ihrem Posten, einer Notunterkunft, eingerichtet. Manchmal kommt der Radiosender Junín herein. Bewaffnet und verbarrikadiert erwarten die Repräsentanten der peruanischen Staatsmacht nachts furchtsam die Terroristen. Letztere bleiben zwar über den ganzen Roman hinweg fern, wohl aber ist in der Kantine der Straßenbauer von mehreren Massakern die Rede.

Am Ende: Zwar wird der erfolglose Korporal Lituma zum Unteroffizier befördert, muss aber den abgelegenen Posten Santa María de Nieva in der Selva kommandieren. Der Gendarm Tomás Carreño hat mehr Glück. Er wird nach Piura – direkt in die ziemlich zivilisierte Heimatstadt seiner geliebten Frau Mercedes – versetzt.

Das Buch lässt sich, wie der Titel suggeriert, als Kriminalroman lesen. Die Auflösung des Falls kommt am Romanende nicht überraschend daher. Das große Thema, Menschenopfer der alten Peruaner beim Wegebau – fortgesponnen in den neuzeitlichen Straßenbau im Hochgebirge, wird in der Romanmitte explizit genannt. Der Saumpfad soll durch eine Straße ersetzt werden. Die darob erzürnte Berggottheit muss besänftigt werden.

Schlaf – des Todes kleiner Bruder

Vor wenigen Tagen, am 21. Juni, war der Tag des Schlafes. Gerade auch noch an einem Tag mit Neumond. Da soll es sich besser schlafen lassen.

Der Schlaf hat einen Bruder, den Tod. Wie die Träume sind Schlaf und Tod Kinder der Nyx, der aus dem Chaos entstandenen Nachtgöttin der griechischen Mythologie. Wenn der Schlaf die Menschen überkommt, entrückt er sie. Er kann bleiern kommen oder leicht, friedlich oder unruhig, mit süßen Träumen oder mit Alpdrücken. Und er kann ausbleiben – für zahllose Menschen eine schwere Folter. Noch heute hat der Schlaf für uns etwas Unfaßbares, Unkontrollierbares.
(Quelle: zeit.de – Regina Oehler)

Der Schlaf - des Todes kleiner Bruder
Der Schlaf – des Todes kleiner Bruder

Süßer Schlaf! Nichts bereitete mir so viel Freude, schenkte mir so viel Freiheit und gab mir die Macht, geschützt vor dem Elend meines Bewusstseins, zu fühlen, zu denken, zu träumen. Ich litt nicht an Schlafsucht – ungewollt nickte ich nie ein. Ich schlief einfach für mein Leben gern.
Ottessa Moshfegh: Mein Jahr der Ruhe und Entspannung (My Year of Rest and Relexation. 2018) – deutsch von Anke Caroline Burger

Wer sich zwingen will einzuschlafen und dabei nur daran denkt, dass er gerade nicht schlafen kann, wird nie Ruhe finden. Man muss eine Egalheit dem eigenen Schlaf gegenüber entwickeln.
Hazel Brugger

Ob nun acht die richtige Anzahl Stunden Schlaf sind, mag dahin gestellt sein. Viele kommen mit weniger Stunden pro Nacht aus, manche wie ich schlafen auch gern einmal länger. Es kommt dann darauf an, wann ich eingeschlafen bin, denn oft geht mir noch einiges, was mich des Tags beschäftigte, durch den Kopf und es dauert dann, bis ich wirklich schlafe. Und an einige Tagen gönne ich mir auch noch ein Mittagsschläfchen.

Und? Letzte Nacht gut geschlafen?

Es ist übrigens erstaunlich (oder auch nicht), wie oft ich mich mit Schlafen beschäftigt habe, wobei in diesem Blog ‚Schlafen‘ oft auch im übertragenem Sinne vorkommt.

siehe auch: Der Schlaf in der Literatur – Bruder des Todes, Glückszustand und großes Rätsel

Totgesagte leben länger …

Ja, Totgesagte leben länger, d.h. Werder hat noch durch zwei Spiele in der Relegation gegen den Dritten der 2. Liga, dem 1. FC Heidenheim, die Chance, den Klassenerhalt zu sichern.

Zunächst aber etwas zum Thema Wettbewerbsverzerrung: Was da Dortmund am 32. Spieltag zu Hause gegen Mainz (zu ungunsten von Werder) und am letzten Spieltag gegen Hoffenheim geboten hat, war wirklich unter aller Sau. Auch den Kölnern wurde eine groteske Vorstellung in Bremen vorgeworfen. Was die Höhe der Niederlage (6:1 für Werder) betrifft, ist das sicher in Ordnung. Aber ich denke, dass Werder auch bei einer akzeptablen Leistung von Köln das Spiel gewonnen hätte und damit die Relegation verdient hat. Okay, hätte Düsseldorf bei Union Berlin einen Punkt geholt, dann wären Werder und die Fortuna punktgleich und das Torverhältnis hätte über die Plätze 16 und 17 entschieden … Aber wohl auch Dank der Ex-Bremer Anthony Ujah und Felix Kroos (die immer noch ein Herz für Werder haben), die ihre Sportkameraden von Union gegen Düsseldorf noch einmal ‚auf Vordermann brachten‘, leben die totgesagten Bremer immer noch.


Werder-Wunder! Bremen rettet sich furios in Relegation: Werder Bremen – Köln 6:1

Werder spielt jetzt also am Donnerstag (im Weserstadion) und am kommenden Montag gegen Heidenheim, dem Dritten der 2. Liga, in der so genannten Relegation um den Klassenerhalt. Erst im Oktober des letzten Jahres waren beide Mannschaften aufeinander getroffen – im DBF-Pokal, das Werder zu Hause mit 4:1 sehr sicher gewann. Damals konnte niemand damit rechnen, dass sie am Ende der Saison nochmals gegeneinander spielen werden …

Und da war dann noch das Bild vom sinkenden Werder-Schiff:

    Werder Bremen: Rettung in letzter Minute?!
    Werder Bremen: Rettung in letzter Minute?!

Es gibt den Fluch der 11 Freunde, dem in gewisser Hinsicht auch der SV Werder (fast) zum Opfer fiel. Und da gibt es gewissermaßen das Gegenteil davon (Segen?!): mein sinkendes Werder-Schiff.

In den letzten Jahren krebste Werder fast immer am Abgrund zum Abstieg in die 2. Liga. Und (nein, abergläubig bin ich nicht, oder doch?) immer wenn ich das besagte Bildchen in meinen Beiträgen zu Werder einbezog, schaffte die Mannschaft den Klassenerhalt. Warum sollte es in diesem Jahr nicht anders sein … 😉

Mit dem Ende dieser Saison endet dann auch die Karriere eines Ausnahmespielers: Claudio Pizarro geht mit 41 Jahren in den wohl verdienten Fußballerruhestand. Ich kann mich da den ganzen Liebesbezeugungen nur anschließen: Vielen Dank für die vielen Jahre, in denen Du uns mit Deinem Spiel und Deiner liebenswürdigen Art Freude bereitet hast! Weiterhin alles Gute für Deine Zukunft!

Und da ist war noch der HSV! Eigentlich haben alle mit einer Wiederauflage des Nordderbys in der Relegation gerechnet. Nach der oberpeinlichen Heimniederlage gegen Sandhausen im letzten Spiel mit 1:5 wird daraus nichts. Und den Spöttern gehen inzwischen auch schon die HSV-Witze aus …

Demokratie – die Diktatur der dummen Mehrheit

    Demokratie – alt ist sie geworden, trägt Runzeln im Gesicht, hat sich längst zum Sterben hingelegt und hält das Zepter nur noch schwach in der Hand, an dessen anderem Ende die virile Wirtschaft mit aller Kraft zieht. (S. 550) Juli Zeh – Spieltrieb

Es lässt sich viel über unsere Demokratie sagen, die Regierungsform, die angeblich die bisher beste auf Erden, also in der Geschichte unseres Planeten sein soll. Sicherlich ist es gut leben in einer Gesellschaftsform, die möglichst vielen, leider nicht allen, ein Mindestmaß an Wohlstand sichert. Aus der Sicht, dass die Demokratie lange Zeit Frieden gescherte, scheint sie weitere Pluspunkte zu sammeln. Wir in Europa, in der so genannten westlichen Welt können auf jeden Fall nicht klagen.

Und doch ist etwas faul im Staate Demokratie, reichlich viel ist faul.

Wenn die Dummheit regiert: Demokratie
Wenn die Dummheit regiert: Demokratie

Nach wie vor ist sie viril, also männlich geprägt – trotz einer Angela Merkel. Und greis. Es sind die alten weißen Männer, die das Zepter in Händen halten. Und Geld regiert die Welt. Politiker schielen nur danach, ihre Schäflein ins Trockene zu bringen. Allein die Lobbyarbeit zeigt, dass es stinkt. Philipp Amthor, der neue ‚Stern‘ am Himmel der Unionsparteien, kaum mit einem Mandat gesegnet, greift gleich ins Volle. Kaum entlarvt, wird bereits für ihn um eine zweite Chance gefleht. Welche zweite Chance? Noch mehr Geld? Und Hinterbänkler, die kaum ihren Platz eingenommen haben, sehen sich schon mit Aufsichtsratsposten bestückt.

Worum geht es in der Demokratie? Es geht darum, die Mehrheit der Wählerschaft hinter sich zu bringen. Notfalls hilft es auch, die Mehrheit dazu zu bringen, NICHT zu wählen. Am einfachsten ist es, diese Nichtwählerschaft reichlich zu verdrießen. Schon ist ein Teilziel erreicht: Die Wähler, die einen sowieso nicht gewählt hätten, vom Wahlprozeß auszuschließen. Bleibt der dumme Rest!

Demokratie als Diktatur einer Mehrheit der Dummen?

Die Hoffnung nährt sich …

    Bekanntlich stirbt die Hoffnung zuletzt. Bis zu ihrem Tode nährt sie sich von wenigen zwischenzeitlichen Erfolgen, die am Ende einer nur noch größeren Ernüchterung dienen. Die immer wieder neu erlebten Enttäuschungen schaufeln ihr Grab.
    Villi Hermannowitsch Albinowski: So sei es, wie es ist …

So erleben Werder-Fans die zu Ende gehende Fußballsaison 2019/2020. Das letzte Fünkchen Hoffnung heißt Relegation und kann nur durch einen Sieg am letzten Spieltag im eigenem Stadion gegen Köln erreicht werden. Und das auch nur, wenn Düsseldorf bei Union Berlin verliert (bei einem Unentschieden müsste Werder gegen Köln mit mindestens 4 Toren Unterschied gewinnen – ein kaum zu glaubendes Unterfangen). An was man sich alles klammern kann?! Die Chancen stehen in etwa bei 1:8, dass Werder es nicht schafft.

    Werder Bremen: Rettung in letzter Minute?!
    Werder Bremen: Rettung in letzter Minute?!

Dabei hatte es in Mainz ganz gut begonnen. Werder spielte druckvoll, aber leider auch erfolglos. Und dann die bekannten Fehler in der Abwehr, die bereits im Mittelfeld ihren Anfang fanden. Schon als ich die Aufstellung las, kam ich aus dem Kopfschütteln nicht heraus. Egal.


Fußball-Bundesliga 2019/2020 – 33. Spieltag: Mainz 05 – SV Werder 3:1

Ich wette eigentlich nicht, aber ich fürchte nun endgültig, dass der SV Werder Bremen ab der nächsten Saion in Liga 2 spielen wird. Vielleicht treffen dort die Bremer auf alte Bekannte aus Hamburg. Der HSV steht am vorletzten Spieltag nur noch auf Platz 4 (und wie bei den Bremern ist auch nur noch der Relegationsplatz möglich). Am Ende kickt für Deutschlands Norden nur noch der vom VW-Konzern unterstützte Verein für Leibesübungen aus Wolfsburg in der 1. Liga. Eine Schande! Aber bekanntlich stirbt die Hoffnung … – ach, lassen wir das!

Tiere im Garten (3): Eichhörnchen, Igel und Marder

Es sind nicht nur Vögel und Insekten, die sich in unserem Garten einfinden. Es sind auch Säugetiere der unterschiedlichsten Art. Von Eichhörnchen habe ich hier bereits öfter berichtet. Oft bedient sich dieses auch aus dem Futterhaus für Vögel.

Eichhörnchen bedient sich im Futterhaus für Vögel
Eichhörnchen bedient sich im Futterhaus für Vögel

Wir haben nicht nur im Futterhaus eine Kamera installiert, sondern auch eine, die das Treiben auf unserem Rasen dokumentiert. Im Dunkeln – und manchmal auch in der abendlichen Dämmerung – trottet ein Igel durch unseren Garten. Er ist jetzt jede Nacht Gast bei uns und muss wohl in der Nähe seinen Unterschlupf gefunden haben. Nachts hört ihn oft meine Frau, wie er schnaufend durch die Gegend zieht, manchen Lärm erzeugt, als stieße er in seiner Kurzsichtigkeit gegen irgendwelche Gegenstände.

Abendlicher Besuch eines Igels
Abendlicher Besuch eines Igels

Sicherlich nicht ganz so beliebt wie Igel sind Marder. Unser Nachbar hatte eine Zeitlang einen solchen in seinem Dachgeschoss als Untermieter, der als nachtaktives Tier zur Schlafenszeit für einigen Radau sorgte. Bisher sind wir von ihm verschont geblieben. Aber als Besucher außerhalb des Hauses darf er sich gelegentlich bei uns im Garten zeigen.

Marder auf nächtlichem Streifzug
Marder auf nächtlichem Streifzug

Tiere im Garten (2): Hummel und Libelle

Im Sommer summt und brummt es bei uns im Garten. Und wie schon erwähnt, sind auch Bienen wieder zu finden, denen es unsere Himbeerbüsche angetan hatten. Wie schön! An einigen Tagen war es so warm, dass sich z.B. eine Hummel, die ermattet von ihrer Arbeit, zu einem kleinen Erholungpäuschen niederließ. Wer mag es ihr verdenken …

Pause im Stroh: Hummel
Pause im Stroh: Hummel

Und obwohl bei uns in nächster Nähe kein besonnter Tümpel mit lehmigen oder sandig-kiesigen Ufern vorhanden ist, hat sich eines Tages auch eine Libelle bei uns umgeschaut. Und gesonnt … Die Libelle, die uns besuchte, gehört zur Art Plattbauch (Libellula depressa) und war ein junges Weibchen. Übrigens: Im Jahr 2001 wurde diese Libellenart in Deutschland zum Insekt des Jahres gewählt.

Libelle Plattbauch (Libellula depressa) - junges Weibchen
Libelle Plattbauch (Libellula depressa) – junges Weibchen

Tiere im Garten (1): Amsel und Jungmeise

Allabendlich gegen 18 Uhr (wir können unsere Uhr danach stellen) lässt sich eine Amsel auf dem Dach unseres Nachbarn nieder und trällert ihr Abendlied. Dabei bekommt sie Antwort von Artgenossen aus der Ferne. Es ist Zwiegesang der besonderen Art.

Singer on the Roof: Amsel unterhält sich mit Artgenossen
Singer on the Roof: Amsel unterhält sich mit Artgenossen

Da bei uns viel Grün ist, so finden sich jedes Jahr im Frühling Vögel, die bei uns brüten. Wenn die Brut dann flügge ist und ihre ersten Ausflüge macht, kann es vorkommen, dass sich so ein Federbausch bei uns vor dem Fenster niederläßt, um sich auszuruhen. Da fallen dem Jungvogel auch schon mal die Augen zu.

Ein Päuschen muss sein: Federbausch Jungmeise
Ein Päuschen muss sein: Federbausch Jungmeise

Oder so eine Jungmeise findet den Weg zum Futterhaus. Manchmal müssen die Eltern noch füttern. Aber nach und nach kommt der Junior allein mit dem Fressen klar.

Jungmeise im Futterhaus
Jungmeise im Futterhaus

Das ‚Killerauto‘

Ja, es summt und brummt wieder vermehrt in unserem Garten. Besonders die Himbeerbüsche haben es den Hummeln und Bienen angetan. Ja, Bienen! So viele Bienen haben wir in den letzten Jahren nicht gesehen. Gern wünschten wir uns so mehr von diesen nützlichen Insekten. Aber immerhin! Sollte das eine Wende zum Guten sein?

Der jüngere meiner Söhne war vor kurzer Zeit mit dem Auto in Richtung Niederlande unterwegs. Er fuhr auch zu später Stunde bei Dunkelheit auf der Autobahn.

Das Killerauto macht Insekten den Garaus
Das Killerauto macht Insekten den Garaus

Am anderen Morgen musste er feststellen, dass er mit einer größen Anzahl Insekten kollidiert ist, die auf der Kühlerhaube einen garstig Tod fanden. Okay, das waren meist kleine Fliegen, wahrscheinlich Mücken und andere vielleicht nicht ganz so nutzbringende Insekten. Aber es verdeutlich uns, dass dank sinnvoller Maßnahmen (Aussäen von bunten Blumenwiesen, Insektenhotels usw.) das Insektensterben etwas eingedämmt wurde.

Getötete Insekten auf der Kühlerhaube
Getötete Insekten auf der Kühlerhaube

Bauplanung ‚Am Bahnhof 9/9a‘ in Tostedt (12): Stadthäuser mit Graffito

Das Grundstück ‚Am Bahnhof 9/9a‘ in Tostedt ist natürlich längst aus der Phase der Planung heraus. Zur Straße hin steht ein Block aus vier Wohnhäusern, der der Fertigstellung harrt. Ein Aufbau für den Fahrstuhl wurde nun mit einem Graffito ‚geschmückt‘. Was wir eigentlich nur aus der Stadt kennen, ‚zieht‘ nun auch in den doch eher ländlichen Bereich von Tostedt ein: so genannte Stadthäuser mit städtischem Sprayerwerk!

‚Am Bahnhof 9/9a‘ in Tostedt: Stadthäuser mit Graffito
‚Am Bahnhof 9/9a‘ in Tostedt: Stadthäuser mit Graffito

Ich habe versucht, den ‚Autoren‘ des Graffito im Netz ausfindig zu machen, denn u.a. hinterließ er seine Initialen, konnte diesen aber nicht ausmachen. Meine Frau und ich mutmaßen, dass er aus Hamburg (vielleicht auch aus Bremen) stammt und auf der Fahrt mit der Bahn die jungfräuliche ‚Leinwand‘ gesichtet hat, ausgestiegen ist, sein Werk vollbrachte und mit dem nächsten Zug weitergefahren ist.

‚Am Bahnhof 9/9a‘ in Tostedt: Stadthäuser mit Graffito
‚Am Bahnhof 9/9a‘ in Tostedt: Stadthäuser mit Graffito

… aus eigener Kraft?!

Beim Griff nach dem rettenden Strohhalm fehlt Werder Bremen drei Spieltage vor Saisonschluss nur noch ein Tor, um Fortuna Düsseldorf vom Relegationsrang zu verdrängen. Selbst Platz 15 ist bei drei Punkten Rückstand in Reichweite. Im Fokus ist zunächst aber das Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Werder und der Fortuna – und es gilt: Es ist so knapp, wie es nur sein könnte zwischen den beiden Teams, die am Wochenende in völlig unterschiedlichen Gefühlswelten unterwegs waren. Hier die Düsseldorfer, die in der fünften Minute der Nachspielzeit das niederschmetternde 0:1 gegen Borussia Dortmund kassierten, dort die Bremer, die gegen einen überforderten Gegner nicht nur das Ende ihrer Torflut, sondern auch den höchsten Saisonsieg feierten: 5:1 in Paderborn (Quelle: deichstube.de)


Bundesliga 2019/2020 – 31. Spieltag: SC Paderborn – SV Werder 1:5

Aber es ist halt nur Hoffnung, auf die sich die Bremer stützen können. Der Re-Start in der Coronakrise begann ernüchternd: Im eigenen Stadion gab es eine 1:4-Klatsche gegen Leverkusen. Dem folgte ein Höhenflug (1:0-Siege in Freiburg und auf Schalke – mittendrin ein 0:0 gegen Mönchengladbach). Dann aber zwei Heimspiele, die den Abstieg schon fast besiegelten: 0:3 gegen Frankfurt (ein Nachholspiel) und 0:1 gegen Wolfsburg. Die reinste Achterbahnfahrt!

    Werder Bremen: Rettung in letzter Minute?!
    Werder Bremen: Rettung in letzter Minute?!

Der jetzige Sieg verspricht neues Vertrauen. Und Werder kann den Klassenerhalt eben auch noch aus eigener Kraft schaffen. Selbst eine Niederlage morgen zu Hause gegen die Bayern (die wollen ihre Meisterschaft klar machen), dürfte verkraftbar sein (Mainz spielt in Dortmund, Düsseldorf in Leipzig und sind krasse Außenseiter). Dann aber müssen Siege her: in Mainz und daheim gegen Köln.

Das Ganze riecht nach Karneval im Sommer: Düsseldorf – Mainz und zuletzt Köln! die Karnevalshochburgen im Land! Wünschen wir, dass der SV Werder im karnevalsfreiem Bremen am Schluss Grund zum Feiern hat!