Abenteuer Ulysses von James Joyce (13): 12. Kapitel – Der Zyklop [Odyssee]

Schritt für Schritt komme ich voran mit dem Roman Ulysses von James Joyce. Heute nun einige Informationen zur Handlung und zu den auftretenden Personen des 12. Kapitels. Natürlich auch wieder einige erklärende Anmerkungen zum Text.

Inhalt des 12. Kapitels:

Szene Kneipe (Barney Kiernans Pub) • Uhrzeit 17.00 Uhr

Für dieses Kapitel namens „Der Zyklop“ wählte Joyce verschiedene Formen des Berichtes. So wird es zum einen aus der Perspektive eines namenlosen Mannes erzählt, der unterwegs Hynes trifft, mit ihm in den Pub geht und dort auf Alf Bergmann und den sogenannten „Bürger“ stößt. Später kommt Bloom hinzu, um auf Martin Cunningham zu warten. Für diese Textpassagen wird ein schnodderiger, den mündlichen Sprachduktus imitierender Slang verwendet: „Igittigitt! Und das nimmt und nimmt kein Ende, das Gefaxe mit dem Pfötchengeben und Alf versucht die ganze Zeit, dass er nicht von dem verdammten Barhocker runterrutscht und dem verdammten alten Hund obendrauf, und dabei redet er allen möglichen Stuss von wegen Erziehung durch Güte und reinrassiger Hund und intelligenter Hund: Die Krätze hätt man kriegen können.“

Diese Passagen werden zu anderen in Kontrast gesetzt, die sich eines sorgfältig ausgeführten Stiles bedienen, der die Schriftlichkeit gehobener Zeitungsberichte nachahmt und parodiert (eine literarische Technik, die Joyce selbst „Gigantismus“ nannte): „Das letzte Lebewohl war ungemein ergreifend. Von den Glockentürmen fern und nah läutete unablässig die Totenglocke, indessen um den finsteren Bezirk die unheilkündende Warnung von wohl hundert gedämpften Trommeln rollte, bekräftigt vom Dröhnen zahlreicher Artilleriegeschütze.“

Das Thema des Kapitels ist der Antisemitismus, dem Bloom ausgesetzt ist. Der Bürger stellt sich als engstirniger irischer Nationalist heraus und fängt an, Bloom zu belästigen. Schnell treten seine antisemitischen Ansichten hervor, und die Atmosphäre wird immer gespannter. Als Martin Cunningham schließlich eintrifft, nimmt er Bloom mit sich, da dieser gerade begonnen hat, sich verbal gegen die Attacken zu wehren. Der schreiende und tobende Bürger wirft eine Keksdose hinterher – wie Polyphem, der Odysseus einen Felsen nachschleudert.

Der gehobene Schreibstil mündet gegen Ende in eine Imitation des Verkündigungstones der Prophezeiungen des Alten Testamentes. „Und dann sehn wir bloß noch, wie die verdammte Kutsche um die Ecke saust und Old Schafsgesicht obendrauf am Fuchteln ist“ wird übersetzt in: „Und es kam eine Stimme vom Himmel und rief: ‚Elias! Elias!‘ Und er antwortete ihr mit einem mächtigen Schrei: ‚Abba! Adonai!‘ Und sie sahen Ihn, ja Ihn, Ben Bloom Elias, inmitten von Wolken von Engeln auffahren zur Herrlichkeit der Helle in einem Winkel von fünfundvierzig Grad über Donohoe in der Little Green Street“. Auch auf diese Weise wird das Judentum in diesem Kapitel thematisiert.

Barney Kiernans Pub, Dublin
Barney Kiernans Pub, Dublin

In angeberisch-grobschlächtiger Sprache berichtet ein namenloser Ich-Erzähler von seinem Treffen mit Joe Hynes in Barney Kiernans Pub. Sie reden über einen jüdischen Händler, dem ein Freund von ihnen die Rückzahlung seiner Schulden zu Recht verweigerte. Mit Gleichgesinnten vertrinken beide Joes Wettgewinn vom Pferderennen. Bloom wartet derweil draußen auf Martin Cunningham, um gemeinsam der Witwe Dignam zu helfen, die Lebensversicherung ihres Mannes einzuklagen. Als Bloom den Pub betritt, um ihn dort zu suchen, lässt er sich in das Kneipengespräch über Dignam und die Todesstrafe ziehen. Plötzlich macht das Gerücht die Runde, er habe viel Geld beim Rennen gewonnen. Von da an werden seine abwägenden und nüchternen Einwände von der schwadronierenden Runde misstrauisch beäugt. Als das Gespräch sich tagespolitischen Themen zuwendet, gerät Bloom ins Visier des „Bürgers“, eines für die irische Unabhängigkeit eintretenden Feniers, auf deren Ideologie das Kapitel sich symbolisch bezieht. Dessen Hund könne, so der „Bürger“, geizige Juden nicht riechen, als das Tier Bloom beschnüffelt. Bloom sieht sich gezwungen, sich als Ire zu erkennen zu geben, fügt aber heroisch hinzu: mosaischer Abstammung – und verlässt den Raum. Währenddessen trifft der nichts ahnende Cunningham ein und beantwortet Nachfragen zu Bloom. Die antisemitische Stimmung eskaliert durch den „Bürger“, als Bloom zurückkehrt. Cunningham und er können nur mit einer Kutsche dem aufgebrachten Mob entfliehen.

Bloom gerät hier wie Odysseus ins Land der „einäugigen“ unzivilisierten Riesen – der Kyklopen, mit dem „Bürger“ als Polyphem. Odysseus wie Bloom bringen sich selbst durch Nennung ihrer Herkunft in Gefahr.

Joyce bedient sich dabei der von ihm so benannten literarischen Technik des „Gigantismus“: Der Erzählfluss des prahlerischen Ich-Berichts wird immer wieder von Einschüben durchbrochen. Diese persiflieren Diskurse der Journaille über irische Sagen und Mythen, nationale Legendenbildung und literarische wie politische Diskurse.
(Quellen: swr.de/swr2/hoerspiel & de.wikipedia.org)

Personen des 12. Kapitels

Der namenlose Erzähler gilt als der Lästerer Thersites aus Homers Illias: niederträchtig, gemein, wertend, kleinkariert, sein Stil in der ersten Person ist engstirnig und übertrieben, kann sich nicht in andere einfühlen, hat Vorurteile, Antisemit, Opportunist.

Im Mittelpunkt dieses Kapitels steht die Auseinandersetzung der Hauptfigur, Leopold Bloom, mit dem ‚Bürger‘ um Blooms‚ mosaische Abstammung‘. Bloom ist der „moderner Held“ und als Kontrast zu dem homerischen Helden Odysseus zu verstehen. Er hat die Rolle eines Außenseiters, die sich vor allem darin spiegelt, dass er als Jude im katholischen Dublin lebt und dort einem antisemitischen Klima, hier verkörpert durch ‚den Bürger‘ als Polyphem, ausgeliefert ist.

Blooms Kontrahent ist der Bürger als Satire auf engstirnigen antisemitischen, irischen Patriotismus/Nationalismus: Dieser sitzt mit seinem (dichtenden) Hund Garryowen in Kiernans Pub. Durch Blooms Behauptung, Jesus war Jude, wird er wütend und wirft eine Dose auf ihn; Parallele zum einäugigen Zyklopen bei Homer ist er, sowohl intellektuell als auch körperlich, blind, geblendet von der Sonne und Blooms Zigarre (Odysseus’ Speer). Bloom betritt mit Joe Hynes den Pub. Dieser gibt gern einen aus. Er ist ebenfalls Antisemit.

Weitere Personen sind Alf Bergan, ein Spaßvogel, der wohl auch verantwortlich für den Postkarten-Streich mit Breen sein könnte. Bob Doran, Wirtshausbesitzer, Trinker, feiert sein Saufgelage in Kiernans Pub. Weiterhin der bereits erwähnte Denis Breen, Ehemann von Josie, gilt als nicht ganz bei Verstand.

J.J. Jack O’Molloy: junger Anwalt, dessen Praxis schlecht läuft: Beispiel für gescheitertes Dubliner Talent, verarmt. Bloom schätzt ihn aber. Ned Lambert: Saatguthändler, arbeitet im Getreidespeicher in Marys Abbey, trägt elegante Anzüge.

John Wyse Nolan: Dieser stimmt in Vielem mit dem ‚Bürger‘ überein, ist aber weniger extrem, verbreitet mit die Gerüchte über Bloom. Matt Lenehan kennen wir bereits als unsymphatischen Witzeklopper. Kellner in Barney Kiernans Pub ist Terence ‚Terry‘ O’Ryan.

Bloom trifft sich im Pub mit Martin Cunningham und begleitet diesen anschließend zu Digmans Witwe. Cunnigham ist einflussreich, intelligent, scharfsinnig und sehr gläubig. Er hat ein „Gesicht wie Shakespeare“. Seine Frau ist Trinkerin; sie versetzt jeden Samstag alle Hausmöbel an ein Leihhaus, jeden Montag richtet er das Haus neu ein: „Leben eines Verdammten“

Und da sind dann noch als Randfiguren Jack Power und Mr. Crofton im Pub anwesend.

Anmerkungen zu diesem 12. Kapitel

Auch zu diesem Kapitel hier einige Anmerkungen und Erklärungen, die vielleicht helfen, mehr Verständnis für den Text zu erlangen. Natürlich bin ich mir nicht sicher, immer ‚das Richtige‘ gefunden zu haben. Für Korrekturen und weitere Anregungen bin ich dankbar:

S. 404: D.M.P. [Dublin Metropolitan Police]
Gannef [jidd. Ganove]
S. 405: Ponem [jidd. Gesicht]
S. 406: Temperenzler [Abstinenzler-Bewegung]
S. 407: Sykomore [Maulbeerfeige]
O’Connell Fitzsimon [adlige Familie]
pomelliert [? Wohl bezogen auf Farbe und Muster]
S. 408: achatne [achat-farbend (Halbedelstein)]
S. 409: Rory of he Hill(s) [irisches Gedicht/Lied]
Ditto MacAnaspey [‚Sohn eines Bischofs‘ – i.S.v. ‚wieder dasselbe‘ – irischer Spruch]
a chara [lieber (Freund)]
S. 411: u.a. Arrah na Pogue [Buchtitel]
Balor mit dem Bösen Blick [einäugiger Riese – König]
S. 412: subsidienstark [Hilfe leistend]
S. 413: Martin Murphy [Geschäftsmann, ‚wichtiger‘ Kapitalist Irlands, Einfluss auf Presse – Mitglied des Unterhauses und der Bantry-Bande -> Abgeordnete aus Bantry Bay]
S. 414: Bi i dho husht [Irischismus: Sei still]
Bungiveagh und Bungardilaun [Bung -> Stöpsel im Bierfass / Lord Ardilaun und Bruder Iveagh -> Sir Guiness -> Mitglieder des brit. Unterhauses -> Guinness Brauerei]
S. 415: Teston [frz. Silbermünze]
S. 416: Jau [im O. Ay]
von den Socken … [im O. flabbergasted]
S. 517: jivische Strahlung [magnetische Aura – sanskrit: Jiva -> das individuelle Selbst/Seele]
prālāyā [sanskrit: Untergang, Zerstörung]
atmische Entwicklung [sanskrit: Atman -> Atem/Seele]
tālāfānā, ālāvātār, hātākāldā, wātāklāsāt [Wortspiel mit theosophischen Begriffen (sanskrt): Telefon – Aufzug (elevator) – heißer Kessel (hot kettle) – Wasserklosett]
Māyā [sanskrit: Zauberkraft/Schöpferkraft]
devanische Kreise [Devanadi -> Götterfluss]
S. 418: Banba [Königin der irischen Mythologie]
S. 419: Christ M’Keown [Jesus Christus]
S. 421: Erebos [griech. Gott der Finsternis -> Unterwelt]
S. 422: Professor Luitpold Blumenduft [wie im O.]
Ganglie [‚Überbein‘]
Corpora cavernosa [Schwellkörper]
in articulo mortis per diminutionem capitis [im Moment des Todes durch Verkleinerung des Kopfes]
Siebenundsechzig [irischer Aufstand von 1867]
Achtundneunzig [1798 irische Rebellion]
S. 423: Jacob’s-Büchse [Biskuit – gibt es heute noch]
Brüder Sheares [Henry und John Sh. U.a. 1798 Anführer der ‚United Irish Rebellion‘]
Tommy-Moore [Schriftsteller]
Sara Curran [große Liebe des R. Emmet, hingerichtet]
Bézigne [Kartenspiel]
Wampum [indianische Perlenkette]
S. 424: Sinn Fein … amhain! [Wir selbst allein!]
S. 425: Speranza [it. Hoffnung]
Freunde Grün-Erins [im O.: Friends of the Emerald Isle -> poetische Name für Irland, weiter als F.G.E.]
S. 426: Leopold Rudolph von Schwanzenbad-Hodenthaler usw. [wie im O.]
Siebzehnten des Monats [17.03. gilt als Todestag – St.-Patrick‘s-Day]
S. 427: Gladiolus Cruentus [blutrote Gladiole]
Rumbold [s.S. 420: Barbiermeister, Absender des dortigen Schreibens]
Eunuch Catalani [evtl. it. Komponist]
S. 429: nec … [noch]
Hurling-Spiel [Ballspiel mit Schlägern]
S. 430: fiancée [Verlobte]
Generalprofoß [für Strafverfolgung zuständiger Militärbeamter]
Sepoy [eingeborener Soldat des englischen Heeres in Indien]
Entourage [Gefolge]
S. 431: Ballyhooly [kleines Dorf in Cork]
S. 432: pro bono publico [für das öffentliche Wohl]
kynanthropisch [Hund-Mensch – Mensch, der denkt, ein Hund zu sein – Folklore: Wechsel zwischen Hund und Mensch]
sobriquet [Spitzname]
deluzidieren [‚ent-leuchten‘ – unverständlich machen]
ranns [irischer Vierzeiler]
Pseudonym Klein Süßzweig [Douglas Hyde, Gelehrter der irischen Sprache]
Raftery [Anthony R., blinder Dichter]
S. 433: isosyllabisch [gleich viele Silben besitzend]
englyn [englisch]
S. 434: Zession [Übertragung einer Forderung in das Vermögen anderer]
Hundsfotterei [im O. lottery robbery]
S. 436: Slan leat [wörtlich: ‚Sicher bei dir!‘ – irische Art von ‚Auf Wiedersehen!‘]
S. 437: Jopas [Barde am Hof von Dido (Königin von Karthago)]
Joe Cuffe [Cuffe = Manschette]
S. 438: Sluagh na h-Eireann [Schluck von Irland]
Mr. Cowe Conacre usw. [siehe: https://hansard.parliament.uk/]
S. 439: na bacleis [Kümmere dich nicht darum]
Auspizien [Vorbedeutung, Aussichten]
Sraid na Bretaine Bheag [‚Little Britain Street‘]
S. 441: … L.L.D. [evtl. Doctor of Law]
S. 442: Alf. Heenan- Sayers [WM-Kampf – 2 ½ Stunden über 42 Runden – April 1860]
Queensberry-Regeln [Basisregeln des Boxsports – 1. Boxhandschuhe – 2. Zählen bis 10 – 3. Runde a 3 Minuten]
S. 443: Eblaniten [Mineral?]
S. 444: Calpes felsiger Berg [Fels bei der span. Stadt Calp – steht f. den Felsen von Gibraltar]
S. 445: compos mentis [zurechnungsfähig]
S. 446: Schlappschwanz [im O. Pishoque – eigentl. Aberglaube und Hurerei]
Dolus [Arglist, böser Vorsatz]
S. 448: Sintemalen [weil, da]
ochsenäugige Göttin [Hera, Gattin und Schwester von Zeus]
Falconer [Falkner]
Recht … brehonischer Art [altirische Zivilrechtsprechung]
Synhedrium [‚hoher Rat‘ – griech. Ratsversammlung]
Stämme von Jar [altirisch]
S. 449: Fremdlinge [Engländer]
S. 450: … und ihr Buhle [König Heinrich II. im 12. Jh.]
Offizier Taylor [Polizeioffizier]
Bloomer [Frauenunterhose]
S. 451: Tholsel [traditioneller Name für Gemeindegebäude]
Gäl [im O. Gael – irischer Kelte]
Patois [Dialekt der frz. Sprache]
cabinet d’aisance [Toilette]
S. 452: Conspuez les Anglais! [Verschwöre die Engländer]
Medher [Trinkgefäß]
Lamh Dearg Abu [‚Rote Hand‘ Kommando – rote Hand im Wappen von Ulster – unionistische, paramilitärische Organisation]
Flugblatt [im O. Throwaway – Pferdename beim Pferderennen]
Mütterchen Bret geht zum Küchenbüfett [im O. Old Mother Hubbard went tot he cupboard]
S. 453: Juvenal [röm. Dichter, 1./2. Jh.]
Giraldus Cambrensis [Historiker aus Wales, 12./13. Jh.]
Barrow und Shannon [Flüsse]
S. 454: merzerisiert [reißfester gemacht]
S. 455: Toquen [Damenhut]
in Horto [im Garten]
drei Kronen … drei Söhne des Milesius [Kronen sind gelb – nach irischer Tradition waren die alten Könige von Irland nachkommen von König Milesius von Spanien]
S. 456: Shanagolden [kleines Dorf in Limerick]
Molly Maguires [geheimer, irischer Bergarbeiterbund]
exmittiert [zwangsgeräumt]
Deadwood Dicks [fiktive Figur aus Groschenroman]
S. 457: Peng uff die Latte [im O. A rump and dozen – Hinterteil und Dutzend]
Sir John Beresford [Admiral, 11. Jh.]
S. 458: im schwarzen Jahr 47 [Black 1847 – Hungersnot durch Missernte]
Granuaile [irische Piratin, 16. Jh.]
Kathleen ni Houlihan [mythische Symbolfigur u.a. Stück von W.B. Yeats]
Seit die arme Frau uns erzählte … [in den 1790er Jahren suchten die Iren bei ihrem Aufstand französische Unterstützung – hier: Zeile aus einem Lied]
Killala [irische Ortschaft]
Wir haben unser bestes Blut hergegeben für Frankreich und Spanien, die wilden Gänse [irisch-katholische Kämpfer, ausgebürgert und für Fr. und Sp. kämpfend – 17./18. Jh.]
S. 459: Entente cordiale [‘herzliches Einverständnis‘, Bündnis von 1904]
Conspuez les Français [vergl. S. 452 – Verschwöre d. Franzosen]
Die olle Vic [Königin Viktoria, gestorben 1901]
Edward den Friedensstifter [Edward VII., gestorben 1910]
Pox [Pocken]
S. 461: Manus Tomaltach og MacDonogh [Verfasser mittelirischer Texte, 14. Jh.]
Buch von Ballymore [Zusammenstellung alter Werke der Antike, u.a. Leben des heiligen Patrick]
emunktorisches Feld [Organ, das Abfallstoffe des Körpers entfernt/transportiert]
Sligo [irische Grafschaft]
Barmakiden [iranische Familie von Staatsfunktionären]
Herzog von Wellington [1769 in Dublin geboren]
S. 462: Inkrustierung [Verzierung, auch Krustenbildung]
gehöre ich auch noch einer Rasse an [Bloom ist Sohn ungarischer Juden]
neues Jerusalem [Zionismus]
.. ob Martin da ist [gemeint ist Cunningham]
S. 463: in braunen Macintosh [Regenmantel]
Prost Neujahr [im O. More power]
Cromwell [bezieht sich auf das blutige Massaker 1649]
S. 464: Alaki von Abeakuta [Alake = Oberhaupt – in Nigeria]
Usquebaugh [Whiskey – uisge -> Wasser – beatha -> Leben – also: Lebenswasser]
S. 465: Griffith [Arthur G., Sinn-Fein-Gründer]
Shanganagh [Burgruine bei Dublin]
Casement [Roger C., Diplomat -> Aufklärung der Gräueltaten im Kongo, später irischer Nationalist]
Kafir [jemand, der nicht dem islamischen Glauben angehört]
Wo geht’s hier eigentlich nach St. Privat? [im O. Show us the entrance out -> Toilette]
S. 467: wie Lanty MacHale seine Ziege [Redensart, auch mit dog = Hund]
S. 468: Allegationen [Verweis auf eine Schriftstelle]
S. 469: Junius [evtl. Pseudonym – Verfasser satirischer Texte]
Virag [ungarisch -> Bloom – englischsprachige Annäherung]
En ventre sa mère [im Bauch der Mutter]
S. 470: Ahasver [der ‚ewige Jude‘]
Ballykinlar [Ort im Norden Irlands]
Akoluth [Laie -> Verrichtung der Messe]
Benedikt von Spoleto [Einsiedler, 5./6. Jh.]
S. 471: … St. Laurence O’Toole [Erzbischof von Dublin, 12. Jh.]
S. 472: Nimben [Nimbus – Ruhmes-, Heiligenschein]
Introitus [Eingangsgesang im Wechselgesang]
Epiphania Domini [Erscheinung des Herrn]
Surge, illuminare [Erhebe dich, werde erleuchtet]
Omnes [… alle]
Saba venient [Sie werden aus Saba kommen]
S. 473: Adiutorium nostrum in nomine Domini.
— Qui fecit coelum et terram.
— Dominus vobiscum.
— Et cum spiritu tuo.

[Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn.
Wer hat Himmel und Erde gemacht
Der Herr sei mit dir.
– Und mit deinem Geist.]
Deus, cuius verbo sanctificantur omnia, benedictionem tuam effunde super creaturas istas: et praesta ut quisquis eis secundum legem et voluntatem Tuam cum gratiarum actione usus fuerit per invocationem sanctissimi nominis Tui corporis sanitatem et animae tutelam Te auctore percipiat per Christum Dominum nostrum [O Gott, durch dessen Wort alle Dinge geheiligt sind, gieße deinen Segen über diese Geschöpfe aus und gib, dass jeder, der sie nach deinem Gesetz und deinem Willen mit Danksagung gebrauchen wird, durch die Anrufung deines heiligsten Namens dich durch Christus empfange die Hilfe unseres Herrn für die Gesundheit und den Schutz Ihres Körpers und Ihrer Seele.]
John Jameson [irischer Whiskey]
S. 475: Ihr Stall ist offen [im O. Your fly ist open]
S. 476: Nagyaságos uram Lipóti Virag [ungarisch: Großer Herr L.V. (Leopold Bloom)]
Százharminczbrojúgulyas-Dugulas [Kalbsgulasch-Verstopfung]
agus [und]
mastodontisch [mammutartig]
S. 477: Ballast Office [Gebäude mit Reederei-Firmen]
Custom House [ursprüngliches Zollamt]
Visszontlátásra, kedvès baráton! [ungarisch: Auf Wiedersehen, lieber Freund]
Matthäi [24. Februar]
Erdbeben von 1534 [im Juli, Epizentrum in Nord-Wales]
S. 478: missa pro defunctis [Messe für die Toten]
débris [Trümmer]
S. 480: Abba! Adonai! [Vater, dir zur Ehre!]

In deutscher Sprache gibt es zwei Übersetzungen, zunächst die vom Verfasser, also James Joyce, autorisierte Übersetzung von Georg Goyert (1927) – dann die 1975 erschienene Neuübersetzung von Hans Wollschläger, auf die ich mich hier beziehe (ich habe die einmalige Sonderausgabe aus dem Jahr 1979 – 1. Auflage – Suhrkamp Verlag)

siehe auch: Abenteuer Ulysses von James Joyce (01): Vorgeplänkel
Abenteuer Ulysses von James Joyce (02): 1. Kapitel – Telemachos [Telemachie]
Abenteuer Ulysses von James Joyce (03): 2. Kapitel – Nestor [Telemachie]
Abenteuer Ulysses von James Joyce (04): 3. Kapitel – Proteus [Telemachie]
Abenteuer Ulysses von James Joyce (05): 4. Kapitel – Kalypso [Odyssee]
Abenteuer Ulysses von James Joyce (06): 5. Kapitel – Lotophagen [Odyssee]
Abenteuer Ulysses von James Joyce (07): 6. Kapitel – Hades [Odyssee]
Abenteuer Ulysses von James Joyce (08): 7. Kapitel – Äolus [Odyssee]
Abenteuer Ulysses von James Joyce (09): 8. Kapitel – Lästrygonen [Odyssee]
Abenteuer Ulysses von James Joyce (10): 9. Kapitel – Scylla & Charybdis [Odyssee]
Abenteuer Ulysses von James Joyce (11): 10. Kapitel – Symplegaden (Irrfelsen) [Odyssee]
Abenteuer Ulysses von James Joyce (12): 11. Kapitel – Sirenen [Odyssee]

Frohe Ostern 2024 – Happy Easter 2024

Frohe Ostern Euch allen: Frohes Ostereiersuchen – Es gibt Programmierer (besonders für Videospiele), die in ihre Programme/Apps bzw. Spiele ‚Easter Eggs‘, also Ostereier ‚verstecken‘. Drückt man eine bestimmte Tastenkombination oder gibt eine bestimmte Webadresse ein, dann passieren ‚Sachen‘, die eigentlich nicht dazu gehören. Google hatte solche ‚Easter Eggs‘ versteckt, die wiederbelegt wurden: Unter der Webadresse (auf Deutsch) elgoog.at finden wir z.B. Spiele wie Super Mario. Aber es kann auch passieren, dass die Seite für die Google-Suche plötzlich tut, die sie nicht tun sollte (Keine Angst, es wird nichts ‚beschädigt‘).

Happy Easter everyone: Happy Easter egg hunt – There are programmers (especially for video games) who ‚hide‘ Easter eggs in their programs/apps or games. If you press a certain key combination or enter a certain web address, then things happen that don’t really belong. Google had hidden such ‚Easter Eggs‘ that were re-occupied: For example, at the web address elgoog.im we find games like Super Mario. But it can also happen that the Google search page suddenly does what it shouldn’t do (don’t worry, nothing will be ‚broken‘).

Mathematisches Osterei - Mathematical Easter egg © Google / Elgoog
Mathematisches Osterei – Mathematical Easter egg © Google / Elgoog

Wer nach der Formel „1.2+(sqrt(1-(sqrt(x^2+y^2))^2) + 1 – x^2-y^2) * (sin (10 * (x*3+y/5+7))+1/4) from -1.6 to 1.6“ googelt, bekommt das Ergebnis auch grafisch angezeigt. Das mathematische Osterei lässt sich durch Rumspielen mit den Werten auch verändern.

Anyone who google the formula “1.2+(sqrt(1-(sqrt(x^2+y^2))^2) + 1 – x^2-y^2) * (sin (10 * (x*3+y/5+7))+1/4) from -1.6 to 1.6”, the result will also be displayed graphically. The mathematical Easter egg can also be changed by playing around with the values.

Kafka 2024: Kafka – die Miniserie (ARD)

Am 3. Juni 1924, also vor 100 Jahren, starb der Prager Schriftsteller Franz Kafka. Er gilt als der bedeutendste Literat deutscher Sprache des 20. Jahrhunderts. Dabei war er im eigentlichen Sinne kein Schriftsteller. Zu Lebzeiten veröffentlichte er nur wenige Erzählungen, die gerade 350 Seiten ausmachen. Und sein Freund Max Brod sollte auf seinem Wunsch hin alles andere nach seinem viel zu frühen Tod vernichten. Was dieser aber nicht Tat, sondern für die Nachwelt rettete.

2024 wird also ein Kafka-Jahr. Und die ARD legt gleich die Latte sehr hoch, denn die in Österreich produzierte sechsteilige Miniserie: Kafka – Grundlage ist die über 2500 Seite starke Biografie von Reiner Stach (in vier dicken Bänden) [amazon] – ist eine „gelungene Symbiose aus Literatur und Fernsehen: Die Serie „Kafka“ (NDR, WDR, SWR, BR, MDR, RBB, HR, SR, RB, ORF / Superfilm) ist ein herausragendes Beispiel für biografisches Erzählen über eine historische Figur. Eine kenntnis- und lehrreiche, zugleich unterhaltsame und fantasievoll inszenierte Reise durch Leben und Literatur des deutsch-tschechischen Schriftstellers Franz Kafka, der am 3. Juni 1924 im Alter von 40 Jahren starb. Daniel Kehlmann (Drehbuch) und David Schalko (Regie) nähern sich seinem Charakter aus unterschiedlichen Perspektiven in sechs, jeweils unterschiedlich akzentuierten Episoden an. Wunderbar kauzig und verletzlich: Joel Basman in der Titelrolle. Kafkas Biografie und seine eigentümlichen Geschichten werden auch dank der eindrucksvollen Szenenbilder und der Bildgestaltung lebendig. „Kafka“ ist ein erstklassig besetztes (Kross, Ofczarek, Fries, Friedel – oder Altenberger, Eidinger, Hübner in Kleinstrollen), öffentlich-rechtliches Vorzeigeprojekt zur Zeitgeschichte – und weit mehr als ein Vergnügen nur für Literaturkenner.“ (Quelle: tittelbach.de)

Kafka verwandelt sich zu ‚Willi‘
Kafka verwandelt sich zu ‚Willi‘

Heute Abend gibt es die ersten drei Folgen ab 20 Uhr 15 in der ARD. Morgen folgen die drei weiteren Folgen. Natürlich ist die Serie auch in der ARD-Mediathek jeder Zeit aufrufbar (bis zum 20.03.2025 verfügbar).

„Kafka ist ein Kontinent, den man nie zu Ende kartographieren wird. Er schreibt nicht; er öffnet Türen in eine Welt, die uns ohne ihn verschlossen bleiben würden. Niemand hat eine so originäre Literatur geschaffen wie er. Es gibt nichts Vergleichbares davor. Nur die Echos danach.“ (David Schalko, Regisseur der Serie)

… eine Zeile gegen mich … wie man die Fernrohre … richtet!
… eine Zeile gegen mich … wie man die Fernrohre … richtet!

Weitere Beiträge zu Franz Kafka in willizblog.de

Abenteuer Ulysses von James Joyce (12): 11. Kapitel – Sirenen [Odyssee]

Heute nun das 11. Kapitel (von 18 – wobei ich gerade 40 % des gesamten Romans ‚geschafft‘ habe) des Ulysses von James Joyce.

Inhalt des 11. Kapitels:

Szene Konzerthalle des Hotels Ormond • Uhrzeit 16 Uhr

Wen der Gesang der Sirenen an ihre Gestade lockt, dessen Schiff zerschellt. Odysseus kann ihnen nur am Mast festgebunden widerstehen, während er seinen Gefährten die Ohren verstopft. Als Prolog montiert Joyce einen klangpoetisch verdichteten Text aus den Sätzen, Motiven und Geräuschwörtern des Kapitels. Die Sirenen selbst personifizieren die Bardamen Miss Kennedy und Miss Douce des Ormond Hotels. Bloom sieht zufälligerweise zum dritten Mal auf der Straße Boylan, dem er in die Hotelbar folgt. Boylan ist eigentlich auf 16 Uhr mit Molly verabredet. Er und Lenehan lassen sich aber auf einen Flirt mit den beiden Damen ein und können Miss Douce sogar überreden, ihr Strumpfband gegen die Schenkel klatschen zu lassen. Boylan hat es beim Blick auf die Uhr eilig und geht – zu Molly. Bloom weiß das, bleibt zurück, sitzt neben Richie Goulding, dem Onkel Stephens, und schreibt Martha Clifford einen Brief, bevor er die Bar verlässt. Musik ist die Kunst dieses Kapitels. Von und über Musik wird geredet und erzählt, aber hier spielt auch Pater Cowley Klavier, Simon Dedalus singt virtuos die Arie „M’appari“ aus Flotows „Martha“ und Ben Dollard den irische Traditional „The Croppy Boy“. Die Lieder handeln von unglücklicher Liebe und einem von den Briten erhängten Bauernjungen.

Bloom speist mit Stephens Onkel Richie Goulding im Ormond-Hotel, während Blazes Boylan, der gerade auf dem Weg zu Molly ist, vorbeigeht. Blooms Gedanken sind von seiner Eifersucht geprägt, weshalb er seine Umwelt und auch die Reize der Bardamen Miss Douce und Miss Kennedys nur bedingt wahrnimmt.

In diesem Kapitel steht die Musik im Vorder- und Hintergrund: In der Bar wird gesungen, die Herren verlangen von den Bardamen, sie mögen „sonner la cloche“ – „die Glocke ertönen lassen“ – eine der Damen tut ihnen den Gefallen und lässt ihren Strumpfhalter auf den Oberschenkel schnalzen. Die Figuren sprechen über musikalische Themen – der Tratsch über Molly bezieht sich hier vornehmlich auf ihre Tätigkeit als Sängerin –, Lied- und Melodiefetzen scheinen in ihrem Bewusstsein auf. Die Struktur des Kapitels ist musikalisch geformt: So kann man die ersten Seiten als Ouvertüre bezeichnen, denn hier werden eine Reihe von – dem Leser zunächst unverständlichen – Sätzen exponiert, die erst im weiteren Verlauf ausgeführt werden und somit ihren Sinn im Handlungsgefüge erhalten, dann wiederholt und variiert werden. Der erste „Satz“ lautet zum Beispiel „Bronze bei Gold hörte die Hufeisen, stahlklingend.“ Zwei Seiten später wird er sinnhaft erweitert: „Bronze bei Gold, Miss Douces Kopf neben Miss Kennedys Kopf über der Kreuzblende der Ormond-Bar, hörte die vizeköniglichen Hufe vorüberklappern, klingenden Stahl.“ – was gegen Ende bruchstückhaft wieder aufgegriffen wird: „Nah Bronze von nah, nah Gold von fern“.

Die Sprache selbst ist rhythmisch. Teilweise imitiert sie den Rhythmus bestimmter Lieder. Dies ist als weiterer Versuch Blooms, den Gedanken an Mollys Ehebruch durch Erinnern oder Summen bestimmter Melodien zu verdrängen, interpretierbar. Dabei verwendet Joyce nicht nur musikalische Fachbegriffe („Eine Duodene von Vögeltönen zwitscherte hell diskantene Antwort“), sondern setzt auch musikalische Zeichen ein, wie das Wiederholungszeichen „:“, das auf Blooms kreisende Gedanken hinweist. Verschiedene Geräusche werden lautmalerisch dargestellt („Tapp. Tapp. Ein Jüngling, blind, mit tappendem Stock, kam tapptapptappend an Dalys Fenster vorbei“).

Die Personen und ihr Handeln werden vom Erzähler mit Begriffen und zahlreichen Zitaten aus musikalischen Werken beschrieben, wobei das Spektrum (meist irische) Volkslieder bis große Bühnenwerke wie Mozarts Don Giovanni umfasst. Unter anderem werden Meyerbeer, Händel, Mozart, Verdi, Offenbach, Donizetti und Bellini zitiert. Insgesamt sind Anspielungen auf über 150 musikalische Werke entdeckt worden.

Die titelgebenden Sirenen werden durch die Bardamen (hinter einem „Thekenriff“) repräsentiert, deren Verführungskünsten Bloom wie seinerzeit Odysseus ohne Gefahr gegenübertreten kann.

Die Erzählstruktur des Textes nutzt musikalische Techniken wie Fuge und Kanon, mit denen Joyce Handlung und Figuren in Szene setzt.
(Quellen: swr.de/swr2/hoerspiel & de.wikipedia.org)

Oh, oh, die Jungs von Kilkenny ... (Kapitel 3 – S. 63)
Oh, oh, die Jungs von Kilkenny … (Kapitel 3 – S. 63)
James Joyce: Ulysses (in dt. Übersetzung von Hans Wollschläger) / Penelope (The Last Chapter of ) / Flasche Kilkenny – Irish Red Ale / Fritz Janschka: Ulysses-Alphabet mit signierter Originalgraphik: Harenbergs Joyce

Personen des 11. Kapitels

Leopold Bloom, die Hauptfigur dieses Romans, tritt also wieder auf. Bloom ist der „moderner Held“ und als Kontrast zu dem homerischen Helden Odysseus zu verstehen. Er hat die Rolle eines Außenseiters, die sich vor allem darin spiegelt, dass er als Jude im katholischen Dublin lebt und dort einem antisemitischen Klima ausgeliefert ist.

Da sind die beiden Damen: ‚Bronze‘ Lydia Douce. bronzehaarige Bardame im Ormond Hotel, auf Boylan scharf, schamlos: Parallele zur Sirene, die sich ins Meer warf, nachdem der Versuch scheiterte, Odysseus zu betören – und ‚Gold‘ Mina Kennedy, die Goldhaarige.

Boylan, Hugh „Blazes“ Boylan kennen wir bereits als Freier um Molly/Penelope und Antagonisten von Bloom/Ulysses. Er ist Tournee-Manager und Sänger, sexueller Eroberer, Molly stört seine gefühllose Brutalität.

Matt Lenehan: Witzeklopper, unsymphatisch, einfältig, nervig, aufdringlich, wird meist ignoriert

Bloom trifft sich mit Richie Goulding, Stephen Dedalus‘ Onkel, Bruder von Stephens Mutter Mary, Rechtsanwalt, klägliche Figur, will für Bloom ein Auge auf Boylan haben, täglich Pillen gegen Rückenschmerzen, infolge alkoholischer Exzesse in der Jugend.

Musikalisch begegnen wir klavierspielend Pater Bob Cowley, einem korrupter Priester – Simon Dedalus, dem Vater von Stephen, Dilly, Maggy und Boody; einst erfolgreich, dann abgestürzter
Alkoholiker, angesehener Lebemann, gesellig, in Selbstmitleid und Trauer um seine gestorbene Frau Mary, vertrinkt alles Geld und lässt seine Töchter hungern, schimpft über Stephens Lebensstil als Künstler – sowie Benjamin „Big Ben“ Dollard, Bass-Bariton, Molly glaubt, seine tolle Stimme verdanke er seiner Körpergröße.

Anmerkungen zu diesem 11. Kapitel

Auch zu diesem Kapitel hier einige Anmerkungen und Erklärungen, die vielleicht helfen, mehr Verständnis für den Text zu erlangen. Natürlich bin ich mir nicht sicher, immer ‚das Richtige‘ gefunden zu haben. Für Korrekturen und weitere Anregungen bin ich dankbar:

S. 355: Idolores [Kofferwort]
‚Die hellen Sterne blassen … Bricht der Morgen an.‘ [Liedertext von John L. Hatton]
Sonnez [läuten]
La Cloche! [die Glocken]
Bloo. [wie im Original]
S. 356: Kock [Paul de Kock, frz. Romanschriftsteller]
Naminedamine. Alles dahin. Alle gefallen. [Text aus ‚The Croppy Boy‘, einer melodramatischen Ballade aus den 1840er Jahren über den Aufstand von 1798]
Pwii! …wii. [im Original: Pwee … wee.]
Lid Ker Cow De und Doll [wie im Original … and …]
S. 357: eau de Nil [Wasser des Nils = blasses Grün]
Blooder [im O. Bloowho – zu Bloom]
S. 358: beau [Schönling]
S. 359: Borax [Mineral, borsaures Natron]
Valet [Tschüss]
S. 360: Bloodessen [im O. Bloowhose]
Aaron Figatner [wohl jüdischer Juwelier]
S. 362: Cantrell & Cochrane [Ginger Ale]
S. 363: Solmisationsfabel [Art Noten im Mittelalter]
S. 364: en ville [in der Stadt]
Sur mer [auf See]
S 365: Koinzidenz [Zusammenfallen zweier Ereignisse]
S. 365 f.: Bloo läch mach ra. Chmittag. [im O. Bloo smi qui go. Ternoon]
S. 366: Duodene [12-Töne-Gruppe]
S. 367: Streck [Dehnung]
S. 368: … Goulding, Collis, Ward … [Rechtsanwaltspraxis – ironische Auflistung]
S. 370: Hat man ‘n Ständer gekriegt oder was? [im O. Gott he horn or what!]
Hitzerefraktor [eigentlich: Fernglas]
S. 371: Collard-Flügel [eigentlich: ‚Collard & Collard‘ – zwei Brüder]
S. 373: Drumcondra [Stadtteil von Dublin]
S. 374: Trommelfell … Häutchen [im O. tympanum … membrane]
Amoroso ma non troppo [verliebt, aber nicht zu sehr – ]
S. 375: Ben Howth [Ben of h. – hügeliges Gebiet bei Dublin]
S. 376: M’appari tutt’amor: Il mio sguardo l’incontr… [Sie erschien mir, reinste Liebe, ich entdeckte mit meinen Augendiesen Anblick der Freude]
Sonnambula [Oper von Bellini: Die Nachtwanderin]
Joe Maas [engl. Tenor, verstorben 1886]
S. 377: M’Guckin [Barton M’G., irischer Tenor, verstorben 1913]
Vartry-Wasser [Wasserreservoir südl. von Dublin]
Banshee [‚Frau aus den Hügeln‘, irisch = weiblicher Geist aus der Anderswelt]
Eine Tross [im O. thrush, Soor = Hefepilz]
S. 379: Hackbrett [im O. dulcimer – Musikinstrument]
Schockweise [60 Stück]
Da kann einen glatt ja. [im O. My head it simply (whirls) – Mein Kopf dreht sich einfach]
Glatt ja der Schwündel. [im O. your head it simple swurls (statt: swirls)]
S. 380: Cachous [mildes Kräuterbonbon mit Lakritzstückchen]
Ausgeleiert [im O. wore out]
Jenny-Lind-Suppe [nach Sängerin benannt, nachfolgend die Zutaten]
Martha [Geleibte Blooms, s. S. 101]
Lionels Lied [‚The Troppy Boy‘, irische Ballade, s.o., Liebe zwischen Martha und Lionel]
Ga [im O. pres]
S. 381: Siedolores [im O. Shedolores – she im Gegensatz zu I (sie … ich)]
S. 382: Irradiation [optische Täuschung]
Siopold! (Kofferwort: Simon – Leopold]
Theobald Matthew [irischer kath. Geistlicher -> Alkoholabstinenz]
Ihr welligwalligwilligwelwelwellig Haar ent k: ‘mmt. [im O. Her wavyavyeavyheavyeavyevyevy hair un comb:’d.]
S. 386: Fawcett [u.U. brit. Forschungsreisender, verschollen]
Freeman-Stab [Tageszeitung Dublins – Taktstock = im O. baton] -> Blooms zusammengerollte Zeitung
E’s griechisch [Epsilon (Majuskel Ε, Minuskel ε oder ϵ)]
Bloo mur [wie im O.: zu murmur = murmelt]
S. 387: Agendath [zionistische Pflanzergesellschaft]
S. 388: Henry [gemeint ist Bloom, s.S. 101]
Titbit [brit. Wochenmagazin]
Matcham [Matchum’s masterstroke (Geniestreich) – preisgekrönter Artikel in ‚Titbit‘ von Philip Beaufoy]
U.p.: up. [Postkarte an Josie Breen: UP -> soll bedeuten: Ihr Mann Dennis ist am Ende (psychische Erkrankung)]
Gerards Rosengarten [Pub]
S. 389: Pat. [Name der Bedienung]
mitraisiert [engl. mitred = auf Gehrung (schräger Zuschnitt) geschnitten]
S. 390: Yaschmak [Schleier]
Diskant [u.a. rechte Hälfte der Klaviatur]
S. 391: in quis est homo [Wer ist der Mann/Mensch]
Mercadente [it. Komponist]
Qui sdegno [… non s’accende = etwa: Hier leuchtet Verachtung nicht auf – Gesangsstück]
The Croppy Boy [1840 – Ballade über die Rebellion von 1798 gegen England]
S. 392: Falliert [in Konkurs gehen]
Der Priester war daheim … [Text aus ‚The Croppy Boy‘]
S. 393: … Jüngling hatt‘ eine einsame Halle … [Text aus ‚The Croppy Boy‘]
Seine Sünden … [Text aus ‚The Croppy Boy‘]
S. 394: Spinoza [niederl. Philosoph -> Ethik]
Beim Sturm auf Ross … [Text aus ‚The Croppy Boy‘]
S. 395: Von Schnuckiputzis allerliebstem Katerchen [im O. From Chickabiddy’s own Mumpsypum]
S. 396: apoplektisch [zu Schlaganfall neigend]
Mit heiser roher Wut … [Text aus ‚The Croppy Boy‘]
An den glatten vorstehenden Bierzapfhahn … [hier wird’s pornografisch … 😊]
S. 398: Lablache [it. Opernsänger/Bass]
Cachuchate [zu span. Solotanz]
S. 399: Die letzte Sommerrose [trad. Irisches Lied]
Demisemitriller [halb-halb – (in der Nähe von …)]
S. 400: Die Herren Beutel und Schneider [im O. Messrs. Pick and Pocket]
S. 401: da capo [‚vom Beginn‘ – Wiederholung]
S. 402: Stista. Siesah. [im o: Heehaw. Shesaw.]
Unschlitt [Talg]

In deutscher Sprache gibt es zwei Übersetzungen, zunächst die vom Verfasser, also James Joyce, autorisierte Übersetzung von Georg Goyert (1927) – dann die 1975 erschienene Neuübersetzung von Hans Wollschläger, auf die ich mich hier beziehe (ich habe die einmalige Sonderausgabe aus dem Jahr 1979 – 1. Auflage – Suhrkamp Verlag)

siehe auch: Abenteuer Ulysses von James Joyce (01): Vorgeplänkel
Abenteuer Ulysses von James Joyce (02): 1. Kapitel – Telemachos [Telemachie]
Abenteuer Ulysses von James Joyce (03): 2. Kapitel – Nestor [Telemachie]
Abenteuer Ulysses von James Joyce (04): 3. Kapitel – Proteus [Telemachie]
Abenteuer Ulysses von James Joyce (05): 4. Kapitel – Kalypso [Odyssee]
Abenteuer Ulysses von James Joyce (06): 5. Kapitel – Lotophagen [Odyssee]
Abenteuer Ulysses von James Joyce (07): 6. Kapitel – Hades [Odyssee]
Abenteuer Ulysses von James Joyce (08): 7. Kapitel – Äolus [Odyssee]
Abenteuer Ulysses von James Joyce (09): 8. Kapitel – Lästrygonen [Odyssee]
Abenteuer Ulysses von James Joyce (10): 9. Kapitel – Scylla & Charybdis [Odyssee]
Abenteuer Ulysses von James Joyce (11): 10. Kapitel – Symplegaden (Irrfelsen) [Odyssee]

Abenteuer Ulysses von James Joyce (11): 10. Kapitel – Symplegaden (Irrfelsen) [Odyssee]

Es ist nun, oh, Schreck, fast ein Jahr her, dass ich das 9. Kapitel des Ulysses von James Joyce abgehandelt habe. Hier nun endlich das 10. Kapitel des Jahrhundertromans:

Inhalt des 10. Kapitels:

Szene Straßen • Uhrzeit 15 Uhr

Im Kapitel „Irrfelsen“ weicht Joyce von seinem literarischen Leitfaden ab: Die „Irrfelsen“ (αἱ συμπληγάδες Symplegaden) werden in der Odyssee nur erwähnt und bilden keine eigene Episode. Odysseus vermeidet sie vielmehr, von Kirke gewarnt, und nimmt den Weg zwischen Skylla und Charybdis hindurch. Die Irrfelsen – kleine Inseln, die sich hin- und herbewegen und Schiffe, die zwischen ihnen hindurchzusteuern suchen, zu zerschmettern drohen – werden vielmehr sowohl von den Argonauten auf ihrer Fahrt als auch von Aeneas auf seinem Weg nach Italien durchquert.
In 19 Episoden werden Erlebnisse unterschiedlicher Bürger von Dublin erzählt, teilweise überschneiden und durchdringen sich diese Begebenheiten wie auch die Bewusstseinsströme der Protagonisten. „Irrfelsen“, bewegliche Felsen, rahmen das Kapitel ein: Zu Beginn sehen wir Father Conmee, stellvertretend für den „geistlichen Felsen“ Irlands, die katholische Kirche, der dem Sohn des verstorbenen Paddy Dignam einen Platz im Jesuitenkolleg von Artane sichern will. Er träumt von der Christianisierung der heidnischen Seelen Afrikas.

Da ist ein betrunkener Seemann, er grölt ein Lied wider England und ihm wirft Molly eine Münze aus dem Fenster zu; da sind die Schwestern Stephens, sie versuchen in Geldnot seine Bücher zu versetzen und holen ihren, dem Trunk ergebenen Vater aus dem Pub; und da ist Boylan, der für das Rendezvous um 16 Uhr vorab Molly einen Früchtekorb schickt; oder Stephen, er trifft seinen früheren Italienisch-Lehrer Artifoni und hat Gewissenbisse angesichts der armseligen Existenz seiner Schwestern; M’Coy und Lenehan verabreden sich im Ormond Hotel mit Boylan und reden über Lyons Wette; Bloom ist auf der Suche nach einem erotischen Buch für Molly; Martin Cunningham sammelt Geld für die Familie Dignam; Mulligan und Haines reden über Stephens beeindruckenden Intellekt, aber doch mangelnde künstlerische Begabung; und Dignams Sohn kann nur schwer Trauer über seinen toten Vater empfinden. Sie alle streift am Ende die Stadtfahrt der vizeköniglichen Kavalkade mit dem Repräsentanten Englands, der zur Eröffnung eines Basars fährt, als „weltlicher Felsen“ der Macht. Die Liffey – als Bosporus interpretierbar – trennt dabei Osten und Westen. Zwischen zwei „fremden“ Mächten (Kirche, Großbritannien) droht Irland wie zwischen den Irrfelsen aufgerieben zu werden und sich selbst zu verlieren.

Im Irrfelsen-Kapitel verlässt der Roman Bloom und Stephen Dedalus für eine Stunde; nur selten taucht Blooms schwarzer Anzug oder ein gebildeter Stephen-Gedanke im Gewirr der Bewusstseine auf. Das Kapitel widmet sich den anderen Bürgern Dublins und ihrem Alltag.
(Quellen: swr.de/swr2/hoerspiel & de.wikipedia.org)

Pater John Conmee © www.goodreads.com.
Pater John Conmee © www.goodreads.com.

Personen des 10. Kapitels

Wie schon erwähnt, tauchen in diesem Kapitel die Hauptfiguren Leopold Bloom und Stephen Dedalus nur ganz am Rande auf. Eine der Protagonisten ist Pater Conmee (Pater “Don” John). Conmee war ein echter Jesuitenpriester , der Autoritätspositionen am Clongowes Wood College und am Belvedere College innehatte, als Joyce diese Institutionen besuchte (im Alter von 6–9 bzw. 11–16 Jahren). Conmee ist zwar höflich, freundlich und wohlmeinend, aber selbstgefällig in Bezug auf seine geistliche Autorität und scheinbar taub gegenüber menschlichem Leid. Die Erzählung beschreibt Conmee in einem leichten Ton, der zu seinem luftigen Spaziergang an einem schönen Sommertag passt, aber die bösen Ironien können durchaus als vernichtend bezeichnet werden. Darin bringt Joyce seine Feindseligkeit gegenüber der hierarchischen Autorität der katholischen Kirche zum Ausdruck.

Anmerkungen zu diesem 10. Kapitel

Auch zu diesem Kapitel hier einige Anmerkungen und Erklärungen, die vielleicht helfen, mehr Verständnis für den Text zu erlangen. Natürlich bin ich mir nicht sicher, immer ‚das Richtige‘ gefunden zu haben. Für Korrekturen und weitere Anregungen bin ich dankbar:

S. 305: Presbyterium [Priesterseminar]
Artane [Vorort von Dublin]
Vere dignum et iustum est … [In Wahrheit ist es würdig und recht, billig und heilsam, dir immer und überall dankzusagen – Liedertext]
M.P. [Member of Parliament]
S. 306: Cockney [Londoner Mundart]
S. 307: Christian Brothers [Orden mit Lehrauftrag]
S. 308: Katastrophe in New York [Feuer und Untergang des Raddampfers ‚General Slocum‘ am 15.06.1904]
S. 310: Mr. Eugene Stratton [ein in den USA geborener Tänzer und Sänger]
Peter Claver S.J. [Petrus C., spanischer Jesuit und Missionar 16./17. Jh.]
Le Nombre des Élus [Die Zahl der Auserwählten]
(D.V.) [Deo volente – Gottes Wille]
Lord Talbot [erblicher brit. Adelstitel für Irland]
S. 311: eiaculatio seminis inter vas naturale mulieris [Ejakulation von Samen in die Vagina der Frau]
Breiten [im S. von Reichhaltigkeit]
Moutonner [Schafs… gesprenkelt]
S. 312: Nonen [Non = 9. Stunde der Stundengebete]
Deus in adiutorium [Gott, merk auf meine Hilfe]
Res [Dinge]
Beati immaculati [Glücklich die Rechtschaffenen]
Principium verborum tuorum veritas: in eternum omnia iudicia iustitiae tuae [Gesegnet sind die Unbefleckten: Der Anfang deiner Worte ist Wahrheit: Alle Beweise deiner Gerechtigkeit sind ewig]
Sin: Principes persecuti sunt me gratis: et a verbis tuis formidavit cor meum [Denn ‚Prinzen‘ haben mich ohne Grund verfolgt und mein Herz war in Ehrfurcht vor deinem Wort]
S. 315: Skiff [kleines Segelboot]
Elias kommt … [signalisiert die Wiederkehr des Erlösers]
S. 316: H.E.L.Y.‘S [5 Männer, die durch das Tragen von roten Buchstaben auf weißen Hüten für Hely’s Niederlassungsfreiheit werben – vgl. S. 150: Wisdom Hely, Reisender in Löschpapier]
Fuppe [Tasche, die man an sich trägt]
S. 317: Goldsmith [irischer Schriftsteller]
Anch’io ho avuto di queste idee, … quand‘ ero giovine come Lei. Eppoi mi sono convinto che il mondo è una bestia. È peccato. Perchè la sua voce… sarebbe un cespite di rendita, via. Invece, Lei si sacrifica [Auch ich hatte diese Ideen, als ich jung war wie du. Und dann bin ich davon überzeugt, dass die Welt ein Tier ist. Es ist schade. Denn seine Stimme … wäre eine Annuität (Tilgungsrechnung mit Zinsen), los. Stattdessen opferst du dich selbst]
Sacrifizio incruento. … [Unblutiges Opfer]
Speriamo. … Ma, dia retta a me. Ci rifletta [Lass uns hoffen. Aber hör mir zu. Denk darüber nach]
moustachiert [schnurbärtig]
Grattan [irischer Politiker]
S. 318: Inchicore [Stadtteil von Dublin]
Ci rifletteró [Ich denke drüber nach]
Ma, sul serio, eh? [Aber im Ernst, oder?]
Eccolo [Da ist er]
Venga a trovarmi e ci pensi. Addio, caro. … Arrivederla, maestro. E grazie. … Di che? Scusi, eh? Tante belle cose! [Kommen Sie zu mir und denken Sie darüber nach. Auf Wiedersehen, mein Lieber. – Kommen Sie an, Meister. Und danke. – Wie wäre es mit? Entschuldigung, hm? Viele schöne Dinge!]
S. 319: Marie Kendall [brit. Schauspielerin]
Susy Nagle [Dubliner Persönlichkeit]
Im Ormond [Hotel]
Zwei rosa Gesichter … [John Conmee ist eine der Personen]
S. 320: Kildares [10. Earl – Aufstand gegen England]
S. 321: Earl of Kildare [anglo-irische Lords]
S. 322: Nisi-Prius-Gericht [rechtl. Begriff: „Es sei denn, bevor …“]
S. 327: Furchtbare Enthüllungen von Maria Monk [Buch über den Missbrauch von Nonnen in Montreal – gilt als Schwindel]
S. 328: Déshabillé [Haus- und Morgenkleid]
S. 329: Exparte-Antrag [‚im Auftrag von …‘]
S. 332: Pulbrook Robertson [& Co. – Firma für Tee]
Pimlico [Stadtteil in London]
Explosion auf der General Slocum [siehe oben zu S. 308]
S. 334: Emmet [Anführer einer Rebellion gegen England]
Dublin Distillers Company [D.W.D. – irischer Whiskey]
S. 336: Hanken [Oberschenkel (eines Pferdes)]
Antisthenes [griech. Philosoph, Schüler Sokrates‘]
S. 337: Curé [Pfarrer]
Alumno optimo, palmam ferenti [bester Schüler, Preisträger]
Se el yilo nabrakada femininum! Amor me solo! Sanktus! [Kleiner Himmel gesegneter Weiblichkeit! Liebe nur mich! Heilig!]
Mummelpotts Joachim [J. on Fiore: Buch der Weissagungen]
S. 340: Bailiff [Verwalter]
Lobengula [afrikanischer König 19. Jh., imposante Gestalt]
Lynchehaun [James L., Krimineller]
S. 341: … er soll sich mit seinem Schrieb die Flöte wischen … [i.O.: that writ where Jacko put the nuts …]
S. 342: … der Jude liebreich ist … [Shakespeare: Kaufmann von Venedig]
S. 343: Henry Clay [Zigarre]
Herren patres conscripti [i.S. von Senatoren / Väter/Beigeordnete]
Llandudno [Badeort in Wales]
Locum tenes [Art Stellvertreter]

S. 345: Panama [Hut]
schuckert [(er-)zittern]
Aengus [irische Sagengestalt]
S. 347: Coactus volui [Ich wollte gezwungen werden]
S. 348: Pucker [eigentl. Falten, hier wohl: Boxer]
Myler Keogh [Boxkämpfer]
S. 351: G.C.V.O. [Grand Cross oft he Royal Victorian Order – Ritter]
S. 352: dernier cri [allerletzte Neuheit – letzter Schrei]
S. 353: cortège [Gefolge, Prozession]

In deutscher Sprache gibt es zwei Übersetzungen, zunächst die vom Verfasser, also James Joyce, autorisierte Übersetzung von Georg Goyert (1927) – dann die 1975 erschienene Neuübersetzung von Hans Wollschläger, auf die ich mich hier beziehe (ich habe die einmalige Sonderausgabe aus dem Jahr 1979 – 1. Auflage – Suhrkamp Verlag)

siehe auch: Abenteuer Ulysses von James Joyce (01): Vorgeplänkel
Abenteuer Ulysses von James Joyce (02): 1. Kapitel – Telemachos [Telemachie]
Abenteuer Ulysses von James Joyce (03): 2. Kapitel – Nestor [Telemachie]
Abenteuer Ulysses von James Joyce (04): 3. Kapitel – Proteus [Telemachie]
Abenteuer Ulysses von James Joyce (05): 4. Kapitel – Kalypso [Odyssee]
Abenteuer Ulysses von James Joyce (06): 5. Kapitel – Lotophagen [Odyssee]
Abenteuer Ulysses von James Joyce (07): 6. Kapitel – Hades [Odyssee]
Abenteuer Ulysses von James Joyce (08): 7. Kapitel – Äolus [Odyssee]
Abenteuer Ulysses von James Joyce (09): 8. Kapitel – Lästrygonen [Odyssee]
Abenteuer Ulysses von James Joyce (10): 9. Kapitel – Scylla & Charybdis [Odyssee]

„Hören wird überbewertet“

Gestern guckte ich den 6. Teil des Masuren-Krimis auf dem Ersten. Eine der Rollen wurde von einer Gehörlosen, Cindy Klink, gespielt. Und da ich ziemlich neugierig bin, habe ich im Netz geforscht und bin auf ihre Website gestoßen:

Da steht: „Mit einem Alter von drei Jahren wurde bei mir eine Schwerhörigkeit diagnostiziert. Da meine Eltern beide taub sind, war das für mich kaum von Bedeutung, und ich trug meine Hörgeräte gerne. Inzwischen bin ich komplett gehörlos.

Cindy Klink auf der Bühne © cindyklink.com
Cindy Klink auf der Bühne © cindyklink.com

Aufgrund meiner Taubheit habe ich im Alltag immer wieder Diskriminierung erfahren, und mir wurde jegliche Kompetenz abgesprochen. Auch mein Wunsch, Musikerin und Schauspielerin zu werden, wurde ständig belächelt.

Heute stehe ich auf Bühnen und performe Lieder in Gebärdensprache. Im Jahr 2022 hat die Schauspielerei bei mir begonnen, und meine allererste Rolle war eine Hauptrolle [eben jene im Masuren-Krimi]. Im Jahr 2018 habe ich stolz mein erstes Buch mit dem Titel „Hören wird überbewertet“ [amazon.de] veröffentlicht.“

Hier ein Lieder der Gruppe ‚Prächtig‘, die sich die Attribute #singer-songwriter #schrummel-pop #deutschpop zuschreibt: Im freien Fall – Es geht natürlich in erster Linie um jene Cindy Klink, die den Text in Gebärdensprache übersetzt.

Mein Bruder Armin schrieb mir dazu: Da kann ich auch eine Geschichte erzählen. In meiner Berufsschule für Elektrotechnik gab es Kurse für Hauptschüler, die im letzten Schuljahr Kontakte zu verschiedenen Berufen haben sollten. Darunter waren auch mal Schüler aus der Gehörlosen-Schule. Ich habe dann mit Händen und Füßen versucht zu erklären, wie man eine Schaltung im Elektrobereich verlegt und verdrahtet. Der Klassenlehrer, der das begleitet hat, meinte immer, dass die Schüler alles verstanden haben.

Einige meiner Kollegen fanden es merkwürdig, dass diese Schüler in unseren Heiligen Hallen unterrichtet wurden. Mit diesen Schülern hatte ich den meisten Erfolg und vor allem viel Spaß.
Im Rahmen der Inklusion ist diese Schule geschlossen worden, wie der Schulleiter meinte, aus Kostengründen. Das ist hier aber als Modell gefeiert worden.

Ich glaube, die Menschen mit einem Handicap leben bewusster, für sie ist nicht alles so selbstverständlich.

Haltung für Vielfalt und Toleranz gesetzt

Am Sonntag, den 25.02.2024, zeigten etwa 1000 Bürgerinnen und Bürger aus Tostedt und dem Umland Haltung gegen Rechtsextremismus, braunes Gedankengut und Entmenschlichung. Bei der Kundgebung wurde anlässlich des zwei Jahre währenden russischen Angriffskrieges auf die Ukraine auch der Opfer, der verschleppten Kinder und all derer, die in Angst um ihre Lieben leben in einer Schweigeminute gedacht.

Demokratie ist Handarbeit: OMAS GEGEN RECHTS © willizblog.de
Demokratie ist Handarbeit: OMAS GEGEN RECHTS © willizblog.de

Als Großvater war die Anwesenheit vieler ‚Omas gegen rechts‘ – Opas, Kinder, Enkel, Freundinnen und Freunde eingeschlossen – natürlich besonders erfreulich. Es geht um die Zukunft unserer Kinder und Kindeskinder. Diese sollen in einer weltoffenen Gesellschaft aufwachsen und leben können.

© Kreiszeitung Nordheide Wochenblatt (Bianca Marquardt)
© Kreiszeitung Nordheide Wochenblatt (Bianca Marquardt)

Ein ausführlicher Bericht von dieser Kundgebung in Tostedt ist in der Kreiszeitung Nordheide Wochenblatt nachzulesen.

Demo in Tostedt für Demokratie und Menschenrechte © willizblog.de
Demo in Tostedt für Demokratie und Menschenrechte © willizblog.de

Die Kundgebung sollte ein Auftakt sein, um für Tostedt ein Bündnis für Demokratie zu etablieren. (Infos per E-Mail an: kundgebung.tostedt@web.de). Christina Möllmann, die Moderatorin der Veranstaltung, schloss mit den Worten: „Bewahren Sie Haltung – immer und überall.“

Tostedt: Kundgebung für Demokratie und Menschenrechte am 25.02.2024

Am 25.02.2024 ab 13.00 Uhr findet auf dem Platz „Am Sande“ in Tostedt eine Kundgebung statt: KUNDGEBUNG FÜR DEMOKRATIE UND MENSCHENRECHTE.

Dort haben Bürgerinnen und Bürgern der Samtgemeinde Tostedt und darüber hinaus die Gelegenheit, gemeinsam für Demokratie und Menschenrechte zu demonstrieren. Getragen wird die Veranstaltung von dem starken Rückhalt durch örtliche Vereine, Organisationen und Parteien.

Tostedt: Kundgebung für Demokratie und Menschenrechte
Tostedt: Kundgebung für Demokratie und Menschenrechte

Diese Organisationen, Parteien und Vereine unterstützen die Kundgebung:

ADFC, Tostedt
Arbeitskreis Naturschutz in der SG Tostedt e.V (AKN)
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Ortsverband Tostedt
CDU, Ortsverband Tostedt und Umgebung
Deutsch-Polnische Gesellschaft (DPG) Tostedt/Nordheide e.V.
Diakonisches Werk der Ev.-luth. Kirchenkreise Hittfeld und Winsen
DIE LINKE, Kreisverband Harburg-Land
DLRG, Tostedt
DRK Ortsverein Tostedt e.V.
Evangelische Jugendhilfe Friedenshort GmbH
Ev.-luth. Kirchengemeinde Tostedt
FDP, Tostedt
Flüchtlingshilfe Handeloh
Forum für Zivilcourage und Flüchtlingshilfe, Tostedt
Haus der Begegnung, Tostedt
Ingridienza
Katholische Pfarrei St. Petrus
LandFrauen Verein Tostedt e.V. von 1948
MTV Tostedt von 1879
Omas gegen Rechts, Buchholz und Buxtehude
Solawi Superschmelz
Sozialverband (SoVD), Tostedt
SPD, Ortsverband Tostedt
SV Dohren von 1974 e.V.
Todtglüsinger SV von 1930 e.V.
Töster Bürgerstiftung
Töster Kreis
TösterKultur e.V.
Unabhängige Demokraten, Tostedt
Wild Farmers, Dohren
Wir in Tostedt
ZUSAMMEN für Tostedt

Bereits im Vorfeld wird in Tostedt gegen diese Veranstaltung gehetzt; z.B. gibt es bei Facebook eine geschlossene Gruppe (Töst schnackt), die neben durchaus sinnvollen Informationen zunehmend mit ‚rechtem Geschurbel‘ zu glänzen weiß. Lesen wir die Liste der Organisationen usw., die die Kundgebung unterstützen, dann frage ich mich, wo die Leute, die weiterhin nicht begreifen wollen, eigentlich stehen. Tostedt war früher ein braunes Nest. Sollte es heute immer noch so sein? Zeigen wir den Rechten, dass sie nicht das Volk sind. Zeigen wir Kante!

Donald Trump vs. Taylor Swift

Bei der Grammy-Verleihung 2024 erhielt Taylor Swift zwei weitere goldene Grammophone. Swift ist in den USA derzeit Ziel rechtsextremer Verschwörungstheorien. Fox News und rechte Podcaster behaupten, Swift und ihr Freund, der NFL-Spieler Travis Kelce, seien in eine angebliche Verschwörung der Demokraten verwickelt.

Die Behauptung des Verschwörungsmythos: Swift würde in der Halbzeitpause des Super Bowls auftreten und dort für die Wahl von Joe Biden werben. An ihrer Seite ihr Freund Travis Kelce, Spieler der Kansas City Chiefs.

Taylor Swift hatte ihre Fans aufgerufen, sich für die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen in die Wählerlisten einzutragen. Die Altersgruppe bis 30 Jahre hat sich bisher kaum um Wahlen gekümmert.

Taylor Swift
Taylor Swift (Von Raph_PH – A cropped version of File:HAIMO2210722 (30 of 51) (52232595478).jpg, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=120914532)

Sollte also ein Popstar die Wahl von Donald Trump verhindern?

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Mit „You Need To Calm Down“ spricht sich Swift deutlich für die LGBTQIA+-Community aus. In der zweiten Strophe weist sie durch „Why are you mad when you could be GLAAD?“ („Weshalb bist du sauer, wenn du fröhlich sein könntest?“) auf die US-amerikanische Non-Profit-Organisation GLAAD hin, die sich öffentlich gegen Diskriminierung aufgrund von Geschlechtsidentität und sexueller Orientierung einsetzt.

You need to calm down
You’re being too loud

Du musst dich beruhigen
Du bist zu laut

You are somebody that we don’t know
But you’re coming at my friends like a missile
Why are you mad?
When you could be GLAAD? (You could be GLAAD)
Sunshine on the street at the parade
But you would rather be in the dark ages

Du bist jemand, den wir nicht kennen
Aber du kommst wie eine Rakete auf meine Freunde zu
Warum bist du sauer?
Wann könntest du GLAAD [fröhlich] sein? (Du könntest GLAAD sein)
Sonnenschein auf der Straße bei der Parade
Aber Sie möchten lieber im dunklen Zeitalter sein

Bauernproteste: Zukunft braucht Veränderung

Wütende Bäuerinnen und Bauern legen mit ihren Protesten das Land lahm. Sie streiten über Agrarsubventionen – dabei geht es um viel mehr: Unsere Landwirtschaft braucht faire Preise, mehr Natur- und Klimaschutz sowie Gelder für bäuerliche Betriebe statt für Agrarfabriken.

Blockade des Hafens im Bremerhaven durch protestierende Bauern
Blockade des Hafens im Bremerhaven durch protestierende Bauern

Viele der protestierenden Bäuerinnen und Bauern wissen: Damit es ihnen besser geht, muss sich die Landwirtschaft fundamental ändern. Sie sind bereit, ihre Tiere artgerecht zu halten, unser Trinkwasser zu schonen, die Artenvielfalt zu fördern und das Klima zu schützen. Doch dafür braucht es eine andere Agrarpolitik – die sie beim tierfreundlichen Umbau der Ställe unterstützt, für faire Preise und leichteren Zugang zu Ackerland sorgt. Wir brauchen eine sozial und ökologisch gerechte Agrarwende.

Es kann nicht allein um die Subventionen für Kfz-Steuer und Diesel gehen. Das Problem ist viel komplexer.

Faire Preise: Es braucht eine gesetzliche Regelung für gerechte Erzeugerpreise. Die Verträge zwischen Höfen und Abnehmern von Obst, Gemüse und tierischen Produkten müssen feste Mengen, Laufzeiten und Preise beinhalten. Nur so erhalten Bäuerinnen und Bauern wirtschaftliche Planungssicherheit.

Einführung einer Tierwohlabgabe: Eine Abgabe auf Fleisch könnte den Umbau der Tierhaltung endlich angemessen finanzieren – und den Bundeshaushalt zusätzlich entlasten.

Leichterer Zugang zu landwirtschaftlichen Böden: Kauf- und Pachtpreise für Ackerflächen steigen unaufhaltsam. Die Erhöhung der Grunderwerbsteuer für Großgrundeigner würde diese finanzielle Aufwärtsspirale stoppen und jungen Bäuerinnen und Bauern die Existenzgründung erleichtern.

Umverteilung der EU-Agrargelder: Im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU müssen Bäuerinnen und Bauern für ihren Beitrag zum Umwelt-, Biodiversitäts- und Tierschutz angemessen entlohnt werden.

Und andere Themen spielen hinein:

Ich denke da an Glyphosat, ein Totalherbizid, dessen Unbedenklichkeit (u.a. krebserregend) nicht nachgewiesen ist. Ich denke an Patente auf Saatgut, für die die Bauern hohe Beträge zu zahlen haben. Dabei werde man immer abhängiger von wenigen Konzernen, das träfe am Ende auch die Verbraucherinnen und Verbraucher. „Denn die großen Konzerne entscheiden, was gezüchtet wird und mit welchen Methoden.“ Traditionelle Pflanzenzucht werde so unmöglich gemacht. Gentechnik ließe sich zwar patentieren. „Aber darum geht es den großen Konzernen nicht.“ Es gehe darum, diejenigen biologischen Ressourcen zu patentieren, die Züchter bräuchten, um ihre Pflanzen resistent gegen Klimawandel, Schädlinge und Krankheiten zu machen.

Wenn also solche Pflanzen gegen Schädlinge resistent sind, wozu dann noch Glyphosat?

Und wir Verbraucher sind gefragt. Wer sich scheinbar ’solidarisch‘ mit den Bauern zeigt, aber z.B. weiter Billigfleisch aus Massentierhaltung kauft, sollte sich überlegen, ob er auf den richtigen Zug gesprungen ist.

Lange Zeit wurden Bäuerinnen und Bauern von der Union geführten Regierungen begünstigt. So wurde ein notwendiger Strukturwandel unterlassen. Natürlich ist der Wegfall von Subventionen für Bäuerinnen und Bauern ein herber Schlag. So müssen endlich Anreize geboten werden, die zu einer umweltfreundlichen, dem Klima unschädlichen Landwirtschaft führt.

Dass Rechtsextreme Gruppen versuchen, die aktuellen Bauernproteste zu vereinnahmen ist nicht verwunderlich: Am Galgen baumelnde Ampeln (auch bi uns in Tostedt gesichtet), aggressive Hetze gegen Politikerinnen und Politiker, Demoschilder mit völkischen Symbolen. Immer wieder eskaliert die Lage. Trotzdem ruft der Bauernverband weiter zu Demos auf. Dass die Agrarlobby so rabiat für ein „Weiter so” trommelt, könnte den sozial-ökologischen Wandel auf Jahre ausbremsen.

Frohe Weihnachten 2023 und einen guten Rutsch ins Neue Jahr

 

 

 

Frohe Weihnachten und ein gutes Neues Jahr 2024

Oh je, es ist schon wieder soweit! Wie die Zeit vergeht … Alle Jahre wieder um diese Zeit: Allen Freunden, Bekannten, Verwandten und Besuchern meines Weblogs wünsche ich ein geruhsames Weihnachtsfest 2023 und einen gelungenen Start ins Neue Jahr 2024. Bleibt gesund! Bleibt negativ! Was für ein bescheidenes Jahr: Krieg in der Ukraine und in Gaza. Die Rechtsextremen auf dem Vormarsch (außer in Polen!). Es kann nur besser werden … Aber das habe ich letztes Jahr um diese Zeit auch behauptet!

Mögen die Geschenke zahlreich, besonders aber sinnvoll sein, die Weihnachtsgans nicht allzu fett und der Tannenbaum feuerfest.

Fliegender Weihnachtsmann

Fröhliche Weihnachten 2021 - Euer Willi

Fliegender Weihnachtsmann

… zu guter Letzt nochmals das kleine Weihnachtsvideo:


Frohe Weihnachten/Merry Christmas 2023