Idar-Oberstein (01): Stadt der 1000 Schleichwege und der 100.000 Treppenstufen

Ab 20. Juli verbrachte ich mit meiner Frau zwei Wochen in der Edelsteinstadt Idar-Oberstein, einer Stadt von rund 30.000 Einwohnern, die am südlichen Rand des Hunsrücks und beidseitig der Nahe, einem Nebenfluss des Rheins, liegt. Meine Frau ist Steinesammlerin. Und Idar-Oberstein als ein Mittelpunkt der Verarbeitung und des Handels mit Edelsteinen (und früher auch der Gewinnung solcher, denn in der Region um den Ort gibt es natürliche Achat-Vorkommen, auch Jaspis und Bergkristall) sollte sich als ein Paradies für meine Frau erweisen. Auslöser der Reise war ein Besuch einer Messe für Mineralien in Hamburg Ende des letzten Jahres.

Wir waren mit der Bahn angereist (eigentlich mit einem Bus des Schienenersatzverkehrs, denn ab Bad Kreuznach fuhren wegen einer Baustelle keine Züge – der Urlaub begann also nicht ganz so optimal) und hatten eine Ferienwohnung im Stadtteil Göttschied, der 1969 der Stadt Idar-Oberstein eingemeindet wurde. Von hier also starteten wir dann unsere ‚Exkursionen‘.

Idar-Oberstein (ähnlich wie in Garmisch-Partenkirchen legen die beiden Stadtteile Idar und Oberstein Wert auf eine gewisse Eigenständigkeit) zeichnet sich dadurch aus, das – zumindest gefühlt – neun von zehn Geschäften Schmuckläden bzw. Läden für Edelsteine in der unterschiedlichsten Verarbeitung sind. Hier gibt es Ware für jeden, also für den dicken und den schmalen Geldbeutel, für Otto Normalverbraucher wie für arabische Scheichs. Spätestens nach einer Woche hatte ich die Nase voll von solchen Geschäften.

Und – wenigstens kam es mir so vor – ist es die Stadt der 1000 Schleichwege und 100.000 Treppenstufen (nicht umsonst wird jährlich ein Treppenlauf veranstaltet). Hinter jedem zweiten Haus verbirgt sich ein Schleichweg, der je nach Richtung hinab oder bergan führt. Das dann meist auch über eine größere Anzahl von Stufen. Den Weg vom Stadtteil Göttschied nach Oberstein konnten wir auf unterschiedlichste Weise bewältigen. Neben der Fahrt mit dem Stadtbus gab es dank der vielen Schleichwege kurze wie längere Strecken über Stock und Stein oder längst der Straßen. Der schönere dieser Weg (über die Obersteiner Straße) führte direkt in das Pfaffenwäldchen und dort zum Schloss Oberstein (Foto 1), das wir natürlich auch besuchten. Es ist ziemlich spartanisch und so eher nach meinem Geschmack eingerichtet (fernab der Glitzerwelt der Edelsteine). Ein Zimmer dient u.a. auch als Standesamt. Bemerkenswert dabei: für dringende Bedürfnisse gibt es hier zwei Ausbuchtungen (Foto 3), wenn auch ohne Türen, dafür mit Belüftung von unten, deren ‚Ergebnisse‘ gleich dem Bewuchs unterhalb des Schlosses (Foto 2 – ziemlich in der Bildmitte sind zwei Ausbuchtungen sichtbar) als Dünger zu Gute kommen. Natürlich musste ich einen Blick durch die Öffnung eines der stillen Örtlichkeiten werfen (Foto 4).

Foto 1: Schloss Oberstein
Foto 1: Schloss Oberstein

Foto 2: Schloss Oberstein – in der Bildmitte die Ausbuchtungen für die ‘Scheißhäuser’
Foto 2: Schloss Oberstein – in der Bildmitte die Ausbuchtungen für die ‘Scheißhäuser’

Foto 3: Schloss Oberstein – Willi inspiziert ein ‚Scheißhaus‘
Foto 3: Schloss Oberstein – Willi inspiziert ein ‚Scheißhaus‘

Foto 4: Schloss Oberstein – Willi schaut durch die Öffnung eines ‚Scheißhauses‘
Foto 4: Schloss Oberstein – Willi schaut durch die Öffnung eines ‚Scheißhauses‘

Waren wir den Weg weitergegangen, so kamen wir an den Überresten der Burg Bosselstein (Foto 5) vorbei. Eine Besichtigung ist wohl wegen der Baufälligkeit des Gemäuers leider nicht möglich. Durch ihre Lage auf einem Bergsporn, dem äußersten Fortsatz eines Bergrückens, musste nur die Hangseite durch Verteidigungsanlagen gesichert werden, die anderen drei Seiten waren durch steile Abhänge geschützt. Erbaut wurde die Burg um 1200 herum.

Foto 5: Burg Bosselstein
Foto 5: Burg Bosselstein

Schloss, Burg und Felsenkirche, das eigentliche Wahrzeichen der Stadt, sind von der Nahe her gut sichtbar. Sie thronen gewissermaßen über der Stadt. Meine Frau interessierte dabei besonders die Felsenkirche (Foto 6 und mit Teilen der Stadt auf Foto 7), also einer Kirche, die in den Felsen hineingebaut wurde.

Foto 6: Felsenkirche von Idar-Oberstein
Foto 6: Felsenkirche von Idar-Oberstein

Foto 7: Felsenkirche von Idar-Oberstein samt Teile der Stadt
Foto 7: Felsenkirche von Idar-Oberstein samt Teile der Stadt

„Im Zuge der Felssicherungsarbeiten im Umfeld der Felsenkirche (Foto 8) muss der zunächst für das kommende Jahr geplante II. Bauabschnitt vorgezogen werden. Bei einer geologischen Untersuchung des betreffenden Areals stellte sich heraus, dass dieses in einem derart schlechten Zustand ist, dass dort umgehend eine Sofortmaßnahme durchgeführt werden muss.“ Mithin ist die Kirche bis mindestens Ende 2020 geschlossen und somit nicht zugängig.

Foto 8: Felssicherungsarbeiten bei der Felsenkirche von Idar-Oberstein
Foto 8: Felssicherungsarbeiten bei der Felsenkirche von Idar-Oberstein

Natürlich war meine Frau etwas enttäuscht. Denn gern hätte sie (und auch ich) die Kirche besucht, die durch einen Tunnel zu betreten ist. Vielleicht später einmal. Soviel zu den offensichtlicheren Sehenswürdigkeiten von Idar-Oberstein. Zur Glitzerwelt der Edelsteine und der Besichtigung eines Kupfer- und eines Edelsteinbergwerkes (samt Besuch einer Edelstein-Schleife) dann später etwas.

Anny Ondra und Hitchcock

Im Jahre 2011 verbrachte ich mit meinen Lieben meinen Urlaub im brandenburgischen Bad Saarow. Der Ort war in den „Goldenen Zwanzigern“ ein bevorzugter Erholungsort und Treffpunkt der Berliner Kultur- und Filmszene. Unter anderen erwarb hier der damalige Boxweltmeister im Schwergewicht, Max Schmeling, ein Anwesen. Auch Maxim Gorki weilte zwischen 1922 und 1923 in Saarow zur Erholung. Am 6. Juli 1933 heiratete Schmeling in Bad Saarow die deutsch-tschechische Filmschauspielerin Anny Ondra, die er bereits 1930 kennengelernt hatte.

Bis zum Tod der beiden lebten Schmeling und Anny Ondra in Wenzendorf, Ortsteil Dierstorf-Heide, in der Samtgemeinde Hollenstedt, etwa 12 km von meiner Wohnstätte entfernt.

Woher nun mein Interesse für Anny Ondra (Schmeling interessiert nur am Rande)? In diesen Tagen sah ich zwei alte Filme von Alfred Hitchcock. Im Jahr 1929, also noch früh am Anfang seiner Karriere, drehte er die Filme Der Mann von der Insel Man (The Manxman) und Erpressung (Blackmail). In beiden Filmen spielte Anny Ondra die weibliche Hauptrolle. Der erste der beiden ist Hitchcocks letzter Stummfilm; ‚Erpressung‘ ist dagegen Hitchcocks erster Tonfilm, wobei es den Film in zwei unterschiedlichen Fassungen gibt: eine Stummfilmfassung, die damals mangels technischer Ausstattung in den meisten Kinos gezeigt wurde, und eine Tonfassung, die heute in der Regel als Referenzfassung gilt.

Anny Ondra in Hitchcocks ‚Der Mann von der Insel Man‘ (The Manxman), 1929
Anny Ondra in Hitchcocks ‚Der Mann von der Insel Man‘ (The Manxman), 1929

Ursprünglich war der Film ‚Erpressung‘ nicht als Tonfilm vorgesehen; der Dreh wurde als Stummfilm begonnen. Die Filmproduzenten (British International Pictures) entschieden jedoch während der laufenden Produktion, aus dem Film den ersten britischen Tonfilm zu machen. Dieser Beschluss hatte signifikante Auswirkungen auf den Film, denn ein beträchtlicher Teil des Projekts war zu diesem Zeitpunkt bereits ohne Ton gefilmt worden. Einige dieser Szenen wurden nun mit Ton neu gedreht, aber einige blieben in ihrer ursprünglichen Fassung stumm. Ferner hatte die Hauptdarstellerin Anny Ondra, die aus Galizien stammte, einen sehr starken Akzent, der nicht zu ihrer Rolle passte.

Prolog zu Hitchcocks ‚Erpressung (Blackmail), 1929
Prolog zu Hitchcocks ‚Erpressung‘ (Blackmail), 1929

Da auch mit ihr einige Szenen bereits „im Kasten“ waren, wurde entschieden, dass Ondra ihre Rolle weiter spielen, bei ihren Einsätzen aber nur die Lippen bewegen sollte. Ihr Text wurde synchron von der Schauspielerin Joan Barry aus dem Off gesprochen. Dies bewirkte zweifelsohne, dass Ondras Schauspielleistung ein wenig unbeholfen wirkte. Anny Ondra als Alice White dürfte so auch eine der ersten Mörderinnen im Hitchcock’schen Kosmos der Schwerstverbrecher sein, wenn sie auch nur aus Notwehr handelt.

Anny Ondra in Hitchcocks ‚Erpressung (Blackmail), 1929
Anny Ondra in Hitchcocks ‚Erpressung‘ (Blackmail), 1929

Somit dürfen wir Anny Ondra durchaus mit in die Reihe der Diven stellen, die mit Hitchcock gedreht und ihm sicherlich einen Teil ihres Ruhms zu verdanken haben: Neben Anny Ondra also Joan Fontaine, Ingrid Bergman, Grace Kelly, Kim Novak, Tippi Hedren, Julie Andrews oder die 1955 noch sehr junge Shirley MacLaine.

Willis Plaudereien (1): Willi trägt Helm

Ich, Willi, trage Helm. Ähnlich wie Majestix, dem Ober-Gallier, trage ich die Sorge, der Himmel könne mir auf dem Kopf fallen. Eigentlich nicht, es könne mir ‚von oben‘ etwas auf das kluge Köpflein fallen, nein, eher dient der Helm zum Schutz gegen die ‚Gefahren‘ von den Seiten. Und es sind ja nicht die unmittelbaren Gefahren wie herumfliegende Gegenstände, sondern eher die, die mich indirekt bedrohen. Es ist all das, was uns alle gefährdet, wie der ‚Wandel‘, der auf leisen Tretern daherkommt.

Willi mit Helm (Edelsteinminen Idar-Oberstein Juli 2019)
Willi mit Helm (Edelsteinminen Idar-Oberstein Juli 2019)

Ojemine, der gute Willi dreht durch, denken jetzt viele von Euch. Nein, ich bin nicht zur Aluhut-Fraktion gewechselt, halte Verschwörungstheorien rund um Chemtrails für Unfug (aber man weiß ja nie?! 😉 ) und halte Impfungen für sinnvoll (leider gibt es bisher keinen Impfstoff gegen Dummheit).

Der Wandel, den ich meine, ist der, dem wir immer vermehrt begegnen. Der Wandel des Klimas (das Thema dieser Tage) und den Wandel unserer friedlichen in eine hasserfüllte Gesellschaft. Saßen all die Dumpfbacken früher an ihren Stammtischen, so bevölkern sie heute die sozialen Medien. ‚Nieder mit Facebook & Co.!‘ könnte man da rufen!

Mein Helm ist also nur ein Symbol für mein etwas anders geartetes Sicherheitsbedürfnis. Bleibt mir also vom Leib mit Euren hirnverbrannten Verschwörungstheorien, Hoaxes (davon berichtete ich in diesem Blog bereits Mitte 2005) und Fake News.

Und den Helm trage ich nicht täglich. Eigentlich trug ich ihn nur einmal, zuletzt während eines Besuchs der Edelsteinminen in Idar-Oberstein. Nicht, dass ich mich nun auf die Suche nach Wertvollem gemacht hatte, materiell Wertvollem. Edelsteine haben sicherlich etwas Anziehendes. Aber statt nach Achaten, glitzernden Bergkristallen, Amethysten, Rauchquarzen usw. (oder gar Diamanten) suche ich lieber nach geistigen Schätzen. Für die Fahndung nach ideellen Kostbarkeiten benötige ich dann auch keinen realen Helm. Und eine Spitzhacke ist dann auch nur im Sinnbildhaften notwendig.

Aber ich schweife ab. Wie so oft bei Plaudereien, wenn wir vom eigentlichen ‚Weg‘ abkommen und vom berühmten Hundertsten ins Tausendste kommen. Solange wir Ariadnes Faden nicht verlieren. Oder den roten Faden (hier: der Helm!)!

Aber für heute genug geplaudert. Das Wochenende naht. Schnell noch die Bleistifte gespitzt, damit ich mich in der neuen Woche am Montag gleich ohne Verzögerung auf die Arbeit stürzen kann (Wer lacht da?). Noch einmal die Däumchen 24 Mal um sich selbst gedreht! Und ab geht die Post: Euch schon mal ein schönes Wochenende (soll ja etwas stürmisch bei sommerlichen Temperaturen werden)!

Dit un dat im Internet (9)

Trump – Klappe, die erste: Und jetzt … NICHT ins fu**in‘ Weiße Haus

Auf die Frage in einem Interview hin, ob sie bei einem Sieg der US-amerikanischen Mannschaft bei der Fußball-WM der Frauen einer Einladung des Präsidenten ihres Landes in dessen Amtssitz Folge leisten würde, antwortete Megan Rapinoe: „Ich gehe nicht ins fu**ing Weiße Haus!“

Auf einer Pressekonferenz bei der Weltmeisterschaft in Frankreich nahm Rapinoe das Schimpfwort zurück, stand aber weiterhin klar zu ihrer Aussage, nicht ins Weiße Haus gehen zu wollen. Sie ermutigte auch ihre Teammitglieder, die Einladung nicht anzunehmen, um Trump keine Bühne zu bieten.

Donald Trumps Antwort ließ nicht lange auf sich warten: Sie solle erstmal GEWINNEN bevor sie REDET! Beende den Job!

Nun sind die US-Amerikanerinnen Weltmeister geworden und Megan Rapinoe zudem beste Spielerin und beste Torschützin des Turniers. Sie hat also ihren Job getan! Da wurde selbst Trump kleinlaut …

Übrigens: Neben Rapinoe hatten unter anderem Alex Morgan, Ali Krieger und Becky Sauerbrunn angekündigt, sich den Ausflug nach Washington zu schenken.

Trump – Klappe, die zweite: Ehrliche Einschätzung eines Botschafters

Die britische Zeitung „Mail on Sunday“ hatte am letzten Sonntag die eigentlich für das Außenministerium in London bestimmten Berichte des britischen Botschafters in den USA, Kim Darroch, publik gemacht. Der schrieb u.a., dass er Zweifel hege, ob das Weiße Haus „jemals kompetent wirken“ werde. Mit Trump könne man sich nur verständigen, indem man sich mit einfachen Worten und unverblümt ausdrücke. Er hält die Regierung Trump für dysfunktional, unberechenbar; gespalten, diplomatisch ungeschickt und unfähig.

Wem erzählt er das?

Horde oder Individuum

Für mich zählt er zu den bedeutendsten Schriftstellern unserer Zeit: Mario Varga Llosa. Jetzt hat er mit Der Ruf der Horde eine intellektuelle Autobiografie verfasst:

Er begann als Kommunist und entwickelte sich zu einem glühenden Verfechter des Liberalismus. Das Leben des Schriftstellers Mario Vargas Llosa hat selbst das Zeug zum Gesellschaftsroman. Nächtelang stritt er mit Fidel Castro, speiste mit Margaret Thatcher und eroberte mit seinem Freund Gabriel García Márquez die literarische Welt. Nun hat der peruanisch-spanische Nobelpreisträger unter dem Titel «Der Ruf der Horde» seine intellektuelle Autobiographie vorgelegt. Darin lässt er unter anderen Adam Smith oder Karl Popper aufleben: Philosophen, die sein liberales Denken geprägt haben.

Mario Marqués de Vargas Llosa
Foto: Daniele Devoti – Padova, Italien (13. Juni 2010)

Gegen den „Ruf der Horde“ (Karl Popper), gegen den weltweit grassierenden, primitiven Populismus vergegenwärtigt Mario Vargas Llosa die Traditionen des Liberalismus, die ihn geprägt, bereichert und ein ganzes Leben lang geleitet haben – als politischen Schriftsteller wie als schreibenden Politiker.

Für seine politischen Überzeugungen ist der peruanische Nobelpreisträger jahrzehntelang kritisiert, beschimpft und angefeindet worden – aber was, wenn er recht hatte? Und welche Denker, welche Bücher haben ihm zu diesen Überzeugungen verholfen?

Mit essayistischer Verve und analytischem Scharfsinn schreibt Mario Vargas Llosa über seine Heroen des historischen Liberalismus, über Adam Smith, José Ortega y Gasset, Friedrich Hayek, Karl Popper, Raymond Aron, Isaiah Berlin und Jean-François Revel. Denn sie haben ihn mit einer ganz anderen Denkungsart vertraut gemacht, mit einer Denkungsart, die das Individuum stets höher stellte als die „Horde“, die Nation, die Klasse oder die Partei und die die freie Meinungsäußerung immer schon als fundamentalen Wert für das Gedeihen von Demokratie zu verteidigen wusste.

„Perfektes Gegenmittel gegen einen derzeitigen Trend, der so viele Menschen in die Arme von Scharlatanen, ruchlosen Mächtigen, charismatischen Demagogen zu treiben droht.“ (El Imparcial)

Zu Hause in Madrid erklärt Vargas Llosa, was ein wahrhaft freies Leben ausmacht – und welche politischen Strömungen dieses derzeit besonders bedrohen.

Er ist einer der großen Schriftsteller unserer Zeit, und einer der wichtigsten politischen Denker. Im Gespräch mit Wolfram Eilenberger spricht der Literaturnobelpreisträger Mario Vargas Llosa über die Kraft der Fiktion, dem Sieg der Bilder über die Ideen, die Bedrohung durch den Populismus und die philosophischen Quellen seines Schaffens.


Mario Vargas Llosa: Freiheit, die ich meine (Sternstunde Philosophie) – SRF 2019

Zuletzt:

Für die, die es nicht schlimm finden, wenn sie aller Orten (im Internet, per Videokamera usw.) überwacht werden:

„Zu sagen, das Recht auf Privatsphäre sei egal, weil man nichts zu verbergen hat, ist nicht anders als zu sagen, Meinungsfreiheit sei egal, weil man keine Meinung hat.“ Edward Snowden

… wie 70 Einheiten Strafarbeit

Lange ist es ja nicht mehr hin. Aber je näher das Ziel kommt, umso anstrengender wird es. Marathonläufer kennen das bestimmt: Zehn Kilometer sind hinter sich gebracht worden, dann zwanzig, gar dreißig. Aber längst schmerzen die Muskeln, und statt sich mit jedem Meter dem Ziel zu nähern, scheint es sich von einem zu entfernen.

Ich sehe mich schon torkelnd und taumelnd der Ziellinie nähern. Noch einmal tief Luft holen. Vielleicht auch noch ein kräftiger Schluck aus der Buddel! Das Ziel heißt: Rente!

Es sind gerade noch 70 Tage, die ich – ziehe ich Urlaub, Wochenend- und Feiertage ab – noch zu arbeiten habe. Wäre im März 2007 von einer schwarz-roten Bundesregierung nicht die Rente mit 67 Jahren beschlossen worden, dann wäre ich längst im Ziel. So aber darf ich dank einer Übergangslösung zu meinen 65 Lenzen noch acht weitere Monate den Bleistift schwingen resp. die Computermaus schütteln.

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

Das Rotlicht(-Milieu) bekommt mir nicht

Ein Beitrag geteilt von Willi Albin (@willialbin) am

Natürlich gibt es viele Faktoren, die mir diese letzten Tage wie eine nicht enden wollende Durststrecke vorkommen lassen, z.B. schönstes Sonnenwetter, das mich lieber im Garten verweilen sähe als in einem muffigen Büroraum. Die vertane Zeit für Fahrten zwischen Heim und Arbeit. Vom Generve auf der Arbeit ganz zu schweigen (genug ist genug!).

Ich sehe mich wie der Wanderer in der Wüste, der nahe der Quelle in der rettenden Oase doch noch zusammenbricht, um zu verdursten. Wie der angeschlagene Boxer, den nur der nächste Gongschlag vor dem K.O. retten kann, für den aber jede Sekunde wie eine Unendlichkeit vorkommt. Es ist Strafarbeit wie Steineklopfen, die längst nicht mehr freiwillig getan wird. Selbst Jesus flehte am Ende seiner Qualen darum, den Kelch an sich vorbeiziehen zu lassen.

Ich übertreibe? Erst wenn ich im Ziel bin, werde ich von meinem Leiden erlöst sein. Hier ist der Weg längst nicht mehr das Ziel. Das Ziel ist der Weg, der dann erst kommt! Der Weg fern vom alltäglichen Trott, weg von Problemen, die nicht die meinen sind. Sich nicht mehr mit Dingen beschäftigen müssen, die mich eigentlich nicht betreffen.

Aber bis dahin sind es noch 70 lange Tage (eher weniger!), 70 viel zu lange Tage …

Mit Hass lässt sich kein Staat machen

Die Europawahl 2019 in Deutschland ist gelaufen und zeigt auf, dass der Wandel in der Parteienlandschaft weiter voranschreitet. Zunächst das gute Ergebnis: Die Deutschen interessieren sich wieder für Europa. Statt der 48,1 % Wahlbeteiligung vor fünf Jahren, waren es diesmal 61,4 %. Nicht überragend, aber doch befriedigend.

Die früher einmal großen Parteien haben weiter Federn lassen müssen. Die SPD (15,8 %) wurde sogar von den Grünen (20,5 %) deutlich überholt. Die Union kommt immerhin noch auf 28,9 %, die AfD auf 11,0 %, die Linke auf 5,5 und die FDP auf 5,4 %. Insgesamt gut abgeschnitten haben die anderen, kleinen Parteien (wohl weil es keine 5-%-Sperrklausel bei Europawahlen gibt), wobei die Satirepartei ‚die PARTEI‘ auf 2,4 % kommt (und damit 2 der insgesamt 96 für Deutschland reservierten Sitze im Europaparlament bekommen).

Natürlich hat die AfD gegenüber der Wahl 2014 (7,1 %) um 3,9 % zugelegt. Gegenüber der Bundestagswahl 2017 aber 1,6 %-Punkte verloren. Zunächst sind erst einmal die Ergebnisse in den anderen Ländern der EU abzuwarten. Ich stelle aber fest, dass die rechtspopulären bzw. rechtsextremen Parteien stagnieren, ja sogar Verluste hinnehmen müssen. Mit Hass ist auf Dauer kein Staat zu machen.

Grüne lassen Union und SPD alt aussehen

Die Grünen-Stimmen kommen vor allem von den besser Gebildeten und – und das dürfte der entscheidende Faktor sein – von den Jüngeren. Wobei das Wort „Jüngere“ hier sehr relativ zu sehen ist. Denn die Grenze verläuft bei „Mitte 40“. Bei allen Wählergruppen, die darunter liegen, sind die Grünen klar die stärkste Kraft. Und es gilt: je jünger die Wähler sind, desto stärker wählen sie Grün.

Die Union ist nur noch bei den über 60-Jährigen klar die Nummer 1, bei den 45- bis 59-Jährigen liefert sie sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit den Grünen. Und insgesamt bildet die Union quasi den Gegenpol zu den Grünen: Je jünger die Wähler, desto weniger erfolgreich ist die Union.

Und die SPD? Sie hat in allen Altersgruppen deutlich verloren. Bei den ganz Jungen liegt sie sogar nur noch im einstelligen Bereich – knapp vor der Satirepartei „Die Partei“. Beim Blick auf die Zukunft hat die SPD-Führung also allen Grund, nervös zu werden. (Quelle: tagesschau.de)

Es sind die Zukunftsthemen wie Klima- und Umweltschutz (siehe Fridays For Future) sowie die rechtlichen Fragen rund ums Internet, aber auch die Europa- und Flüchtlingspolitik, die junge Wähler interessieren. Und stand die SPD bisher vor allem für soziale Gerechtigkeit, so sehen die Wähler inzwischen diese Kompetenz auch bei anderen Parteien.

Sehen wir uns die – sorry! – Pappnasen an, die die deutsche Politik bestimmen (oder bestimmen wollen) wie Kanzlerin Merkel, die Kramp-Karrenbauer samt Spahn und Klöckner, die CSU-Clique in Bonn (Seehofer, Scheuer oder Dobrindt) sowie Herr Gernegross Lindner, dann ist es mehr als verständlich, dass die Wähler die Schnauze voll haben von der Politik. Im Mittelpunkt deren Politik stehen nicht die Interessen der Bürgerinnen und Bürger, sondern die der Industrie (z.B. Auto- und Landwirtschaftsindustrie).

Es hat nicht sollen sein …

Es war absehbar, dass der SV Werder Bremen den 7. Tabellenplatz und damit die Teilnahme an der Qualifikation zur Europa League verpassen wird. Aber zuletzt war es doch äußerst knapp. Ein Punkt und drei Tore fehlten den Bremern, um auch noch an Eintracht Frankfurt vorbeizuziehen. Schade, denn immerhin gewann Werder das Spiel in Hoffenheim mit 1:0 und auch das letzte gegen den Tabellendritten und damit Teilnehmer an der Champions League, RB Leipzig, mit 2:1, wobei den Schlusspunkt kein Geringerer als der 40-jähre Claudio Pizarro mit seinem Tor setzte. Am Ende landete Werder auf dem 8. Platz.

Fußball-Bundesliga 2018/2019 – 34: Spieltag: SV Werder – RB Leipzig 2:1 – Tor durch Claudio Pizarro
Fußball-Bundesliga 2018/2019 – 34: Spieltag: SV Werder – RB Leipzig 2:1 – Tor durch Claudio Pizarro

Kaum ist die Saison für Werder Bremen beendet, da werden schon die Vorbereitungen für die neue Spielzeit getroffen. Max Kruse, Werders bester Torschütze mit 11 Toren (und 9 Vorlagen), verlässt Bremen. Ansonsten wird die bisherige Mannschaft aber beisammen bleiben und u.a. durch den ehemaligen Werder-Spieler Niclas Füllkrug im Sturm verstärkt. Natürlich wünschten sich die Werder-Fans ein Verbleiben von Kruse. Aber wichtiger als er ist mit Sicherheit die Vertragsverlängerung der Brüder Maximilian und Johannes Eggestein, die beide eine hervorragende Saison gespielt haben und mit zu dem guten Abschneiden des Vereins beigetragen haben. Die neue Saison verspricht einiges!


Fußball-Bundesliga 2018/2019 – 34: Spieltag: SV Werder – RB Leipzig 2:1

Außerdem bleibt Pizarro noch ein weiteres Jahr. Es wird wahrscheinlich sein letztes Jahr als Fußballprofi werden. Und die Fußballfans (nicht nur die aus Bremen) werden sich freuen, wenn er auch in der neuen Saison auf den Platz auflaufen wird. Meist reicht es nur für die letzten 30 Minuten eines Spiels. Aber dann geht mit seiner Einwechslung ein Ruck durch die Mannschaft. Und für ein Tor ist er auch noch immer gut. Bereits Mitte des letzten Jahres machte sich ein gewisser Stephan Reich von den 11 Freunden nicht so ganz ernst gemeinte Gedanken über Pizarros weitere Fußballkarriere. Claudio Pizarro ist ein Phänomen jenseits der Kommerzialisierung des Fußballs. Er verkörpert die Leidenschaft und den Spaß, den Fußball darstellen sollte. Claudio, wir lieben Dich!

Zuletzt noch eine traurige Mitteilung:

Manni Burgsmüller ist tot. Ende 1985 holte Otto Rehhagel den fast 36-Jährigen zu Werder Bremen. Mit Werder holte Burgsmüller 1988 im Alter von 38 Jahren seinen ersten Titel und wurde Deutscher Meister. 1989 und 1990 (mit 40 Jahren!) erreichte er mit Werder jeweils das Finale des DFB-Pokals. Manfred Burgsmüller starb am 18. Mai 2019 im Alter von nur 69 Jahren in seiner Wohnung in Essen.

Will denn keiner aufsteigen?

Mit den vorjährigen Absteigern aus der Fußball-Bundesliga, 1. FC Köln und HSV, die leider doch nicht Unabsteigbaren, standen gleich zu Beginn der 2. Liga 2018/2019 die Favoriten auf den Wiederaufstieg fest. Die Kölner haben zwei Spieltage vor Ende der Saison dieses Ziel als Meister der 2. Liga bereits geschafft. Aber dahinter taumelt der Hamburger Sportverein, seit sieben Spielen ohne Sieg, von Spielfeld zu Spielfeld und weiß nicht so recht, wo es lang geht. Aber statt das Taumeln des HSV zu nutzen, vergeigen auch die direkten Kontrahenten ein Spiel nach dem anderen.

2. Liga 2018/2019 – Stand nach dem 32. Spieltag: 1. FC Köln ist 2. Liga-Meister
2. Liga 2018/2019 – Stand nach dem 32. Spieltag: 1. FC Köln ist 2. Liga-Meister

Höhepunkt: der 32. Spieltag! Da verliert der HSV daheim mit 0:3 gegen den Fast-Absteiger FC Ingolstadt. Und dann nutzen weder der SC Paderborn noch der 1. FC Union Berlin die große Chance, den HSV in einer großen Staubwolke hinter sich zu lassen. Sollte es der HSV also doch noch schaffen, als Tabellenzweiter direkt aufzusteigen? Oder müssen die Hamburger in zwei Relegationsspielen (da kennen sie sich ja aus) gegen den Bundesliga-Sechzehnten, den VfB Stuttgart, noch in die Saisonverlängerung? So wie sich der HSV in dieser Spielzeit präsentiert hat, sollten sie lieber noch eine weitere Spielzeit in der 2. Liga dranhängen.

So oder so sieht es aus, als wolle keiner (außer die Kölner) in die Bundesliga aufsteigen. Das kennt man aus anderen Sportarten (z.B. Eishockey, Baseball usw.), in denen ein Aufstieg in eine höhere Spielklasse mit finanziellen Problemen einhergeht. Aber die Fußball-Bundesliga? Lukrativer geht doch nicht …

Ausgeträumt?

Werders Traum von der Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb in der nächsten Saison ist wohl ausgeträumt. Nach einer Woche mit drei Niederlagen (dem 0:1 in München und 2:3 ebenfalls gegen die Bayern im DFB-Halbfinale in Bremen folgte am Samstag eine klare 1.4-Niederlage in Düsseldorf) haben die Bremer vier Punkte Rückstand auf Platz 7 (Teilnahme an der Qualifikation zur Europa League) und fünf auf die Plätze 5 und 6 (Teilnahme an der Gruppenphase der Europa League). Bei drei ausstehenden Spielen (gegen Dortmund, Hoffenheim und Leipzig) ist da nicht mehr viel zu holen.


Bundesliga 2018/19 – 31. Spieltag Fortuna Düsseldorf – Werder Bremen 4:1

So denkt der Chefcouch der Bremer, Florian Kohfeldt, auch schon an die nächste Saison. Denn die Niederlagen gegen vermeidlich schwächere Gegner (wie jetzt gegen die Düsseldorfer) haben dem SV Werder die Punkte gekostet, die Europa haben in weite Ferne rücken lassen. Diese schmerzhaft verlorenen Spiele werden in der Sommerpause Schwerpunkte sein, über die der Trainer mit der Mannschaft sprechen wird.

Es ist nur ein schwacher Trost, dass auch andere Mannschaft (der 31. Spieltag verdeutlicht es) gegen schwächere Mannschaften Punkte ließen (Bayern nur 1:1 gegen den Fastabsteiger Nürnberg, Stuttgarts 1:0-Sieg gegen Mönchengladbach, Hannovers 1:0 gegen Mainz und Dortmunds 2:4 gegen Schalke).

Theoretisch haben die Bremer natürlich noch Chancen auf eine Qualifikation für Europa. Aber nach der Niederlage in Düsseldorf wird es realistisch gesehen und schon ein Blick in die nächste Spielzeit gewagt. Schön zu wissen, dass die Eggestein-Brüder weiter in Bremen bleiben werden. Nur Max Kruse, der eine hervorragende Rückrunde gespielt hat, wird Bremen vielleicht gelassen. Insgesamt bliebe aber die jetzige Mannschaft weitestgehend erhalten. So sollte der Traum von Europa in der nächsten Saison endlich verwirklicht werden.

Empfehlung – Zum Welttag des Buches 2019

Du bist nervös. Drum lies doch mal
Das Buch, das man dir anempfahl.
Es ist beinah wie eine Reise
Im alten wohlbekannten Gleise.
Der Weg ist grad und flach das Land,
Rechts, links und unten nichts wie Sand.
Kein Räderlärm verbittert dich,
Kein harter Stoß erschüttert dich,
Und bald umfängt dich sanft und kühl
Ein Kaumvorhandenseinsgefühl.
Du bist behaglich eingenickt.
Dann, wenn du angenehm erquickt,
Kehrst du beim »stillen Wirte« ein.
Da gibt es weder Bier noch Wein.
Du schlürfst ein wenig Apfelmost,
Ißt eine leichte Löffelkost
Mit wenig Fett und vieler Grütze,
Gehst früh zu Bett in spitzer Mütze
Und trinkst zuletzt ein Gläschen Wasser.
Schlaf wohl und segne den Verfasser!

    Wilhelm Busch

Wilhelm Busch (hierzu meine Buchempfehlung: Das große farbige Wilhelm Busch Album)

Die Cameo-Auftritte des Herrn Hitchcock – Teil 3

Mancher Filmregisseur liebt es, einen Kurzauftritt in den eigenen Filmen zu haben. Besonders bekannt sind diese so genannten Cameo-Auftritte vom Meisterregisseur Alfred Hitchcock.

Einige dieser Auftritte habe ich bereits vor längerer Zeit bzw. erst vor kurzem vorgestellt. Ich habe noch einmal weitergeforscht – und wurde fündig. Hier also noch acht weitere Bilder von den Auftritten des großen Regie-Meisters.

    Alfred Hitchcock: Psycho (1960)

Zuvor aber doch noch einer der großen Filme von ihm. Ich habe den Film ‚Der unsichtbare Dritte‘ aus dem Jahr 1959 in diesen Tagen gesehen. Trotz seiner 60 Jahre, die er auf dem Buckel hat, ist er mit Cary Grant in der Hauptrolle noch absolut sehenswert (leider ist die Synchronstimme von Erik Ode, bekannt aus der Kriminalserie Der Kommissar, nicht gerade passend – Grants eigentliche Synchronstimme wurde in diesem Film dem Schauspieler Leo G. Carroll als ‚der Professor‘ geliehen). Dieser Film enthält einige Szenen, die in die Filmgeschichte eingegangen sind. Die bekannteste dürfte die so genannte „Maisfeldszene“ sein, oft in anderen Filmen referenziert und kopiert. Ebenfalls bekannt geworden ist die Flucht von Eve und Thornhill über die steinernen Präsidentenköpfe des Monuments von Mount Rushmore gegen Ende des Films.

Alfred Hitchcock: Der unsichtbare Dritte (1959): Die Filmfehler-Szene
Alfred Hitchcock: Der unsichtbare Dritte (1959): Die Filmfehler-Szene

Obwohl Hitchcock als sehr akribisch galt, ist ihm dennoch ein – mittlerweile legendärer – Filmfehler („blooper“) unterlaufen: Als Eve Kendall im letzten Drittel des Films Thornhill zum Schein erschießt, hält sich ein kleiner Junge im Hintergrund in Erwartung des lauten Knalls bereits Sekunden vor dem Schuss die Ohren zu, obwohl er nichts von Eves Absicht wissen und die Waffe aus seinem Blickwinkel nicht sehen kann.

Alfred Hitchcock: Der unsichtbare Dritte (1959): Hitchcocks Cameo-Auftritt
Alfred Hitchcock: Der unsichtbare Dritte (1959): Hitchcocks Cameo-Auftritt

Und natürlich hatte Hitchcock auch in diesem Film seinen Cameo-Auftritt. Diesmal gleich am Anfang (noch während des Vorspanns).


Alfred Hitchcock: Der unsichtbare Dritte (1959)

Aber komme ich auf Alfred Hitchcock und seinen weiteren acht weiteren Cameo-Auftritten zurück:

Erpressung (1929)

Mord – Sir John greift ein (1930)

Erpressung (1929)

Mord – Sir John greift ein (1930)

Die 39 Stufen (1935)

Sabotage (1936)

Die 39 Stufen (1935)

Sabotage (1936)

Eine Dame verschwindet (1938)

Rebecca (1940)

Eine Dame verschwindet (1938)

Rebecca (1940)

Der falsche Mann (1957)

Frenzy (1972)

Der falsche Mann (1957)

Frenzy (1972)

In Erpressung (1929) liest Hitchcock in der U-Bahn eine Zeitung und wird dabei von einem Jungen gestört, der ihm den Hut über die Ohren zieht (nach 11 Min.). Im Film Mord – Sir John greift ein (1930) sehen wir Hitchcock, wie er im Gespräch mit einer Frau an dem Haus vorbeigeht, in dem der Mord stattfand (nach 60 Min.). In Die 39 Stufen (1935) geht er über den Gehsteig und wirft eine Kaugummipackung weg, während Robert Donat und Lucie Mannheim fluchtartig das Theater verlassen (nach 6 Min.). in Sabotage (1936) geht Hitchcock bereits nach 9 Minuten an einem Kino vorbei. Fast ganz am Schluss geht Hitchcock in dem Film Eine Dame verschwindet (1938) in der Londoner Victoria Station mit dunklem Mantel und einer Zigarette hastig auf den Bahnsteig entlang. Auch ziemlich zum Ende zu geht er in dem Film Rebecca (1940) hinter George Sanders vorbei, als dieser neben einer Telefonzelle mit einem Polizisten diskutiert. In Der falsche Mann (1957) schließlich tritt er am Anfang des Films persönlich auf und spricht den Prolog. Dies ist gleichzeitig seine einzige Sprechrolle in einem seiner Kinofilme. Hitchcock beginnt mit den Worten: „Meine Damen und Herren, hier spricht Alfred Hitchcock. Der Film, den Sie heute sehen werden, ist von all meinen früheren Filmen grundverschieden …“. Am Anfang des Films Frenzy (1972), als die Leiche in der Themse gefunden wird, steht er in der Menge und ist der einzige, der dem Redner nicht applaudiert (nach 3 Min.).

Alle Bildausschnitte sind übrigens etwas größer auf meiner Facebook-Seite: Hitchcocks Cameo-Auftritte zu sehen.