Tatort (407): Starkbier (1999)

Es ist wieder vorösterliche Fastenzeit – und damit ist es auch wieder Starkbierzeit, nicht nur in Bayern. Aber aus Bayern kommen besonders leckere Starkbiere (Doppelbockbiere), wie z.B. das auch im hohen Norden bekannt-beliebte Paulaner Salvator aus München mit satten 7,9 % Vol. In Anlehnung an dieses älteste Doppelbockbier enden die Namen dieser Biere meist auf den Endsilben -ator (Palmator, Optimator, Helyator, Celebrator, Triumphator, Maximator usw.).

Dieses Jahr habe ich das Speziator mit 7,5 % Vol des Brauhauses Riegele, Augsburg, verkostet. Während das Salvator der Paulaner Brauerei von der Farbe her eher ein mittelbräunliches Rot aufweist und im Geschmack zwar malzig ist, aber auch den Hopfen nicht vernachlässigt, ist dieses Augsburger Gebräu von fast schwarzes Farbe. Der Schaum ist überraschend kremig, fast wie Eischnee, der Geschmack sehr malzig mit dezentem Karamellaroma. Die Hopfennote tritt eindeutig zurück. Dafür ist dieses Bier insgesamt samtig, aber auch von süffig-vollmundigem Geschmack. Eben etwas anderes.

Salvator 7,9 % Vol – Paulaner Brauerei, München Speziator 7,5 % Vol - Brauhaus Riegele, Augsburg

Kein Wunder ist es, wenn das Starkbier nicht auch einmal eine Hauptrolle im Münchener Tatort übernommen hat. Tatort, jeder weiß es, ist die wohl erfolgreichste Kriminalreihe des (nicht nur) deutschen Fernsehens und kommt oft genug mit viel Lokalkolorit daher. Allerdings müssen wir ins Jahr 1999 zurückkehren, als die Kommissare Batic und Leitmayr noch von ihrem Kollegen Carlo Menzinger begleitet wurden, der in der Folge Starkbier dann sogar die Hauptrolle übernimmt. Aber Freunde von Batic und Leitmayr kommen trotzdem nicht zu kurz.

Am Anfang dieser Tatort-Folge steht der Starkbieranstich, der in Realität am Nockherberg stattfindet.

Dr. Maximilian Meindl, der Marketing-Direktor der Benedictus-Brauerei, wird tot in seinem Auto an der Isar aufgefunden. Die Ehefrau bezweifelt sofort, dass es ein Unfall war, da ihr Mann sein einiger Zeit Unregelmäßigkeiten innerhalb der Brauerei auf der Spur war. Sie verdächtigt den Generaldirektor Conrad Eisinger etwas mit dem Tod ihres Mannes zu tun zu haben. Dieser will die Firma verkaufen und so gab es zwischen den beiden erhebliche Differenzen. Die Ermittler untersuchen den Fall im Umfeld der Brauerei, denn es war offensichtlich, dass der Unfall einen Mord tarnen sollte. Die rechtsmedizinischen Befunde sprechen ebenso für eine Brauerei als näheres Todesumfeld. Für eine Täterschaft von Generaldirektor Eisinger kann jedoch kein Indiz gefunden werden. Batic und Leitmayr stellen dagegen Zusammenhänge fest zwischen dem Angestellten Jiri Hasek, dem Verwaltungschef Giesek und dem Getränkegroßhändler Anton Irlbeck. So hat jemand offensichtlich versucht Hasek bei einem Fahrradsturz aus dem Weg zu räumen. Giesek indessen wird mit aufgeschnittenen Pulsadern in seiner Badewanne gefunden.

Sicherlich ist das nicht die beste Episode der Münchener Kommissare, die es bis dato auf 69 Fälle, so viele wie kein anderes Tatort-Ermittlerteam, gebracht haben. Aber allein das Thema ist es wert, die Folge zu schauen. Es ist nun einmal Starkbierzeit. Und ein kräftigendes Starkbier sollte man sich beim Gucken dann schon gönnen …


Tatort (407): Starkbier (1999) aus München (Batic, Leitmayr und Menzinger)

Nachtrag zum ME 81963

In Sachen des ME 81963 der metronom Eisenbahngesellschaft mbH, der sich in den letzten Wochen wegen ‚verspäteter Bereitstellung‘ sehr häufig um meist mehr als 30 Minuten verspätet hatte, hat sich in den letzten Tagen einiges getan. Hier der Vollständigkeit halber:

Zunächst war mir der Kragen geplatzt und ich hatte mich mit dem Betreff: Wiederkehrende, verspätete Bereitstellung des Metronom-Zuges ME 81963 an die Wochenblatt-Kreiszeitung in Buchholz/Nordheide gewandt:

Sehr geehrte Damen und Herren von der Wochenblatt-Kreiszeitung,

nachdem ich Mitte Februar durch verschiedene Störungen (Stellwerk am Hamburger Hbf., Signal- und Oberleitungsstörung) beträchtliche Verspätung im Zugverkehr zwischen Tostedt und Hamburg hinnehmen musste (siehe in meinem Blog : Alles ziemlich gestört …), gab es seit dem 20.02. mit dem Metronom Zug ME 81963 zwischen Bremen Hbf. und Hamburg Hbf. (Abfahrt in Tostedt um 5 Uhr 23 – Ankunft am Hamburger Hbf. 5 Uhr 59) bis einschließlich heute (also in weniger als drei Wochen) einmal eine Verspätung von über 10 Minuten (24.02.) und sechsmal Verspätungen von mindestens 30 Minuten wegen ‚verspäteter Bereitstellung‘ des Zugs in Bremen. Einmal wurde als Grund ‚fehlerhafte Betriebsplanung‘, zweimal ‚kurzfristige Erkrankung des Lokführers‘ vermeldet (siehe u.a. meinen Blog Es ‚wurmt‘ weiterhin … und meinen ‚verlängerten‘ Twitterbeitrag). In den sechs Fällen mit 30-minütiger Verspätung nahm ich natürlich den Folgezug (Abfahrt Tostedt 5 Uhr 48). Da dieser Zug auch die Fahrgäste aus dem verspäteten Metronom aufnehmen musste, war dieser ‚doppelt‘ belegt, also brechend voll.

Auf eine Anfrage beim Metronom vom 27.02. (online als Beschwerde) habe ich bis heute keine Antwort erhalten.

Sicherlich kann es vorkommen, dass ein Zug einmal ausfällt (die Verspätungen kommen einem Zugausfall gleich), weil sich z.B. ein Lokführer kurzfristig krank meldet. Aber warum ist immer nur dieser Zug betroffen?

Vielleicht etwas zur ‚Geschichte‘ des Zuges: Früher wurde dieser Metronom früh morgens in Tostedt eingesetzt. Dann erfolgte die Bereitstellung bereits in Rotenburg/Wümme. Mit dem Winterfahrplan 2014/2015 wird er nun am Bremer Hauptbahnhof eingesetzt. Ich denke, dass das Konsequenzen für das Personal des Zuges hat. Wer nicht in Bremen wohnt, muss erst einmal nach Bremen kommen.

So dürfte der ME 81963 beim Zugpersonal nicht sehr beliebt sein. Es ist zwar reine Spekulation von mir: Aber auch die metronom Eisenbahngesellschaft ‚mag‘ diesen Zug nicht, weil er am Hamburger Hbf. ausgesetzt wird und erst später wieder zum Einsatz kommt. Der Zug ‚rentiert‘ sich also nicht – wie Fahrgastbefragungen zeigten. Tatsächlich wurde er in früheren Zeiten wenig benutzt. Erst in letzter Zeit ist der Zug gut belegt.

Für mich stellt sich inzwischen wirklich die Frage, ob hinten diesen ‚verspäteten Bereitstellungen‘ Absicht steckt. So oder so vergrault man die Fahrgäste, die am frühen Morgen zur Arbeit müssen.

Sicherlich stellt sich auch die Frage, ob die Privatisierung von Strecken im Nahverkehr in irgendeiner Weise vorteilhaft ist. Sollte es tatsächlich Kostenersparnisse geben, dann sind diese an die Fahrgäste nicht weitergegeben worden, wie die sich jährlich wiederholenden Fahrpreiserhöhungen zeigen.

Aber genug …
Mit freundlichen Grüßen

In der Wochenendausgabe vom 21. März 2015 erschien auf der letzten Seite nun folgender Beitrag:

Kreiszeitung-Wochenblatt vom 21.03.2015: Pendler werden für doof verkauft

Bereits am 27.02. hatte ich über das Online-Formular des metronom folgende Beschwerde abgeschickt:

Was ist los mit dem Zug 81963? An den letzten sechs Werktagen verzögerte sich dessen Abfahrt von Bremen 1x um über 10 Minuten und 3x sogar um über 30 Minuten. Warum diese „verspätete Bereitstellung˜. Und was hat man unter „fehlerhafter Betriebsplanung˜ zu verstehen?

Vor allem aber die Frage: Ist auch zukünftig mit solchen Ausfällen des 81963 zu rechnen?

Zu diesen „verspätete Bereitstellungen˜ werde ich mich auch an den Fahrgastbeirat wenden. Neben all den anderen Zugausfällen und großen Zugverspätungen wg. Stellwerk-, Signal- und Oberleitungsstörungen in Nahverkehr in den letzten Wochen ist das jetzt wirklich der Gipfel.

Da es auch in der Folgezeit erneut zu solch Verspätungen kam, schrieb ich nochmals am 05.03. an den metronom:

Es geht ERNEUT um den ME 81963. Nachdem dieser Zug am 17.2. über 10 Minuten Verspätung hatte, dann am 20.2., 24.2., 26. und 27.2. wegen verspäteter Bereitstellung in Bremen immer mindestens 30 Minuten Verspätung hatte, so gab es in dieser Woche am 3.3. einen Zugausfall wg. kurzzeitiger Krankmeldung des Zugführers – und heute (5.3.) nochmals eine Verspätung um 30 Minuten: 6x an 10 Werktagen. Ich möchte Ihnen nicht unbedingt den betriebswirtschaftlichen Schaden ausrechnen (schätzungsweise betroffene 200 Fahrgäste a 30 Minuten und Lohnkosten von rund 40‚¬ €/Std. – sie dürfen das gern selbst berechnen, erschrecken Sie nicht über das Ergebnis!), aber ich denke, dass das Maß nun wirklich voll ist. Heute kam noch hinzu, dass Ihre Meldungen bei Twitter/Facebook ziemlich spät ‚raus gegangen sind. Etwas früher und ich hätte wenigstens noch eine weitere Tasse Tee in Ruhe trinken können.

Ich bin übrigens mit dem Fahrgastbeirat im Kontakt, werde mich auch mit dem HVV in Verbindung setze, denn ich verkehre mit Ihren Zügen im HVV-Bereich.

Was lange währt, wird irgendwann gut: Per Post bekam ich mit Schreiben vom 18.03.2015 dann von der metronom Eisenbahngesellschaft doch noch eine Antwort:

Sehr geehrter Herr xxx,

vielen Dank für Ihre Mitteilung bezüglich unseres metronom 81963. Zuerst möchten wir uns bei Ihnen für die entstandenen Unannehmlichkeiten sowie die Verspätungen in aller Form entschuldigen.

Bedauerlicherweise gab es einige Probleme bei der Bereitstellung dieses Zuges.
Hier bei metronom wurde an einer Lösung gearbeitet. Jeder Zug muss vor der Bereitstellung für unsere Fahrgäste entsprechend vorbereitet werden. Die Vorbereitung wird nur durch ausgebildete, qualifizierte Mitarbeiter ausgeführt. Leider hat jedoch auch bei metronom die Krankheitswelle zugeschlagen und Mitarbeiter die sich in der entsprechenden Qualifizierung befinden, sind ausgefallen. Dieses führte zu Engpässen und zur verspäteten Bereitstellung. Nun konnten wir durch den Einsatz und die Unterstützung aus anderen metronom Standorten diese Ausfälle kompensieren.

Sehr geehrter Herr xxx, wir wünschen Ihnen weiterhin immer eine gute Fahrt mit dem metronom und senden

freundliche Grüße aus Uelzen.
metronom Eisenbahngesellschaft mbH
i.A. xxx

Übrigens: Der Fahrgastbeirat für den Landkreis Harburg spricht morgen, den 24.03., mit der Geschäftsführung des Metronom und wird dabei auch die Probleme mit dem ME 81963 zur Sprache bringen.

Fazit: Wenn all das Bla-bla und sonstige Gedöns um diesen ME 81963 dazu führt, dass dieser Zug nun wieder regelmäßig und (halbwegs) pünktlich unterwegs sein wird, dann soll mir das genügen. Immerhin zeigt sich, dass die Personaldecke beim Metronom doch arg dünn ist. Man spart eben, wo man meint sparen zu können, auch wenn es auf Kosten der Kunden geht. Man darf gespannt sein, was so als nächstes den Bahnpendler heimsuchen wird.

Wortspielereien (2): Eine Herde Herde

Über die terrakottischen Fliesen der Küchenlandschaft trottete eine Herde Herde. Unter ihnen Elektro-, wie auch Gas- und Kohleherde. Ein kleiner Grill drängelte sich zwischen die große Herde. Ein Mikrowellenherd machte nur kurz ‚plong’.

Wortspielereien (2): Eine Herde Herde

Manche Hürde, die sich den Herden in den Weg stellte, musste mit Würde genommen werden. Selbst der Koch war nur im Weg. Also weg mit ihm. Ab in den Ofen, den Herd – wie weiland Hänsel (oder war es Gretel? Och, keine/keiner von beiden – die Hexe war’s!).

?!

Über die terrakottischen Fliesen der Küchenlandschaft trottete eine Herde Herde. Und wenn sie nicht gestorben verrottet sind, dann leben trotten sie noch heute.

siehe auch: Wortspielereien (1): Ausgezogen anziehend

Heute Ruhetag (53): Mendele Moicher Sforim – Die Fahrten Binjamins des Dritten

Martin Walser hat, wie berichtet (siehe: Martin Walser: Shmekendike blumen (Duftende Blumen)), die jiddische Literatur für sich entdeckt. Im Mittelpunkt seines als Buch erschienenen Essays steht Scholem Jankew Abramowitsch bzw. Schalom Jakob Abramowitsch (in englischer Schreibweise Sholem Yankev Abramovitsh), der unter dem Namen Mendele Moicher Sforim (Mendele Moykher Sforim, d.h. Mendele der Buchhändler) seine Bücher veröffentlichte. Abramovitsh (um uns auf diese Schreibweise festzulegen) lebte von 1835 bis 1917 und gilt als einer der Begründer der neuen jiddischen Literatur.

Abramovitsh verfasste seine Werke zunächst in Hebräisch. Seine großen Romane und Erzählungen schrieb er dann aber in Jiddisch, um damit ein breites jüdisches Publikum zu erreichen. Sein Wirken und sein literarisches Werk bewegen sich zwischen gegensätzlichen Polen: auf der einen Seite finden wir die satirische Beschreibung des Ghettojuden, auf der anderen Seite verzeihende Liebe und Engagement für das jüdische Volk. Einige seiner Werke sind auf Deutsch nachzulesen.

Hier möchte ich den Schelmenroman Die Fahrten Binjamins des Dritten in seiner deutschen Übersetzung vorstellen.

Binjamin ist ein jüdischer Don Quijote (so auch der Untertitel der polnischen Übersetzung), der mit seinem Sancho Pansa Senderl, das Weib seine Umwelt mit allerlei phantastischen Gestalten ausschmückt. Diese sind alten jüdischen Legenden und Volksmärchen entnommen. Bei allem Spott über volkstümlichen Aberglauben und Weltfremdheit spiegelt sich in der Thematik auch eine messianische Sehnsucht nach Heimkehr zu den Quellen der Vorväter.

Leider habe ich keine Transliteration des jiddischen Textes gefunden: Jiddisch ist eine aus dem Mittelhochdeutschen hervorgegangene westgermanische, mit hebräischen, aramäischen, romanischen, slawischen und weiteren Sprachelementen angereicherte Sprache. Geschrieben wird Jiddisch allerdings mit hebräischen Schriftzeichen, die nach gestimmten Regeln in lateinische Buchstaben umschrieben (‚transliteriert‘) und so auch für uns lesbar werden. Nur folgenden Ausschnitt konnte ich im Netz ausfindig machen:

ikh hob, borekh hashem, azoy vi ir kukt mikh on oto, a matone fun zayn libn nomen, a keyle a kol negine, un davn musfim yomim neroim in der svive, ikh bin a moyel un a matse-redler eyner in der velt, ikh fir amol oys a shidekh, fir ikh oys; ikh hob a shtot, azoy vi ir kukt mikh on oto, in der shul. haynt halt ikh aykh, tsvishn undz zol es blaybn, a sheynkl, vos melkt zikh tsu bislekh; ikh hob a tsig, vos melkt zikh kinehore zeyer gut, un hob nit vayt fun danen a raykhn korev oto, vos lozt zikh unter a shlekhter tsayt oykh a bisl melkn. haynt khuts di ale zakhn, zog ikh aykh oto, iz got a tate un di kinder yisroel zaynen rakhmonim bney rakhmonim….

[Mendele moykher-sforim: Masoes binyomin hashlishi]

Für den Interessierten gibt es im Netz allerdings eine Lesung des Romans auf Hebräisch.

    Heute Ruhetag = Lesetag!

Kapitel 1: Wer Binjamin ist, woher er stammt und wie ihn die Reiselust überkommen hat

Alle meine Tage – so erzählt uns Binjamin der Dritte selber –, nämlich bis zu meiner grossen Reise, habe ich in Tunejadowka verbracht. Dort bin ich geboren, dort bin ich erzogen worden und dort habe ich mein frommes Weib, die Frau Selde, sie soll leben, geheiratet. Das Städtchen Tunejadowka ist ein verlorenes Nest, abseits von der Poststraße und von der Welt dermaßen abgeschnitten, daß, wenn es sich einmal ereignet und einer kommt dorthin angereist, sich Türen und Fenster öffnen, um den Ankömmling zu bestaunen. Die Nachbarn befragen einander dann, zum Fenster hinausgebeugt: Ha, wer mag das wohl sein? Woher ist der so plötzlich aus heiler Haut hier aufgetaucht? Was mag so einer hier suchen? Steckt nicht irgendeine Absicht dahinter? Es kann doch nicht sein, daß man einfach sich aufmacht und hierher reist! Sicherlich ist etwas dabei, das ergründet werden muß. Jeder will dabei seine Weisheit, seine Weltläufigkeit erweisen, unzählige aus der Tiefe des Gemüts geschöpfte Vermutungen lassen sich vernehmen; alte Leute erzählen Geschichten und Fabeln von Reisenden, die in dem und dem Jahr angekommen waren, Witzbolde machen darüber nicht eben anständige Späße, die Männer streicheln ihre Bärte und lächeln dazu, die alten Weiber weisen sie scheinbar zurecht, indem sie sie anschreien und zugleich lachen, junge Frauen entsenden einen schalkhaften Blick aus gesenkten Augen, halten die Hand vor den Mund und ersticken fast vor verstohlenem Lachen. Das Gespräch über diese Angelegenheit rollt von Haus zu Haus, wie ein Schneeball, der im Wälzen immer größer und größer wird, bis er ins Bethaus beim Ofen anlangt, an den Ort, wo alle Unterhaltungen über alle Dinge schließlich landen, sowohl über Familiengeheimnisse als auch über Politik, Stambul betreffend, den Türken und den Österreicher; sowohl über Geldgeschäfte, zum Beispiel über Rothschilds Vermögen im Vergleich mit dem der großen Gutsbesitzer und anderer Magnaten, als auch Gerüchte über Verfolgungen, etwa über die sagenhaften »Roten Juden« und dergleichen. Das alles wird der Reihe nach von einem besondern Komitee ehrwürdiger, ernsthafter Männer durchgenommen, die den ganzen Tag bis spät in die Nacht sich dort aufhalten, die Weib und Kinder darüber preisgeben und mit allen diesen Geschäften sich treulich befassen, der Sache ganz um ihrer selbst willen hingegeben, ohne für ihre Mühe und Plage auch nur einen zerbrochenen Heller zu empfangen. Von diesem Komitee gelangen die Angelegenheiten oft ins Dampfbad und auf die oberste Bank und werden dort in einem Plenum städtischer Hausväter endgültig entschieden; damit ist alles festgelegt und besiegelt, so daß hinterher alle Könige des Morgen- und des Abendlandes sich auf den Kopf stellen könnten, sie würden nichts mehr dagegen ausrichten. Der Türke ist mehr als einmal schon in einem solchen Plenum auf der obersten Bank fast ins Unglück gestürzt worden, und wer weiß, was aus ihm geworden wäre, wenn nicht einige aufrechte Hausväter ihm zu Hilfe geeilt wären. Auch Rothschild, der Ärmste, hat dort einmal fast zehn bis fünfzehn Millionen verloren, dafür hat ihm einige Wochen darauf Gott geholfen: man war da oben in bester Stimmung, die Birkenbesen wurden geschwungen und unter ihrem wohltätigen Einfluß gewährte man Rothschild einen Profit von ungefähr hundertfünfzig Millionen Rubel.

Die Bewohner von Tunejadowka sind zwar fast alle, nicht euch gesagt, große Habenichtse und arme Schlucker, aber man muß gestehen, daß sie lustige Habenichtse, fröhliche Bettler sind, von begeistertem Gottvertrauen erfüllt. Fragte man einen Bewohner von Tunejadowka etwa, von welchem Einkommen und wie er sich ernährt, so würde er zuerst verwirrt dastehen und keine Antwort darauf wissen. Bald aber wird er zu sich kommen und in aller Unschuld erwidern: »Ich, so arm ich auch lebe, ich, ach es gibt einen Gott, sag ich Euch, der seine Geschöpfe nicht verläßt, er schickt einem zu und wird gewiß auch weiter zuschicken, sag ich Euch!« – »Dennoch, was treibt Ihr? Habt Ihr ein Handwerk oder sonst einen Beruf?« – »Gelobt sei Gott, ich hab, Er sei gepriesen, so wie Ihr mich da seht, eine Gabe von Seinem lieben Namen, ein köstliches Instrument, eine Singstimme und bete an den hohen Feiertagen ›Mussaf‹; in der Umgebung. Ich bin auch ein Beschneider und ein Mazzot-Rädler, wie es kaum noch einen gibt. Manchmal bringe ich auch eine Heiratspartie zustande. So wie Ihr mich da seht, habe ich einen angestammten Sitz in der Schul, außerdem unterhalte ich, unter uns, einen kleinen Ausschank, der etwas abwirft. Ich besitze eine Ziege – möge sie der böse Blick verschonen –, die reichlich Milch gibt, und nicht weit von hier wohnt mir ein reicher Verwandter, der in schlimmen Zeiten sich auch etwas melken läßt. Jetzt, abgesehen von alledem, sage ich Euch, ist ja Gott ein Vater und seine Kinder Israel sind barmherzige Kinder von Barmherzigen. Ihr seht ja – man darf sich nicht versündigen.«

[…]

    Mendele Moicher Sforim aka Sholem Yankev Abramovitsh

Mendele Moicher Sforim: Die Fahrten Binjamins des Dritten

Martin Walser: Shmekendike blumen (Duftende Blumen)

    Ikh bin a fedemel, ayngevebt in der groyser shtikl materye, vos geht in der velt fun eybige tsaytn untern nomen yud.
    Ich bin ein Fädchen, das in den großen Stoff eingewoben ist, den es seit ewigen Zeiten in der Welt unter dem Namen Jude gibt.
    Sh. Y. Abramovitsh

Martin Walser hat die jiddische Literatur für sich entdeckt. Er, dem man in früheren Jahren Antisemitismus vorgeworfen hat, weil er einen (seinen) Literaturkritiker, einen Juden, hat zu Tode kommen lassen, literarisch versteht sich (siehe: Zu Martin Walser (4): Tod eines Kritikers). Er, der sich gegen eine ‚Instrumentalisierung des Holocaust‘ in Form einer dauerhaften ‚Moralkeule‘ gewehrt hat (siehe: Zu Martin Walser (3): Erfahrungen beim Verfassen einer Sonntagsrede).

Walsers Begeisterung für jiddische Literatur ist wohl durch die als Buch erschienene Studie Mendele der Buchhändler – Leben und Werk des Sholem Yankev Abramovitsh (Harassowitz Verlag, Wiesbaden) der amerikanischen Literaturwissenschaftlerin Susanne Klingenstein geweckt worden. Walser und Klingenstein kennen sich seit mehreren Jahren und standen in ständigem Austausch miteinander (warum erinnert mich diese ‚Beziehung‘ an Walsers Roman Der Augenblick der Liebe aus dem Jahr 2004?). Dieses Buch ist dabei weitaus mehr als eine individuelle Biographie und Werkdeutung, sondern eine Gründungsgeschichte der jiddischen Hochliteratur. Im Mittelpunkt steht aber Scholem Jankew Abramowitsch (in englischer Schreibweise Sholem Yankev Abramovitsh), der unter dem Namen Mendele Moicher Sforim (Mendele Moykher Sforim, d.h. Mendele der Buchhändler) seine Bücher veröffentlichte.

Ihm hat Martin Walser mit seinem Essay Shmekendike blumen – ein Denkmal/A dermonung für Sholem Yankev Abramovitsh ich wiederhole: ein Denkmal gesetzt.

    Martin Walser:  Shmekendike blumen

Jiddisch, auch jüdisch-deutsch genannt, ist eine rund tausend Jahre alte Sprache, die von den mittel-, nord- und osteuropäische Juden gesprochen und geschrieben wurde und von einigen ihrer Nachfahren bis heute gesprochen und geschrieben wird. Es ist nach allgemeiner Meinung eine aus dem Mittelhochdeutschen hervorgegangene westgermanische, mit hebräischen, aramäischen, romanischen, slawischen und weiteren Sprachelementen angereicherte Sprache. Geschrieben wird Jiddisch mit hebräischen Schriftzeichen, die allerdings nach gestimmten Regeln in lateinische Buchstaben umschrieben (‚transliteriert‘) und so auch für uns lesbar werden.

Mit jiddischer Literatur habe ich mich schon früh befasst (siehe u.a. Isaac B. Singer: Feinde, die Geschichte einer Liebe), allerdings in deutscher Übersetzung. Martin Walser hat sich an die transliterarische Fassung der Texte gehalten (hebräische Schrift wird wohl auch er nicht lesen können), was einige Geduld verlangt (und vielleicht auch ein Wörterbuch, da nicht alle Wörter im Deutschen wiederzufinden sind). Wer sich aber getraut, dem tut sich eine erstaunliche Sprachwelt auf. „Es wäre zu armselig, wenn wir überhaupt nicht wahrnehmen, erleben könnten, was Jiddisch ist“, schreibt Walser: „Meine Empfehlung: So langsam lesen wie noch nie. Den Wörtern die Chance geben, in uns Echos zu wecken.“ – In Walsers Buch finden wir hierzu einige Beispiele.

In seinem neuen Essay ist Martin Walser ganz Leser und Entdecker, und als solcher bereist er eine sonst kaum beachtete literarische Landschaft – die jiddische Literatur. Einem ihrer großen Autoren und Mitbegründer der modernen jiddischen Literatur, Sholem Yankev Abramovitsh (1835-1917), will er schreibend ein Denkmal setzen: ihm und seinem Werk, das er «ein Lesewunder» nennt und in dem ihm ein Erzählen «unter einem Himmel voller Bedeutungen» begegnet. Martin Walser ist begeistert von der Vielfalt der Sprachwelten, die sich ihm darin eröffnet. Die enthusiastische Leseerfahrung, die in seinem Essay ihr Echo findet, lässt auch einen Autor in neuem Licht erscheinen, zu dem er seit seinen Anfängen immer wieder zurückgekehrt ist: Franz Kafka.

So ist Martin Walsers Essay nicht nur die Erkundung einer vernichteten Lebenswelt, sondern auch eine emphatische Einladung an das Publikum, sich in diesen wieder entdeckten Landstrich der Literatur zu begeben: «Ich hoffe, es gehe jedem Leser so: Man möchte diese Sprache sprechen.»
Quelle: rowohlt.de (hierzu auch eine kleine Leseprobe)

Natürlich geht es Walser nicht nur um den Wert dieser jiddischen Literatur, den er in seiner Begeisterung für sehr hoch hält. Martin Walser stellt klar, welchen Standpunkt er gegenüber den Juden einnimmt, wenn er schreibt:

Von Sühne zu sprechen ist grotesk. Mir ist im Lauf der Jahrzehnte vom Auschwitz-Prozess bis heute immer deutlicher geworden, dass wir, die Deutschen, die Schuldner der Juden bleiben. Bedingungslos. Also absolut. Ohne das Hin und her von Meinungen jeder Art. Wir können nichts mehr gutmachen. Nur versuchen, weniger falsch zu machen. (S. 102)

Etwas irritierend finde ich, was Walser dann schreibt. Es klingt so, als ginge er in dem jiddischen Autoren Abramovits und mit ihm in der jiddischen Sprache voll und ganz auf, sodass nichts mehr für das ‚Hier und Heute‘ bleibt. Walser wird in wenigen Tagen (am 24. März) immerhin 88 Jahre alt. Die Schaffenskraft Walsers der letzten Jahre war ungebrochen, geradezu erstaunlich. Dazu die vielen Reisen zu Lesungen (zuletzt zusammen mit Susanne Klingenstein). In Kafkas Roman „Der Prozess“ lautet der letzte Halbsatz: „… es war, als sollte die Scham ihn überleben.“ Sollte sich das jetzt auf Walser beziehen? Übermannt ihn jetzt eine Scham gegenüber den Juden, sodass jedes weitere Schreiben, das sich nicht auf dieses Thema bezieht, für ihn bedeutungslos geworden ist? Walser schreibt:

Ich merke, wenn ich jetzt Abramovitsh lese, dass mich das ungeeignet macht für alles, was ich jetzt tun oder sein müsste. Ich erlebe ein Nicht-mehr-in-Frage-Kommen für das sogenannte Hier und Heute. Eine vollkommene Eingenommenheit. Von ihm. Ich kann auch nichts dagegen tun, in mir dominiert die Mitteilung, dass wir dieses Volk umbringen wollten und zu Millionen umgebracht haben. Und dieses Volk ist mir jetzt, erst jetzt, wirklich bekannt geworden. Durch Abramovitsh. Durch Mendele, Yisrolik, Binjamin, Senderl und Schloimale [Romanfiguren Abramovitsh‘].
Dass Menschen abgerichtet werden können, das zu tun, was sie dann taten, bleibt unfassbar.
(S. 107)

Bevor am Schluss in dem kleinen, gerade einmal gut 130 Seiten umfassendem Buch der Einleitungsvortrag über Jargon von Kafka dessen Gedanken zur jiddischen Sprache kundgetan werden (Kafka spricht von Jargon, wenn er die jiddische Sprache meint), findet sich eine kleine Erzählung von Sholem Yankev Abramovitsh unter seinem Autorennamen Mendele Moykher Sforim, die zunächst in deutscher Übersetzung (übersetzt gemeinsam von Susanne Klingenstein und Martin Walser), dann in der Transliteration und zuletzt in hebräischer Schrift wiedergegeben wird. Hier der erste Absatz.

Mendele Moykher Sforim: Meine (letzte) Reise

Vor einem Jahr, am 2. Elul 5629, habe ich mich mit meinem Bücherwagen nach Kiew hineingeschmuggelt. Ich sage hineingeschmuggelt, wie, wie ihr ja wisst, ein Jude in Kiew faule Ware ist, er darf sich dort nicht aufhalten, es sei denn, er hätte ein Siegel, was bedeutet, dass er die Abgabe entrichtet und Handelserlaubnis hat. So wie es aussieht, dürfen sich dort keine Juden aufhalten, nicht weil man sie für unehrliche, ungeschlachte, ungebildete Menschen hielte, denn erstens, so fein, so ehrlich wie Zigeuner sind sie schon. Warum gehen denn dort Zigeuner und andere üble Leute frank und frei herum? Und, zweitens, seit wann ist eine Handelserlaubnis ein Zeichen von Ehrlichkeit? Man kann ein Händler und trotzdem ein großer Betrüger sein. Drittens, möchten dort doch auch alle wohnen, die einmal studiert haben in den russischen Schulen und Rabbinerseminaren, auch Schriftsteller und ihresgleichen, die ja feine, gebildete Leute sind, auch wenn sie kein Geld haben für den Mitgliedsbeitrag im Berufsverband. Was also ist der wirkliche Grund? Verzeiht mir, da müsst ihr wirklich andere fragen, Klügere, Verständigere als mich. Mir liegt es nicht, mich da in philosophische Spekulationen zu versteigen, auf hohen Pfaden zu wandeln und bis ins letzte Jahrtausend vor dem Kommen des Messias hineinzukriechen, und außerdem, warum überhaupt! Gelobt sei der Ewige, Er sei gepriesen, immerhin sitzen die Juden doch in Kiew. Dort gibt es heute – kein böses Auge – eine große jüdische Gemeinde, sie möge sich vermehren, sie haben schon – Gott sei’s gedankt – eine Fleischsteuer, das heißt, sie essen koscheres Fleisch und halten sich auch an andre gute Regeln, schon bald wie in Glupsk. Es kostet eben mal einen Rubel, sei’s drum! (S. 113 f.) […]

Hier die Transliteration (genauer: YIVOTranskription) des in hebräischer Schrift (siehe unten) verfassten Textes. Leider ist diese Umsetzung des Textes vom Englischen geprägt und lässt für den Deutsch Sprechenden zwischen Zeichen und Laut keine Eins-zu-Eins-Entsprechung zu. Anstelle von y, z, s, v, ts, kh, sh, zh, ay, ey, oy treten im Deutschen j, s, ß, w, z, ch, sch, sh, aj, ej, oj – also zwejtn für tsveytn oder ich mich für ikh mikh ließe sich leichter lesen). Berücksichtigt man diese Unwegsamkeit, dann wird der Leser schnell erkennen, welche Ähnlichkeit das Jiddische mit der deutschen Sprache hat und doch welche besondere Eigenart. Versuchen wir es einmal:

Mendele Moykher Sforim: Mayn (letste) Nesie

Dem tsveytn elul, far a yorn, tarkh“t [1869] (1), hob ikh mikh mit mayn baydl sforem arayngepeklt in kiev. Ikh zog arayngepeklt, makhmes, vi ir veyst, iz a yid in kiev treyfe skhoyre. Er tor zikh dort nit gefinen, saydn mit a blomb (2), dos heyst, az er tsolt poshline(3) un nemt a kupetshestvo(4). Vi es hot a ponem (5), torn keyn yidn dort nit zitsn, nit vayl me halt zey far umerlekhe, grobe, umgebildete mentshn, vorem reyshis (6), azoy fayn, azoy erlekh zaynen zey dokh, lekhol hapokhes (7), vi tsigayner. Far vos zhe geyen arum dortn tsigayner mit nokh andere shlek frank un fray? Tsveytns, vos iz kupetshestvo far a simen fun erlekhkayt? Me ken zayn a kupets (8) un fort a groyser moshenik (9). Dritns, voltn dokh dortn gemegt zitsn di, vos hobn a mol gelernt in shkoles, in rabiner-shuln, oykh mekhabrem (10) un nokh azelkhe, vos zaynen zeyer fayne gelernte mentshn, khotshe-nebekh, zey hobn nit keyn gelt tsu tsoln gilde (11). Vos den zhe iz der emeser tam? dos, zayt moykhl, geyt fregn andere, kliger, farshtenderike fun mir. Ikh bin nit oysn zikh do arayntsulozn in khkires un geyn in hoykhe drokhem, farkrikhn biz dem elef hashishi (12)… un iberikns, vos makht es oys, geloybt iz hashem yisborekh, yidn zitsn dokh fort in kiev. Dortn gefint zikh haynt, on nehore, a groyse eyde yidn, zoln zikh mern. Zey hobn shoyn, dankn got, a takse mit nokh azelkhe gute tekones, bald efsher azoy, vi in glupsk. Es kost a mol a kerbl, nu, meyle, khe!… (S. 119 f.) […]

    (1) Jahreszahlen werden in hebräischen Buchstaben geschrieben, die Zahlenwert haben, Elul fällt auf Mitte August
    (2) blomb vermutlich ein offizielles Dokument mit Metallsiegel
    (3) poshline Abgabe oder Steuer
    (4) kupetshestvo Handelserlaubnis
    (5) ponem Gesicht
    (6) reyshis erstens
    (7) lekhol hapokhes wenigstens
    (8) kuperts Händler
    (9) moshenik Betrüger (shvindler, dreyer, opnarer)
    (10) mekhabrem (Schriftsteller (plural)
    (11) gilde Berufsverband, Gilde
    (12) Elef hashishi nach der Kabbala das sechste und letzte Jahrtausend vor dem Kommen des Messias

… zuletzt der Text in hebräischer Schrift:

Mendele Moykher Sforim: Mayn (letste) Nesie - in der hebräisch geschriebenen Fassung

Martin Walser hat den Toten und ihrer vernichteten Kultur in Osteuropa seine Reverenz erwiesen. (Jüdische Allgemeine)

„Tostedts Schandfleck“ zum Kauf angeboten

Vor nun fast 20 Jahren bin ich mit meiner Familie nach Tostedt gezogen. Unsere Doppelhaushälfte gehört zu einem Grundstück, das früher einmal im Eigentum der Familie namens Koch-Dörnbrack war. An dieses Grundstück grenzt ein altes, stark zerfallenes Gewerbegrundstück an der Straße „Am Bahnhof“ – ebenfalls im Eigentum der genannten Familie. Die Gemeinde Tostedt betrachtet dieses Grundstück als Schandfleck. Und ansehnlich ist es wirklich nicht. Immerhin ist es aber ruhig dort. Daher ist es schon für uns (und unsere Nachbarn) wichtig zu wissen, was mit dem Grundstück geschehen wird.

Im November 2013 hatte ich im Hamburger Abendblatt gelesen, dass endlich etwas mit diesem Grundstück geplant ist (hier mein Tweet dazu):

„Tostedts Schandfleck“ soll baulich aufgewertet werden

Das alte, stark zerfallene Gewerbegrundstück der Familie an der Straße „Am Bahnhof“ ist der Gemeinde Tostedt schon lange ein Dorn im Auge.

Nun hat sich die Eigentümerin entschlossen, die derzeitige Nutzung und bauliche Situation aufzuwerten. Die Architekten Renner, Hainke und Wirt haben bereits verschiedene Konzepte erarbeitet, die sie am Dienstag, 5. November [2013], von 18 Uhr an, auf der öffentlichen Sitzung des Planungsausschusses vorstellen wollen.

Der B-Plan „Karlstraße“ setzt zwischen der Morlaasstraße und der Straße „Am Bahnhof“ ein Mischgebiet fest. Auf dem Dörnbrack-Grundstück dürfen demnach lediglich zweigeschossige Wohnungen für Betriebsinhaber und -leiter, Aufsichts- und Bereitschaftspersonen gebaut werden. Die Verwaltung hat aber bereits zugesagt, dass bei einem schlüssigen städtebaulichen Konzept und mit der Zustimmung der politischen Gremien eine Änderung des B-Planes durchaus möglich wäre.

„Es ist schließlich in unserem Interesse, die ungenutzten Flächen für die Gemeinde sinnvoll zu nutzen“, sagt Tostedts Gemeindebürgermeister Gerhard Netzel. „Wir wären froh, wenn der Schandfleck endlich aus dem Ort verschwinden würde.“

    Zwei Gewerbe/Wohnbaugrundstück in Tostedt Nähe Bahnhof

Seitdem ist es wieder ruhig geworden. Allerdings wurde das Grundstück öfter insgesamt zum Verkauf angeboten. Ohne Erfolg. Vor einigen Tagen nun beobachtete meine Frau Vermessungsarbeiten auf dem Grundstück. Hintergrund der Aktion: Von dem Grundstück, auf dem auch halb verfallene Gebäude und eine Lagerhalle aus Wellblech stehen, werden jetzt nur zwei unbebaute Teilstücke angeboten:

1141m² Gewerbe/Wohnbaugrundstück in Tostedt Nähe Bahnhof
800m² Gewerbe/Wohnbaugrundstück in Tostedt Nahe Bahnhof

Erstaunlich, dass sich bis aufs Hamburger Abendblatt (in seinem Artikel vom 04.11.2013) niemand in den Medien in unserer Region (allen voran das Kreiszeitung-Wochenblatt) für die Entwicklung rund um dieses Grundstück am Bahnhof Tostedt zu interessieren scheint.

Wir (und sicherlich auch unsere Nachbarn) sind auf jeden Fall gespannt und harren der Dinge, die da geschehen können (oder auch nicht). Wie lange wird es noch ruhig bleiben?

Versackte Euphorie

So schnell kann das gehen: Da führt der SV Werder gegen den Tabellenzweiten der Fußball-Bundesliga, VfL Wolfsburg, zur Halbzeit mit 3:2, um innerhalb von sieben oder acht Minuten drei Tore zu kassieren. Natürlich ist eine Niederlage gegen die Wolfsburg, auch zu Hause, kein Beinbruch.

Aber die Träume von Europa League darf man so getrost abhaken. Ein Witz, solche Träume überhaupt geträumt zu haben. Wenn in diesem Punkt vielleicht noch etwas zu machen gewesen wäre, dann über den DFB-Pokal. Über das Hintertrepplein sozusagen. Denn mit Arminia Bielefeld, einem Drittligisten, wenn auch dem souveränen Tabellenführer der 3. Liga, hatte man einen nicht gerade hochklassigen Gegner.

DFB-Pokal-Aus 04.03.2015: Arminia Bielefeld – Werder 3:1

Gegen Bielefeld machte Werder das Spiel. Musste es machen. Wer die Werder-Spiele der letzten Wochen gesehen hat, weiß aber, daß Werder sich eher aufs Kontern versteht. Ein Spiel selbst zu machen, soweit sind die Bremer noch nicht. Und so ergaben sich vertauschte Rollen: Werder machte das Spiel, die Arminia konterte erfolgreich. Am Ende siegte Bielefeld 3:1 – und damit ist auch dieser Traum ausgeträumt.

Nach der Euphorie der letzten Wochen, als Werder Bremen sechs Spiele in Folge ungeschlagen blieb (und dabei fünf Siege in Folge erzielte), ist nach diesen beiden Niederlagen eine gewisse Ernüchterung an der Weser eingekehrt.

Koen Casteels, der gestern im Werder-Tor sein Debut gab: „Es ist schwer, die richtigen Worte zu finden. Wir fahren alle mit einem Scheiß-Gefühl nach Bremen zurück.“ Da denkt man gleich an das nächste Bundesligaspiel in Freiburg. Wirklich ein Scheiß-Gefühl!

Einladungskarten für festliche Anlässe

Als mich meine Frau vor …, nun vielen Jahren zum Ehemann nahm, da ließen wir uns für die Hochzeitsfeier Einladungskarten drucken. Das Ganze war ziemlich aufwändig, musste in einer Druckerei bis in jede Einzelheit geklärt werden – und kostete am Ende auch ein kleines Vermögen.

Heute geht das natürlich übers Internet. Zur Erstellung von Einladungskarten für so ziemlich alle Anlässe gibt es jede Menge Anbieter, Selbst Aldi und Lidl bieten solche Dienste an – und man kann entsprechende Software herunterladen und auf seinem Rechner installieren, um Zeit genug zu haben, die Karten in Eigenregie zu gestalten.

Da meine Frau und ich im Mai Anlass für eine kleine, wenn auch feine Feierlichkeit haben, so habe ich einmal etwas ausführlicher im Netz geguckt, wo wir unsere Einladungskarten für eben diese Feier anfertigen lassen können. Zunächst wurde weder ich noch meine Frau dabei wirklich ‚glücklich‘. Aber dann fanden wir einen Anbieter, der nicht nur durch eine große Auswahl besticht, sondern auch schnelle und preiswerte Lieferung garantiert: Wunderkarten.de

Schnell fanden wir eine Karte, die uns gefiel, und machten uns dann daran, die entsprechenden Fotos herauszusuchen und den Einladungstext zu verfassen. Man sollte dabei schon darauf achten, ob die Fotos hochkant oder im Querformat sind. Auch sollte die Größe stimmen. Mit einem halbwegs brauchbaren Grafikprogramm kann man dann die Fotos zuvor auch noch etwas aufpolieren, z.B. mit einem Rand versehen – je nach Geschmack.

Vorderseite (Bilder sind bewusst ‚verblasst‘)

‚Wunderkarten‘ bietet für (fast) alle Karten unterschiedliche Aufmachungen an (flache Karte, Klappkarte oder Doppelklappkarte). Dann kann man diese Seite für Seite am Rechner online bearbeiten, wobei es auch unterschiedliche Layouts, Schriftarten und weitere Optionen (Papierart, Hochglanz usw.) gibt. Man sollte sich schon etwas Zeit lassen und all die Möglichkeiten durchspielen. Schließlich soll das Endprodukt zur eigenen Zufriedenheit sein.

Ausschnitt – Seite mit Einladungstext

Nun, unsere Karten waren schnell gedruckt und kamen bereits nach zwei Tagen bei uns an: Alles bestens – wir beide sind sehr zufrieden – daher auch hier unsere Empfehlung.

Es ‚wurmt‘ weiterhin …

Mit der Bahn zu fahren ist kein Honiglecken. Wer glaubt, dass es schlimmer nicht mehr kommen kann, dem sei gesagt: Schlimmer geht immer! Bei der Bahn (hier speziell der Metronom Eisenbahngesellschaft) sowieso …

War letzte Woche noch so gut wie alles ziemlich gestört, so sind es in dieser Woche die Bereitstellungen der Züge am frühen Morgen. Am Dienstag (24.2.) war laut Durchsage eine ‚fehlerhafter Betriebsplanung‘ Grund für die ‚verspätete Bereitstellung‘ des Zuges ab Bremen (ich denke: Der Lokführer hat einfach verpennt). Auf jeden Fall ist dieser Terminus technicus bahnii (‚fehlerhafter Betriebsplanung‘) ganz neu für mich.

Gut 10 Minuten Verspätung nimmt man ja fast schon in Kauf. Aber heute (26.2.) verzögerte sich die Ankunft des Zuges aus Bremen in Tostedt um geschlagene 40 Minuten (schon am Freitag, den 20.2., waren es angeblich 30 Minuten).

Auch beim übernächsten Zug aus Bremen Richtung Hamburg klappte es mit der Bereitstellung nicht wie gewünscht. Was ist los mit diesen vermurxten Metronom-Zügen? Es ‚wurmt‘ und ‚wurmt‘ und ‚wurmt‘ …!

Nachtrag 27.02.2015: Es ist unglaublich: Aber auch heute hatte mein Zug nach Hamburg am frühen Morgen ‚wegen verspäteter Bereitstellung’ eine Verspätung von knapp 40 Minuten. Geht noch was beim Metronom?

Glück den Tüchtigen

Die Hanseaten verpassten zwar ihren sechsten Bundesliga-Sieg in Folge. Die Mannschaft von Coach Viktor Skripnik bewies aber auch auf Schalke ihren steilen Aufwärtstrend und dominierte phasenweise das Spiel. „Wir sind sehr glücklich mit dem Punkt, jeder ist an seine Grenze gegangen“, sagte Skripnik.

Jung-Nationalspieler Max Meyer brachte die Gelsenkirchener unter tatkräftiger Mithilfe des Bremer Torwarts Raphael Wolf in Führung (61.). „Das war mein Fehler. Zum Glück konnte ich meiner Mannschaft noch helfen. Das war auch das Mindeste nach diesem Scheiß-Tor“, sagte Wolf. Sebastian Prödl glich in der Nachspielzeit aus. „Wenn der Prödl eingewechselt wird, muss man auf ihn aufpassen. Das ist uns auch ganz gut gelungen, in der einen Szene aber nicht“, sagte Schalkes Tranquillo Barnetta enttäuscht (Spielbericht siehe sportschau.de).

Manchmal ist das Glück eben doch mit den Tüchtigen. Sicherlich wäre eine Niederlage auf Schalke kein Beinbruch. Aber dieses Last-Minute-Tor passt in die Landschaft. Der SV Werder Bremen, um den geht es natürlich, ist auf einem guten Weg, zeigt attraktiven Fußball (fast) wie in alten Tagen. Die Mannschaft hat ihr Selbstvertrauen zurückgewonnen. Und mit der entsprechenden Lockerheit und auch dem Quentchen Glück geht’s endlich wieder bergauf.

Schalke 04 – Werder Bremen 22. Spieltag 2014/15: Prödl erzielt den Ausgleich per Kopfball

Was hat denn Bremens Abwehrchef im Sturm zu suchen? Ganz einfach. Nach zweieinhalb Monaten Verletzungspause wechselt Werders Trainer Viktor Skripnik auf Schalke in der 85. Minute Sebastian Prödl ein – als Stürmer für Fin Bartels. Skripniks Rechnung geht auf: Der 1,94 Meter große Innenverteidiger köpft in der zweiten Minute der Nachspielzeit den Ball zum 1:1-Ausgleich ins Tor. Was für ein Comeback, effektiver geht es kaum. – So wurde Sebastian Prödl sogar bei der ARD-Sportschau in die Elf des 22. Spieltags gewählt, obwohl er keine zehn Minuten auf dem Platz war. Der dem Tor vorausgehende Freistoß wurde übrigens von Prödls österreichischen Landsmann Zlatko Junuzović getreten.

Dreh und Angelpunkt des ‚neuen‘ Werder-Spiels ist eben jener Zlatko Junuzović. Dabei prägt er das Spiel des SV Werder auf seine Weise. Als Dauerläufer und Freistoßkünstler, als Stratege und Wortführer. Nach dem Spiel beim FC Schalke 04 war der 27-jährige Mittelfeldspieler letzten Samstag zu Gast im aktuellen Sportstudio des ZDF. Man interessiert sich plötzlich wieder für Werder.

Junuzovic‘ Vertrag sollte eigentlich in diesem Sommer auslaufen. Am 13. Februar 2015 wurde schließlich bekannt gegeben, dass er seinen bis Juni 2015 datierten Vertrag bei Werder Bremen bis 2018 verlängert hat. Obwohl er mit Sicherheit auch Angebote anderer Vereine erhalten hat, die höher dotiert waren, so hat er sich doch für Bremen entschieden.

Mit Viktor Skripnik, dem Trainer, mit Zlatko Junuzović, dem Prototypen für den Aufbruch Werders zu besseren Zeiten, mit den ‚jungen Wilden‘ wie Selke und Spielern wie di Santos, Vestergaard und auch Fin Bartels zeigt Werder Bremen wieder das, was man von der Mannschaft aus früheren Jahren kennt: sehenswerten Offensivfußball! So soll das ja auch sein …!

Neben Werder ist auch der VfL Wolfsburg Mannschaft der Stunde, deren Spieler Naldo, Kevin de Bruyne und Aaron Hunt sowie deren Manager Klaus Allofs keine Unbekannten in Bremen sind. Am Sonntag (1. März) treffen beide um 17 Uhr 30 aufeinander. Man darf auf ein hoch interessantes Spiel gespannt sein.

Alles ziemlich gestört …

Es ist wieder einmal ‚der Wurm drin‘ … bei der Bahn. Und nicht nur ein Wurm. Viele Würmer. Wurmstichig nennt man das. Nachdem ich dank der Orkane Elon und Felix und dank des nicht vorhandenen Krisenmanagement der Deutschen Bahn AG und insbesondere auch der Metronom Eisenbahngesellschaft bereits vor sechs Wochen stundenlang durch Norddeutschland geirrt war, nein wurde, kam es in den letzten Tagen nicht ganz so dicke, wie der Berliner sagt, aber fett genug:

Letzte Woche Donnerstag (12.2.) hatte ich Glück im Unglück (was kein Verdienst der Bahn war), als am Hamburger Hauptbahnhof das dortige Stellwerk eine Störung aufwies. Trotz Massenauflauf auf dem Südsteg – ich schlug mich erfolgreich durch die Menschentraube – erreichte ich noch einen längst um 30 Minuten verspäteten Zug Richtung Bremen, der als erster nach Behebung der Störung den Bahnhof verließ (wow, ein Regionalzug, sonst haben doch die Fernzüge Vorrang, wie kommt denn das? – wir Pendler sind doch eigentlich der letzte Dreck, von deren Konten Monat für Monat die Kosten für das Jahresabonnement abgebucht werden, um DIE braucht man sich nicht weiter zu kümmern …). So kam ich ohne größere Verspätung zu Hause an. Andere hatten nicht so viel Glück und waren noch gut bedient, mit gut 30 Minuten Verspätung nach Hause zu kommen. Dafür war mein Zug allerdings brechend voll, denn in Hamburg-Harburg quoll der Bahnsteig geradezu über mit Fahrgästen, die in meinen Zug wollten.

Wäre es dabei geblieben, ich hätte hier kein Wort verfasst. Aber in dieser Woche nahm das Übel seinen weiteren Lauf. Montags ist es schon Routine, wenn mein früher Zug minutenlang vor dem Hauptbahnhof warten muss, weil angeblich kein Gleis frei ist (morgens um 6 Uhr, ich lache!). Diesen Montag dauerte es besonders lang.

Der nächste Höhepunkt dann am Dienstagmorgen (17.2.). Mein Zug hatte schon etwas Verspätung aus Bremen kommend, was wohl dazu führte, dass wir vor Buchholz zum Stillstand kamen, weil ein Güterzug unseren Zug kreuzte (‚Zugkreuzung‘ im Fachjargon der Bahn). Nach Buchholz dann Bummelfahrt und erneut Stillstand: Signalstörung! Wie der ‚dienstliche‘ Ablauf bei einer Signalstörung ist, kann in meinem Beitrag Das Stellwerk ODER Da wundere ich mich überhaupt nicht mehr …!!! nachgelesen werden. Am Ende waren es dann doch ‚nur‘ 15 Minuten Verspätung.

Dem nicht genug: Am Mittwoch (18.2.) auf dem Weg von der Arbeit nach Hause gab es eine Oberleitungsstörung zwischen Bienenbüttel und Lüneburg. Die Strecke fahre ich eigentlich nicht. Aber mein Metronom-Zug, der abwechselnd im Dreieck Uelzen – Hamburg – Bremen unterwegs ist, kam aus Uelzen und der fährt über Lüneburg und sollte laut Reiseauskunft trotz der Oberleitungsstörung sogar pünktlich sein. War es aber nicht. Sollte laut Anzeige erst zehn Minuten Verspätung haben und außerhalb der Bahnhofshalle auf Gleis 14 B ankommen. Da kam dann auch ein Zug, der nach Bremen fahren sollte – fuhr aber in den Bahnhof ein – und war dann schon der nächste Zug nach Bremen. Mein Zug kam natürlich auf Gleis 11 B an (auch außerhalb der Bahnhofshalle), wo noch ein Bummelzug nach Tostedt stand, den zu nehmen ich gewillt war – aber nicht der Zug. Dank der Menschentraube, die mir den Weg versperrte, konnte ich ihm nur noch hinterherwinken. Dann war mein Zug endlich da – und am Ende kam er zeitgleich mit dem genannten Bummelzug in Tostedt an. Verspätung 13 Minuten. Bei dem Tohuwabohu fast noch ‚in der Zeit‘.

Auch dem noch nicht genug: Heute (20.2.) fiel mein Zug morgens wohl ganz aus. Die Anzeige verhieß zwar eine Verspätung von 30 Minuten (aus Bremen kommend), der nächste Zug fährt aber schon 24 Minuten später, war sogar pünktlich bis kurz nach Buchholz. Denn dort bummelte er auf der Schnellfahrtrasse – die Signalstörung vom Dienstag schien mir noch nicht so ganz behoben zu sein. Gestern Abend wurden nämlich Züge wegen einer Signalstörung zwischen Buchholz und Hamburg-Harburg wieder einmal über Maschen und Jesteburg (Güterzugstrecke) umgeleitet. So hatte ich also neben der Verspätung von 24 Minuten (weil ich den nächsten Zug nehmen musste) noch zusätzlich einige Minuten Verspätung. Und wenn man auch noch der S-Bahn hinterherwinken muss, so summiert sich das auf gesamt 33 Minuten.

Ich schlage vor (angesichts der wiederholten Bummelfahrten der Metronom-Züge) Hinweisschilder, wie es diese wohl vor rund 100 Jahren gegeben haben soll, wieder einzuführen. Neben den Rauchverbots- und Alkoholkonsumverbotsschildern macht sich so ein Schild doch wirklich gut:

Blumenpflücken während der Fahrt verboten!
Blumenpflücken während der Fahrt verboten!